Rasmussens Thulefahrt 1926 - Vom Icy-Kap bis zum Kotzebue-Sund

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Alle Schwarzseher an der Küsten hatten mir eindringlich vorhehalten, daß es unmöglich sein würde, zu dieser Jahreszeit an Alaskas Küste entlang vorzudringen, und ich war daher auf das Schlimmste vorbereitet. Man muß zugeben, daß die Warnungen nicht ganz unbegründet waren. Das Wintereis lag immer noch dicht an den flachen Sandstreifen des Festlandes, aber da vor den Flußmündungen schon offenes Wasser stand und das Eis an einzelnen Stellen sich bereits in Trift befand, war es waghalsig, sich auf eine Schlittenreise zu begeben.

Wir entschlossen uns daher, durch die Lagunen zu reisen, auf denen das frische Eis bereits verschwunden war; unsere vier Hunde konnten dann das Boot vom Strande aus vorwärtsziehen, während wir die Küstenlinie passierten, die ohne allzutiefe Einschnitte war. Die Hunde trabten, unser Fahrzeug an einer langen Leine schleppend, am Lande dahin; die Fahrt war so stark, daß der Schaum um den Bug des Bootes rauschte. Im übrigen nahm diese Art der Schiffahrt im flachen Wasser der Lagunen oft merkwürdige Formen an. Bisweilen mußten wir weit draußen auf der See fern vom Lande aus den Booten steigen und umherwaten, bis wir eine Stelle fanden, die tief genug war, um das Boot aufzunehmen. Trotz des beschwerlichen Vorwärtskommens konnten wir es uns doch nicht versagen, die seltsame Landschaft zu geniesen.

Alle Missionstätigkeit in Alaska ist privat. Die Missionare werden von den vielen verschiedenen Glaubensgemeinschaften Amerikas ausgerüstet, und folglich ist die eskimoische Kirche in diesen Gegenden sehr ungleichartig, Hier bei Kotzebue waren es die Quäker. Die Quäkermission war die Verkünderin eines lebensfeindlichen und fanatischen Glaubens, aus dem alle Freude verbannt war und der die alten Bräuche der Eskimos in Acht und Bann tat. Die Trommeln, die einst den Auftakt zum Feste schlugen, waren verbrannt, Sang und Tanz verboten; man duldete weder Ballspiele noch sonstigen Sport; so gründlich mußte man sich jedes Genusses enthalten, daß nicht einmal das Rauchen gestattet war.

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• Teil 1 Einleitung, Kartenübersicht
• Teil 2 Hudsonbay
• Teil 3 Neue Freunde
• Teil 4 Die Renntiereskimos und das Pfeilvolk
• Teil 5 Todfeinde und Sagen
• Teil 6 Die zweite Überwinterung
• Teil 7 Gespräche mit Schamanen
• Teil 8 Ins Land der großen Wale
• Teil 9 Amulettjagd beim magnetischen Nordpol
• Teil 10 Sommer auf King-Williams-Land
• Teil 11 Die Netsilingmiut oder Seehundseskimos
• Teil 12 Gemüt und Moral
• Teil 13 Über den Königin-Maud-Golf nach Kent
• Teil 14 Mit Siebenmeilenstiefeln von Kent bis zum Mackenzie-Delta
• Teil 15 Mit Siebenmeilenstiefeln von Kent bis zum Mackenzie-Delta - Teil 2
• Teil 16 Nördlich um Alaska nach Nome
• Teil 17 Beim Wolfsvolk

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Ich hoffe Dir hat mein Artikel gefallen.

Bis nächstes Mal!

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Images by @schamangerbert 10/2017

Schaman Gerbert

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