"Ilumnia ~ Vermisst"//(37) Kapitel 5: Teil 2

in #deutsch6 years ago (edited)

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...

Ein Fehler, den er alsbald korrigieren musste.
Anscheinend hatte die Person oder um was es sich neben dem Baum auch handeln mochte bemerkt, dass sie entdeckt wurden war, denn sofort hielt sie in ihrer Bewegung inne und blieb starr stehen.
Noch immer konnte der Counsellor nur den Schatten stehen.

"Wer auch immer dort ist, er möge sofort hervortreten und sich zu erkennen geben."
Man konnte ihm seine Angst nicht anmerken. Seine Stimme klang fest und bestimmend, beinahe so, als würde er mit einem Schüler reden, der etwas angestellt hatte.
Nicht aber mit etwas Unbekannten, mitten in der Nacht.
Der Schatten rührte sich nicht.

Sollte er feststellen, dass es sich dabei um einen der Anwärter oder Rekruten handelte, würde er diesen für den Rest des Monats der Reinigungskolonne zuteilen, soviel stand fest.
Er versuchte es noch einmal.

"Ich warne dich, solltest du dich nicht sofort zu erkennen geben, rufe ich augenblicklich die Wachen."
Wieder kam keine Reaktion und er fragte sich schon, ob ihm seine Augen einen Streich spielten und er sich das alles nur einbildete.
Doch da bewegte sich der Schatten erneut und eine dunkle, maskierte Gestalt trat hinter dem Baum hervor. Für wenige Sekunden starrten sie sich direkt an.

Obwohl das Wesen fast zwanzig Meter entfernt stand, konnte der Counsellor einige Einzelheiten erkennen.
Es trug einen bodenlangen, es seltsam unförmig erscheinen lassenden, schwarzen Umhang mit Kapuze und eine weiße seltsam verzierte Maste mit einem Rabenschnabel verdeckte sein Gesicht.

Der Anblick jagte dem Counsellor einen kalten Schauer über den Rücken, der ihn frösteln ließ. Doch irgendwie wirkte die Gestalt seltsam vertraut. Irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen.
Sie trat einen Schritt nach vorn und kam langsam auf ihn zu. Er erschauderte und wich durch die geöffnete Tür zurück.

"Was willst du von mir? Wer bist du?"
Wieder reagierte es nicht.
Ein eisiger Wind umfing den Counsellor, als das Wesen näher kam. Es war nun nur noch etwa zehn Meter entfernt und der Counsellor bemerkte, dass es beinahe zwei Meter groß sein musste.
Wesentlich größer als er selbst.

Angsterfüllt trat er einen weiteren Schritt zurück und fühlte sich plötzlich wie gelähmt, nicht mehr im Stande, die Tür zu schließen.
Sie schien sich gegen jegliche Bewegung zu verweigern und blieb offen stehen, egal wie sehr der Counsellor dagegen drücke.

Die Schattengestalt stand ihm nun direkt gegenüber und drängte ihn zurück bis an die Mauer. Dann blieb sie stehen.
Panisch registrierte der Counsellor, dass ihm jeglicher Fluchtweg abgeschnitten wurde. Hinter ihm befand sich die Wand, mit einer hervorstehenden Ecke auf der rechten und den Türen auf der linken Seite.

Instinktiv hob er beide Arme vor den Kopf, in der Erwartung, einen Schlag abwehren zu müssen, doch nichts geschah.
Die unheimliche Gestalt stand einfach nur da und schien ihn anzustarren.
Scheinbar wartete sie auf irgendetwas.
Der Counsellor wollte um Hilfe rufen, doch die Worte blieben ihm in der Kehle stecken.

Dann, ganz langsam, schob die Gestalt eine schwarz behandschuhte Hand unter dem dicken Umhang hervor und streckte sie dem Counsellor entgegen.
In der nächsten Sekunde erfasste ihn ein Energieschub von so großer Kraft, dass es ihm nicht einmal mehr gelang, die Arme zu senken.
Das Letzte, was er wahrnahm war, dass er zu Boden ging. Dann versank alles um ihn herum in tiefer Schwärze und seine Atmung setzte aus.

Zufrieden rieb sich der Maskierte die Hände.
Das es so glatt laufen würde, hatte er nicht erwartet. Er war sogar ein wenig traurig, dass ihm so wenig entgegen gebracht wurde, denn schließlich handelte es sich bei seinem Opfer um den obersten Vorstehender, den
Counsellor Ilumnias.

Doch er wollte sich nicht beschweren. Langsam kniete er sich hinunter, zog den dicken ledernen Handschuh von seiner rechten Hand und fuhr mit der Handfläche in einigen Zentimetern Höhe über den am Boden liegenden Counsellor.
Wie erwartet.
Kein Energiefluss. Der plötzliche energetische Schock war zu viel für den Kreislauf des Alten.

Er zog den Handschuh wieder über, verließ das Gebäude und verschwand ebenso lautlos, wie er erschienen war.
Sie würden mit seiner Arbeit zufrieden sein.

Jetzt stand dem Vorhaben nichts mehr im Weg. Der alte Knacker konnte niemanden mehr behindern.
Nun war es an der Zeit, zum Rat zurückzukehren und Vorbereitungen für das weitere Vorgehen zu treffen.

Der leichte Teil war damit erledigt. Nun stand der kompliziertere Part bevor.

...


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