Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide - 021 - Schwarze Saat

in #deutsch6 years ago (edited)

Hallo, Freunde des fantastischen Geschmacks. So kurz vorm Wochenende wollte ich euch noch eine kleine Freude machen ... Viel Spaß!

»Ich schicke dir jemanden vorbei.«
»Danke, Herr. Vielen Dank, ich wünsche euch einen angenehmen Tag, Herr.«
Dimitrion wendete und sie ritten zum Hof hinauf.
»In Jertantal sind ebenfalls Verschleppung und Mord passiert. Wer weiß wo sonst noch? Was zum Abgrund geht hier vor, Grayden?«
»Wir werden es bestimmt bald erfahren«, sagte der Schildmeister und deutete auf die Somnethoi die beim Tor wartete.
Sie trug ihren Wollumhang geschlossen obwohl es sehr warm war.
»Serrin, habt ihr etwas gesehen?«, fragte Dimitrion als sie abstiegen.
»Das habe ich. Folgt mir.«, sagte sie kurz.

Sie banden die Feren an und folgten ihr zum nahen Waldrand.
Nach einer halben Stunde in der das Dickicht immer dichter und dunkler wurde, kamen sie an einer großen Eiche an. Darunter stand die Hütte der Druidin.
Es war ein mystischer Ort wo die Somnethoi lebte. Ihre Hütte war aus Lehm gebaut und mit zahlreichen Balken verstärkt. Das Dach war grün und mit einer Unzahl an Blättern bedeckt. Ein Obelisk stand in einem rätselhaften Kreis nur ein paar Schritte entfernt neben der Eiche. Er wurde von zwei kleineren flankiert und bildete innerhalb eines Kreises, der auf dem Boden aufgezeichnet war, ein Dreieck. Davor befand sich ein kniehoher hölzerner Altar auf dem sich armdicke und ebenso lange Kerzen befanden, die eine gelbliche Färbung besaßen. Serrin öffnete mit einem Wink ihres Bärenstabes die Hüttentür und sie traten ein. Eigentlich hatte Shana ein chaotisches Zimmer, voll gestopft mit Büchern, magischen Utensilien, Kräuterkisten und anderen Dingen erwartet. Doch die Stube war nur mit einem Tisch, zwei Stühlen, einem Schrank und einem Ofen ausgestattet. Sie war sechs Meter breit, acht Meter lang und etwas über zwei Meter hoch. An der Seite führte eine weitere Tür hinaus. Shana fiel auf, dass die Tür direkt in die Eiche führen müsste, wenn man sie öffnete. In einer Druvenhütte mochte das aber durchaus Sinn machen, dachte Shana und sah sich weiter um. Sauber und gepflegt sah es aus. Kein einziges Staubkörnchen lag herum. Die Hütte sah unbewohnt aus.
Auch die anderen waren über diesen Zustand erstaunt und sahen sich fragend um.


Der Somnethoi fiel die Ruhe der Gruppe auf.
»Ich wohne hier nur selten. Der Wald bietet alles was ich brauche.«
»Und was macht ihr im Winter?«, fragte Ramloc. «Schlaft ihr im Wipfel der Eiche?«
»Nicht im Wipfel aber in der Eiche selbst«, antwortete Serrin amüsiert.
»Das ich da nich´ selbst drauf gekomm´n bin.«
Shana trat ihm unauffällig gegen das Knie.
»Aua.«
Grayden hustete.
»Dürfte ich euch fragen was ihr herausgefunden habt, Somnethoi?«, fragte Dimitrion.
»Dürft ihr. Ich untersuchte das Zimmer in dem die Bauern getötet wurden auf magischem Weg. Doch die fremde Kraft hat mich wieder aufgehalten und so konnte ich nur Schatten erkennen, die durchs Haus schlichen. Große Schatten mit glühenden Augen. Dann griff der Sumpf wieder nach mir, doch diesmal ich war vorbereitet.«

Serrin hob ruckartig die Arme und die goldenen Bärenaugen ihres Stabes fingen an zu leuchten.

»Ich verteidigte mich und schlug ihn nieder.«
Sie reckte den Stab vor.
»Dann verfolgte ich ihn in die Strömungen, in die er sich zu verkriechen suchte. Er war verletzt und hatte Angst.«
Serrin beugte sich dabei nach vorne und schaute über die Gruppe ins Nichts.
»Doch er entkam mir.«
Sie ließ die Schultern hängen und die Bärenaugen erloschen.
Dann schaute sie auf und ein triumphierendes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
»Doch er konnte seine Spuren nicht verwischen, dafür war der Sumpf zu schwach geworden ob seines Versteckspiels und ich fand heraus, dass er aus dem Süden kommt wo er seine Kräfte sammelt.«
Somnethoi zeigte mit der Linken Hand in den Süden.

»Im Tempel von Talandra.«
Die Abenteurer sagten nichts.
»Kennt ihr die Geschichte der Aetherin Talandra?«
»Nur Bruchstücke«, gab Shana zu.
»Sie hat vor dreihundert Jahren den damaligen König Darn getötet«, erinnerte sich Grayden.
»Was nur die halbe Wahrheit war«, vervollständigte Serrin.
»Im Archiv fand ich ein Buch in dem die Geschichte stand«, fuhr Grayden fort, er versuchte sich zu erinnern und die Geschichte zu erzählen.

»Auf der Jagd begegnete der junge König einer wunderschönen Frau und verliebte sich in sie. Doch er war schon verheiratet und hatte drei Kinder. Trotzdem bat er sie, als seine Geliebte, ihn in seinen Palast zu begleiten und mit ihm zu leben. Sie willigte unter der Bedingung ein, dass er alle Priester der Götter aus dem Königspalast warf und sie es nie wieder betreten dürfen und dass der König sich ihr in allen Fragen unterwirft. Die Verliebtheit des Königs kannte keine Grenzen und er versprach, die Bedingungen zu erfüllen. Nun wollte er wissen, in wen er sich verliebt habe und fragte sie nach ihrem Namen. Sie antwortete: Talandra. Was der König nicht wusste, war, das Talandra in der Alten Sprache Sturm, Wut und Schrei bedeutete. Im Palast angekommen, vertrieb sie die Frau und Kinder des Königs, sowie die Priester. Sie versuchten ihn zu warnen, doch sie lähmte sie und vertrieb sie aus dem Palast. Dem König waren die Hände gebunden, es wurde ihm klar wie viel Macht sie über ihn hatte und beschwört sie, seine Kinder am Leben zu lassen. Sie verschonte die Kinder und tötete die Königin. Darn versank in Gram und Trauer während die Kinder zum Primas der Cyrilla flüchteten. Dieser verfluchte den König seinen Palast nie mehr verlassen zu können. Doch die Gefolgsleute hielten zu ihrem König und nach einiger Zeit wurde ihm angesichts des Aethererwerks, angst und bange. Er flehte an der Grenze zu seinem Palast den Primas an, ihm zu verzeihen und schwört, Talandra zu verlassen und seine Kinder zurück zu holen. Im Königspalast verfällt er der Aetherin wieder und mit einem Bann macht sie ihn zu einer willenlosen Puppe. Doch ihr wird deutlich, dass sie sich inzwischen in den König ebenfalls verliebt hat. Zwischen ihren Gefühlen hin- und hergerissen, gewinnt ihr Rachedurst die Oberhand. Und als der König Darn eines Morgens aufwacht steht der Palast in Flammen. Auf der Flucht stürzt Darn in die Speergruben und stirbt. Der Primas hatte den Mondorden zu Hilfe gerufen und sie nahmen Talandra gefangen als sie bitterlich weinend an einer Quelle kniete. Der Primas erfuhr, was sie geplant hatte und wie sie Darn mit ihren Kräften zu schwächen und zu vernichten suchte. Doch sie verliebte sich in den König und wurde krank vor Schmerz und Kummer. Der Primas fand keine Lüge, weder in ihren Worten noch in ihren Gedanken. Aber sie war eine Königsmörderin und er liess sie an einen Quellfelsen binden. Dort soll sie bis zu ihrem Tod geweint und getrauert haben. Der Geschichte zufolge bildete sich der Sumpf aus ihren Tränen. Ihre Anhänger bauten Jahre danach ihr zu Ehren einen Tempel. Ihr Kult ging allerdings schon bald unter und der Tempel geriet in Vergessenheit und der Sumpf wurde von allen gemieden. Außer Verbrechern die dem Verlies entkommen konnten und sich dort versteckten, weil sich niemand in den Sumpf traute.«

Minutenlang schwiegen die Abenteurer.
»Eine traurige Saga«, sagte Magnus.
»Wohl war«, sagte Ramloc.

Fortsetzung folgt in Teil 022 ...


Infobox

Über folgenden Link könnt ihr euch die vorigen zwanzig Teile bequem für euer tablet, smartphone oder PC downloaden.
Das file beinhaltet das ebook in epub, mobi und pdf-format für die volle Bequemlichkeit
(via steemfiles)

Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide - Teile 001 bis 020

(Das Thumbnail und die Karte sind von mir, die anderen Bilder sind von pixabay)

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Daumen hoch..... freu mich schon auf die Fortsetzung

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