Griff nach den Sternen – mein Milchstrassenfototutorial / Reach for the stars - my Milky Way photo tutorial

in #deutsch6 years ago (edited)

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Canon 6d, Panorama 8 x 14mm f 2,8 ISO 6400 25 sec.

Ich dachte es wird mal wieder Zeit für ein ausführliches Tutorial. Da ich selbst kürzlich ein, für mich, zufriedenstellendes Foto der Milchstrasse geschossen habe, möchte ich euch dazu eine kleine Hinführung geben. Vorweg vielleicht ein paar Anmerkungen um die Sache realistisch zu sehen.

Wir bewegen uns hier wieder in einem Bereich der gewisse technische Anforderungern enthält, sprich Milchstrassenfotografie ist nix für Smartphones und auch Kompaktkameras oder einfachere Bridgekameras werden hier überfordert sein. Mit einer Einsteiger DSLR habe ich auch selbst angefangen, musste dann aber bald merken, dass damals die Leistung meiner Crop Kamera, der Canon 700d + Kitobjektiv 18-55mm f4,5-5,6 für mich nicht zufriedenstellend war. Es ist ein netter Anfang und man kann die Milchstrasse durchaus sichtbar abbilden, die Ergebnisse sind jedoch nicht vergleichbar mit einer Vollformat Kamera mit einem hochwertigen lichtstarken Objektiv ( Z.B. Blende f2,8 f1,8 oder gar f1,2) .

I thought it was time again for a detailed tutorial. Since I myself recently took a for myself, satisfying photo of the Milky Way, I would like to give you a short introduction. Perhaps a few remarks in advance to make things more realistic.

Here we are again in an area that contains certain technical requirements, i.e. Milky Way photography is nothing for smartphones and even compact cameras or simple bridge cameras will be overwhelmed here. I started with a beginner DSLR myself, but soon realized that the performance of my crop camera, the Canon 700d + kit lens 18-55mm f4.5-5.6 was not satisfactory for me. It is a nice start and you can see the Milky Way, but the results are not comparable to a full-frame camera with a high quality light intensive lens ( e.g. aperture f2.8 f1.8 or even f1.2).

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Canon 6d, Panorama 8 x 14mm f 2,8 ISO 6400 25 sec.

1. Technisches Grundverständnis

Um die Milchstrasse auf einem Photo möglichst gut abbilden zu können, spielen zwei Hauptfaktoren eine große Rolle ... Dunkelheit und Licht :D .

Die Dunkelheit ist wichtig, um einen möglichst großen Kontrast zur zart leuchtenden Milchstrasse zu bekommen, du solltest dunkle Orte mit möglichst wenig Lichtverschmutzung aufsuchen. In der Nacht rel. hell strahlende Objekte, wie größere Ortschaften, der Mond, die Sonne – schon eine schwach einsetzende Dämmerung kann ein Bild größtenteils zunichte machen.

Wenn du nun einen dunklen Ort aufgesucht hast, heisst es, soviel Licht wie möglich, in kurzer Zeit auf den Sensor der Kamera zu bekommen. Deshalb ist ein lichtstarkes Objektiv mit großer Offenblende von Vorteil – merke, je kleiner die Zahl f desto offener die Blende desto lichtstärker das Objektiv , schlicht weil durch einen größeren „Blendenkreis“- eher ein Vieleck wegen der Lamellen- mehr Licht in der gleichen Zeit durch das Objektiv kommt und früher mit den Film, heute mit dem Sensor, reagiert. Also nicht verwirren lassen, große Blende also weite Öffnung im Objektiv, heisst kleine Blendenzahl.

Folglich liegen unsere technischen Grenzen

  • in der Öffnung der Objektiv Blende
  • aber auch in der Empfindlichkeit des Sensors , ergo der ISO Einstellung
  • und last but not least, die Zeit. Würde sich die Erde nicht drehen könnte man beliebig lange die Milchstrasse belichten bis kurz vor dem Ausbrennen des Photos aber die Bewegung der Erde schränkt uns ein, und wenn man nicht Sterne als Striche statt runder Punkte haben möchte, ist die Belichtungszeit auf ca 10- 30 sec bei 50mm – 14mm eingeschränkt.

1. Basic technical understanding

In order to ban the Milky Way as well as possible on a photo, two main factors play a major role... Darkness and light :D .

Darkness is important to get the greatest possible contrast to the softly glowing Milky Way, you should visit dark places with as little light pollution as possible. At night, relatively brightly shining objects, such as larger villages, the moon, the sun - even a faint twilight can largely destroy an image.

If you have now visited a dark place, it means to get as much light as possible on the sensor of the camera in a short time. Therefore, a fast lens with a large open aperture is advantageous - note that the smaller the number f, the more open the aperture, the brighter the lens - simply because a larger "aperture circle" - rather a polygon because of the slats - more light comes through the lens at the same time and previously reacts with the film, today with the sensor. So don't let it confuse, large aperture, i.e. wide aperture in the lens, means small f-number.

Consequently, our technical limits are

- in the opening of the lens aperture
- but also in the sensitivity of the sensor ergo of the ISO setting
- and last but not least, time. If the earth would not turn, one could expose the Milky Way as long as desired until shortly before the burning out of the photo but the movement of the earth restricts us, and if one does not want to have stars as lines instead of round dots, the exposure time is limited to approx. 10-30 sec at 50mm - 14mm.

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My first Milkywaypic :D Canon 700d 18mm 12 (pics stacked together by fitswork, foreground separat picture) f5,6 ISO 3200 30 sec

2. Die Vorbereitung

Zwei Dinge sind aus meiner Sicht wichtig, evtl sogar drei, wenn man den Anspruch hat die Milchstrasse noch mit einem schönen Vordergrund zu garnieren.

  • Wann ist die Milchstrasse wie und wo zu sehen. Auf der Nordhalbkugel z.B. hier bei mir in Zentraleuropa macht es einen großen Unterschied ob ich im Winter fotografiere oder im Sommer. Im Winter mögen die Bedingungen, durch die kalte und Klare Luft, wesentlich besser sein aber man sieht leider auch weniger von der Milchstrasse. Die wundervollen farbigen interstelaren Nebel, sind eher im Zentrum der Milchstrasse zu finden und das zeigt sich im Winter bei uns leider gar nicht. Erst im Frühjahr kriecht dieser Bereich früghmorgens langsam über den Horizont. Jetzt noch recht flach, wie ihr in meinem Post vor ein paar Tagen sehen konntet. Und später im Sommer dann senkrecht in den Himmel aufsteigend.

Um herauszufinden wann die Milchstrasse wie und wo zu sehen ist, nutze ich immer, im voraus, zuhause am PC, die Freeware Stelarium ( gibt es auch als App fürs Smartphone oder Tab ). Ich finde das Programm für die Planung optimal , da man endlos in der Zeit vor und zurückgehen kann und zu beliebiger Zeit die Konstellationen abrufen kann , incl Himmelsrichtung.

  • Die Lichtverschmutzung ist der zweite Faktor in meiner Vorbereitung. Wenn ich weiß, in welche Richung ich die Milchstrasse fotografieren kann, suche ich mir eine Stelle ( im Idealfall den dritten Punkt beachtend mit einem schönen Vordergrund), mit möglichst wenig Lichtverschmutzung in der näheren Umgebung, aber auch in der Richtung in der die Milchstrasse liegt, sollte möglichst für dutzende Kilometer keine größere Ortschaft liegen, da das Glimmen am Horizont uns sonst ordentlich das Bild verhagelt. Dazu gibt es Karten der Lichtverschmutzung im Netz anhand derer man sich einen einigermaßen geeigneten Platz aussuchen kann. Als kleiner Tip, in die Höhe zu gehen, also auf einen Berg oder gar ins Gebirge hilft da sehr , teils kann man so, etwas über das Gros der Lichtverschmutzung kommen. Ausserdem hilft es natürlich von einem erhöhten Punkt aus zu fotografieren um evtl. noch etwas mehr von der Milchstrasse am Horizont zu erhaschen, als aus einem Tal heraus.

2. Preparation

Two things are important from my point of view, maybe even three, if one has the claim to garnish the Milky Way with a beautiful foreground.

- When and how and where to see the Milky Way. In the northern hemisphere, for example, here with me in Central Europe, it makes a big difference whether I take pictures in winter or in summer. In winter the conditions, due to the cold and clear air, may be much better, but unfortunately one also sees less of the Milky Way. The wonderful colorful interstelar nebulae are more likely to be found in the center of the Milky Way and this unfortunately does not show up here in winter. Only in spring this area slowly crawls over the horizon in the early morning. Now quite flat, as you could see in my posting a few days ago. And later in summer, ascending vertically into the sky.

To find out when the Milky Way can be seen how and where, I always use the freeware Stelarium ( also available as an app for my smartphone or tab) at home, in advance. I find the program optimal for planning, because you can go back and forth endlessly in time and call up the constellations at any time.

- Light pollution is the second factor in my preparation. If I know in which direction I can photograph the Milky Way, I look for a place (ideally observing the third point with a beautiful foreground), with as little light pollution as possible in the immediate vicinity, but also in the direction in which the Milky Way lies, should not be a larger city or village for dozens of kilometers if possible, since the glow on the horizon hooks us otherwise properly the picture. In addition there are maps of light pollution in the net on the basis of which one can choose a reasonably suitable place. As a little tip to go up in the mountains, so to a mountain or even into the mountains helps there very "partly one can get something over the majority of the light pollution. Of course it also helps to take pictures from an elevated point to catch more of the Milky Way on the horizon than from a valley.

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Stelarium

3. Die Kamera

Ich sage es gleich im vornherein. Um richtig gute Milchstrassenphotos machen zu können, benötigt man eine Kamera, die gut mit hohen ISO werten umgehen kann, also am besten eine Vollformat Kamera wie z.B. Canon 5d, 6d Nikon d750, d850 oder Sony a7.

Das bedeutet jedoch nicht das man mit einer nikon d5500 oder einer canon 700d keine Milchstrasse fotografieren kann, aber mit einer einfacheren Kamera kann man keine brillianten Astro Bilder erwarten. Wer also neues Equipement anschaffen möchte und Wert legt auf gute astrofotografische Eigenschaften, achte bei Rezensionen auf gute Werte bei hoher ISO.

3. The camera

I'll tell you in advance. To take really good milky way photos, you need a camera that can handle high ISO values, so best a full format camera like Canon 5d, 6d Nikon d750, d850 or Sony a7.

However, this does not mean that a nikon d5500 or a canon 700d cannot photograph the Milky Way, but with a simpler camera you cannot expect brilliant astro images. So if you want to buy new equipment and value good astrophotographic properties, pay attention to good values at high ISO when reviewing.

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Canon 700d 25mm 12 (pics stacked together by fitswork, foreground separat picture) f4,5 ISO 3200 15 sec

4. Objektive

Wie oben beschrieben, ist das wichtigste bei einer guten Astrofotografie Linse, die möglichst große Offenblende, auf die Brennweite kommt es gar nicht so sehr an, wobei die meisten Astrofotografen ein Weitwinkelobjektiv ( 15 -50mm) empfehlen , nicht unbedingt Ultraweitwinkel( ca 10 – 15mm).

Gute Astrolinsen fangen bei Blende 2,8 an , bei einer 1,2er Blende kann man evtl für etwas mehr Tiefenschärfe 1-2 Stufen abblenden und dann mit z.B. f 1,8 fotografieren.

Hier gibt es noch eine positive Nachricht, der Hersteller der unter den Namen Samyang, Walimex und Rokinon Objektive vertreibt, hat in seinem Programm einige lichtstarke Weitwinkelobjektive
Welche nicht zuletzt wegen der sehr guten Preisleistung, unter Astrofotografen, sehr beliebt sind wie z.B das Samyang 24mm f1,4 für NP ca 300-400 €. Verglichen mit meinem Canon 14mm 2,8 für NP über 2000€ ist das ein Schnäppchen , ausserdem hat das Samyang keine Probleme mit sogenanntem Coma – das sind bogenförmige Verzerrungen in den Bildecken, die aus den Sternen teils leichte Bögen machen, damit habe ich leider mit dem Canon etwas zu kämpfen. Das Problem bei den günstigen Samyang Objektiven ist allerdings die wie man so hört im Netz, hohe Rate an Montagsproduktionen ;-) , also achtet beim Kauf darauf, das das Objektiv in Ordnung ist.

Zitat aus einem Astroforum :D

„Hallo xxx,
ich habe mir ebenfalls für Milchstrassenfotos und Zeitrafferaufnahmen das besagte 14mm Walimex/Samyang besorgt. Das erste war total dezentriert. Habe dann ein neues bestellt und das dezentrierte parallel zurück geschickt und bin nicht über den Weg einer Reklamation gegangen... Das Reklamationsspielchen und angeblicher Nachzentrierung hatte ich mal mit anderen Objektiv, aber bei xxx hat es ja anscheinend geklappt, kann man natürlich auch machen.

Wenn ein Hersteller der Meinung ist, dass eine schlechte Qualitätskontrolle günstiger ist, als Reklamationen zu bearbeiten, dann habe ich allerdings kein schlechtes Gewissen, ein Objektiv ggfls. auch mehrmals zu bestellen, wenn man ein schlechtes Exemplar erhält.

Die zweite Linse war jedenfalls gut zentriert und ich bin mit dem Objektiv sehr zufrieden.

Viele Grüße,
xxx“

4. Lenses

As described above, the most important thing about a good astrophotography lens, the largest possible open aperture, is not so important for the focal length, although most astrophotographers recommend a wide-angle lens ( 15 -50mm), not necessarily an ultra-wide angle lens ( approx 10 - 15mm).

Good astro lenses start at f-stop 2.8, at an f-stop of 1.2 you may be able to f-stop 1-2 steps for a bit more depth of field and then shoot with e.g. f 1.8.

Here is another positive news, the manufacturer of Samyang, Walimex and Rokinon lenses has some bright wide-angle lenses in its program.
Which are very popular among astrophotographers, not least because of the very good price performance, as for example the Samyang 24mm f1.4 for NP about 300-400 €. Compared to my Canon 14mm 2,8 for NP over 2000€ this is a bargain. Furthermore, the Samyang has no problems with so-called coma - these are arcuate distortions in the corners of the picture, which make partly light arcs out of the stars, unfortunately I have to fight with the Canon a bit. The problem with the cheap Samyang lenses, however, is that as one hears on the net, high rate of Monday productions ;-) So make sure the lens is in order when you buy it.

Quote from an astroforum :D

"Hello, xxx,
I also got the 14mm Walimex/Samyang for milky way photos and time lapse pictures. The first one was totally off-center. I then ordered a new one and sent the decentered one back in parallel and did not go through the way of a complaint... I had the complaint game and alleged re-centering once with another lens, but with xxx it has apparently worked out, one can of course also do.

If a manufacturer is of the opinion that a poor quality control is cheaper than processing complaints, then I have no bad conscience, however, to order a lens several times if one receives a bad copy.

The second lens was well centered and I am very satisfied with the lens.

Many greetings,
xxx“

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Canon 6d, Panorama 8 x 14mm f 2,8 ISO 6400 30 sec.

4. Der Fokus

Der Fokus beim Milchstrasse fotografieren liegt auf jeden Fall auf unendlich. Am besten stellt ihr den Fokus manuell ein. Sucht euch, am einfachsten via liveview (evtl. zusätzlich mit digitalem Zoom) oder auch durch den Sucher, eine weiter entfernte Lichtquelle ( ca 100 m aufwärts ) und dreht den Fokusring solange, bis das Licht am kleinsten ist. Dies funktioniert auch mit einem hellen Stern. Auf jeden Fall muss der Autofokus ausgeschalten sein

4. The focus

The focus of Milky Way photography is definitely on infinity. It is best to adjust the focus manually. Find a more distant light source (approx. 100 m upwards) via liveview (possibly also with digital zoom) or through the viewfinder and turn the focus ring until the light is the smallest. This also works with a bright star. In any case, the autofocus must be off.

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Canon 6d, 14mm f 2,8 ISO 6400 30 sec.

5. Stativ

Unabdingbar bei der Astrofotografie aufgrund von 10 sec und längerer Belichtung.

5. Stand

Indispensable for astrophotography due to 10 sec and longer exposure.

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Canon 6d, 14mm f 2,8 ISO 3200 30 sec.

6. Zusätzliches Equipement

Ein Kabelauslöser oder ein Funkauslöser, ist in jedem Fall zu empfehlen besonders aufgrund von Erschütterung der Kamera, die ihr dadurch vermeidet. Evtl. Spiegelvorauslösung verwenden. Ansonsten könnt ihr mit Zeitverzögerung auslösen. Meine Kamera hat zum Bsp. neben Serienbild auch eine 2 sek. oder 10 sek. verzögerte Auslösung im Programm.
Was auf jeden Fall sinvoll ist , nehmt euch eine Taschenlampe mit .

6. Additional equipment

A cable release or a radio release is recommended in any case, especially due to vibration of the camera, which you thus avoid. If necessary, use mirror lock-up. Otherwise you can trigger with a time delay. My camera has a 2 sec. or 10 sec. delayed shutter release for example.
It is definitely useful to take a flashlight with you.

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Canon 6d, Panorama 8 x 14mm f 3,2 ISO 6400 30 sec.

7. Kameraeinstellungen

  • Belichtungszeit

Hier eine kleine Tabelle mit Richtwerten zur maximalen Belichtung bevor ihr Sterne zu strichen werden lässt.

Brennweite Brennweite Belichtungszeit
Vollformat Cropkamera

14mm 10mm 30sec
24mm 15mm 24sec
50mm 30mm 15sec
70mm 50mm 10 sec

Das sind Näherungswerte, am besten ihr testet es an euren eigenen Bildern. Ihr könnt z.B. vor Ort ins Bild zoomen und kontrollieren, ob sich die Sterne schon zu strichen verziehen. Wenn ihr stark ins Bild zoomt kann es sein, dass leichte Strichspuren im Gesammtbild noch als Punkt wahrgenommen werden.

-Blende

Wenn du nicht gerade eine Offenblende von f1,0 bis f1,8 zur Verfügung hast, empfiehlt es sich mit maximaler Blende zu fotografieren.

  • ISO

Hier liegt der Knackpunkt, gerade bei Cropkameras die schon bei ISO 1600 ziemlich zu rauschen anfangen, muss man hier einen Tod sterben. Geht man mit der ISO z.B. nur auf 1600, wird man die Milchstrasse nicht sehr deutlich zu sehen bekommen. Ich habe mit meiner Cropkamera der Canon 700D damals meist mit ISO 3200 fotografiert, hätte aber evtl noch höher gehen sollen. Besonders bei Canon ist es wichtig, dass das Bild eher beinahe überbelichtet ist. Dann kann man nämlich auch mit einer Crop Kam recht hohe ISO verwenden . Probleamatisch wird es eher wenn man bei der Bearbeitung aufhellen möchte, da kommt das Bildrauschen aufgrund hoher ISO Werte dann stark zur Geltung.

Mit der Canon 6d könnte ich auch mit ISO 12600 fotografieren. Zuletzt traute ich mich bis ISO 10000. Das Problem bei meinem letzten Milchstrassenbild, war die Lichtverschmutzung der Ortschaft in der Nähe, die brachte meinen Horizont schon bei ISO 10000 zum ausbrennen , sonst wäre ich auf 12600 gegangen.

Fazit , lieber mit der ISO zu hoch als zu niedrig, die Milchstrassendetails sind der Lohn. Der Wermutstropfen ist dann, je nach Kameraqualität, das erhöhte Bildrauschen.

7. Camera settings

- Exposure time

Here is a small table with guide values for maximum exposure before you let stars be struck.

Focal length Focal length Exposure time
Full-Frame Crop Camera

14mm 10mm 30sec
24mm 15mm 24sec
50mm 30mm 15sec
70mm 50mm 10 sec

These are approximate values, you'd better test it on your own pictures. For example, you can zoom into the image on site and check whether the stars are already distorting. If you zoom strongly into the image, it can be the slight line marks in the overall image that are still perceived as a dot.

- Aperature

When you do not have an open aperture of f1.0 to f1.8, it is recommended to shoot with maximum aperture.

- ISO

This is the crux of the matter, especially with crop cameras that already start to rustle at ISO 1600, you have to die one death here. If one goes with the ISO e.g. only on 1600 one will not get to see the Milky Way very clearly. I used my Canon D700 crop camera to shoot mostly at ISO 3200, but should have gone even higher. Especially with Canon, it is important that the image is almost overexposed. Then you can also use quite high ISO with a Crop Kam. It is more problematic if you want to brighten up the image during processing, because the image noise comes into its own due to high ISO values.

With the Canon 6d I could also shoot with ISO 12600. The problem with my last milky way picture was the light pollution of the village nearby, which caused my horizon to burn out already at ISO 10000, otherwise I would have gone to 12600.

Conclusion, rather with the ISO too high than too low, the milky way details are the reward. Depending on the camera quality, the downer is the increased image noise.

Lightpolution.JPG
Lichtverschmutzung / Ligthpolution via https://avex-asso.org/dossiers/pl/allemagne/zoom.html

8. Bearbeitung

Die Bearbeitung der Bilder ist, gerade bei der Astrofotografie, eine Kunst für sich und durchaus wichtig für das Endergebnis. Deshalb empfiehlt es sich in jedem Fall im RAW Format zu fotografieren und nicht als JPG. Ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen und evtl dazu irgendwann ein extra Tutorial machen. Prinzipiell reicht jedoch ein Programm wie Lightroom dafür völlig aus, man muss dazu nicht unbedingt Photoshop bemühen.

Hier ein paar Anhaltspunkte

  • Zuerst den Weißabgleich einstellen, nicht zu Blau und nicht zu sehr ins Rosa gehen.

  • Kontrast erhöhen, Dunkelheit kann später wieder durch Anheben der Tiefen oder Belichtung ausgeglichen werden.

  • Lichter nicht zu sehr absenken und Tiefen dezent anheben

  • evtl mit Verlaufsfilter den Himmel separat bearbeiten

  • evtl. Klarheit erhöhen

  • die Milchstrasse kann akzentuiert werden, in dem man im Himmel, von beiden Seiten, zur Milchstrasse hin, Radial oder Verlaufsfilter zieht und den Resthimmel so etwas abdunkelt.

8. Postprocessing

Especially in astrophotography, the processing of the images is an art in itself and quite important for the final result. Therefore it is recommended to take pictures in RAW format and not as JPG. I don't want to go into too much detail here and maybe do an extra tutorial sometime. In principle, however, a program like Lightroom will do, you don't necessarily have to use Photoshop.

Here are a few clues

- First, set the white balance, not too blue and not too pink.

- Increase contrast, darkness can be compensated later by raising the depths or exposure.

- Do not lower the lights too much and raise the depths discreetly

- if necessary, edit the sky separately with a graduated filter

- increase clarity, if necessary

- the Milky Way can be accentuated by drawing radial or graduated filters in the sky, from both sides, towards the Milky Way and darkening the rest of the sky.

20180322-Neues Panorama 133-Bearbeitet-2-5.JPG
Canon 6d, Panorama 3 x 14mm f 2,8 ISO 10000 25 sec.

9. Astronomische Nachführung, Stacking, Panorama etc

Ausser dem bisher besprochenen gibt es noch zusätzliche Möglichkeiten, wie man sein Milchstrassenbild verbessern kann, eine rel. einfache Methode um die Bildqualität im Vordergrund zu erhöhen ist z.B. zwei Belichtungen zu machen. 1. Sterne mit hoher ISO 2. Vordergund mit geringerer ISO längerer Belichtung( z.B. mehrere Minuten) die wird zur Pflicht wenn man eine sogenannte astronomische Nachführung verwendet, diese führt die Kamera den Bewegungen der Sterne nach, hierbei verwischt aber der Vordergrund, wenn man den einen im Bild hat.

Womit man auch seine Bildqualität erhöhen kann, ist ein Panorama aus mehreren Bildern zu fertigen, die von mir bevorzugte Methode :D .

Auf das Stacking, eine Methode bei der man mit einer Software mehrere Bilder übereinander rechnet um das Bildrauschen wieder zu reduzieren, möchte ich hier nicht näher eingehen. Nur soviel, es gibt eine Freeware dafür und ihr findet auch im Netz Anleitungen dazu, ich bin allerdings im nachhinein aufgrund der Ergebnisse damals mit der Cropkamera, nicht mehr so überzeugt von der Sinnhaftigkeit dieser Methode, ausser vielleicht beim deepsky fotografieren, also reine Astrofotografie ohne Landschaft.

Die Stackingsoftware heisst Fitswork.

9. Astronomical tracking, stacking, panorama etc.

In addition to what has been discussed so far, there are additional possibilities to improve your Milky Way image, a relatively simple method to increase the image quality in the foreground is to make two exposures, for example. 1. stars with high ISO 2. foreground with lower ISO longer exposure( e.g. several minutes) which becomes obligatory if you use a so-called astronomical tracking, which follows the movements of the stars, but blurs the foreground if you have one in the image.

With which one can also increase its picture quality, a panorama is to be made from several pictures, the method preferred by me :D .

Stacking, a method that uses software to calculate several images on top of each other in order to reduce the image noise again, is not something I would like to go into here in more detail. Only that much, there is a freeware for it and you can also find instructions in the net, but I'm not so convinced of the sense of this method anymore because of the results with the crop camera, except maybe when deepsky photography, so pure astrophotography without landscape.

The stacking software is called Fitswork.

grafik.png

Ich hoffe ich konnte euch heirmit das Rüstzeug geben für erfolgreiche erste Schritte in die Astrofotografie. Jedenfalls wünsche ich viel Erfolg und Freude beim Austesten.
Gerne könnt ihr unten in den Kommentaren von euren Erfahrungen berichten und sehr gerne auch eure Ergebnisse in Form von Bildern präsentieren.

So long

Daniel

I hope I was able to give you the tools for successful first steps into astrophotography. Anyway, I wish you much success and joy in testing.
You are welcome to tell us about your experiences in the comments below and to present your results in the form of pictures.

So long

Daniel




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Sehr gutes Tutorial. Bin zur Zeit auch am üben und hoffe bald einen guten moment für die Milchstraße zu erwischen. Letzte Woche stand ich um 3 Uhr nachts mit auf einem Feld :-D Leider nur ganz leicht und mit nachbearbeitung die Milchstraße erkannt... Zu hohe Lichtverschmutzung.. Das geht besser :-)

Achte nicht nur auf die Umgebungsstrahlung an deinem Standort, besonders die Richtung in der sich das Milchstrassenzentrum am Horizont zeigt. Das ist sehr wichtig, in dieser Richtung sollte möglichst keine kleine Ortschaft die leicht strahlt in 10 km liegen, größere Städte min 40, 50 km sonst wird es ganz schwierig.

Ja genau das war das Problem. Leider war Wien und nahegelegene Orte im Weg... Ist halt echt nicht so einfach einen guten Ort zu finden...

Ich ärger mich echt, dass ich letzten Oktober als ich in Südafrika war, mich noch nicht mit der Fotografie beschäftigt habe :-(

Danke für das tolle Tutorial! Da muss ich mir doch mal eine nicht "lichtverschmutzte" Ecke suchen und testen.
Leider bin ich, reisebedingt, etwas spät dran und kann nicht mehr auf den Artikel voten. Ich werde Dir den Vote aber gerne auf die Antwort auf den Comment geben.
Viele Grüße! 😉

Liebe Grüße zurück, sehr nett, dass du meine Arbeit gerne honorieren möchtest, ich halte dich nicht davon ab, bin aber auch so froh von dir zu hören, du findest ja fast immer ein paar nette und motivierende Worte für meine Arbeit. Wünsche gut Licht beim astrofotografierenen, ich warte auch schon sehnsüchtig auf weniger arbeitsreiche Tage und gute Bedingungen für eine weiteres Nachtshooting. Das nächste Tutorial nimmt in meinen Überlegungen schon langsam Gestalt an. Vermutlich wird es dabei auf Grund des nahenden Sommers und des zu erwartenden schwülen Wetters, um das Blitze jagen gehen 😎.

Cool! Da freut man sich doch schon drauf! ;)

Hat Dein Beruf mit Fotografie zu tun, oder hast Du Dir das alles selbst beigebracht? So oder so, Du bist echt eine Bereicherung für alle Foto-Begeisterten hier auf Steemit. Schön, dass Du Dein Wissen mit uns teilst! :)

Ausgebildet bin ich als Schreiner und mache gerade viel Messebau. Das Fotografieren habe ich mir alles selbst beigebracht, viel lesen, hauptsächlich im Netz, Videos anschauen viel Praxis +Erfahrungsaustausch im real live ...

Ja, ich erinnere mich, das mit dem Messebau hattest Du sogar schon erwähnt.

Dann noch weiter viel Spass mit dem tollen Hobby! :)

Oh sehr coole Bilder und so ausführlich dargestellt und beschrieben. Werd ich mir morgen in Ruhe durchlesen.

Dankeschön freut mich, ich hoffe die Mühe die ich mir machte hilft manchem etwas weiter, bei Fragen immer raus damit... ;-) bin jetzt noch kein absoluter Experte hab aber ein wenig Erfahrung sammeln können ...Grüße vom Bodensee nach München.

Hab mir jetzt dein Artikel mal in Ruhe durchgelesen. Da hast du viel Arbeit und Zeit reingesteckt. Schön das du dein Wissen hier teilst! Finde dein Beitrag sehr gut und informativ👍🏻

Vielen Dank für dein Feedback :D , es werden noch weiter ähnliche Tutorials folgen z.B. über Blitze, Startrails, Steelwool etc.

Startrails und Blitze sind auch Sachen die ich gerne mag! Freu mich schon auf deine Beiträge.

Ganz stark, vielen Dank 👍

Top, super erklärt und sogar mit meiner 6d, also wenn das dann nichts wird bei mir bin ich selber schuld...

Fehlt nur noch ein lichtstarkes Objektiv, dann hast schon mal super Voraussetzungen 😊👌

Das 24-70er 2.8 L USM reicht schon denke ich aber ist auch nur wegen Job gekauft damals..hab ich fast zehn Jahre den Klopper ;) aber nur Version I und beim 70-200er auch nur das 4 ohne IS. Und nicht mal eine 1,4er Festbrennweite sondern nur lachhafte 1,8 aber völlig o.k. für mich. So nach dem Geschwafel ganz Vergessen das ich da besser die kleine Festbrennweite nehm, nach Lesen deines Beitrags :)

I,8 klingt doch super und Festbrennweiten sind eh besser, wenn es allerdings das 50mm 1,8 er, auch Plastikscherbe genannt, ist, wäre das 24 - 70mm 2,8 L eher meine Wahl wahrscheinlich sowieso :D . Ist übrigens ganz oben auf meiner Wunschliste, als immerdrauf und flexible Portrait Linse zu meinem 50mm 1,2 L.

... dann brauchst du ja lediglich gutes Wetter... denn der Mond ist gerade günstig. Neumond auch bald in Sicht. Wünsche gut Licht und freue mich die Ergebnisse zu sehen.

Danke, mal sehen ob ich eine schön dunkle Stelle finde..Es ist noch das 50mm mit Metallbajonett. Das ist kaum noch zu kriegen heute bei Ebay etc. aber um die 24mm sind besser bei sowas.

Beautiful!

thankyou

Wow! Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und für die schönen Fotos. 👍

Gerne, ich hoffe ich konnte Laune machen für die Astrophotographie :D

Also Laune für Astronomie unf für die Astrofots hatte ich schon immer. Habe selber auch ein recht gutes Fernglas für Deep-Feld-Beobachtungen, dass Problem ist allerdings, dass die besten Beobachtungszeiten dann sind wenn es richtig a*sch kalt ist. Im Sommer ist es häufig zu feucht in Deutschland und dann flimmert da ganze.

Die großen komplett Panoramen hab ich übrigens vorletzten Winter, alle in einer Nacht von 24:00 bis 5:00 Uhr gemacht bei ca -5°C, angezogen wie ein Eskimo :D mit dem Auto quer durch den Hegau und über den Bodanrück am Bodensee gejagt. Am Abend davor holte ich in einem Ort in der Nähe meinen Sohn abends im dunkeln ab, und ich sah von weitem die Kirche des Ortes extrem klar und da wusste ich, das ist die Nacht, am Himmel auch kein Wölkchen ... fantastische Bedingungen, ich war so enthusiastisch obwohl die Wintermilchstrasse bei uns leider nicht so spektakulär ist, dass mir später eher warm war, unterwegs :D

Sehr hilfreich. Ich hatte bisher ein paar Versuche gestartet, einfach nur den Nachthimmel zu fotografieren, war aber auch nicht zufrieden. Vielleicht versuche ich es nun nochmal mit deinen Tipps. Ich habe eine Canon EOS 60d, meinst du, es macht Sinn, trotz kein Vollformat?

Hab gerade bisschen das Netz durchstöbert... Ich vermute mal das es sich bei deiner 60d nicht um die 60Da handelt, das war nämlich damals die Modifikationen speziell für Astrofotografen... Aber schon der Aspekt lässt vermuten, das sich die normale 60D nicht ganz schlecht macht als Astrocam... Einfach mal ausprobieren, dunklen Platz suchen und mal die ISO bisschen raufspulen und experimentieren lohnt sich bestimmt. Wünsche gut Licht.

Danke für die ausführliche Antwort, die Astro Variante habe ich nicht. Bin gespannt...

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Ein wirklich ausgezeichneter Beitrag zu diesem Thema. Deine Aufnahmen sind excellent und die Beschreibung sehr gut gelungen.
Ich muss mal schauen ob ich mir in den kommenden Wochen auch mal wieder eine Nacht um die Ohren schlage und auf die Jagd nach der Milchstraße gehe. Einige gute Stellen habe ich schon ausgesucht.

Vielen Dank und Grüße vom @faltermann 🐛

Grüße zurück und vielen Dank und so eine Nacht lohnt sich fast immer, wünsche gut Licht 😉

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