"Ilumnia ~ Vermisst"//(11) Kapitel 2: Teil 3

...

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Das Klopfen riss Leticia aus ihren Gedanken.
Etwa schon der Counsellor? Ein flüchtiger Blick auf ihre Uhr zeigte, dass es bereits viertel vor Fünf war.
Würde sie also nun die unausweichliche Strafpredigt über sich ergehen lassen müssen?

Langsam stand sie auf, ging in Richtung der Tür und öffnete. Von innen gab es eine vollkommen normale Türklinke und sie konnte die schwere Tür jederzeit nach Belieben per Hand öffnen oder schließen.
Ein wenig erleichtert stellte sie fest, dass nicht der Counsellor, sondern eine kleine Asiatin vor ihrer Tür stand und sie freundlich anlächelte.
"Hey Lety. Hab gehört du bist wieder da." Sie grinste.
"Lust auf ein Eis in der Mensa?"

Arina wusste also bereits von ihrer Rückkehr. Wen wunderte es.
Arina wusste immer alles. Wenn irgendwo irgendetwas Spannendes passierte, war Arina die Erste, die einem Auskunft dazu geben konnte.
"Hallo Ari."
Leticia bedeutete ihr wenig begeistert, das Zimmer zu betreten.

"Hey, hey, hey, nicht so mies gelaunt sein! Das Wetter ist toll und drüben gibt es super leckeres Pistazieneis."
Sie drehte eine große Runde durch Leticias Zimmer.
"Ach menno... Bei dir ist es immer so schön kühl... Wie machst du das nur?
Drüben bei mir habe ich die reinste Sauna..."

Auch Leticia musste lächeln. Arina besaß das seltsame Talent, einen seine schlechte Laune einfach vergessen zu lassen. Sie mochte die Asiatin sehr, genau genommen war sie sogar ihre beste Freundin. Lediglich Arinas, ihrer Meinung nach viel zu übertriebene, Loyalität gegenüber der Vereinigung nervte sie.
Wie fast immer trug sie auch heute die dunkelblaue Uniform der Vereinigung.

Obwohl Arina den ganzen Schrank voller wunderschöner orientalischer Kleider hatte, sah man sie meist in dieser langweiligen Uniform.
"Ari... Wie kannst du dieses Zeug bei der verdammten Hitze eigentlich tragen?"
Leticia konnte und wollte es absolut nicht nachvollziehen. Der Einzige Vorteil dieser Uniform war ihr Schnitt.
Anders als die meisten Kleidungsstücke passte sich der Stoff der Uniform perfekt an und wirkte daher sehr figurbetont und enganliegend.
Dennoch bot er die größtmögliche Bewegungsfreiheit. Im Training trug selbst Leticia meist eine Uniform, da es sich in der Praxis einfach bewehrt hatte. Privat verzichtete sie jedoch gänzlich auf die mit silbernen Mustern bestickte Kleidung der Vereinigung.

"Ach weist du... Ich finde es einfach super bequem. Außerdem hat es was, als eine der wenigen dunkelblauen herumzulaufen." Sie lachte.
Dunkelblau war in der Tat selten.
Die Uniformen der Vereinigungsmitglieder zeigten gleichzeitig deren Rang. Dunkelblau trugen nur diejenigen, die aus irgendeinem besonderen Grund zu keiner anderen Farbe zugeordnet werden konnten.
Die Anwärter trugen weiß, die Rekruten ein militärisches Grün, die Mitarbeiter ein dunkles Weinrot, die Elite ein Königsblau mit goldenen Absätzen und die Ausbilder meist ein schlichtes Grau. Das silbern verzierte Blau hob sich daher stark vom Rest der Masse ab.

Leticia zog es dennoch vor, ihre eigene Kleidung zu tragen.
Sie hatte eine ganze Kollektion an hübschen Oberteilen, Hosen, Röcken und Schuhen.
Theoretisch ein komplettes Outfit für jeden Tag des Jahres. Meist trug sie jedoch ihr hellgrünes Lieblingsshirt und eine bequeme, nicht zu enge schwarze Hose.
Damit konnte sie im Notfall sogar trainieren. "Du würdest dich noch mehr von der Masse abheben wenn du, wie ich deine eigene Kleidung tragen würdest."

Arina überging diese Bemerkung einfach. Leticia würde es wohl nie verstehen.
Es war etwas besonderes, die dunkelblaue Uniform tragen zu dürfen und das wollte sie allen Mitgliedern zeigen. Es hatte aber keinen Sinn, weiter über dieses Thema zu diskutieren.
Sie wollte keinen Streit mit Lety. Eigentlich verstanden sich die beiden fast immer ausgezeichnet. Zumindest solange es nicht um die Vereinigung ging.
Dann war eine Meinungsverschiedenheit praktisch vorprogrammiert.
Jetzt aber wollte Arina endlich ihr Eis. Völlig egal, welche Kleidung Leticia trug, das Eis würde so oder so vorzüglich schmecken.
"Kommst du nun endlich?"

Sie steuerte in Richtung Tür und sah die Freundin auffordernd an.
Was hatte sie schon für eine Wahl?
Anstatt frustriert in ihrem Zimmer zu sitzen konnte sie auch mit Ari zur Mensa gehen und einen Eisbecher essen. Also folgte sie ihr hinaus auf den Gang.

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Prolog
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Ilumnia~Vermisst: Prolog Teil 3

Kapitel 1
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Kapitel 2
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