Wie ich euch in meinem letzten Post erzählt habe, trafen sich Kathi und ich am Wochenende in der Kolonialstadt Salento. Aber Salento ist nicht nur eine Kolonialstadt, die Region ist auch für ihren Kaffee bekannt!

Natürlich haben wir mehr über diesen Prozess erfahren! Für uns, als Kaffeeliebhaber, war das unerlässlich, besonders in Kolumbien.

Am nächsten Tag nahmen wir einen Jeep von der Plaza Bolivar zur ca. 3,8 km von der Stadt entfernten Kaffeefarm "Finca El Ocaso" und nahmen an eine Führung, über den traditionellen Prozess der Pflanzung und Produktion, den Nutzen, der Kommerzialisierung und Vorbereitung eines speziellen und nachhaltigen Kaffees teil.

Diese typische Kaffeefinca verfügt über Kaffeefelder, auf denen man die Artenvielfalt einer Kaffeepflanze sehen kann. Es ist der perfekte Ort, um mehr über die Kaffeekultur zu erfahren.

Generell ist es gut zu wissen, dass zwei kommerzielle Arten von Kaffee existieren: Robusta und Arabica.

Jeder hat seine Eigenschaften und Qualitäten. Der Hauptunterschied ist, dass Robusta einfacher zu kultivieren ist, "robuster" als ein Trojanisches Pferd, aber die Kaffeebohne eine geringere Qualität haben. Arabica produziert eine Bohne von höherer Qualität, aber ist "komplizierter" zu kutivieren, es ist eine empfindliche Pflanze, die optimale Bedingungen benötigt.

Kolumbien ist die Nummer 4 aller Länder, die Kaffee produzieren und exportieren. Dabei wird hauptsächlich Arabica und nur ganz wenig Robusta kultiviert.

Brasilien ist der führende Produzent und Exporteur von Kaffee. Es produziert 1/3 des weltweiten Kaffees, das meiste davon ist Arabica, ein bisschen Robusta.

Auf dem zweiten Platz haben wir Vietnam! Vietnamesischer Kaffee gilt als "minderwertig", da es hauptsächlich Robusta mit etwas Arabica ist.

Der dritte und der vierte sind nah aneinander. An dritter Stelle steht Indonesien, das Arabica und Robusta produziert.

Das nächste Land auf dem fünften Platz nach Kolumbien ist Äthiopien. Das ist auch der Ort, wo Kaffee zum ersten Mal entdeckt wurde. Äthiopien produziert hauptsächlich Arabica-Kaffee.

Wie ihr sehen könnt, war es wirklich interessant, eine dieser Kaffeefarmen zu besuchen und zu lernen, was nötig ist, um eine Tasse Kaffee zubereiten können.

Dort angekommen, nahmen wir die spanische Tour mit Marco, der uns einen Holzkorb gab und sofort anfing. Das haben wir an diesem Tag über den Kaffee-Herstellungsprozess gelernt:

Kaffee vom Samen zur Tasse

Der Prozess von Samen zu Tasse ist ein ziemlich langer und schwieriger Ablauf. Wenn ihr also das nächste Mal eine gute Tasse Kaffee trinkt, möchte ich, dass ihr es zu schätzen wisst.

Die Kaffeepflanze mag Schatten. Sie braucht ihn nicht, aber sie mag ihn. Mit Schatten gibt es einfach mehr Feuchtigkeit im Boden.

Der Schatten kommt normalerweise von den Bäumen. Traditionell wird eine Reihe von Bäumen gepflanzt, dann zwei Reihen von Kaffeepflanzen und dann wieder Bäume. In der Regel werden dafür Bananenbäume verwendet.

Sie bieten großen Schatten mit ihren riesigen Blättern als Sonnenschirme und der Obstverbrauch, der in JEDEM KOLUMBISCHEN GERICHT verwendet wird, verdoppelt sich automatisch.

Die Kaffeefarmen haben kein perfekt gepflegtes Aussehen wie bei einem Weinberg oder einem Obstgarten. Sie sind eher wild und rustikal.

Ein sogenannter "Pergamentsamen" wird in ein 1 m mal 4 m mit Sand gefülltem Beet gepflanzt. Sand ist das beste Wachstumsmedium, wenn es sich um Kaffeepflanzen handelt, weil es den Wurzeln erlaubt, gerade und stark zu wachsen.

Innerhalb von 4 Wochen erreicht die Kaffeepflanze die Höhe eines Streichholzes.
Das Pergament um den Samen schützt es vor äußeren Einflüssen.

Nach 16 Wochen erhält die Pflanze den süßen Namen "Chapola". In diesem Stadium ist es Zeit, das Beet zu wechseln, da der Sand nicht genug Nährstoffe hat.

Das ist der Moment, in dem die Wurzeln visuell überprüft werden. Jede verdrehte, spiralförmige oder gebrochene Wurzel wird aussortiert und als Kompost verwendet.

Die Chapola kommen in einzelne schwarze Säcke mit einer 50/50-Mischung aus schwarzer Erde und Dünger. Der heikle Prozess beinhaltet die Verwendung einer leeren Bierflasche, um ein Loch im Kulturmedium für das neue Wurzelsystem zu machen.

Nach fünf Monaten wächst die Pflanze auf 15 cm. Nach neun Monaten hat die Pflanze eine Höhe von 40 cm. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Pflanze an der Spitze zwei Astgabeln bilden, was bedeutet, dass sie bereit ist, mit mehr Dünger und viel Wasser in die Erde gesetzt zu werden.

Kaffeepflanzen werden pro Meter gepflanzt. Sie wächst das ganze Jahr über. Neun Monate später oder nach 18 Monaten, sollte die Kaffeepflanze eine Höhe von etwa 1,4 m haben und blühen.

Die Blume ist weiß, hat fünf Blütenblätter und ist selbstbestäubend. Es ist nicht notwendig für Vögel und Bienen hier vorbeizukommen. Die Blume lebt länger als ein Schmetterling, stirbt aber nach drei Tagen. Sie stirbt für unseren Genuss und Verbrauch, da dies der Zeitpunkt ist, wenn die grüne Kaffeefrucht gebildet wird.

Die Kaffeefrucht bleibt grün und wächst weitere neun Monate bis sie rot oder gelb wird (abhängig von der Sorte), was den Zeitpunkt der Ernte anzeigt. Diese sind als "Kaffeekirschen" bekannt.

Kaffee-Sammler, pflücken die farbigen Kirschen und sammeln sie in einem Korb. Die Körbe enthalten bis zu 10 kg Kirschen. Unser Guide bat uns, dies zu tun, während wir durch die große Plantage gingen, damit er uns zeigen kann, wie es weitergeht.

Sobald wir genug gepflückt hatten, entleerten wir sie in einer genialen Maschine, die von Douglas Gordon entworfen und patentiert wurde. Diese Maschine trennt die Kirschhaut und die zwei glorreichen Samen darin.

Die samen fallen dann in Wasser. Zwei Dinge passieren hier. Einige Samen beginnen zu schwimmen, andere sinken.

Diejenigen, die sinken, sind die Guten. Alles, was schwimmt, gilt als schlechter Samen und wird sofort mit einem Sieb entfernt, um kompostiert zu werden.

Die zweite Sache, die passiert, ist, dass das Wasser beginnt, braun zu werden, während die köstliche Zuckerschicht entfernt wird. Das Wasser sollte 5-6 Mal gewechselt werden, bevor der gesamte Zucker entfernt wurde. Dieser Vorgang dauert 18 bis 72 Stunden. Dieses "Zuckerwasser" kann zur Herstellung von Alkohol verwendet werden. Köstlicher "Kaffee-Wein" und "Whisky"zum Beispiel.

In diesem Stadium sind die Samen sauber, aber jetzt haben sie viel Wasser aufgenommen und wiegen mehr als sie sollten. Sie verlieren dieses zusätzliche Gewicht, indem sie in der Sonne getrocknet werden.

Jede flache Oberfläche wird zum Trocknen von Kaffebohnen verwendet, jedoch ist dies ein kleines Problem, da die Samen in der feuchten Jahreszeit geerntet und gewaschen werden, so dass sie typischerweise in Gewächshäusern getrocknet werden. Sie können bis zu einem Fuß tief getrocknet werden, müssen aber ständig gedreht werden, um sicherzustellen, dass die die unten sind auch Sonne abbekommen.

Bevor sie verkauft oder neu eingepflanzt werden können, werden die Kaffeebohnen von Hand inspiziert und die Samen mit Mängeln weggeworfen.

Die Körner werden nach Größe geordnen und an einen Großhändler pro Sack verkauft. Ein Großhändler würde eine Handvoll Bohnen nehmen und sie in seinen Händen reiben. Er tut dies, um die Haut zu entfernen und die Samen in ihrer grünen Form zu zeigen.

Wenn die Haut leicht abgeht, bedeutet dies, dass die Samen richtig getrocknet sind. Wenn es schwierig ist, die Haut zu entfernen, bedeutet dies, dass die Körner noch feucht sind. Getreide wird nach Trockengewicht verkauft, daher beeinflusst ein feuchtes Getreide das Gewicht und wird nicht gekauft.

Das Rösten erfolgt, wenn der Kaffee in grüner Form ist ohne Öl oder Butter. Dies kann in einer Pfanne oder in einem Ofen erfolgen.

In der Pfanne werden die grünen Bohnen in den Wok geworfen und ständig mit einem Holzlöffel gerührt. Es dauert ungefähr 10-20 Minuten. Zu dieser Zeit beginnen die Samen dunkel zu werden, zuerst karamellbraun und dann zu bekommen sie ein intensives Schokoladenbraun. Je dunkler die Bohnen, desto bitterer der Kaffee, was auch weniger Koffein bedeutet. Für ein Schokoladenbraun wird eine gute Sorte Saatgut benötigt.

Sie wissen, dass die Bohnen bereit sind, wenn Sie sie knacken hören. Man könnte sagen, dass gerösteter Kaffee eine Kombination aus Steak und Popcorn ist. Sobald die Bohnen aufhören zu knacken, muss die Hitze abgeschaltet werden.

Die Bohnen sollten weiter gewendet werden, bis sie aufhören zu rauchen. Danach werden sie auf ein Maschennetz gelegt und geschüttelt, um die restliche Haut zu entfernen.

Danach können sie aus dem Wok zum Abkühlen entnommen werden, um nochmal nach Mängeln untersucht zu werden.

Hier ist der beste Teil: der Geruch. Das reiche Aroma des Kaffees wird verstärkt, wenn sich die Körner verdunkeln. Für mich ist das wie einen Regenbogen zu probieren.

Sobald Sie Ihre gerösteten Bohnen haben, sollte man ihn in "gemahlenem Kaffee" verwandeln.

Der Anteil beträgt 10% Kaffee in Wasser.

Für 8 g gemahlenen Kaffee nimmt man ca. eine Tasse mit 80 ml Wasser.

Sobald der Kaffee im Filter ist, glätten Sie ihn mit dem Gewicht des Löffels, aber nicht zu stark, damit das Wasser filtern kann.

Man sollte kein kochendes Wasser verwenden. Die beste Temperatur liegt zwischen 91 ° C und 96 ° C. Das ist ca. dann, wenn sich keine Blasen mehr bilden.

Wenn das Wasser durch den Filter gegossen wird und der Kaffee schäumt, bedeutet das, dass die Bohnen frisch sind.

Und dann ist endlich der Moment gekommen, in dem man den Kaffee genießen kann.

Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Arbeit es ist, einen Kaffee zu bekommen. In unserer Konsumwelt vergessen wir oft, woher unsere Speisen und Getränke kommen und es ist normal, alles leicht und konsumbereit kaufen zu können.

Ich denke, dass es wichtig ist, mehr über diese Art von Dingen zu wissen, um dem mehr Respekt zu zollen und dankbar zu sein.

Wie immer hoffe ich, dass euch mein Artikel gefallen hat und bin dankbar für jedes Upvote, Resteem & jeden Kommentar, da ihr damit meine Reisen unterstützt!

Servus,
Liz

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