"Ich bin Diaspra"//(9) Kapitel 1: Teil 4

in #deutsch6 years ago (edited)

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Ich bin unter Menschen aufgewachsen und hatte deren Sicht- sowie Denkweise an zahlreichen Stellen übernommen. Es würde schwer werden, diese abzulegen.
Zwar war auch ich von Natur aus eher perfektionistisch veranlagt – was mich früher oft gestört hatte, was mir nun jedoch vollkommen logisch erschien, doch an die Vollkommenheit der Ynaer'i konnte ich damit kaum heranreichen.

Danaemes führte mir einige Funktionen des Computers vor und der Monitor veränderte sich je nach Kommando, das sie der künstlichen Intelligenz gab.
Mal zeigte er unsere aktuelle Position im Weltraum – noch immer hatten wir uns nicht bewegt, mal erschienen Daten zu den verschiedenen Schiffstypen- und -klassen, Neuigkeiten aus dem schiffsweitem Informationssystem, Nachrichten, die mir jemand hatte zukommen lassen oder Lagepläne der verschiedenen Decks auf denen sich die Besatzung, dargestellt als verschiedene, farbige Punkte, bewegte.

„Und hiermit kannst du deine persönlichen Informationen abrufen und verwalten.“ Schloss Danaemes ihre Präsentation und aktivierte einen weiteren Funktionsmodus. Die Karte des Panoramadecks, die eben noch angezeigt wurde verschwand und ich sah eine Auflistung diverser Zahlen und Buchstaben.

„Selbstverständlich ist der Zugang zu diesem Modus streng reglementiert und die Informationen unterliegen absoluter Geheimhaltung. Lediglich der königlichen Familie wird umfassender Zugriff gewährt, daher ist alles, was du hier siehst während meiner Anwesenheit verschlüsselt. Nur die Punkte, zu denen mir das Schiff Zugang erlaubt, werden lesbar dargestellt – das ist aber nicht viel. Falls du es dir ansehen und erklärt bekommen willst musst du es in Prinz Nathaniels Beisein tun.“

Sie zeigte mir noch, wie ich den Monitor durch eine bestimmte Bewegung mit der Hand, an dem ich mein Edae trug, an sowie abschalten konnte, dann verließen wir den Eingangsbereich, der ansonsten außer einem großen, bodentiefen Spiegel, einer Garderobe sowie in die Wände eingelassenen Schränken bestand nichts weiter zu bieten hatte und betraten das mit einem dicken, weichen Teppich ausgelegte Hauptzimmer meiner Kabine. Mein Wohnzimmer.
Den Blickfang, das große Fenster mit freier Sicht auf das Weltall, kannte ich bereits.
Es fiel mir dennoch schwer, mich davon abzuwenden. Wie immer, wenn ich das Zimmer betrat. Nach einer Weile des Aufenthalts hatte man sich daran gewöhnt, bei jedem neuen Eintreten jedoch, starrte man fasziniert hinaus.

An der rechten Wand befand sich eine Tür, die zu meinem Schlafzimmer führte. Einige Meter daneben gab es eine weitere, dahinter verbarg sich mein Ankleidezimmer – der Teil meiner Kabine, der mir bisher am besten gefiel. Ich hatte mir schon immer einen begehbaren Kleiderschrank gewünscht.

Links führte eine Tür zu meinem Badezimmer. Mein Wohnzimmer war somit gleichzeitig ein Durchgangsbereich aber dennoch gemütlich und modern eingerichtet. Vor dem Fenster stand ein breites Sofa, an dessen beiden Enden sich große Blumentöpfe mit grünen, palmenähnlichen Pflanzen in einer Art hellem Granulat befanden. Ein kleiner Glastisch stand davor, auf dem ein aufgebautes Schachspiel lag, das offensichtlich eher zur Dekoration diente, als zur tatsächlichen Verwendung.

Die Wände waren mit futuristischen Bildern geschmückt. Es erinnerte mich ein wenig an Ölgemälde aus diversen Museen, die ich auf der Erde gesehen hatte, doch sie stellten keine Menschen dar, sondern fremde Landschaften. Eine fantastischer als die andere. Eins der Gemälde betrachtete ich etwas genauer.
Es zeigte die Oberfläche eines Planeten – oder zumindest etwas ähnliches.

Der Boden bestand aus einer blau leuchtenden, sandigen Substanz aus der einige schimmernde Felsen ragten. Pflanzen oder Gebäude gab es keine.
Am Himmel konnte ich neben der Sonne noch einige weitere Objekte erkennen. Eine große Kugel, möglicherweise ein weiterer Planet, erfüllte den gesamten Horizont und erinnerte mich an die Fotos von der Raumstation ISS, die ich oft gesehen hatte und auf denen man die Erde in weiter Ferne erkennen konnte.

Die Kugel wurde lediglich angeschnitten und von einer Art transparenten Haut umgeben dargestellt, die wohl eine Atmosphäre sein sollte. Im Hintergrund entdeckte ich zwei weitere Kugeln, die jedoch um ein Vielfaches kleiner waren und teilweise durch den großen Planeten verdeckt wurden.
Terras, stand in schwarzen Buchstaben, mittig unter dem Bild. Auch die anderen Gemälde zeigen ähnliche Motive. Sie trugen die Namen Maelenar und Ygae. Es dauerte einen kurzen Moment bis mir wieder einfiel, woher mir diese Begriffe bekannt vorkamen.

Natürlich! Die Namen der Monde von Asgeanus!

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Prolog
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5

Kapitel 1
Teil 6
Teil 7
Teil 8
Teil 9
Teil 10
Teil 11
Teil 12

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Gefällt mir richtig gut - wir kennen uns noch nicht - Herzlich Willkommen. Und ich sage dies nicht wegen dem Foto :-).

Dankeschön^^ :-D Ich darf diese Woche mein 3-Wöchiges Steemit-Jubiläum feiern und bisher bin ich absolut begeistert^^ :)

Das freut mich zu hören!

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