chile 7 [ger]

in #travel6 years ago (edited)

hallo liebe freunde

wieder in valpo berichte ich euch heute vom meiner ersten woche auf der farm in curacavi.


unser erster tag auf der farm begann früh um etwa 6.30 uhr. karina hat gestern schon einiges von dem erzählt, was uns heute erwarten würde, wir haben dann auch zum ersten mal agnihotra gemacht. das ist ein aus indien stammendes ritual, was einmal zum sonnenaufgang und einmal zum sonnenuntergang gemacht wird.

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wenn man zum ersten davon hört, wirkt es etwas komisch, es ist jedoch spannend, was es nach einigen tagen für eine wirkung entfalten kann.
wir kamen also aus dem bett direkt zum außen- wohnzimmer beim pool. hier wartete schon juan, der übrigens aus venezuela stammt.
man benötigt eine schale aus kupfer, die wie eine umgedrehte stumpfe stufenpyramide aussieht, hinein legt mal stücken von getrocknetem kuhdung, die vorher mit etwas ghee bestrichen werden. gehe ist ausgelassene, ungesalzene biobutter, also wie der kuhdung ein echtes naturprodukt.
in einer kleinen schale vermischt man etwas naturreis mit ghee, vorher werden jedoch die gebrochenen halben reiskörner aussortiert.
etwa vier minuten vor dem sonnenaufgang entzündet man mit einem streichholz die kuh-dung-pyramide und genau zum sonnenaufgang beginnt man ein mantra zu singen und fügt an zwei stellen den portionierten reis-ghee-mix dem feuer hinzu.
jetzt ist das ritual eigentlich beendet, dennoch sitzen wir nachdenkend beim tisch bis das feuer erlischt, etwa 10-15 min.
der gedanke der hinter der ganzen action steht ist, dass feuer die atmosphäre reinigt und dadurch die saubere luft zu unserer gesundheit beiträgt.


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da es euch wahrscheinlich schwer fällt euch das vorzustellen, kann ich ankündigen, dass ich während der zeit auf der farm immer mal wieder gefilmt hab und ihr euch also auf einen kleinen film, zu diesem speziellen ritual und dem ebenfalls auf der farm praktizierten homa-farming freuen könnt.
allerdings erst im nächsten oder übernächsten post.


danach wir alles zusammen gepackt und wir bereiten das frühstück vor und heizen dem kamin ein, damit es warm wird.
nah dem frühstück mit selbstgemachter marmelade und selbstgebackenem brot, starten wir die arbeit mit juan. es ging ans holz schneiden und äste zerkleinern, um brennholz zu produzieren, mit der kettensäge war es sehr einfach. bis zum mittag sägten hackten und stapelten wir.

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nach dem leckeren mittagessen hatten wir eine pause, die ich für einen kleinen mittagsschlaf nutzte. für den nachmittag zeigte uns juan eine stelle unter einem baum, auf der viele kleine neue bäume wuchsen, wir lockerten die erde und pflanzten die exhumierten bäumchen in neue löcher im wald.
wir sahen im wald eine große gruselige spinne.

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anschließend haben wir zwei hügel kompost umgegraben und uns auf das sonnenuntergangs agnihotra vorbereitet. dann gab es abendessen und eine warme dusche vor dem schlafen.

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in den heutigen samstag startete ich mit dem zusehen der kolibris, die ihren nectar in dem baum vor unserem haus sammelten. wunderschöne blüten verlocken diese vögel zu ihren kühnen flügen. nach agnihotra und frühstück machten wir uns an die arbeit, es wurde wieder viel holz gehackt und ich stapelte eine schöne mauer aus den holzscheiten, die dann auch als korb für die restlichen diente

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zum mittag gab es heute von juan gekochte nudeln und leckere heiße limonade. karina war gegen 11 uhr zu einem kleinen yogafestival in curacavi aufgebrochen und würde bis zum abend unterwegs sein.
nach einem langen mittagsschlaf, betraute uns juan mit einer neuen aufgabe, wir brauchten für das agnihotra neuen geschnittenen dung. also fingen dante und ich an mit einer säge getrocknete kuhfladen, wie brot in scheiben zu schneiden. im anschluss gab es wieder agnihotra und ein super abendessen, mit martina und karina. martina ist eine freundin von karina und wird für die nächsten tage bei uns auf dem land bleiben. vor dem lodernden, bereitete vor dem schlafen noch den nächsten post vor.

mein sonntag war frei und ich verbrachte ihn hauptsächlich mit dem hören von podcasts und serien-schauen.
einen podcast den ich euch ans herz legen möchte ist der sog. zwei männer, drei welten, mit kurt krömer und jakob hein. sie laden sich dafür jede woche eine interessante person ein und führen ein manchmal interessantes und manchmal lustiges gespräch mit derselben.

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https://itunes.apple.com/de/podcast/kr%C3%B6mer-and-friends-radioeins/id1330613579?mt=2

außerdem telefonierte ich mit der familie und knackte nebenbei einige walnüsse. ein wundervoll entspannter tag, den ich nach wochen in großen lauten städten auch echt gebracht hab.

extrem unausgeschlafen starteten wir mit dem sonnenaufgangs agnihotra in die neue woche. nach dem kräftigenden frühstück arbeiteten wir wieder am stapel der baumstämme um, die stämme in passende scheite zu verarbeiten. eine schweißtreibende arbeit, die nur dadurch etwas erleichtert wird, dass wir uns abwechseln und anfeuern können.

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ein echt leckeres mittagessen, sowie eine entspannte pause später, fuhren wir mit dem auto zu einem nachbarn, der eine menge äste loswerden wollte, also stapelten wir alles auf die ladefläche des pickups. dann fuhren wir zurück und zersägten die äste zu feuerholz. nach dem agnihotra und dem abendessen fiel ich erschöpft in die kissen.

aus denen ich am nächsten tag durch das klingeln des weckers erwachte. nach morgendlichen ritual und essen, wartete eine einfach klingende aufgabe auf uns, einen kabelgraben ausheben, etwa 15 cm tief. die erde ist hier jedoch so trocken und reich an steinen, dass wir fast den ganzen vormittag damit verbrachten. als wir schließlich fertig waren, wartete schon die nächste aufgabe, die deutlich mehr nach meinem geschmack war, es würde bald regnen und der pavilion im garten benötigte ein neues provisorisches foliendach.
endlich wieder bauen. also kletterte ich auf dem dach herum um einige alte nägel und scharfe kanten zu beseitigen.

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anschließend breiteten wir die folie auf dem dach aus und richteten sie an den kanten aus, sodass überall noch etwas folie überstand. dann fixierte ich vom dach aus alles mit holzleisten, die wir in die folie einrollten. zwischendurch gab es mittag und pünktlich zum sonnenuntergangs agnihotra waren wir fertig mit dem eindecken. das sah sieht jetzt ein bisschen so aus als ob man es in frischhalte folie eingepackt hätte. nach dem abendessen widmete ich mich wieder etwas meinen spanisch kenntnissen, bevor ich aufs hochbett kletterte.

heute hatten wir nach agnihotra und frühstück einen ausflug geplant, wir würden zur hauptstraße fahren und etwas weiter weg zu einer kuh-farm fahren. hier gab es etwa 50 kühe.

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diese kühe produzieren eine menge dung, den juan frisch in eimern sammelte, während dante und ich uns damit beschäftigten, mit schaufel und harke den trockenen dung-brösel-erde-mix in säcke zu schippen. auf der farm werden wir es für den kompost benutzen.
völlig verstaubt und beladen mit der „scheiße“, fuhren wir mit dem auto zurück zur farm, wo wir nach einem zweiten frühstück, den dung (frisch) zum trocknen auf matten ausbreiteten und die säcke zu einem großen haufen aufschütteten.
dann buddelten wir die restlichen kompost berge noch etwas um und pausierten für das mittagessen. vor dem abendlichen agnihotra, sägten wir noch einen weiteren sack trockenen dung in stücken. vor dem schlafengehen gab es dann nur noch ein kleines essen.

donnerstag war wieder ein holz-dominierter tag, wir wanderten mit juan in den wald, zu einem trockenen baum, den er dann mit der kettensäge in tragbare stücken schnitt, währen dante und ich mit macheten einen anderen baum von lianen freischnitten. wir trugen anschließend die baumstücken zur schubkarre und zu dem platz an dem wir sie spalten würden.
nach der mittagspause zerkleinerten wir alles weiter und ich stapelte weiter an der mauer aus scheiten. da das holz schon so schön trocken war, ließ es sich sehr einfach spalten und es wurde ein schöner sonniger nachmittag. in einigen der baumstämme fanden wir würmer, die das holz anfraßen.

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wie alle tage hier in satsang begann auch der heutige mit dem agnihotra und dem frühstück, anschließend packten dante und ich unsere rucksäcke zusammen und machten uns für ein stadt-wochenende bereit.
es ging für ein paar tage nach valparaiso, einer küstenstadt in der nähe und der offiziellen kulturhauptstadt, chiles. karina und juan setzten uns an der autobahn ab und nach einer stunde standen wir inmitten der stadt.
der vormittag verbrachten wird damit ein ladekabel für meine kamera zu suchen und durch die stadt zu schlendern. auf der avenida alemannia kann man sich einen tollen überblick verschaffen und viele tolle panoramen sehen.

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mittags stoppten wir in einem café auf dem cerro alegre, einem sehr touristischen der vielen hügel von valparaíso. hier schrieb ich wieder etwas und am nachmittag trennten sich die wege von dante und mir. er lief los zu seinem hostel und ich später zum markt um gemüse zu kaufen und dann zu felipe, einem architektur-studenten und seinem bruder franco, die gemeinsam in einem kleinen apartment leben und mir für zwei nächte ihr sofa zum schlafen angeboten haben.
von ihrem fenster aus gibt es auch einen tollen blick auf die stadt und den hafen.

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später haben wir: „wir kinder vom bahnhof zoo“, geschaut. ein deutsches drama der 80iger das die geschichte einer heroin-abhängigen 14 jährigen erzählt, die immer weiter abrutscht. ich hab mich dabei gefragt, inwiefern die stimmung des film, den wir in deutsch mit spanischen untertiteln schauten, übermittelt werden kann. der film lebt ja auch von der harten sprache west-berlins in dieser zeit, ich glaube das es aber durch die bilder trotzdem deutlich wird.
ich hab dann abends leckere kartoffelpuffer für die uns gekocht, die wir mit avocados, thunfisch und marmelade schnabulierten.

gut ausgeruht erwachte ich am samstagmorgen auf dem sofa. nach dem frühstück fuhr ich durch die stadt, zum meeres-museum und wanderte die treppen zum gipfel des hügels hinauf, auf dem das museum errichtet war. unterwegs kaufte ich super leckere avocados und pan amasado, hausgemachtes brot in form von flächen brötchen.

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das museum war jedoch leider etwas langweilig und eher auf die geschichte der seefahrt als auf das leben in den ozeanen ausgerichtet. später am tag besuchte ich auch noch ein kunstmuseum, dass aus einer privaten sammlung hervor gegangen ist und im beeindruckenden stadthaus des spenders eingerichtet war.
am beginn der ausstellung gab es viel europäisches und klassisches zu sehen, mit weiterem wandern durch das haus, wurden die werke merklich chilenischer und auch mehr auf die stadt bezogen.
anschließend saß ich in einer art stadium aus holzresten, in einer hausfreien stelle der avenida ecuador. dieser platz wird als kunst und theater raum benutzt. hier schrieb ich wieder etwas und hab dem sonnenuntergang zugeschaut.
anschließend hab ich mir was zu essen gekauft und bin zum arbeitsplatz von martina gelaufen. hier gab es leckeren kuchen und agnihotra-geruch, den ich direkt erkannte, als ich durch die tür lief.
als wir später auf dem weg aus der tür waren und schon halb auf der straße standen, lief mir überraschend selina in die arme.
sie ist eine der freiwilligen, die das nomade-festival im januar aufgebaut haben und lebt hier in valpo.
wir verabredeten uns für das nächste wochenende, bevor ich zu dante’s hostel lief und mit ihm zusammen in eine bar lief. später sind wir 3 blocks weiter zu einer absinth-bar gelaufen, um uns mit felipe, franco und einer freundin der beiden zu treffen. ich war recht erschöpft vom langen tag und lief als dante loswollte zum bus, der mich zu felipes wohnung brachte.

ich erwachte mit dem klassischen sonntagskater und nachdem ich mich geduscht hatte telefonierte ich mit der familie. dann packte ich alles zusammen und fuhr mit dem bus zur féria auf der avenida argentinia, wo ich mich mit dante verabredet hatte. es ist ein gigantischer markt und ich kaufte ein schickes neues hemd, eine neue jeans und eine leggings gegen die kälte. auch kauften wir zusammen eine kleine pflanze für karina, um etwas bei ihr zurück zu lassen.

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dann fiel mir auf, dass ich meine bluetooth-box bei den jungs in der wohnung vergessen hatte. also fuhren dante und ich nochmal hin und konnten sogar noch ein leckeres mittagessen mitnehmen, bevor wir mit dem bus wieder nach curacavi fuhren. abgeholt von der straße, dann abendessen und dann schlafen.

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das wars erstmal wieder aus dem süden, gehabt euch wohl, ich denke an euch alle.

love
pauli


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weiterhin sorry für gedrehte fotos :/

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