Technologie wird den Arbeitsmarkt zerstören

in #yolo5 years ago (edited)

Ich war in den letzten paar Monaten hin- und hergerissen über gewisse Themen zu schreiben aber ich habe mich immer dagegen entschieden diese Zeit in steemit zu investieren.
Ein Thema mit dem ich mich unter anderem sehr befasst habe ist das Altern, die damit verbundenen Krankheiten und was man machen kann um die Gesundheitsspanne (und vielleicht auch die Lebensspanne) zu verlängern. Hierbei lege ich euch wirklich bitte ans Herz euch in die chemischen Verbindungen Resveratrol und Nicotinamid (& Family) einzulesen. Die erste Verbindung habe ich sogar in meinem Alkoholpost erwähnt, aber mehr möchte ich hier nicht dazu schreiben. Ich würde sagen, dass sich durch die Recherche meine Sicht auf den menschlichen Alterungsprozess eine 180 Grad Wende gemacht hat und somit auch meine Sicht auf meine Gesundheit. Dennoch war der emotionale Bezug nicht stark genug um darüber zu schreiben.

Etwas, dass mich schon seit langer Zeit nicht loslässt, ist die Auswirkung des technologischen Wandels auf den Arbeitsmarkt. Ich bin in Projekten involviert, die die Automatisierung von Arbeitspaketen in bestimmten Unternehmensbereichen umsetzen sollen. Klingt zunächst ganz schön, immerhin wird der Workload der Arbeiter reduziert. Wenn aber zunehmend die Anweisung von da oben kommt, dass dieses und jenes automatisiert werden soll und der 'headcount' unter keinen Umständen erhöht werden darf, kriegt selbst der pflichtbewussteste Angestellte ein mulmiges Gefühl. Wahrscheinlich trifft mich das so emotional, weil ich nicht möchte, dass künstliche Intelligenzen als Feinde gesehen werden. Jede Woche wird auf der Arbeit mindestens ein weiterer Use Case für Künstliche Intelligenz besprochen. Mich packt natürlich jedes Mal meine unschuldige Neugier durch das Portal in diese unerforschte Sci-Fi Welt zu schreiten, in der noch alles möglich ist. Ich möchte, dass andere Menschen die technologische Revolution aus meiner Sicht betrachten und die Magie dahinter erkennen, aber die Realität sieht leider anders aus. Und ich erkenne, dass ich selber einen Schritt zurück wagen sollte um der Wirklichkeit aus der Sicht anderer Menschen entgegenzutreten. Ich habe das Gefühl, dass ich seitdem ich mein Interesse für intelligente Systeme für mich entdeckt habe, in Genugtuung bade, da ich in gewisser Weise ein Teil dieser großartigen technologischen Veränderung bin und mich stets im Schutz der großen Nachfrage an Informatiker befinde. Dass ich da mal aus Empathie um mich blicke und an andere denke, kommt für mich nie in Frage. Und jetzt sitze ich in der Bahn und schau mir alle Menschen an. Alle auf der Heimfahrt von einem harten Arbeitstag. Ich frage mich wieviele von ihnen noch ihren selben Job haben werden in 10 Jahren.
Kaufmann, Verkäufer, Chirurg, Berater, Koch, Verwalter, LKW-Fahrer, Radiologe. Jeder kann ersetzt werden, niemand ist sicher. Selbst als Entwickler kann man nicht sicher sein wenn die Algorithmen bessere Algorithmen schreiben. Das was bleibt ist die menschliche Kreativität. Denke ich.
Das Problem, dass diese Dinge den Arbeitsmarkt vernichten werden bleibt bestehen.
Ich will das Problem an der Wurzel packen und es verstehen. Ich wünschte ich wäre kreativ genug um eine Lösung zu finden.

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Technologie wird den Arbeitsmarkt zerstören

Ich sag einfach mal ketzerisch-provokant: Hoffen wir's doch! Muss sich immer alles um die verdammte Arbeit drehen? :)

Ich frage mich wieviele von ihnen noch ihren selben Job haben werden in 10 Jahren.

Ich würde mich verfluchen, wenn ich meinen dann noch hätte ...

Ich habe mir vor längerer Zeit ebenfalls so meine Gedanken gemacht ... vielleicht interessieren sie dich ja ...

Und so arbeite ich am liebsten. :)

Muss sich immer alles um die verdammte Arbeit drehen? :)

Leider ja. Denn Tatsache ist, dass laut aktuellen Statistiken vA Männer auf Arbeitslosigkeit sehr negativ reagieren. Wie du geschrieben hattest, sollte sich die Gesellschaft so umstrukturieren, dass es normal ist, nicht so viel bzw. phasenweise sogar gar nicht zu arbeiten. Dem stimme ich voll zu. Jetzt geht es darum wie diese Umstrukturierung stattfinden soll. Flüssig oder abrupt? Denn es würde nach jetzigem Stand darauf hinauslaufen, dass von einem Tag auf den nächsten Arbeitnehmer verabschiedet werden. Eventuell bleiben sie noch so für ein paar Wochen um double-zu-checken ob die Maschine alles richtig macht aber danach ist Schluss mit lustig. Und die Masse muss auf diesen Paradigmen-Wechsel vorbereitet sein, wofür sich die Regierung genau 0 dafür interessiert.

Und die Masse muss auf diesen Paradigmen-Wechsel vorbereitet sein, wofür sich die Regierung genau 0 dafür interessiert.

Die meisten Politiker sind doch selbst noch dem archaischen Arbeitsethos verhaftet: Nur wer "morgens früh" bei Dunkelheit und Eiseskälte aufsteht und sich, die Luft per deutschem Diesel verpestend, in dichtem Stau zum Arbeitsplatz quält, gilt als wahrhaft rechtschaffener Bürger. :)

Nun, je früher 'wir' lernen umzudenken, desto sanfter wird die Transformation der Gesellschaft vonstatten gehen (voraussichtlich also äußerst unsanft).

Hm, bist du der Ansicht, dass jeder selbst verantwortlich ist, sich zu solchen Dingen Gedanken zu machen?

Also ja, Menschen haben ziemlich große Gehirne ... sie sollten sie nach Möglichkeit auch nutzen. :)

Möglicherweise befriedigt dich diese Antwort nicht wirklich ... aber ich habe keine bessere: Wer soll sich denn für mich Gedanken machen, wenn nicht ich selbst?

Natürlich ist es sinnvoll, wenn möglichst viele Menschen nach Lösungen für dieses und andere Zukunftsprobleme suchen ...

Mhm..
Also zu diesem Thema ist es mir persönlich ja relativ egal, da ich grob weiß welche Entscheidungen ich für mich treffen muss damit ich bestmöglichst auf eine derartige Krise reagieren kann.
Andere wissen das aber nicht (weil keine Ressourcen wie Zeit, etc.) und da wäre es nett wenn eine zentrale Macht herkommt und die Statistiken zu solchen modernen Problematiken, die sogar teilweise öffentlich dargelegt sind, auch bespricht. Niemand wird bevormundet, aber alle informiert.

Wer soll denn diese zentrale Macht sein? (Liegt die Zukunft nicht eher in der Dezentralisierung - einem Netzwerk, sich gegenseitig unterstützender und informierender Menschen?)

Wenn ich mir unsere 'Spitzenpolitiker' so ansehe, habe ich nicht den Eindruck, von ihnen gingen neue Impulse aus, sie stünden für Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Gesellschaftsmodellen oder auch Technikaffinität. Vielmehr ringen sie selbst um Verständnis (wenn überhaupt), und statt Potenziale (nimm die Blockchaintechnologie) zu erkennen und sich entfalten zu lassen, blockieren sie sie mit Hilfe unsäglicher Bürokratieungetüme und Überregulierung.

Vielleicht bin ich ja ungerecht und zu pessimistisch, aber meine in die Politik gesetzten Hoffnungen bewegen sich derzeit auf eher niedrigem Niveau.

Ach du hast ja Recht...
Könntest du dir eigentlich vorstellen auf anderen Internetplattformen aktiver zu sein und dein Wissen zu bestimmten Gebieten zu teilen? Ich frage mich ob man sich dadurch erfüllter fühlt, als hätte man seinen Teil innerhalb dieses dezentralen Netzwerks erledigt

Schön mal wieder ein paar Sätze von dir zu lesen - auch wenn das Thema heikel ist und unsere Gesellschaft sicherlich noch vor Aufgaben stellen wird!
Die zwei Substanzen oben sollte ich mir mal genauer anschauen, klingt spannend das Thema ;)

Jede neue Technologie bringt Chancen und Risiken mit sich. Man denke z.B. an die Kernkraft. Es obliegt der Menschheit, ob sie die Innovation zum Segen oder zum Fluch werden lässt. Ebenso ist das Streben nach Profit im Menschen verankert. Daraus erwächst im günstigen Fall Wohlstand, und wenn man die Lebensumstände von 1860 mit denen von heute vergleicht, hat sich in allen Lebensbereichen vieles zum Besseren entwickelt. Du hast selbst den Fortschritt in der Medizin genannt.

Ich sehe das Aufkommen der AI eher positiv, denn es wird viele "lästige" Tätigkeiten überflüssig machen. Im Ingenieurswesen gab es vor der Erfindung des Computers sogenannte "Rechenknechte", also Menschen, die ständig mathematische Rechenoperationen ausführten, um zu einem Ergebnis zu kommen, das für das Design einer technischen Komponente benötigt wurde.
AI kann viele Freiräume für Musik, Kunst, Sport und Spiel eröffnen. Und trotzdem wird der Menschheit sinnvolle Arbeit nicht ausgehen.

Das Wichtigste ist, dass wir Menschen uns stets für Frieden und Freiheit einsetzen.

Vielen Dank für deinen Beitrag!

Ich denke wir sehen nur die Spitze des Eisbergs.
Natürlich wird die Welt durch den Wandel nicht untergehen, aber ich bin mir sicher, dass wir eine Katastrophe zu spüren bekommen werden, wenn die Regierungen nicht früh genug mit einer Umorientierung anfangen.

Es ist sehr gut, dass du dir über diese Themen Gedanken machst.
Aber mach' dir bitte keine Sorgen!

Das Leben ist schön, aber kurz.

Hugs

Diana

Manche sind vielleicht auch glücklich darüber wenn ihnen die Arbeit abgenommen wird, um selber neue Möglichkeiten zu fassen und das alte hinter sich zu lassen.
Ich sehe dem ganzen positiv und interessiert entgegen ;)
Schöner Post, danke dafür ;)

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Automatisierung ist doch automatisch Lebenszeitverlängerung.
Statt sinnloser "Arbeit" hat man dann Zeit zum "Leben" :-)
Und DANN kann man zusätzlich noch die biologischen und technologischen Möglichkeiten ausschöpfen, um noch länger zu leben.
Kennst Du Ray Kurtzweil's Buch "Fantastic Voyage: live long enough to live forever"? Oder Harari's "homo deus"? Da geht's hin. Hoff ich :)

Wenn die Automatisierung wirklich in voller Geschwindigkeit kommt, wird eine Umverteilung einsetzen. Hin zu den Intelligenten. Das ist vielleicht nicht gerecht und es werden sicher auch welche auf der Strecke bleiben, aber es ist besser als die momentane Umverteilung zu den Reichen.

Resveratrol

Autsch. Hast du denn gar nichts von mir gelernt?^^
Immer den gesamten Kontext im Auge behalten. Das French Paradoxon ist inzwischen hoch umstritten.

Ich hoffe es ist klar, dass ich damit das OPC meine und nicht zum Alkoholkonsum motiviere.

Ich nehme seit vielen Jahren regelmäßig OPC's in Kapselform ein. Auch der Sportmediziner vom FC Bayern, Dr. Müller-Wohlfahrt, hat diese Substanz in einem seiner Bücher als Gefäßschutz empfohlen.

Schon klar. Aber auch in der anti-alkoholischen Form ist die Wirkung (v.a. aufgrund der miserablen Bioverfügbarkeit) sehr umstritten. Ich meine joa... wir forschen eh auch dran, und natürlich sind die anti-oxidativen Eigenschaften in vitro da. Aber nachhaltige positive Effekte in vivo? Das paper zeigst mir bitte.
Außerdem sind die Extrakte teilweise ungenießbar. Eine Kollegin musste ihre Humanstudie drastisch reduzieren, weil sich einige Probanden jedesmal angespieben haben, wenn sie den Traubenschalenextrakt nehmen mussten. ;-P Kein Scherz.

Das sind auch die Gründe, warum die Forschung dazu nicht mehr wirklich viel weitergeht. Die meisten Wissenschaftler sind schon abgesprungen und konzentrieren sich auf andere Gebiete bzw. halt unbeleuchtete Teilgebiete wie kombinatorische Wirkungen, Interaktionen mit Chemotherapeutika etc.

Was die Bioverfügbarkeit anbelangt bin ich skeptisch bezüglich der am Markt verfügbaren OPCs. Und ja in Pulverform schmeckt Traubenkernextrakt grauslich, aber man nimmt das als Kapseln da ist das doch wayne. Diese Sachen ändern nichts an der Verbindung an sich.

Wieso sollte es zu den positiven Eigenschaften von Resveratrol keine In-Vivo Studien geben?

https://reference.medscape.com/medline/abstract/28505227

https://www.cell.com/cell-metabolism/fulltext/S1550-4131(14)00208-3

https://www.sciencedaily.com/releases/2015/07/150729142324.htm

Es gibt ja noch viel viel mehr in vivo Studien hauptsächlich mit Mäusen als Versuchsobjekte aber auch welche mit Menschen.
Und in der Alternsforschung spielt Resveratrol meines Erachtens nach heute eine größere Rolle als je zuvor.

So sauber, dass ich jetzt einen Post über resveratrol schreiben muss. ;-P

Wäre cool, wenn du näher auf die Altersforschung eingehen würdest. Krebsforschung ist auch interessant aber Altern ist eine Krankheit (ich sag das jetzt mal so provokativ) die wirklich jeden betrifft.

Gut, ich gebe zu, mit der Altersforschung als Thematik hab ich mich noch nicht so auseinandergesetzt, was das betrifft, könntest du Recht haben. (Eventuell^^) Krebsprävention steht auf einem anderen Blatt, da sind die Daten trotz harter Bemühungen limitiert.
https://www.nature.com/articles/s41698-017-0038-6

Zitat:
"Despite an abundance of laboratory and animal research, there is little clinical evidence that resveratrol is an effective therapeutic in humans."

Was lebensverlängernde Maßnahmen betrifft, die man selbst tun kann, sind die Einahme von Resveratrol und Nicotinamid sicherlich eine gute Möglichkeit, wobei es vermutlich bei Niacin und ähnlichen Präperaten auch die Gefahr von Überdosierung mit negativen gesundheitlichen Folgen. geben kann.

https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/die-einnahme-von-nicotinsaeure-in-ueberhoehter-dosierung-kann-die-gesundheit-schaedigen.pdf

Ich hab in meinem Ernährungsplan täglich Bierhefetabletten integriert bzw. frische Bäckerhefe aus dem Kühlregal, da ich auch den unmittelbaren Geschmack von Hefe sehr mag. Ich denke ich bin da generell mit dem gesamten Komplex der B-Vitamine ganz gut versorgt.

Ansonsten glaub ich daran, dass viel Bewegung und mäßiger, aber regelmäßiger Sport lebensverlängernd wirkt. Zudem spielt die allgemeine Ernährungsweise eine wichtige Rolle: low carb, intermitting fasting und zwischendurch für ein paar Wochen die Energie überwiegend aus Ketonkörper beziehen (ketogenic diet). So mach ich es zumindest und mir geht es sehr gut dabei.

Zu deinem zweiten Themenkomplex: Jede neue Technologie bringt zunächst mal Unruhe und auch Verschiebungen im Arbeitsmarkt mit sich. Alte Berufe fallen weg, neue Berufe mit neuen Betätigungsfeldern entstehen. Die große Aufgabe der zukünftigen Generationen wird sein, dass dies in einem gesunden Verhältnis und Maß geschieht.

Die künstliche Intelligenz allerdings ist eine derTechnologien, die vermutlich in der Zukunft DER große Paradigmenwechsel sein wird, auf den die Menschheit möglicherweise noch nicht vorbereitet ist.

Elon Musk, Gründer von TESLA und Spacex und mit Sicherheit kein Feind von neuen Technologien warnt immer wieder und sehr dezidiert vor den Folgen der AI. Ich kann seine Argumente sehr gut nachvollziehen, ob dies aber alles wirklich so eintreffen wird, wie er befürchtet, vermag ich nicht zu überblicken.

https://www.cnbc.com/2018/03/13/elon-musk-at-sxsw-a-i-is-more-dangerous-than-nuclear-weapons.html

Liebe Grüße aus München und vielen Dank für deinen Beitrag!

Peter! Ich stimme mit allem was du sagst zu 100% überein.
Danke für dein Kommentar, ich schätze es sehr.

Liebe Grüße zurück aus Wien und immer wieder gerne!

Ich danke dir! :-)

Hm. Automatisierung um der Automatisierung Willen ist meiner Meinung nach auch kein gutes Ziel.
Im beruflichen Alltag sehe ich allerdings häufig "Verschwendung". Einfache immer wieder gleiche Handgriffe / Tätigkeiten die nicht zur Arbeitsaufgabe gehören aber dennoch Zeit und Energie (Muskelkraft / Gehirnschmalz) kosten. Ganz abgesehen davon, das solche Tätigkeiten auch von keinem Kunden bezahlt werden.

Deshalb sehe ich sinnvolle Automatisierung durchaus positiv. Denn selbst wenn Arbeitsschritte von Maschinen übernommen werden ist das noch kein Todesurteil für die Arbeiter. Diese können sich vielmehr um die Aufgaben kümmern die vom Kunden bezahlt werden.

Aber ich glaube auch du denkst schon mehrere Schritte weiter wenn ganze Arbeitspakete immer mehr automatisiert laufen ohne einen Maschinenbediener oder ähnliches. Da sind wir in einigen Industrien allerdings noch weit entfernt.

Ich denke es wird unterschätzt wie weit Automatisierung bereits ist und das in allen Industrien.

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