"Wer hat nur die Farben geschaffen, auf dass ich sie wahrnehme?", dachte die pinke Prinzessin. Den Philosophien zufolge, welche in den farbigen Landen populär waren und zu einem hochmodernen Hohepriester namens "materieller Logik" -die wirklich konservative Fraktion zur "Wissenschaft"- beteten, war die Antwort auf diese Frage, dass es äußere Lichtwellen gab. Verschiedene Spektren, die vom Auge wahrgenommen und durch das Gehirn in bunte Bilder übersetzt werden konnten, mit einem riesigen Verbrauch an Körperenergie, die durch das Essen bereitgestellt werden musste. Diese Erklärung befriedigte die pinke Prinzessin nicht und so beschloss sie, den Tag dazu zu nutzen über diese Angelegenheit zu meditieren. Sie ging zu einem schönen, kleinen Smaragdsee, der eine winzige Insel hatte, welche mit türkisfarbenem Gestrüpp bedeckt war. Da es sonnig war, beschloss sie, auf die Insel zu schwimmen und im Schatten des einzigen Baumes, der dort wuchs, tiefer nachzusinnen.
Das Wasser war kühl und erfrischend und die pinke Prinzessin erkannte, dass jeder Wassertropfen tief smaragdgrün erschien, wenn er von den anderen begleitet wurde, aber auch alle Farben, die in den farbigen Ländern bekannt waren, in sich trug. Das wurde dann sichtbar, wenn er durch das Schwimmen in die Luft geschleudert von den Anderen getrennt von der Sonne beschienen wurde.
"Vielleicht ist alles mit allen Farben überfüllt?" dachte die pinke Prinzessin. "Ist es möglich meine Wahrnehmung von Dingen durch meinen eigenen Willen zu ändern? Vielleicht kann ich dann eine Regenbogenprinzessin werden. Aber kein Eile bei solch vermessenem Denken. Es ist an der Zeit, über das Wunder der Farbe nachzudenken. "
Als sie ihren Hintern auf dem Boden platziert hatte, saß sie bequem in einer Position, die unter Yogis als Gomukasana bekannt ist. Sie schloss die Augen. Die Farbe, die sie nach dem Abschatten des hellen Sonnenlichtes sah, war orange. Mit einem Mal wurde sie sehr nachdenklich. Sie erinnerte sich an die Gedanken, die sie während des Schwimmens durch das Wasser gehabt hatte, sie erinnerte sich an ihre Gespräche mit dem regenbogen-farbigen Frosch und sie erinnerte sich an das Mysterium ihrer eigenen Farbe und an den Schlaf, den sie dieses Geheimnis bereits gekostet hatte. Sie beschloss sich von den Gedanken, die in ihrem Kopf erschienen, nicht in Besitz nehmen zu lassen. Sie würde einfach bequem auf ihren Steinen sitzen und das Gedachte kommen und gehen sehen. Sie hatte ihr Bestes gegeben die Natur des Lichts, der Farbe, des Lebens und anderer wesentlicher Themen gleich diesen zu verstehen, aber bisher hatte sie keine Antworten gefunden, indem sie die Existenz rationalisierte.
Die Zeit verging und viele Gedanken flossen durch den Verstand der pinken Prinzessin. Einer sagte: "Du allein bringst die Farben durch deinen Willen" der andere lachte über seinen Vorgänger und sagte: "Du denkst, sie seien deine eigene Schöpfung? Wie könnte dein kleiner Geist den Reichtum des Lebens erfinden? "Ein anderer sagte: "Seht, ihr könnt ihr nicht vertrauen! Sie ist in ständigem Kampf mit sich selbst und hat dabei keinen klaren Grund." Sie beobachtete die Gedanken, bis diese sie langweilten.
Jetzt hatte sie genug Ruhe in ihrem Kopf, um die Form ihrer Betrachtungen zu ändern, und sie begann die Farben zu beobachten, die hinter ihren geschlossenen Augen erschienen. Als sie ihre Gedankenfarben beobachtete, versuchte sie die Muster zu erkennen, die in der scheinbaren Dunkelheit sichtbar waren. Sie richtete ihr Bewusstsein auf einen Punkt und fühlte wie ihr Blick durch sich schnell verformende Mandalas schwebte. Intuitiv erkannte sie deren Ursprung. Sie kamen durch sie selbst, da sie sie unter all den anderen möglichen Mustern, die sie hätte sehen können und die bereits in ihr enthalten waren, erkannte.
Nach einem langen ziellosen Durchlauf durch die schnellen Farben in ihrem Kopf, konzentrierte sie sich darauf ihren Atem zu verlängern. Innerhalb dieses neuen Zustandes der Stille konnte sie den ausgewogenen Ein- und Ausfluss der grundlegenden Lebenskraft beobachten. Als die Luftströme die Orte in ihrem Körper erreichten, wo sie sich steif fühlte, nahm sie war, wie sich die Enge in glänzenden Farben öffnete und wie alle Spannungen endlich mit dem Ausatmen entfernt wurden. Sie verstand, dass alle Farben, die sie sehen konnte, mit dem Zustand ihres Körpers auf magische Weise korrelierten und sie fühlte eine intensive Liebe zu sich selbst und zu allen Farben, die sie erleben konnte.
Lange Zeit fuhr sie fort zu meditieren und über das Thema der Liebe und beseelt von dieser. Als sie endlich ihre Augen öffnete, waren diese zu Tränen gerührt. Sie schaute auf die ganze Schönheit, die sie schon zu erkennen fähig war: die Morgensonne, die den neuen Tag erhellt, die wunderschönen Pflanzen mit ihren Reflexionen im Wasser, die vielfarbigen Steine, welche das Ufer zieren. In völliger, wenn auch nicht ewig anhaltender Ruhe sprang sie ins Wasser und salutierte der Sonne.

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Viel Licht und Liebe <3