brazil 7 [ger]

in #deutsch6 years ago

hallo liebe freunde

es ist wieder mal sehr sonnig in guarapari, wo, fragt ihr euch vielleicht. naja es ist selbst bei den brasilianern total unbekannt. ich bin grade in espírito santo, dem ersten bundesstaat nördlich von rio de janeiro.
hier hab ich mal eine karte für euch:

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ich arbeite hier wiederkam in einem workaway projekt, aber es gibt nicht so viel zu tun, weshalb ich zeit zum schreiben finde. viel spaß bei den abendteuern der ersten woche im source temple ashram.


1.9. - 7.9.

als ich heute am frühen morgen die nachricht von bart erhielt, dass die dokumente fertig sind und ich sie nur noch abzuholen brauche, war ich super glücklich, denn damit ist der startschuss für die reise gefallen, ich fuhr zum despachante und anschließend packte ich meinen kram zusammen und verließ são paulo gegen mittag in richtung bertigoga.

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das auto fährt sich einfach klasse.
endlich nach so viel zeit stand ich wieder am strand und blickte auf den ozean, der mich mit europa verband, was trotzdem in so unvorstellbarer ferne liegt.

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mein weiterer weg nach führte mich nach ubatuba, es fing dann auch leider an zu regnen und ich stoppte nur noch zweimal kurz, ein weiterer strand und ein wasserfall, bevor ich meinen schlafplatz suchte.
ich parkte mehr oder weniger außerhalb von sao sebastian und bereitete mein bett vor.
kaum war die sonne untergegangen, wurde es dunkel und auch kälter.
ich aß noch etwas, bevor ich dann beim hören meines hörbuchs einschlief.

im auto schlafend würde ich durch die sonne geweckt und konnte dann nicht mehr lange im auto liegen. ich schaute auf meine karte, maps.me ist eine echt gute offline karte, die navigation geht auch gut, aber man braucht immer länger als angegeben. das beste ist jedoch, das jeder kleine bach, wasserfall oder strand eingetragen ist und so fuhr ich als erstes zu einem wasserfall, der nur ein paar kurven die straße weiter lag.

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hier könnte ich in dem super kalten wasser duschen und den strandsand abspülen. mit den früchten und dem brot, welches ich gestern gekauft hatte, machte ich mir ein schönes frühstück an der straße, an einem aussichtspunkt ein bisschen weiter.

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gegen mittag suchte ich dann nach einem café oder hotel mit gutem internet, um die familie anzurufen und auch um meinem papa zum geburtstag zu gratulieren. nachdem berichten der erlebnisse der letzten woche fuhr ich dann weiter an der küste entlang und stoppte immer mal wieder um zu einem aussichtspunkt zu laufen oder an einem strand entlang zu schlendern.
etwas länger verweilte ich am praia brava da fortaleza ein wirklich traumhafter sandstrand und die surfer in den wellen. während man selbst fast alleine im schatten unter den palmen liegen kann.

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meine weitere strecke führte mich dann wieder zu einem wasserfall, wo ich dann einen kleinen nachmittags snack schnabulierte.

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ich sammelte dann auch sophia ein, sie kommt aus argentinien und wollte nach paraty trampen, weil sie dort grade in einem hostel arbeitet. wir fuhren die etwa eine stunde lange strecke entspannt gemeinsam und ich konnte mal wieder mit meinem spanisch glänzen.
von paraty aus fuhr ich anschließend in richtung cunha. hoch in den küstennahen bergen liegt der ashram, der für die nächsten zwei wochen mein zuhause sein wird.

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die straße war sehr spektakulär und ich war unglaublich erleichtert, als ich nach einigen irrwegen das tor des source temple ashrams erreichte.
ich lernte dann auch gleich peter kennen, mit dem ich schon geschrieben hatte, er organisiert die freiwilligen, die hier arbeiten. neben mir sind das noch 6 andere leute. insgesamt leben aber etwa 40 personen in dieser gemeinde in den bergen.
es war jedoch schon sehr spät und ich wollte dann auch flink schlafen.

mein erster tag im ashram begann mit dem aufstehen und einem super leckeren grünen smoothie von rodrigo.

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er kommt aus argentinien und wird die nächste zeit hier mit mir zusammen wohnen.
nach einem kleinen frühstück mit den anderen freiwilligen, insgesamt sind wir sieben, kam aaron vorbei, er organisiert die einteilung der volunteers und ich ging dann zusammen mit manu, einem zauberhaften mädchen aus dem süden brasiliens rüber zum blumengarten.

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hier jäteten wir die beete und harkten eine menge laub, außerdem pflanzten wir einige wasserlilien um und zusammen mit simon reinigten wir der koi-teich.
zum mittagessen, was dann folgte, würden wir mit einer glocke gerufen. es gibt eine vielzahl von salaten aus dem garten des ashrams und traditionell für brasilien reis mit bohnen, außerdem hatten die küchenleute für heute eine art mix aus gekochten und angebratenen bananenschalen mit knoblauch und zwiebeln bereitet. beim lesen denkt ihr wahrscheinlich, was ist da los, der junge ist bananenschalen..? doch ich kann euch sagen richtig zubereitet schmecken sie echt lecker und ich hab am anfang nicht gewusst das es welche sind, erst beim zweiten teller hab ich nachgefragt und war dann auch sehr überrascht.
alle menschen die hier leben sind sehr herzlich und eine besonderheit, die mir hier sehr schnell aufgefallen ist, ist dass fast jeder lächelt und die anrede immer: “mi amor”, also: “meine liebe”, ist.
eine sehr friedliche und positive atmosphere.
den nachmittag verbrachten wir dann wieder mit einer stunde gartenarbeit und anschließend tranken wir einen café und ich tauschte mich viel mit edda aus, sie kommt aus dresden in deutschland und ist schon seit einiger zeit am reisen.

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am abend kam wieder aaron zu uns und teilte uns mit, dass wir am abend alle zur party im community-gebäude eingeladen sind.
wir fanden uns also gegen 19 uhr nach einem wundervollen sonnenuntergang, zusammen mit den anderen leuten ein und tanzten etwa eine stunde der ausgelassen zu unsterblichen 80s und beatles songs.
danach liefen wir wieder zum volunteer haus zurück, ja wir haben hier ein haus für uns, und kochten unser abendessen. anschließend spielte rodrigo etwas auf der gitarre und wir schliefen alle ein.

die sonne strahlte atemberaubend als ich über die kleine brücke vom schlafplatz zu den hauptgebäuden der kommune lief.

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ein gutes frühstück mit smoothie, haferbrei und bananen sandwich erwartete mich und nach dem wir uns alle für den tag umgezogen hatten, brachte uns aaron die aufgaben. wir würden heute mit ausnahme von manu und edda, die in der küche helfen werden, als erstes gemeinsam die komposttoiletten leeren.
eine komposttoilette funktioniert ohne wasser, man verrichtet sein geschäft und das landet in einer art raum unter dem sitz. anschließend streut man eine schippe voll sägespäne auf das produkt. die sägespäne binden die konsistenz und sorgen für eine homogene erstaunlich geruchlose masse.
irgendwann ist jedoch dieser raum unter den sitzen voll und deswegen werden hier im ashram alle vier monate die toiletten gereinigt, und man schaufelt den scheiße holzspäne mix in schubkarren und transportiert ihn ab.
wir arbeiten also mit guter musik und schaufeln daran, das natürlichste produkt einer jeden menschlichen gemeinschaft in den wald zu schaffen und an einer bestimmten stelle zu deponieren.
eine nicht unbedingt ansprechende, aber sehr notwendige arbeit, die wir alle zusammen mit etwa 10 leuten in weniger als zwei stunden erledigt hattten.
anschließend folgte ich pablo zum haus: lands end, hier sollte eine abdeckung für einen regenablaufgraben, aus holz gebaut werden. das würde mein projekt für die nächsten tage sein.

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ich begann also damit einige kanthölzer zuzuschneiden und in der werkstatt meine morgige arbeit vorzubereiten.
zum mittag trafen wir uns wieder alle am haupthaus und tauschten uns über die erlebnisse des tages aus.
anschließend hatten wir etwa eine stunde pause, in der ich in der bibliothek einer lesung beiwohnte.

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danach ging es wieder an die arbeit und da die beiden fundamente, die meine konstruktion überbrücken wird, nicht in einem niveau sind maß ich die höhenunterschiede aus und schnitt dann unterkomstruktions hölzer zurecht, die am ende alles auf ein level bringen werden.
zum abend kochte rodrigo spanische tortillas und nach dem essen erzählten wir uns verschiedene heimat typische märchen, davon gab es eine menge, da wir mit zwei brasilianer/innen, zwei deutschen, einem briten, einem argentinier und einer rumänin total international sind. währenddessen massierten wir uns in der wärme des kamins. alles hippiescheiße, ich weiß, ist aber trotzdem sehr schön.

nach dem frühstück und dem morgendlichen briefing durch aaron, wanderte ich zur werkstatt und anschließend zum lands end. hier traf ich auf peter, der mit mir zusammen die löcher in den beton bohrte, in den später die schrauben kommen, die die konstruktion an ort und stelle halten.
eine staubige und anstrengende arbeit, die nur dadurch etwas erleichtert wurde, dass wir einen neuen bohrer benutzten und eine gute bohrmaschine hatten.
ich befestigte dann die ersten querhölzer vor dem mittag. in der anschließenden pause telefonierte ich mit meinem lieben ennio in berlin und wir redeten viel über die aktuelle situation im orga-team der wurzel und seine idee, eventuell ab nächstem jahr ein praktikum in einem professionellen studio zu machen.
am nachmittag fixierte ich die ersten querhölzer auf meine unterkonstruktion und kam somit dem ende schraube für schraube näher.

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nach der arbeit putzten wir das volunteer haus und kochten leckere pasta, bevor wir nach einer kleinen jam session am kamin einschlummerten.

mein heutiger morgen begann mit einigen rückenschmerzen, da ich nicht in meinem eigentlichen bett geschlafen hatte, sondern gestern auf dem sofa eingenickt war.
ein guter kaffee und eddas porridge halfen darüber aber schnell hinweg und ich machte mich dann wieder auf den weg um die brücke, wie die konstruktion jetzt schon scherzhaft genannt wird, fertigzustellen.
da hier in brasilien am wochenende ferien sind, vermietet die community einige häuser an leute aus der stadt, so auch das lands end, weshalb ich heute fertig werden muss.
ich schraubte also immer schön symmetrisch die querhölzer drauf und fing anschließend damit an die seiten zu verkleiden, was sich als besonders kompliziert herausstellte, da ja der boden schief war.
dennoch war ich am nachmittag mit allem fertig und konnte pablo nach dem aufräumen noch mit einigen anderen sachen am haus helfen.

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nach der arbeit drehte ich eine runde mit der kamera und versuchte einige schöne fotos vor dem untergehen der sonne zu machen. beim abendessen erzählte edda von einem strand in der nähe, den sie vor einiger zeit besucht hatte. wir beschlossen alle gemeinsam am samstag dahin aufzubrechen und dann dort die nacht zum sonntag zu schlafen. ein traumhafter plan.
nach dem abendessen gab es noch eine kleine überraschung für uns alle, einige leute um aaron hatten einen kuchen für alle gebacken und wir trafen uns alle im haupthaus vor dem kamin um ihn gemeinsam zu verzehren. super leckerer zitronen kuchen mit sahnefüllung zwischen den beiden böden. es fällt sehr leicht nach sowas einzuschafen.

heute war der letzte tag um alles für den besuch am wochenende fertig zu machen und so arbeiteten wir mit großem eifer an dem letztem finish an den häusern, ich war wieder am lands end und schliff erst zusammen mit rodrigo das frische holz an, bevor wir dann eine holzschutz lasur auf die eukalyptus latten auftrugen.
anschließend strichen wir weitere holzteile rund um das haus und ich überarbeitete vor dem mittag nochmal den türrahmen, während von anderen leuten die fenster geputzt und der fußboden geschrubbt wurde.

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nach dem leckeren mittag machten wir weiter und strichen den zweiten teil der abdeckung, sowie den türrahmen und einige lichterpfeiler, die den weg zum haus nachts erleuchten.
am nachmittag machten wir eine tanz-meditation. ein sehr spannendes erlebnis.
abends räumte ich dann mein auto aus und präparierte einen apple crumble für uns volunteers, bevor wir wieder alle gemeinsam aßen und uns auf unser morgiges abendteuer, erst in den bergen und dann am strand freuten.


sooo, wie ihr seht, bin ich grade im paradies und genieße mein leben in vollen zügen. an dieser stelle wird es glaube ich auch endlich mal zeit, dankbarkeit auszusprechen, für alles, denn all das ist nicht selbstverständlich. ich danke allem und jedem in meinem leben für das hinführen und unterstützen auf meinem weg bis zu diesem punkt.

danke.

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love
pauli


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Vielen Dank für den wiedermal sehr schönen Bericht Deiner Reise. Er wäre einen Ticken besser lesbar, wenn Du ein wenig auf die Groß/Kleinschreibung achten würdest. Aber egal, ich schicke jetzt nochmal meine Brüder zum Voten vorbei, viel Spaß weiterhin in Südamerika ;-)

vielen dank!
ja da sagst du was, allerdings, hab ich mich damals als ich angefangen hab zu schreiben, bewusst dafür entschieden, alles also wirklich alles klein zu schreiben, in meinen ersten posts wirst du auch keine zahlen oder satzzeichen, außer punkten und kommas finden...
war eine bewusste entscheidung, die glaube ich so ein bisschen auf meinem drang nach alternativ und minimalistisch entspricht.
aber du hast recht, es macht das lesen schwieriger haha
danke dass du es trotzdem tust!

Was für eine fantastische Gegend. ich hab mir diese Küste völlig anders vorgestellt und bin mega positiv überrascht. Ich liebe Küstenfahrten und dabei alles zu erforschen - genau mein Ding.
Ganz toller Bericht.
Vielen Dank

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Mit lieben Grüssen aus der sonnigen Karibik!
Abenteuer und Reiseberichte aus der Dominikanischen Republik.

freut ich sehr, dass es dir gefällt :)

ich mag deine idee mit den dingen die anderen leuten eine freude machen :) creative ideen !!

Hallo Pauli, war wieder ein toller Bericht von Deinen Erlebnissen in Brasilien. Lass es Dir gutgehen. Liebe Grüße Alexa

muito obrigado!
bleib dran, es ist noch so viel tolles passiert... ❤️

Junge, jetzt mach endlich die Manu klar. Du wirst es sonst Dein lebenlang bereuen :-)

dazu wird es wohl keinen grund geben.

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