"Ilumnia ~ Vermisst"//(1) Prolog: Teil 1

in #deutsch6 years ago (edited)

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Hallo ihr Lieben. :)

Wie angekündigt, möchte ich hier auf Steemit nicht nur meine neue Science-Fiction Geschichte "Ich bin Diaspra" hochladen, sondern auch ältere Dinge publizieren.

2014 habe ich mein erstes Buchprojekt fertiggestellt und bin - wie als blutiger Anfänger wahrscheinlich üblich - in jede Falle getappt und habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann....^^
Angefangen beim Cover (damals fand ich es toll....^^), das ich heute definitiv anders gestalten würde.... xD Dennoch war ich damals, als ich das erste gedruckte Exemplar in der Hand hatte, stolz ohne Ende.

Ich möchte die Gelegenheit nun nutzen, um die Story von damals ein wenig zu überarbeiten und anzupassen. Sozusagen Auflage Nr. 2 hier auf Steemit ins Leben zu rufen.
Zudem liegt der zweite Band seit beinahe 2 Jahren etwa zur Hälfte fertig auf meiner Festplatte. Dieses Projekt möchte ich später auch wieder in Angriff nehmen und fertig stellen.

Nun aber genug der Vorrede: Viel Spaß mit Ilumnia ~ Vermisst.

Fun Fact: Die Idee zur Geschichte hatte ich übrigens unter der Dusche, drei Tage bevor ich nach London geflogen bin.... :D

(Bis vor etwa 3 Jahren war ich online noch eher "anonym" unterwegs, daher das (unkreative) Pseudonym auf dem Cover.)

• Prolog •

Sie warf ihr schwarzes, zu einem Zopf gebundenes Haar zurück und sah ihn an. Ihre haselnussbraunen Augen fixierten dabei unentwegt seine zitternden Hände.
Für einige Momente sagte niemand etwas. Es lag eine beinahe unheimliche Stille über dem Cockpit der Boeing 737.
Der Pilot saß, nach wie vor erstarrt, auf seinem Stuhl. Unfähig, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

Der Copilot kauerte verängstigt in einer Ecke und hielt sich das Knie. Die beiden wagten kaum zu atmen, geschweige denn die Fremden in der Kabine anzusehen. Nach einigen Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anzufühlen schienen, begann sie zu sprechen.
Ihr Tonfall war ruhig und beherrscht, obwohl sie insgeheim genauso viel Angst hatte wie der Rest der Passagiere.

Das Flugzeug raste indessen, gesteuert durch den Autopiloten, immer weiter.
"Unsere Aufgaben sind sich sehr ähnlich. Jedoch bist du derjenige, der sich hat blenden lassen. Blenden, von Menschen, die den rechten Pfad verlassen haben und nun auf wahrhaft dünnem Eis wandeln."

Ihre Augen bewegten sich keinen Millimeter, obwohl es sie viel Kraft kostete, die Nerven und ihren ruhigen Tonfall zu behalten.
Er starrte sie an. Sein eben noch eiskaltes, regungsloses Gesicht zeigte nun deutliche Spuren von Verwirrung.
"Wer, in Allahs Namen, bist du?"

Ein leichtes, kühles Lächeln huschte über ihre Lippen. "Ich bin die, die du verehren solltest. Die Tochter deines Gottes."
Die Unsicherheit des Entführers nahm zu und wandelte sich in Verärgerung. „Wovon redest du?! Das ist unmöglich!"
Sie entspannte sich ein wenig, denn es zeichnete sich ab, dass sie gewinnen würde.
"Ach nein? Nun, wieso kann ich dann dass hier?"

Sie öffnete ihre Handfläche, konzentrierte ihre Energie und ließ eine kleine, silberne Lichtkugel tanzen.
Nach einigen Sekunden verformte sich die Kugel und bildete edel geschwungene arabische Wörter, die knapp über ihrer offenen Hand schwebten.
Phrasen aus dem Koran.

Er schluckte.
Für sie war es ein Leichtes, die Energie ihrer Aura zu konzentrieren und zu verformen.
Etwas, was sie schon seit frühester Kindheit konnte. Es zeigte genau die Wirkung, die sie sich erhofft hatte. Der Terrorist wich ehrwürdig zurück. Was auch immer die Frau da tat, es faszinierte und verängstigte ihn.

"Glaubst du mir nun?" Ihre Stimme hatte einen siegessicheren Ton angenommen.
"Das was du vor hast, ist nicht das, was Allah dir aufgetragen hat. Durch solche Taten kommst du nicht ins Paradies."
Sie machte eine Pause.
"Menschen wie du, schmoren auf ewig in der Hölle. Du kannst mir glauben, dort ist es nicht schön. Da möchtest du nicht sein."

Seine Zähne klapperten und das Sprechen fiel ihm sichtbar schwer. "Was...W-Was willst du von mir?"
Sie zog ihre Aura zurück und ließ die silbernen Wortgebilde verschwinden. "Ich möchte, dass du das Ganze hier beendest. Mehr noch. Ich will, dass du tust was ich dir sage. Noch ist es nicht zu spät. Noch hast du die Möglichkeit, umzukehren und Allahs Gunst zurückzugewinnen."

Er sank auf die Knie. "Was soll ich tun?"
Der Kampf war vorbei.
Das Flugzeug mit all seinen Passagieren gerettet.
"Zuerst gibst du mir deine Waffen. Und zwar alle. Auch die Sprengsätze an deinem Gürtel. Schieb alles ganz vorsichtig zu mir rüber. Keine hastigen Bewegungen."

Er schluckte erneut und schob eine AK-47 zu ihr hinüber. Dann öffnete er mit zittrigen Händen seinen Gürtel mit C-4 Plastiksprengköpfen und legte ihn ihr behutsam vor die Füße.
"Auch das Messer." Forderte sie barsch.

Er tat, wie ihm geheißen. Als alle Waffen vor ihr lagen, schloss sie die Augen, murmelte einige befremdlich klingende Worte und konzentrierte ihre Aura zuerst auf die Sprengsätze, dann auf das Maschinengewehr und zum Schluss auf das Messer.
Einige silbrig glänzenden Energiefäden verließen ihren Körper, schlangen sich um die vor ihr liegenden Gegenstände und ließen sie in Sekundenschnelle erst grell aufleuchten und dann zu silbernem Staub zerfallen.

Damit konnte man niemanden mehr Schaden zufügen.

Der Terrorist wich weiter zurück und hockte nun in einer Ecke an der Cockpitwand.
Es dauerte einen Moment, bis der Pilot begriff, was hier eben geschehen war.
Er registrierte erst nach einigen Sekunden, dass der eben noch wild mit seinem Maschinengewehr fuchtelnde Taliban nun unbewaffnet da kauerte. Entwaffnet von einer fremden Frau, die er noch nie zuvor gesehen hatte und von der er keine Ahnung hatte.

Er wusste zwar nicht, wer oder besser was sie war. Doch in diesem Moment interessierte ihn das auch gar nicht. Sein einziger Gedanke galt dem Flugzeug.
Er musste einen Notruf absetzen. Dringend.

Doch noch bevor er diesen Gedanken zu ende fassen und den Knopf berühren konnte, fuhr die Fremde ihn ruppig an.
"Das wirst du nicht tun!"
Seine Hand verharrte gelähmt in der Bewegung. Er war nicht im Stande, den Notrufschalter zu betätigen.
Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er wollte nur dass dieser Alptraum endlich vorbei war und er sicher zuhause in seinem Bett aufwachte.

Doch im gleichen Moment wurde ihm bewusst, dass dies alles durchaus real war. Um einiges realer, als ihm lieb war...
Die Stimme der Frau nahm einen sanfteren Tonfall an. "Wir müssen das anders lösen."

Ein Notruf war das, was sie in ihrer Situation am Wenigsten gebrauchen konnte.

...


Ilumnia~Vermisst: Prolog Teil 1
Ilumnia~Vermisst: Prolog Teil 2
Ilumnia~Vermisst: Prolog Teil 3
Ilumnia~Vermisst: Kapitel 1 Teil 1

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