"Ich bin Diaspra"//(36) Kapitel 4: Teil 7
Ich sah mir die Grafik konzentriert an und entdeckte an einer Wand ein hellgrün leuchtendes Symbol. Eine Art Zahnrad, das offenbar Werkzeug oder Ersatzteile markieren sollte.
Die angezeigte Stelle befand sich nur wenige Meter von mir entfernt.
Mit einem Satz stand ich davor und begann, die Wand vorsichtig abzutasten. Auch hier machte sich die Temperatur bemerkbar.
Noch ein paar Minuten und man könnte einfacher auf eine heiße Herdplatte fassen, statt hier irgendetwas zu entdecken oder gar Fächer zu öffnen.
Es dauerte zum Glück nicht lang, dann fanden meine Finger eine Art Kuhle. Ich Griff hinein und zog eine Schublade hervor in der zahlreiche, gut sortierte, Bauteile lagen. Um den benötigten Transmitter zu finden, musste ich nicht lange suchen.
Das rechteckige Gerät sah ganz genauso aus, wie auf der Grafik angezeigt.
Einige Leuchtdioden befanden sich auf der Oberfläche und Kabel standen in alle Richtungen ab. Hektisch nahm ich ihn heraus und ging zurück zum Computer.
Erstaunlicherweise schränkte mein Schutzschild mich in keinster Weise ein. Zwar kam nichts von außen hindurch, ich konnte aber problemlos andere Gegenstände hineinholen.
In der Hoffnung, dass mein Edae über genügend Energie verfügte um ihn lange genug aufrecht zu halten, wandte ich mich wieder der Grafik zu und versuchte herauszufinden, wo genau der Transmitter eingebaut werden musste.
Ich wurde erneut schnell fündig.
Von der Spule führten zwei Pfosten nach unten in den Boden und zahlreiche Kabel verliefen nach obenhin über die Decke zu den Wänden.
Die Transmitter befanden sich etwa in Griffhöhe auf beiden Seiten in den Pfeilern.
Der kaputte Transmitter war auf der mir zugewandten Seite. Es kostete mich große Überwindung auf die glühende Spule zu zugehen und langsam wurde die Hitze immer unangenehmer.
Je näher ich kam, desto mehr Wärme strahlte mir entgegen und Schweißperlen liefen mir über die Stirn.
Nur noch ein paar Meter...
Den kaputten Transmitter sah ich auf dem ersten Blick. Ein qualmendes, leicht verschmortes Ding klemmte lose in seiner Fassung und war eindeutig vollkommen zerstört.
Ich berührte es nur leicht, schon fiel es herunter und ich versuchte herauszufinden, wie genau der neue Transmitter eingesetzt werden musste.
Es gab jeweils drei Anschlüsse links uns rechts. Dorthin gehörten die aus dem Transmitter führenden Kabel. Ich nahm das Bauteil in die Hand, drehte es richtig herum und hielt es einige Zentimeter vor die Halterung. So schien es zu funktionieren.
Mit geringem Druck steckte ich es in die Vertiefung und begann, die drei Kabel der linken Seite mit den Anschlüssen zu verbinden.
Es ging erstaunlich einfach doch ich hatte verschwitzte Hände und musste langsam arbeiten um die Stecker vernünftig fassen zu können.
Wieder zuckte ein Blitz aus der Spule und schoss an mir vorbei. Ich fasste als als Hinweis darauf auf, möglichst zügig hier weg zu kommen. Möglicherweise konnte ich den Ionit-Kern abschalten, sobald der Transmitter repariert und das Kühlsystem wieder in Gang gebracht war...
Ich begann auch die Kabel der rechten Seite mit den jeweiligen Anschlüssen zu verbinden, als ich Schritte hörte. Anscheinend kam eine größere Anzahl an Menschen die Treppe herunter gerannt.
Die Xeadnar! Schoss es mir hoffnungsvoll durch den Kopf.
Endlich kam Hilfe!
Ich hatte bereits zwei der Kabel verbunden und war gerade dabei den dritten Stecker zum zum Anschluss zu führen, als ich Balthazareon panisch schreien hörte: „Diaspra! Geh dort weg!“
Ich warf ihm einen flüchtigen Blick zu. Er stand erschrocken in der Tür, unfähig den Raum zu betreten. Wie es schien verfügte er über keinen Schutzschild.
Ich merkte wie die Hitze des Kerns vor mir weiter anstieg und schüttelte den Kopf.
„Ich habe es gleich geschafft!“
„Nein!“ Schrie er ein weiteres Mal. „Du kannst den Transmitter nur tauschen wenn die Spule abgeschaltet ist! Wir müssen die Pentay evakuieren, es geht nicht anders gleich fliegt sie uns um die Ohren!“
Ich biss die Zähne zusammen und funkelte ihn wütend an. Was dachte er weshalb ich hier stand? Dass sich der Kern jeden Augenblick überladen konnte, war mir bewusst. Auch bezweifelte ich, dass eine Evakuierung in der Kürze der Zeit noch möglich wäre.
Vermutlich würde der Ionit-Kern bereits explodieren, noch bevor wir den Hangar erreicht hätten.
„Das schaffen wir nicht mehr!“ Schrie ich zurück und merkte wie meine Hände vor Anstrengung zitterten als ich den letzten Stecker mit dem vorgesehenen Anschluss verband.
Triumphierend wandte ich mich in Balthazareons Richtung und wollte ihm gerade siegessicher zulächeln als ich aus dem Augenwinkel sah wie in exakt dem Moment in dem ich den Stecker an seinen Platz schob ein riesiger Ionit-Blitz durch die Spule zuckte und den gesamten Maschinenraum erhellte.
Balthazareon starrte mich mit weit ausgerissenen Augen an und brüllte: „Diaspra! Das ist ein Stromkreis, geh da weg!“
Mein Edae hielt der Energie für einige Sekunden stand und ich sah wie Balthazareon und die anderen Xeadnar hereingestürmt kamen. Offenbar hatte mein Plan funktioniert und der Kern stabilisierte sich langsam wieder.
Dann aber gab mein Schutzschild nach und die Ionit-Entladung erfasste mich.
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Mikrobi
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