Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide - 018- Blut über den Hügeln(1)

in #deutsch7 years ago

In zehn Metern Entfernung schlug er in einen Trab über und musterte die Fremden. Der Reiter kam zu dem Schluss, dass er die gesuchte Gruppe gefunden habe. Ein freundlicher Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht als er sich den Abenteurern bis auf fünf Meter genähert hatte.

»Seid gegrüßt Fremde. Wenn ihr mir keinen Harm zufügen wollt, wünsche ich euch einen guten Morgen«, rief der Reiter.
»Wir wollen dir keinen Schaden zufügen und wünschen euch ebenfalls einen guten Morgen«, begrüßte ihn der Schildmeister. »Sucht ihr uns?«
»Wenn ihr die Gefährten von meinem Grundherren Dimitrion seit, dann ja, Herr.«

Sie hörten auf zu speisen und schauten den Reiter an. Nur Ramloc aß weiter.

»Und wer seid ihr?«, fragte ihn Grayden.
»Ah, verzeiht, mein Name ist Merthan, Marschall des Grundherren von Graanbergen und geschickt worden um euch zu suchen und zu seinem Hof zu geleiten.«
»Dann steige herab und teile das Frühstück mit uns. Dann kannst du uns erzählen wie ihr uns gefunden habt.«
»Ich danke euch.« Merthan stieg ab und setzte sich zu ihnen, froh die Gesuchten schnell gefunden zu haben.

Grayden reichte ihm ein würziges Stück Fleisch und Brot. Zwischen den Bissen erzählte der Marschall kurz was geschehen war.

»Mein Herr erzählte mir, dass er nach Hilfe geschickt hätte und gab mir eine Beschreibung eures Aussehens und wo ich euch finden würde. Darüber war ich sehr verwundert, da mein Herr keine Boten oder Tauben ausgesandt hatte. Ich machte mich sogleich in der frühesten Stunde auf und siehe da, ihr seid wirklich hier. In den Ländereien geschehen merkwürdige Dinge. Tiere werden vergiftet aufgefunden, es sind drei Kinder verschwunden und ein gar grausiger Mord trug sich zu.«
»Dimitrion hat uns das im Aether gesagt aber von einem Mord war nicht die Rede«, sagte Shana.
»Es geschah auch erst vor zwei Tagen.«
Merthan senkte den Kopf und schauderte sichtlich.
»Mein Herr kann euch gewiss mehr erzählen, mich hat es zu meiner Schande an den Trog getrieben. Verzeiht Herrin, Graanbergen ist eine kleine Gemeinde und wir haben nicht viel Erfahrung mit solchen Dingen. Seid ihr gar eine Aetherbegabte?«, fragte Merthan mit erwachtem Interesse.
»Nein, da muss ich dich enttäuschen. Ich bin nur eine einfache Bogenschützin.«


Shana hielt es für ratsam nicht allzu viel von sich preis zu geben. Merthan war wirklich enttäuscht und das sah man ihm auch an. Hatte er sich doch von seiner Kindheit an für Aethergeschichten interessiert. Ganz besonders angetan war er von den Besprechern, die Tiere und Kreaturen mit nur einem Wort der Macht zu Ruhe bringen konnten und angeblich in der Lage waren sich mit ihnen zu verständigen.

»Wie heißt dein Dorf?«, fragte der für Merthan offensichtliche Anführer.
»Es heißt Graanbergen und liegt in dieser Richtung.«
Merthan zeigte mit dem Daumen hinter sich.
»Dann sollten wir uns auf den Weg machen. Ich bin gespannt, was hier los ist.«
Grayden und die anderen standen auf. Merthan half ihnen das Lager abzubrechen und ritt der Gruppe mit Grayden an der Spitze voraus.
»Könnt ihr mir sagen wie es zu den Vorfällen kam?«

Shana lenkte ihr Pferd neben das von Merthan, sodass der Marschall zwischen ihnen ritt. Er erzählte von der Vergiftung des Straban, dem Webersohn, der vor Angst in die Bergen geflüchtet war. Von der vergeblichen Suche nach den anderen Kinder, zwei Mädchen und das wenige das er von dem Mord erfahren hatte.
So kamen sie gegen Mittag in Graanbergen an.

Die Gemeinde war umringt von zahlreichen Äckern und Feldern. Überall blühten die Pflanzen und Hühner gackerten umher. Die Obstbäume trugen zahlreiche weiße, rote und gelbe Knospen und die Weiden blühten farbenprächtig übersät mit Löwenzahn und Kamille. Hier und da standen Strauchrosen und Hibiskussträucher am Wegesrand.

Doch die Stimmung im Dorf war eher bedrückt und das genaue Gegenteil angesichts der schönen Natur ringsherum.
Es spielten nur wenige Kinder in den Gärten. Die Männer und Frauen waren misstrauisch und zurückhaltend gegenüber den Gefährten. Shana schaute sich sorgfältig um und sah überall das gleiche Bild. Die Gemeinde lag in einer großen Talmulde und da Ende lag am Fuß einer breiten Anhöhe auf der Dimitrions Hof lag. Merthan versicherte ihnen auf dem Weg dorthin, dass seine Leute seit dem Verschwinden der Kinder so still und zurückhaltend waren. Ansonsten seien sie eine offene und freundliche Gemeinde die gern feierte und Gäste willkommen hieß.
Der Dorfpriester Birdan und Nirven der ältere Dorfheiler, warteten bei dem ansteigendem Weg auf Merthan. Sie begrüßten sich und Birdan ritt auf einem Muli während Magnus dem Dorfheiler sein Feren anbot. Erleichtert stieg Nirven auf und bedankte sich bei dem höflichem Nordmann. Nach einer knappen halben Stunde standen sie auf dem Hof und Shana pfiff anerkennend durch die Zähne.

»Hübsches Plätzchen.«
»Danke, Herrin«, sagte Merthan mit Stolz in der Brust und half ihr aus dem Sattel.

Das Geräusch sich nähernder Pferde hatte Magrun aus der Küche gelockt. Sie stand, die Hände an einem Tuch abwischend, vor der Küchentür und rief Hildrin zu, sie solle sofort den Grundherren holen gehen.

»Das ist Magrun, die gute Seele des Hofs«, stellte er Magrun vor.

Magrun machte einen leichten Knicks, der für ihr Alter noch sehr gelungen war. Die Abenteurer nickten ihr zu, dann verschwand sie schon wieder in der Küche. Merthan rief derweil nach seinen Gehilfen und führte die Pferde in die Ställe. Nab und Valt kamen angelaufen und begrüßten ebenfalls die Neuankömmlinge. Danach beeilten sie sich mit der Versorgung der Reittiere. Die Gruppe ging auf das große Tor in der Mitte des Haupthauses zu das größer gebaut worden war und die Flügel um zwei zusätzliche Stockwerke überragte.


Der Hof war wie ein Hufeisen angelegt. Rechts befanden sich die Küche mit der Vorratskammer, dem Weinkeller und Räucherkammer. Dahinter schloss sich das einfache Gesindehaus an, das zweistöckig war und auf dem Dach ein Storchennest beherrbergte. Links vom Haupthaus lagen die Stallungen für die Pferde und die Straban gut voneinander getrennt. Darüber befand sich ein gewaltiger Heuboden. Was vom Hof aus nicht ersichtlich war, zwischen dem Garten des Haupthauses und einer Schmiede hatte Dimitrion den Übungsplatz anlegen lassen um nicht aus der Form zu kommen. Über dem Haupttor, aus Graanbirken meisterhaft gezimmert, thronte der Schädel eines Pferdes, das dem Glauben der Leute nach, böse Geister fernhalten sollte und der Bogen war mit allerlei Talismanen verziert worden. Genauso wie an jedem anderen Eingang des Hofes. Man konnte hinter den Stallungen eine Rinderherde und Straban sehen, die ruhig in der Sonne standen oder grasten. Manchmal muhten die Tiere oder Vögel schnatterten in hohen Tönen.
Die rechte Seite des Tores wurde langsam von Valt aufgeschoben. Ein ohrenbetäubendes Quietschen ertönte und Shana kniff die Augen zusammen und zog die Schultern ein.

»Muss ich unbedingt wieder ölen«, versuchte sich der Gehilfe zu merken als er sich den Schweiß abwischte.
Hinter ihm trat Dimitrion durch das Tor.

wird fortgesetzt ...

und über die Links findet ihr die vorherigen Teile ... Viel Spaß und gute Unterhaltung!

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(Das Thumbnail und die Karte sind von mir, die anderen Bilder sind von pixabay)

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was soll ich sagen.... wie immer absolut Top. Bin gespannt wie es weiter geht.

:D Vape on

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Nach allem was ich weiß, gehts nächsten Mittwoch weiter^^

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