Karolina war eine echte Sonntagsüberraschung ...(short story)

Als ich in meinen letzten Teeniejahren war, gab es da dieses Mädchen. Sie sah wirklich gut aus: Lange blonde haare, wunderschönen Augen, die Unterlippe etwas voller als die obere, kurvig, trug gerne körperbetonende Kleidung etc etc. Sie kam aus irgedneiner Art von alternativen Lebensstil geprägten Familie, nicht echte Hippies aber so aus der Richtung.

Nun, ich gehörte damals zu den Typen, die man mit der Brechstange darauf aufmerksam machen musste, wenn ein Mädchen scharf auf sie war. Irgendwann hatte sie einen Blick auf mich geworfen, ich weiß beileibe nicht wo oder wann das gewesen sein mochte, und begann sich in mein Blickfeld zu schleichen.
Sie postierte sich vor dem Schuleingang, tauchte an den Orten auf wo ich mich aufhielt.
Ihr wisst ja wie das läuft.

Zuerst habe ich sie nicht beachtet, weil ich auf eine andere scharf gewesen bin, die, so wie das Leben spielt, in einen anderen verknallt war. Nachdem ich das geschnallt hatte, gab ich meine Versuche auf und war deswegen auch ein wenig down. Ein Freund machte mich dann auf das blonde Mädchen aufmerksam, welches begonnen hatte in meinem Dunstkreis aufzutauchen. In jugendlichen Zeiten springt die Lust schneller über als man "Kondomautomat" sagen kann und sie war auch keine, deren physischen Attributen sich ihre angepeilten "Opfer" leicht entziehen konnten. (Wobei ich hier anfügen möchte, dass ich nicht auf die allzu attraktiven Mädchen stand, auch heute nicht. Denn meistens sind es die Mauerblümchen, die mehr Pfeffer besitzen)

Naja, jedenfalls kamen die Neue und ich schnell in Kontakt. Wir redeten und hingen ein bißchen zusammen ab. Sie hieß Karolina, war ein Jahr jünger, mochte die Farbe Grün und stand auf Robbie Williams. Und, das war das wichtigste, sie stand auf mich. Es dauerte also nicht lange und wir fuhren zu ihr nach Hause. Ihre Eltern waren im Urlaub oder so, wir hatten sturmfreie Bude und wollten das auch ausnutzen.

Kaum in ihrem Zimmer angekommen, begannen wir auch auch schon wild rum zu machen. Ich liess meine Hände über ihre Kurven gleiten, küssten uns innig. Unsere Körper reiben sich in Erwartung der Berührung des anderen. Wir ziehen uns gegenseitig aus. Die Klamotten fliegen durch die Gegend. Ich küsse ihren Hals und wandere weiter zu ihren Brüsten. Ihre Nippel werden hart als meine Zunge sie umspielen. Sie haucht ihren heißen Atem in meinen Nacken. Meine Zunge taucht in ihren Bauchnabel und zieht weiter über ihren sanften Bauch. Mein Gesicht schwebt über ihrem Höschen und in diesem Moment will ich nichts anderes als sie zu schmecken. Langsam beginne ich ihr es abzustreifen ...

BÄMM!

Ein Geruch haut mir in die Nase wie ein schlecht gelaunter Türsteher am Samstagabend. Meine Nüstern beugen sich wie Neo aus "Matrix" um diesen Gestank zu entkommen. So etwas ungewaschenes hatten sie noch nie gerochen: Tage alter Schweiß, wie eine Woche alter Sportschuhe im Hochsommer, vermischt mit tausend verrottenden Fischen und säuerlich wie vergorene sauren Gurken, malträtiert unbarmherzig die Innenseite meines Olfaktoriums. Das eben noch frohlockende Stehvermögen wird weich wie eine zu lang gekochte Nudel. Der Magen krümmt sich zusammen ...
Ein peinlicher Moment, das kann ich euch sagen.
Ich schaue auf ihren doch so schön geschwungenen Körper. Vielleicht klappt es wieder wenn ich die Augen auf etwas schöneres lenke. Doch der Geruch entströmt weiterhin ihrem geöffnetem Lustzentrum. Er will einfach nicht verschwinden, seitdem er ein neues Opfer gefunden hat, so will es mir scheinen.
Natürlich bemerkt sie das etwas nicht stimmt und schaut herunter.
Ein kritischer Moment ... was könnte ich sagen oder tun um diesen Augenblick des Illusionszerschmetternden Unglücks zu überspielen?

Glücklicherweise hatte ich einige Zeit vorher ein 4-Wochen-Praktikum bei einem guten Masseur abgeschlossen. Kurzerhand deutete ich ihr sich umzudrehen, was sie auch tat, wenn auch mit einem verwunderten Ausdruck auf ihrem Gesicht. Ich erzählte ihr, dass unser erstes Mal zusammen nichts ist was wir überstürzen sollten. Sie schien daraufhin etwas enttäuscht zu sein, doch als meine Hände sie mit sanftem Griff massierten, ging sie mit dem Flow.

Frei durchatmend liess ich meine Finger ihre Magie wirken. Um der Bescheidenheit die Ehre zu lassen: Ich war ziemlich gut. Kurze Zeit später kam sie, rollte sich wie eine Katze auf die Seite und schlief ein.
Das war es!

Schnell waren die Klamotten zusammen gesucht und wie ein Dieb in der Nacht schlich ich mich davon. Danach war ich für Wochen in anderen Städten unterwegs um uns beiden peinliche Begegnungsmomente zu ersparen.
Nach einiger Zeit hörte ich dann, dass sie weggezogen war und haben uns nie wieder gesehen.

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(pics from pixabay)