70 Euro - KlitschKO, Zweigstellen, Dreamteam
Teil 20
Alles lief wie am Schnürchen und der Auszubildende hatte somit noch ein Nebeneinkommen mit den Aufbauten. Zu meinem Glück gab es auch eine neue Verkäuferin, die (wie ich) von Berlin nach Nordfriesland umsiedelte. Da wir beide aus dem kleinen beschaulichen Örtchen Berlin stammen, verstanden wir uns prächtig. So prächtig das sie mich eines Tages fragte, ob ich nicht noch ihren Ex-Freund aus Berlin holen könnte, der angeblich auch ein Plan von Möbelaufbau hatte. (Ihr könnt euch schon denken, worauf das hinauslaufen sollte). Genau, ich brauchte ja einen der meine Aufträge vom Möbelhaus einigermaßen fachgerecht ausführen konnte.
So fuhr ich eines Wochenende (logischerweise als Auftrag) nach Berlin und holte Klitschko ab. Klitschko war sein Spitzname und den hatte er nicht zu Unrecht bekommen.
Seine ganze körperliche Statur und sogar einige Gesichtszüge deuteten klar auf einen der beiden ukrainischen Brüder hin. Eigentlich hatte er zwei Nicknames, wo der andere "Der Lange" war. "Der Lange" entpuppte sich auf der Fahrt nach Nordfriesland als eine reine (positive) Quasselstrippe, wo er mir auf der ganzen, gut 600 km, Fahrt sein komplettes Leben anvertraute.
Er sollte zu mir passen wie der Deckel zum Topf. Witzig, stark, kräftig, heftig, aufmüpfig, das reinste Feierschwein. Es bahnte sich eine lustige Zeit an, mit zwei Feierschweinen aus der Bettenhölle.
In der Tat, "Der Lange" machte sich in den nächsten paar Wochen richtig gut als Möbelmonteur, so dass ich meinen anfänglichen Plan etwas ab änderte.
Eigentlich wollte ich ja dem Auslieferungsfahrer hinter her zu den Aufbauten fahren. Da der Fahrer es aber viel mit Papierkram und Inkassotätigkeiten zu tun hatte und "Der Lange" kein Bock drauf hatte, fuhr er fortan bei mir mit und ich setzte ihn samt Möbel beim Kunden ab, wo er halt die Teile sofort aufbaute.
Ich fuhr der weile die nächste paar Kunden an und "Klitschko" meldete sich per Telefon, wenn er fertig ist. Die Wochen rannten uns nur so durch die Finger.
Da wir mit der Zeit mit unseren Aufgaben gewachsen sind und immer perfekter wurden, bekamen wir auch immer mehr Aufträge aus anderen, weiteren Filialen aus der Umgebung.
Ich schaute mir das mal auf der Landkarte an und entdeckte, das so im Abstand von 50 km die Zweigstellen über Schleswig-Holstein verteilt lagen. --- Da geht noch was ---
Die dritte Zweigstelle zu übernehmen war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.
Vorerst aber verwirklichte ich die Idee mit der Entsorgung alter Möbel und Matratzen, was ebenfalls direkt in den Katalog vom Möbellager mit aufgenommen wurde.
Es sah jetzt alles sehr professionell aus und ein dritter Kollege musste her, da das alles nicht mehr alleine zu stemmen war. Mein Plan sah zwei Möbelschrauber und ich als Fahrer vor. Nun lieferte ich nur noch bis zur Bordsteinkante aus und hatte mit Treppensteigen nichts mehr am Hut. Ich koordinierte alles bis zum kleinsten Handschlag durch. Anliefern, auspacken, entsorgen der geöffneten Kartons, bei Bedarf entsorgen der alten Möbel & Matratzen.
Finanziell steuerte ich noch alles "all in" und schrammte immer mit meinen Investitionen scharf an der Null vorbei. Nur ließ meine Mentalität nichts anderes zu, wobei der Stellenwert des Geldes bei mir verdammt weit unten lag.
Entweder funktioniert ein Plan oder eben nicht. Und die Partys mit dem "Langem" durften auf keinem Fall vernachlässigt werden. Ihr könnt euch schon denken, dass wir natürlich auch das gleiche Hobby mit den Motivationsbeihilfen hatten. Wir waren ein Dream-Team!
Es kam der Tag, wo die dritte und vierte Zweigstelle sich meldete, ob wir nicht auch noch für sie fahren können. Da unser Ruf uns vorweg eilte, gab es so gut wie keine langen Verhandlungen mehr. Ich kaufte meinen dritten Ducato und das Arbeitsamt schickte mir Praktikanten zum Testen. Jetzt war die komplette schleswig-holsteinische Westküste von Brunsbüttel bis an die dänische Grenze mein Gebiet. Mit den praktischen Kanten (Praktikanten) tauchten natürlich die ersten Probleme auf und ich schielte schon auf die Ostküste von Flensburg bis nach Lübeck.
Fortsetzung folgt ........................
sag mal....hattest du auch irgendwann mal pause....das ist krass,was du erzählst....ohne punkt und komma....
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