70 Euro - Lehrgang, Pfändung, Zechpreller
Teil 15
Meine Jungs waren ja flexibel und ich konnte mich wirklich auf sie verlassen, so dass sie den Auftrag alleine bis zum Ende durchgeführt haben.
Ich zischte ab zum Sportplatz meine Runden drehen.
Ich war ja fast der Älteste als ich dort ankam, wo die Trainer schon mit den Stoppuhren um den Hals auf uns warteten. Sie standen schön verteilt um die 400 Meter Laufbahn. Der Startschuss fiel und schon nach der ersten Runde lag ich auf den letzten Platz.
Die junge Konkurrenz rannte um ihr Leben und zog davon.
Mir war das relativ egal, ich wollte nur die 3 Km Gesamtstrecke in den vorgegebenen 15 Minuten schaffen. Somit teilte ich mir meine Kraft ein und versuchte ein für mich angepasstes Tempo zu finden. Die Männer mit den Stoppuhren gaben die aktuelle Zeit eh beim vorbeirennen bekannt, so das ich immer den Überblick hatte. Ich fand nach der zweiten Runde mein Tempo und so konnte ich sogar eine komplette Runde vollkommen gemütlich langsam laufen, wo alle anderen schon lange ihre 3 Km runter hatten.
Ich kam als letzter durch Ziel ,aber innerhalb der 15 Minuten, die Welt war in Ordnung und ich bekam meine Zulassung zum Schiedsrichterlehrgang.
Die nächsten 2 Monate verbrachte ich einen Tag in der Woche jeweils 2 Stunden auf nem Schirilehrgang und lernte alles haarklein rund um das Regelwerk zum Thema "Fußballpfeife".
Nach 2 Monaten stand endlich die theoretische Prüfung an. Das ekelige war, die Fragen auf den Fragebögen mussten alle schriftlich ausgefüllt werden bähhh, kein Multiple- Choice verfahren. Die Sprache in der Prüfung war superlustig, das es nicht z.B. der Ball wurde geschossen heißt, nein nein, er wurde gestoßen.
Jedenfalls schloss ich als drittbester die Prüfung ab und erhielt die bronzene Platzwahl Marke (siehe Foto) --- Wat war ick stolz ---
Alles im allem verlief mein Leben in Nordfriesland recht spannend, erfolgreich und unterhaltsam ab. Aber es sollte alles noch viel besser kommen!
Wie das Leben so spielt, geht es erst mal einen Schritt zurück um (eventuell) wieder zwei nach vorne zukommen. Der nächste Knaller sollte nicht lang auf sich warten lassen. Als ich eines Tages nach nem Auftrag nach Hause kam standen die Türen von dem in meinem Haus ansässigen Reifenhandel weit offen und mir wildfremde Personen schleppten nachmittags um 16:00 Uhr Werkzeug und Maschinen in einem vor dem Haus parkenden LKW. Der Pächter hatte sich bei mir als krank gemeldet, weshalb der Laden eine Woche geschlossen bleiben sollte. --- Hilfeeeee, Einbruch, Diebstahl, wir werden überfallen, wo bleibt die GSG9?
Ok, ganz so schlimm sollte es dann doch nicht sein, jedenfalls sah es so aus. Ich schnappte mir die Typen und fragte erstmal ziemlich forsch, wie ich nun mal so bin, was sie da eigentlich machen und wer ihnen gestattete den Inhalt raus zu schleppen. Es folgte eine Erklärung die mich vom Hocker haute, wobei die Jungs in aller Seelenruhe die KFZ-Hebebühne demontierten. WoW.
Sie erklärten mir erstmal dass alles im Laden ihnen gehörte, da mein Pächter alles Werkzeug samt Maschinen und Hebebühne bei ihnen geleast hat. Der Oberhammer, der Macker hat nie einen Cent Leasingrate bezahlt und jetzt nen Haufen Schulden bei der Firma. Daraufhin entschlossen diese sich, nach Absprache mit meinem Pächter, den gesamten Inhalt des Reifenhandels wieder abzuholen, bevor noch mehr Schaden entsteht. Und ich glaubte dem Penner dass er krank war und sah meine nächste Monatspacht den Bach runtergehen.
So sollte es auch kommen bzw. kam keine Pacht mehr auf mein Konto an. Das konnte ich natürlich nicht auf sich beruhen lassen und versuchte die kleinen Zechpreller zu erreichen. Es trudelten Ausreden und Versprechungen ein, dass sich die Balken bogen. Eine Pacht sollte aber tatsächlich noch auf mein Konto eintreffen, bis sich meine Pächter endgültig nach Dänemark absetzten und auf nimmer Wiedersehen verschwanden.
Fazit: Leere Werkstatt, Einnahmen eingebrochen uiuiuiiiiii, ich musste was bewegen!
Fortsetzung folgt.............................
Bereits erschienen: Teil 14
ich liebe es wie Du die geschichten erzählst.
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Herzlichen Glückwunsch zu deiner bestandenen
Schiedsrichterprüfung.
Ich denke, den Sport kann man als Schiedsrichter
oder Trainer ganz gut unterstützen.
Vielleicht interessieren sich auch andere dann
für den Sport.
Vielen Dank für deinen Artikel.
Viele Grüße.