Kolumbien Part 6 - Der Regenbogen Fluss im Macarena Nationalpark; unterwegs mit den Guerrillas (Fotos & Videos)

Ich denke viele von Euch haben schon einmal etwas vom Caño Cristales oder Rainbow River gehört. In letzter Zeit war dieser Ort im Sozialen Netzwerk sehr beliebt und wurde oft angepriesen.

In Facebook kursiert z.B. gerade dieses Video:

Auch ich bin so auf diesen Ort aufmerksam geworden und wollte brennend wissen, ob dieser Fluss wirklich so besonders ist.

Der Rainbow River befindet sich im Staat Meta, im Macarena Nationalpark, in Kolumbien.

Hier ist er unter vielen Namen wie z.B. "Kristal Canyon", "Der Fluss der 6 Farben", Regenbogenfluss", oder auch "der schönste Fluss der Erde" bekannt.

Wie der Name schon verrät, ist er wegen seiner Farbenvielfalt so besonders. Insgesammt weist er 6 auf: rot, gelb, grün, schwarz, blau und rosa.

Der einzige Weg in den Nationalpark ist per Flugzeug. Man benötigt eine besondere Erlaubnis (permiso), die meistens von der Reiseagentur besorgt werden kann. Bevor es dann in den Park geht, bekommt man noch ein kurzes Briefing darüber, wie man sich zu verhalten hat, sobald man im Naturschutzgebiet ist.

Es ist z.B. verboten Plastikflaschen, Sonnencreme, Essen oder andere Flüssigkeiten, die dem Fluss schaden könnten mitzunehmen. Man sollte geschlossene Wanderschuhe, eine lange Hose und ein langes Shirt tragen, um sich von Mückenstichen und der Sonne zu schützen, und die Natur mit Respekt behandeln.

Tourismus ist hier neu. Bis 2016 waren in diesem Gebiet noch die Guerrillas anzutreffen und das Dorf lebte vom Drogenanbau. Jeder Reiseführer ist quasi ein Ex-Drogenbauer. Ende letzten Jahres wurde dann ein mit der Regierung ein Friedesabkommen abgeschlossen und die Gebiete freigegeben.

Trotzdem hat man hier eine erstaunlich hohe Präsens des Militärs.

Wie ihr euch vielleicht denken könnt, habe ich mich also besonders auf diesen Teil der Reise gefreut!!

Der Tag begann ein wenig bewölkt mit einem typisch kolumbianischen Frühstück: Rührei, Arepa (Maistortilla) und einer Suppe.

Von hier aus ging es dann direkt weiter zum Hafen, wo wir ein Boot nahmen und schon einmal einen ersten Eindruck der Gegend bekamen.

Danach ging es dann mit dem Jeep zum offiziellen Eingang des Parkes, von wo aus wir laufen durften.

Die Flora und Fauna war hier schon sehr beindruckend. Wir sahen einige Orchideen, Palmen zwischen Sträuchern, Spinnen und Schlangen.

Das Klima war sehr warm und schwül, aber immernoch bewölkt, was angenehm war, da es uns vor einem Sonnenbrand bewahrte, gleichzeitig aber ärgerlich, weil man die Farben des Flusses erst bei voller Sonneneinstrahlung so richtig bewundern kann.

Als wir also endlich am Fluss ankamen, war der Anblick unter diesen Bedingungen dürftig.

Fürs erste war das aber ok (wir kannten ja den Unterschied noch nicht). Ich genoss also die Natur auf unserem Weg flussaufwärts zu den Wasserfällen.

Oben angekommen fing es dann sogar noch zum Regnen an... Die Wasserfälle waren aber sehr beeindruckend.

Nach einer Weile hörte es dann auf zu Regnen und wir konnten endlich die wahre Pracht des Flusses bewundern!! - Die pinken Algen sind wirklich unglaublich!

Nach 2 Stunden Wanderung hatten wir uns dann auch eine Pause verdient und bekamen unser liebevoll zubereitetes Mittagessen an einem versteckten Wasserfall serviert.

Die Dorfbewohner hatten uns als Brotzeit einen traditionellen kolumbianischen Tamal mitgegeben was soviel heißt, wie Banane, Reis und Hühnchen gekocht in einem Bananenbaumblatt.

Natürlich nutzten wir diese Gelegenheit auch zum Baden und gönnten uns eine kühle wohlverdiente Erfrischung.

Wir hatten sogar die Zeit für ein wenig Sport ;)

Von hier aus ging es dann wieder zurück zum Rainbow River, der mittlerweile unglaublich schön aussah, da die Sonne voll rausgekommen war.

Um den schönsten Part des Flusses zu sehen, ging es dann nochmal direkt durch den Dschungel. Ohne Guide wären wir spätestens hier aufgeschmissen gewesen.

Der beindruckenste Teil des Flusses wird hier "El Tapete" genannt, da das der Part des Flusses ist, an dem er fast komplett mit rosa Algen zugedeckt ist, und man hier die Farben besonders gut sehen kann.

Mit jedem Schritt flussabwärts wurde es hier steiniger.

Irgendwann kommt man dann zu dem Punkt, an dem der Fluss sich wirklich schon durch den Felsen gearbeitet hat. Hier endet die Tour auch schon fast. Wir kletterten die Felsen nach oben und gelangen zu den riesen Löchern, in denen das Wasser hinunterplätscherte.

Niemand kann sich wirklich erklären, wie diese Steinformation zustandegekommen sein könnte. Man kommt sich vor wie auf einem anderen Planeten... vorallem, da es so aussieht als ob buntes Wasser vorbeifließt.

Gleich nach dieser Formation hatten wir dann noch einmal die Möglichkeit zum Baden. - Hier war das Wasser allerdings nicht mehr so klar ;)

Auf dem Rückweg erzählte uns der Guide noch, dass das Erdölvorkommen in dieser Gegend sehr hoch sei. Es gibt wohl schon ein paar Firmen, die schon ganz scharf darauf sind das abzubauen, was gleichzeitig das Ende des Flusses bedeutet!!

Die Leute dieser Gegend waren wirklich sehr nett und unglaublich glücklich darüber Tourismus anstatt von Drogenhande um sich herum zu haben.... ich hoffe das bleibt so!!

Für mich war es jedenfalls eine besondere Ehre und eins meiner Highlights diesen farbenfrohen Fluss zu sehen.

Wie immer hoffe ich, dass euch mein Post gefallen hat und ich freue mich über jeden Kommentar, jedes Resteem und Upvote, da ihr damit meine Reisen unterstützt :)

Servus, Liz