brazil 10 [ger]

hallo liebe freunde

ein weiterer sonniger tag im schönen buenos aires, an dem ich euch von meinen tagen in rio, cabo frio und guarapari berichten möchte. viel spaß beim lesen und fotos schauen.

ein riesiges dankeschön für das atemberaubende feedback zu brazil 9, ich bin so froh, dass ihr hier alle teil meiner reise seid.

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24.9. - 30.9.

unser heutiges abenteuer startete nach dem frühstück und als ich platz im auto geschaffen hatte. wir fuhren als erstes einige straßen weiter um ein französisches pärchen einzusammeln, welches uns zu dem verlassenen ,gavea tourist hotel‘ begleiten würde.
die straße führte uns zu einer bergseite mit blick auf den ozean, aus der ferne könnte man schon den großen komplex erkennen.

wir suchten eine weile nach einem loch im zaun, durch das wir einsteigen können. anschließend schlitterten wir den rutschigen pfad hinab , der dem verlauf eines kleines flusses folgte.

der bau dieses hotels begann 1953, es war als ein superklasse hotel geplant, mit fantastischem ausblick auf die bucht und den das hotel einschließenden regenwald.
19 jahre später ging der baufirma jedoch das geld aus und alle arbeiten wurden eingestellt. so verbleibt der zum teil ausgebaute rohbau des hotels, das auch als esqueleto bekannt ist, skelett.
in den letzten jahren war das hotel von gangs aus der stadt als lagerplatz von drogen und waffen benutzt worden, deswegen waren wir besonders vorsichtig und beim erkunden jederzeit bereit den rückweg einzuschlagen.

wir begegneten jedoch niemandem und beim erklimmen der 16 stöcke entdeckten wir einige interessante sachen.
der ausblick vom dach ist einfach wahnsinnig, das wäre eines der schönsten hotels in rio geworden, wenn sie es fertig gebaut hätten.

zerkratzt und verschwitzt kamen wir nach dieser halblegalen und definitiv gefährlichen aktion wieder beim auto an und ich dankte nils ganz besonders dafür, dass er sowas tolles gefunden hat.
der weitere weg führte uns zu einem strand, wo wir uns durch die wellen springend abkühlten.

#strandoutfitrulez

ich testete schonmal mein burn outfit für nächstes jahr.

bruno brachte uns dann immer weiter in richtung itaguai, hier gab es das nächste obscure ding zu sehen, die ,cidade albanoel‘, geplant als größter themenpark ganz brasiliens, wurde diese attraktion, durch den tod ihres entwicklers ebenfalls nie fertiggestellt.
das einzige ‚land‘ welches fast fertig war, ist das weihnachtsland, mit rutschen, zuckerstangen und weihnachtsmann figuren. alles leicht vermoost und gut für ein paar fotos, leider jedoch nicht wirklich was zum erkunden, da die jetzige besitzerin hunde und keine lust auf touristen hat.

zurück fuhren wir zum hostel. durch ein einmaliges falsches abbiegen, müssten wir einen 22 kilometer langen unweg einlegen, denn ich fuhr auf die brücke, die die bucht von rio überspannt.
nach diesem mit ereignissen und überraschungen gespickten tag fielen wir schlaftrunken in die kissen.

ich erwachte heute wieder früh und nachdem ich mich an morgendlicher meditation versuchte, lud ich mir beim frühstück die app der itau bank runter.

dieses finanzinstitut hat in einigen großstädten brasiliens ein fahrrad sharing system aufgebaut. man kann hier also für 5 reales einen ganzen tag lang mit dem fahrrad durch die stadt fahren.
zusammen mit edda fuhr ich zum hafen und zum kunstmuseum. hier gibt es ein gigantisches straßengemälde des künstlers kobra.

im museum durchwanderten wir eine ausstellung, die den samba und den brasilianischen karneval zum hauptthema hatte. jedoch gab es eine etage, die sich komplett mit der arbeit des künstlers tunga befasste, er stammt aus brasilien und macht seit fast 30 jahren alle arten von konzept kunst. seine bilder zu sexuellem selbstverständnis und ein film über ein projekt names: o nervo de prata, haben mich beeindruckt.

sehr spannendes museum und eine wirklich schöne sache da durchzulaufen.
anschließend wanderten wir einmal um das museum of tomorrow herum, welches eine faszinierende fassade hat.

mit dem fahrrad ging es dann zurück nach lapa, der stadtteil in dem unser hostel liegt. wir kauften nochmal etwas ein um uns einen leckeren obstsalat und eine guacamole zu machen.
ich wusste ja schon länger, das edda auch auf dem wurzel festival 2017 war, in unserem gespräch stellte sich jedoch heraus, dass sie sogar bei meinem workshop: avocado actions, dabei war, in dem ich die leute über die tollen und auch die nicht so tollen aspekte der avocado frucht aufgeklärt habe. wir haben im rahmen dieses workshops auch einen kettenanhänger aus einem avocadokern geschnitzt und die größte guacamole der welt aus etwa 35 avocados gemacht.
es ist verrückt, welche zufälle sich hier immer wieder ereignen. hat mich gleich noch viel mehr gefreut edda hier dann zum zweiten mal kennenzulernen.

am nachmittag liefen wir nochmal auf den berg um ein leckeres açaí zu schnabulieren und als wir wieder im hostel waren, lernte ich eine gruppe deutscher aus berlin kennen, die verrückter weise grade von dem 100 leute festival zurückgekehrt sind, welches sie auf einer insel im amazonas veranstalten. das ist ja mal die beste idee ever und es sind super entspannte leute, deren kollektiv: o mato, heißt, definitiv ein heißer tipp, denn sie sind auch um berlin herum aktiv und organisieren open airs und partys. checkt das auf jeden fall mal aus, wenn ihr drauf steht.

http://o-mato.com

diese truppe machte sich dann am abend auf den weg zu: la comuna, ein kleiner club mit burgerladen etwa 20 minuten entfernt. hier wollten sie auf ihrer party feiern und auflegen. fast das ganze hostel war dann auch auf dem weg dahin und nachdem ich mit edda gegessen und viel gequatscht hatte, führt ich mit bruno, nilsi und den andern im auto hinterher.
es wurde ein schöner abend mit entspannter musik und lieben gesprächen. tolle truppe.

am heutigen letzten morgen in rio, erwachte ich nicht besonders gut ausgeschlafen und packte den vormittag lang mein zeug zusammen. das beladene auto, auch mit edda und nils bepackt, fuhr ich, nachdem wir uns von all den lieben leuten in dem hostel verabschiedet hatten, den berg hinauf, um hier nochmal ein leckeres eis und pao de quejio zu essen.

wir verabschieden uns ab busbahnhof, denn die beiden würden mit einer mitfahrgelegenheit den weg nach sao paulo nehmen, während ich in richtung cabo frio die strände entlang heizte.

die straßen die die lagunen umschließen sind richtig gut um bruno mal voll auszufahren.

am abend erreichte ich cabo frio und hier traf ich im hostel auf mori, die mir dann beim essen von ihrem tollen ausflug nach alto de paraiso im landesinneren berichtete.

gut ausgeschlafen erwachte ich heute im macro hostel. nach dem großen frühstück, schrieb ich drei postkarten und anschließend fuhren mori und ich zusammen los zu unserem heutigen ziel, arraial do cabo. eine halbinsel etwas südlich von cabo frio. hier soll es laut erzählungen von anderen leuten aus rio, einige der schönsten strände in ganz rio geben.

wir erreichten die halbinsel problemlos und stoppten das erste mal bei einem winzigen strand, zu dem wir über einige klippen hinabklettern mussten. auf dem rückweg zu auto kamen wir an einem verlassenen gebäude vorbei, welches auf einem hügel etwas erhaben über der halbinsel steht.

kurze zeit später kamen wir, nach einer hölle von straße mit schlaglöchern, die größer waren als mein knie hoch, an unserem ziel an. prainhas do atalaia ein weißer zuckersand strand vor hellblauem meer, mit vorgelagerter insel. viel zu schön und bestätigte die sachen die ich schon gehört hatte, wie in der karibik.

gegen 4 fuhren wir zurück und nach dusche und abendessen, verabschiedete ich mich von moro und fuhr los richtung norden.
an einem strand richtung osten hoffe ich morgen früh aus dem auto heraus den sonnenaufgang zu bewundern.

kurz vor dem sonnenaufgang weckte mich mein handy alarm. ich setzte mich auf dem fahrersitz und drehte schnell das auto um, um dann hinten drin liegend den sonnenaufgang direkt am strand zu genießen.
ich hatte jedoch nicht bedacht, dass es eventuell nicht so einfach werden würde, mich aus dem sand des strandes zu befreien. gesagt getan, um 7 uhr steckte ich fest. das rechte vorderrad hatte sich tief in den strand gegraben.

ich probierte als erstes mit etwas holz nachzuhelfen, das war jedoch nicht besonders erfolgreich. anschließend machte ich mich auf den weg in die siedlung um nach leuten zu suchen, die mir helfen könnten. ich wurde bei einem restaurant fündig, ein mann, verstand, dass ich ein problem mit meinem auto habe und war so freundlich mit mir hinzulaufen und zu schieben. das brachte jedoch kaum etwas, er lief dann wieder los, mir bedeutend, ich solle kurz warten.
ich schrieb derweil mit lea aus deutschland, sie lebte ja lange auf lanzarote und kennt sich mit sowas erstklassig aus. ihr tipp war es steine zu suchen. ich baute also aus den steinen eine art straße vor den reifen und auch unter den reifen brachte ich einige steine ein.
in dem moment, als ich testen wollte, ob das irgendwas bringt, kam der mann und zwei seiner bekannten mit einem auto angefahren. sie hatten leider kein seil gefunden, aber ich hatte noch ein altes im rucksack.
zwei schoben von hinten, ich fuhr im auto und der letzte zog mit dem auto das seil.
es ruckelte und regte sich erst wenig, aber dann brach sich bruno frei und wir rollten auf den befestigten sandweg zurück.
ich bedankte mich bei den männern und fuhr im anschluss richtung schnellstraße.

hier fuhr ich und fuhr ich, nach einigen hundert kilometern und pausen, erreichte ich guarapari. eine küstenstadt in espírito santo. hier hatte ich über workaway meinen nächsten gast/arbeitgeber gefunden. joaquim, er hat hier eine pousada und ich helfe ihm mit den besuchern und beim sauber halten des hauses.
es wird sicher eine ruhige zeit die nächsten paar tage, kraft sammeln, blog schreiben und vielleicht mal surfen gehen.
ich hab hier einen eigenen raum, in dem ich schlafe.

früh am morgen erwachte ich und nach dusche und frühstück zeigte mir joaquim was es so alles zu tun gibt. laub harken, abwaschen, fegen und wischen. aber nur so zwei drei stunden am vormittag, danach hab ich frei und kann mit dem widmen, was mir spaß macht, also brachte ich den nachmittag auf der couch mit: „der große diktator“, von chaplin zu, ein starker film, wenn man bedenkt, in welcher zeit er gedreht wurde. 1940.

am nachmittag lief ich in die stadt, um hier obst zu kaufen und mich etwas umzusehen. alles relativ unspektakulär, es ist wie joaquim gesagt hat. guarapari ist ein urlaubsziel für brasilianer und es gibt kaum gringos.
früh am abend ging ich schlafen. auch die nächsten tage werden entspannt.

auch heute hab ich nach dem morgendlichen duschen und dem frühstück erstmal lange in der sonne entspannt. ich dachte dann später, dass es ein guter moment ist mal meinen rucksack zu waschen und so hab ich eben diesen komplett ausgeräumt, die rückenverstärkung ausgebaut und alles in die waschmaschine gepackt.
es war wirklich zeit. danach begann ich mit meiner arbeit, ich saugte, fegte und wischte das haus sauber.

am nachmittag hab ich einen neuen post verfasst und wie jeden tag einen leckeren furchtsalat gegessen.

leider ist seit einiger zeit mein ladegerät kaputt und ich lade mein handy immer mit geliehenen steckern. morgen werd ich mal schauen, was die stadt da so zu bieten hat.
am abend schaute ich dann noch den neuen film: IT von stephen king, ja ich weiß ist nicht grade ins kino gekommen oder so, aber es ist die neue auflage eines klassikers von 1990. der neue film setzt sich um einiges besser mit den charaktern auseinander und ich freue mich schon auf den zweiten teil. auch wenn einige drastische änderungen zum buch bestehen, kann man sagen, dass die stimmung auch besteht ohne das buch zu kennen. dennoch würde ich jedem empfehlen das buch zu lesen oder besser das hörbuch zu hören, aber nicht abends und allein, denn es ist gruselig.

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damit sage ich erstmal auf wiedersehen und bis zum nächsten mal ihr lieben. besonders bedanken möchte ich mich bei all den leuten, die mir hier auf steemit folgen und mich mit ihren upvotes unterstützen. wenn ihr sie nicht kennt könnt ihr ja mal bei bei ihnen vorbeischauen:

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love
pauli

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