Biestjaeger-Kompendium: Die Jagd - 1

Unterschätze nie das Biest

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»Dort drüben. Ist er das?«
»Die Beschreibung passt … denke ich jedenfalls.«
»Warum zögern wir dann?«

Der junge Mann atmete tief ein, reckte seine Brust raus und versuchte selbstbewusst zu wirken. Leider gelang ihm das nicht so ganz, doch davon liess er sich nicht abhalten als er sich vor das Silberhaar stellte.

»Was kannst du uns über die Jagd auf Biester sagen, alter Mann?«
»Alt? Ja, vielleicht bin ich das aber ich bin nicht ohne Grund in diesem Gewerbe alt geworden, Jungchen.«

Der Angesprochene nickte seinen Gefährten zu bevor er sich an die Seite des alten Mannes setzte. »Dann haben wir den Richtigen gefunden.«

»Den Richtigen wofür?

»Na, was ich eben sagte: Dein Wissen über die Biestjagd.«

»Ihr wollt die Biester jagen? Warum wollt … ach, eigentlich will ich es gar nicht wissen. Doch. Es ist gut, dass es wagemutige junge Menschen wie euch gibt die sich in diesen Zeiten dem Grauen entgegen stellen wollen. Ganz besonders nachdem sich dieser verdammte Turm über den Ebenen von
Baraseimar manifestiert hat … also, was ist euer Begehr?«

Der Junge seufzte leise.

»Die Jagd. Wir wollen die Biester töten und wir wollen wissen wie wir das am besten machen.«

»Meine Kehle ist ein wenig trocken.«

Der alte Mann hustete wenig überzeugend, doch der Junge, der der Anführer zu sein schien, wusste was er meinte und winkte der Bedienung des Gasthauses zu.
»Der Humpen geht auf uns.«
»Vielen Dank. Ein gewisses Maß an Manieren scheint ihr wohl doch zu haben.«

Der Anführer lächelte schief. Sein Blick verriet die ungestüme Zuversicht der Jugend.
Nach den ersten Schlucken, lebte der Alte sichtlich auf und er streckte knackend seinen Rücken.

»Nun wo fange ich an? Ah … Es ist eine unumstößliche Tatsache, dass die Magier Tiere und Monster zu Biestern herangezüchtet haben. Sie haben uns damit unterjocht, Angst und Terror verbreitet, als Wachen benutzt und ihre Kriegsbiester in ihren Stadtstaatskriegen eingesetzt. Als wir ihre Herrschaft beendeten gingen in den Flammen der Unruhen auch vieles über das Wissen der Biester verloren. Wie sie produziert wurden, welche Prozesse stattfanden oder wieviele dabei entstanden. Deswegen gibt es nur unzureichende Aufzeichnungen über ihre Stärken und Schwächen. Jedes Biest, selbst wenn es von derselben Art gemacht worden zu sein scheint, kann über andere Fähigkeiten verfügen. Nehmen wir zum Beispiel einmal die Metallkatze: Sie kann sich tarnen und ihre … ah, wie hiess das nochmal … hm … ahja: Kromatikk, dazu benutzen nahezu unsichtbar zu werden um ihre Opfer hinterrücks aus den Schatten anzugreifen oder zu verfolgen. Eine andere Metallkatze kann ihre Masse um das doppelte Volumen vergrößern und so zu einer überraschenden Gefahr werden. Studiere das Biest sorgfältig, bei jeder Gelegenheit. Erforsche es, selbst wenn es Tage oder Wochen dauern sollte. Du und deine Gefährten werden es ausserordentlich zu schätzen wissen, dass sie nach erledigtem Auftrag noch am Leben sein werden. Sowas ist gut für den Jadeisbeutel und verbessert deinen Ruf.«

»Wir werden unsere Augen und Ohren offen halten. Danke für deinen Ratschlag. Gibt es noch etwas das du uns beibringen kannst?«
»Sicher, sicher kann ich das. Doch wie du so scharfsinnig bemerkt hast, bin ich alt und alte Menschen brauchen ihre Ruhe.«

Der Junge liess seine Hand auf den Holztisch knallen.
»Dann werden wir dich bald wieder aufsuchen.«
Wieder nickte er seinen Gefährten zu, stand auf und rückte seinen Gürtel zurecht.
»Tue das«, antwortete das Silberhaar. »Du weisst, wo du mich findest.«

Ein freundliches Hallo an die Freunde des fantastischen Geschmacks.
Ab heute weite ich das Khayrenverse(aus Khayren+Universe zusammen gesetzt) ein wenig aus. In den Kompendium-Beiträgen werdet ihr mehr Hintergrundinformationen zu den Ereignissen, dem World Building, der Götterwelt und so weiter finden. Als Erstes gibt es von mir die »Biestjaeger-Regeln«.
Eine Sammlung von kurzen Richtlinien, die jungen Biestjaegern den Einstieg in die Jagd auf die Kymären der Magier erleichtern soll. Und damit daraus nicht nur ein paar 100Wörter posts werden, wird das Ganze in Flashfiction Style daher kommen.

So, jetzt habe ich aber genug gesagt. Gönnt euch was Schönes!

(Bildquelle: pixabay)