Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide -031- Die alte Ruine im Sumpf (1)

in #deutsch6 years ago (edited)


Was bisher geschah:
Nachdem unsere Abenteurer die Berge überquert haben und in südliche Gefilde vorgedrungen sind, werden sie tückisch bestohlen. Eine ärgerliche Situation, die sich jedoch rasch aufklären liess. Als Dank für die Hilfe gibt der Zyklop unseren Abenteurern eine Karte die einen Weg zur Sumpfruine zeigt ...

Shana wandte sich zum Gehen und als sie davon ritten schaute Zemmgin noch kurz und winkte ihnen nach.

Die Gischt war heute stärker und die Wellen brachen in hohen Wogen über den Felsen zusammen. Der Wind war frisch und salzig. Im Laufe des restlichen Tages wich der Geröllstrand einem festeren Boden, durchwachsen mit Grasflächen und Schilf und gegen Abend rasteten sie bei den ersten Anzeichen der immer feuchter werdenden Erde. In der Ferne konnten sie gegen Abend mehrere Totenlichter über dem Moor schweben sehen. Shana suchte in der Nähe nach einem Menhirkraut um der Gruppe einen Willen stärkenden Trank zuzubereiten, der sie immun gegen die Versprechungen der Totenlichter machte. Die Lichter sind die Seelen von Toten die sich in einem Moor oder Sumpf verirrt hatten und dort verhungert oder ertrunken waren. Die Geister tauschten eine fremde Seele gegen ihren Seelenfrieden ein und die neue Seele versuchte dies ebenso. Der Kreislauf begann somit immer wieder von neuem.

»Die meisten Totenlichtern können nur innerhalb eines kleinen Radius ihres Sterbeortes nach einer neuen Seele suchen. Und das sind nur ein paar Meter. Wenn wir sie umgehen, sollten wir also keine Probleme mit ihnen bekommen«, klärte Shana auf.
Dennoch mörserte sie das Menhirkraut und stellte es beiseite, damit es seine volle Kraft entwickeln konnte. Ein seltsamer Geruch kam aus dem Mörser, der Mörme nicht das Geringste ausmachte.

»Muss das so stinken?« wagte sich Magnus vor.
Shana schaute kurz hoch und sagte nur: »Ja. Muss es.«
Damit war die Sache erledigt. Magnus setzte sich weiter entfernt hin während Shana eine gelbe Blüte unter das Menhirkraut mischte und der Geruch schlug in eine säuerliche Richtung, der zwar auch nicht angenehm aber immer noch besser zu vertragen war als vorher.
»Morgen trinkt ihr das als erstes, ich will kein Risiko mit den Lichtern eingehen.«
»Schmeckt das so wie es riecht?«, fragte Magnus nach.
»Spül’s mit `nem Schluck hiervon runter, Kiesel.«
Ramloc nahm einen tiefen Schluck seines Bieres und Magnus stand ihm in nichts nach.

»Was glaubt ihr, wird uns im Sumpf erwarten?«, kam die Frage von Magnus nach einigen weiteren Schlucken.
»Auf jeden Fall schon mal Tot’nlichter«, sagte Ramloc.
»Jeder Schritt muss sorgfältig getan werden, deshalb werden wir die Pferde führen. Keiner von uns soll schließlich in irgendeinem Sumpfloch untergehen. Abgesehen davon gibt es in so einem großen Sumpf Krokodile, Hygrons, Totenlichter und was es sonst noch kreucht und fleucht. Wir werden aufmerksam und unsere Schwerter immer bereithalten um gewappnet zu sein. Was auch immer uns begegnen wird.«
Graydens Antwort war nicht zufrieden stellend, doch Magnus stellte keine weiteren Fragen sondern nahm einen letzten Schluck und drehte sich zur Seite.
»Ich weiß nur, das ich diesen verdammt’n Sumpf nicht lang aushalte. Ich kann ihn schon bis hierhin riech’n. Und diese Insekten verkriech’n sich bestimmt in mein´m Bart.«

Ramloc strich den erwähnten Bart glatt. Er zog seine prächtige Axt, ölte sie ein, und dann wetzte er sie liebevoll.

»Magnus Frage war nicht ganz unbegründet, Grayden. Wer weiß mit wie vielen Gegnern wir es zu tun haben werden. Diese Wesen haben weite Wege zurückgelegt um ihre Opfer zu fangen. Es könnte durchaus sein, dass Talandras Anhänger Dutzende bis Hunderte sein mögen. Und was werden wir dann machen?«, gab Dimitrion zu bedenken.
Auf Graydens Gesicht machte sich nachdenkliche Anspannung breit als er über diese Möglichkeit nachdachte. Ramloc hörte auf seine Axt zu wetzen.

»Du willst doch wohl nich’ aufgeben bevor wir überhaupt den Tempel gefund’n hab’n, oder ziehts dich heim zu deiner Holden?«, feixte der Zwerg seinen Freund.
»Keineswegs Ramloc. Ich wollte damit nur sagen, dass wir auf mehr achten müssen als nur auf Krokodile und Totenlichter.«
»Jetzt macht euch nicht verrückt bevor wir den Tempel gefunden haben. Es könnten auch nur wenige sein, die das Ganze angezettelt haben.« Shana rührte derweil wieder einige Kräuter in dem Mörser.
»Wir können nur siegen wenn der Sieg schon in unseren Köpfen und Herzen gewonnen ist«, sagte Grayden.
»Was meinst du?«, fragte Ramloc.
»Ich meine, dass wir verloren haben wenn wir uns vor dem Unbekannten fürchten, bevor wir überhaupt anfangen zu kämpfen. Einfacher gesagt, geben wir dem Blarrk nicht unsere Schwerter in die Klauen.«
»Ah, jetzt versteh’ ich.«
Ramloc reichte Grayden den Bierkrug und wollte ihn Shana geben, doch sie lehnte ab. Sie und Dimitrion warfen eine Prise Salz in die acht Himmelsrichtungen um sie vor dämonischen Mächten zu schützen.
»Nur für alle Fälle«, erklärte Dimitrion als er sich wieder setzte.

Danach saßen sie noch eine Weile schweigend am Feuer. Die Nacht war erfüllt von Summen und Schwirren geflügelter Insekten, Quaken von Fröschen und dem Blubbern kleinerer Moortümpel. Ein grünlicher Nebel zog auf, als Segnum Karanthar auf seinem Weg am Sternenhimmel folgte und die Totenlichter verblassten in seinem Dunst zu schleierhaften, leuchtenden Punkten. In der Nacht, als Ramloc Wache hielt, stiegen mehrere von ihnen in nächster Nähe aus dem Moor. Der Zwerg beobachtete wie sie hin und her schwebten, dann jedoch wurden sie von der Lebenskraft der Gruppe angezogen.

Fortsetzung folgt in Episode 031 ...

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Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide - Episoden 001 bis 020


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