Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide -034- Die alte Ruine im Sumpf (4)

in #deutsch6 years ago


Was bisher geschah:
Die Karte des Zyklopen führt unsere Abenteurer in den Sumpf, wo sie gegen einen Sumpfhygron kämpfen mussten. Doch nun sehen sie vor sich die Umrisse eines alten Gemäuers unscharf aus dem Nebel hervorstehen ...

Sie stand auf einem Hügel, der sich mehrere Meter aus dem Sumpf erhob. Das verfallene Gebäude war mit allerlei Grünzeug überwuchert. Durch ein verfallenes Steintor traten sie auf den Vorhof eines alten militärischen Vorpostens. Die Mauern waren schon vor langer Zeit eingefallen und große Lücken taten sich in der rechteckigen Schutzmauer auf. Der Hof war mit zahllosen Pfützen bedeckt. Zu ihrer Rechten standen die Überreste der Wachstube, die noch in gutem Zustand war. Sie banden die Pferde an einen knorrigen Baum bevor sie sich daran machten die Ruine zu erkunden.

Vor ihnen erhob sich ein gut erhaltener Turm etwa zwanzig Meter in die Höhe, seine Zinnen waren schon abgebrochen, die Überreste lagen zerstreut im Hof herum. Seine Breite betrug ebenfalls zwanzig Meter, weswegen er nicht komplett zusammen gestürzt war. Nur einige Steine fehlten hier und da. Neben dem Wachturm standen noch zwei weitere Gebäude, doch sie waren bereits vor Jahrzehnten eingestürzt und mit dichten Flechten überzogen.

Ein alter Brunnen schien noch intakt zu sein und so versuchte Grayden den Eimer hoch zu kurbeln. Das Gewicht verriet ihm, dass es noch Wasser im Brunnen gab. Er roch daran und goss ein wenig auf den Boden. Es sah sauber aus, doch der Schein konnte täuschen und so goss er den Eimer in die Tränke. Die Feren löschten ihren Durst und so konnten sich die Abenteurer sicher sein, dass sie das Wasser ebenfalls trinken konnten. Es schmeckte herrlich frisch und belebte ihre müden Geister. Hier in der Ruine fühlten sie sich das erste Mal sicher seit sie den Sumpf betreten hatten. Es kam Shana allerdings seltsam vor das sie keine Überbleibsel der einstigen Bewohner fanden.



Während die anderen Holz aus der Wachstube holten das neben dem Kamin gelegen hatte, suchte sie weiter in der Ruine nach Hinweisen was hier passiert war und zu wem der Posten gehört hatte. Sie nahm sich vor den Turm zu untersuchen und hielt eine notdürftige Fackel hinein. Spinnweben und zertrümmerte Möbel füllten die Sicht im Fackelschein. Links von ihr führte eine Steintreppe auf das nächste Geschoss hinauf.

Da Shana hier unten nichts von Interesse fand, stieg sie kurzerhand die Stufen empor. Die Tür der nächsten Ebene hing nur noch in den verrosteten Angeln und knarrte stark als sie zur Seite geschoben wurde. Shana stand in einem Schlafraum. Zehn verfallene Betten waren kreisförmig angeordnet worden. Vor den Betten standen kleine Truhen die für einige persönliche Sachen der Soldaten verwendet wurden, vermutete Shana. Sie zündete eine Fackel in einer mit Spinnweben eingehüllten Wandhalterung an und mit dem Licht das durch die wenigen Fenster fiel, konnte sie gut in den Raum sehen.



An den Wänden standen noch vier große vermoderte Schränke, die ihren Inhalt schon vor langer Zeit über den Boden verteilt hatten als sie gewaltsam aufgerissen geworden waren. Die Türen lagen auf dem Boden und Shana konnte Reste von Schmutz verdreckten Stiefeln erkennen. Leider war in keinem Schrank etwas zu finden und so machte sich Shana daran die Betttruhen zu untersuchen. Die ersten vier waren leer, der fünfte barg nur ein altes brüchiges Tuch. Nummer sechs war verrottet. Doch in der siebten fand Shana ein Tagebuch. Behutsam pustete sie den Staub vom Band und wischte die Spinnweben weg.

Das Leder war alt. Die Ecken waren mit einem Metall eingefasst, dass aber nur noch aus Rost bestand und beim Anfassen unter den Fingern zerbröselte. Das Schloss allerdings zeigte keine Spuren und war unversehrt. Shana stutzte. Es hatte keinen einzigen Kratzer und besaß auch kein vorhandenes Schlüsselloch wo normalerweise eines zu sein hatte. Dort war nur ein Juwel von der Größe einer Fingerkuppe eingefasst und reflektierte ein unwirklich leuchtendes grün-rotes Licht.

Shana fuhr mit ihrem Finger darüber, doch es tat sich nichts. Sie überlegte es den anderen zu zeigen und steckte das Buch in ihren Umhang bevor sie die letzten zwei Truhen untersuchte. Die achte war fest verschlossen. Die letzte war leer. Dennoch war sie ob ihres Fundes gut gelaunt und sie wollte auch nicht länger in diesem Zimmer bleiben, die Fliegen summten nervend um sie herum. Sie zeigte das Buch den anderen, doch nur Dimitrion und Mörme fanden es bemerkenswert. Grayden hielt es für ein normales Kriegstagebuch, wie es viele Soldaten führten um sich von Langeweile oder Ärger mit Kameraden und Vorgesetzten abzulenken. Dimitrion untersuchte das Juwel genauer. Er legte es zwischen sich und Shana und versuchte einen Spruch zu weben, der es öffnen sollte. Doch es blieb geschlossen.



Grayden sagte: »Vermutlich reagiert es nur auf ein bestimmtes Kennwort. Und das dürfte nur der inzwischen verblichene Besitzer kennen.«
»Aber das ist nur eine Vermutung«, sagte Shana.
»Ich wette, dass du es nicht schaffst es zu öffnen.«
»Um was wetten wir?«
»Hmm, mal überlegen, zwei Jadeis?«
»Angenommen«, Shana schlug ein.

Mit Eifer versuchte sie das Buch zu öffnen, doch es gelang ihr nicht. Auch Dimitrion versuchte es immer wieder und scheiterte ebenso. Nach einer Stunde gaben sie auf und Shana funkelte Grayden an, der seinerseits siegessicher lächelte. Doch sie hatte das Buch gefunden und gab sich nicht damit zufrieden, es ungeöffnet in einer abgelegenen Sumpfruine zurück zu lassen. Also grübelte sie weiter. Sie nahm eine ihrer Säurekugeln und setzte sich mit dem Buch und Dimitrion abseits hin, dann ritzte sie die Kugel an und tröpfelte ein wenig von der Säure auf den Juwel. Erst tat sich nichts, dann knackte das Juwel und ein Riss zog sich quer durch ihn hindurch. Ein weiteres Knacken und er brach auseinander. Mit einem breitem Stein wischte sie die Splitter beiseite.

»Es war nur Glas« sagte Dimitrion verwundert.
Freudestrahlend ging Shana zu Grayden herüber und hielt ihm die geöffnete Hand hin. Murrend liess er die Münzen in ihre Hand fallen.
»Zeigst du uns wenigstens deinen wertvollen Fund?«, fragte er .
»Natürlich darfst du einen kleinen Blick hineinwerfen. Aber nur einen kleinen.«
Sie deutete mit Daumen und Zeigefinger eine entsprechende Geste an.

Überschwänglich breitete Shana das Buch vor sich aus. Die anderen rückten neugierig zusammen. Die Seiten waren kaum zerfallen, lediglich die Ecken waren vor Nässe verschimmelt und die Schrift immer noch erkennbar. Verwundert blätterte Shana die Seiten um, doch es war eine fremde Sprache in der das Buch geschrieben war und es gab auch keine Zeichnungen darin. Unzufrieden knallte sie das Buch nach einigen Minuten wieder zu. Grayden jedoch lächelte weiter. Doch es erfror als er die Rauchsäulen sah die aus den zerbrochenen Splittern aufstiegen. Die anderen bemerkten seinen Gesichtsausdruck und folgten seinem Blick. Erschrocken wichen sie zurück. Ein fauliger Gestank wehte zu ihnen herüber während sich die Rauchsäulen in den Himmel hinauf schraubten und vage Gestalt annahmen.

»Das war’s dann mit der Ruh´«, maulte Ramloc und schwang gemächlich seine Axt.

Fortsetzung folgt in Episode 035: Die alte Ruine im Sumpf (5) ...

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Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide - Episoden 001 bis 020
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Ich mochte die Geschichte. Ist es aus einem Buch oder einem Videospiel?

Danke für das Kompliment.

Dieser Teil ist aus dem ersten Buch der "Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide"-Trilogie. Wenn du alles sofort haben willst dann kannst du die ebooks hier kaufen: Biestjaeger ebooks 1 bis 3

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