Rasmussens Thulefahrt 1926 - Sommer auf King-Williams-Land

in #travel7 years ago
Wir sind im Sommer angelangt und erfreuen uns der Wärme, dazu passend gibt es eine kleine Abkühlung mit dem zweiten Teil des Sommerberichtes aus diesem außergewöhnlichen Buch von 1926 mit Textauszügen. (Teil 10). Viel Spass!

Sommer auf King-Williams-Land

Neben dem Lager finden wir ein Renntierfleischversteck, das zwei Jahre alt sein soll. Wir brechen es auf und füttern unsere Hunde. Es ist Sitte hier, daß ein Depot, welches über ein Jahr alt ist, dem gehört, der es findet. Das Fleisch ist grün vor Alter, und als wir es duchschneiden, ist es voll von großen Maden. Zu meinem Entsetzen lesen meine Begleiter die großen Maden mit der Hand auf und essen sie mit dem größten Behagen. Als ich ihren Geschmack kritisiere, sagen sie nicht ohne Logik: "Du hast ja selbst Renntierfleisch so gern, und was sind diese Maden anderes als lebendes Renntierfleisch. Sie schmecken wie Fleisch und haben daher einen behaglichen, frischen Geschmack."

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Ihr Tag hatte ungefähr folgenden Verlauf: Erst war die Arbeit da, die ihnen die tägliche Nahrung verschaffen sollte. Sie beschränkte sich auf dreimal zehn Minuten am Tag. Aber selbst diese zehn Minuten Arbeit waren für sie ein Fest mit Wettläufen und Geschrei und ohrenbetäubendem Gelächter.

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Die Lachse wurden in dem kleinen Fluß gefangen, der die beiden Seen miteinander verband. Im späten Sommer, mehr im Anfang des Herbstes, kann am Amitsoq ein solcher Fischreichtum sein, daß jede Familie im Laufe von vierzehn Tagen genug fangen kann, um drei bis vier große Verstecke von guten fetten Lachsen anzulegen, die bis zum Winter aufgehoben werden. Jedes Versteck enthält zwischen zwei- und dreihundert Kilo.

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Ein eigentümliches Spiel, das unter Kindern besonders beliebt war, hieß Tunangusartut, das Geisterspiel, bei dem man mit einem hervorragenden Sinn für Humor die Sitzungen der Schamanen und die allgemeine Angst vor den bösen Geistern nachäffte und karikierte. Man hielt vollständige und naturgetreue Geisterbeschwörungen ab. Man schlug sich mit eingebildeten Feinden, ganz auf die gleiche Art wie die Erwachsenen, ja man brauchte sogar die gleichen Formeln, welche man die Eltern im Zustande wirklicher Angst und Gefahr hatte hersagen hören.

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Bis nächstes Mal! / See you next time!

Danke für Deine Aufmerksamkeit! / Thank you for your attention!

by @schamangerbert 06/2017



SchamanGerbert


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Great post my friend it seems like the olden days where everyone had to stick together as a group and hunt and father together , reminds me of old Dutch history . Great work 😊

Very kind of you, thank you!

Upvoted and resteemed :-)

Thank you so much for this great support!

You are very welcome @schamangerbert :-)

Excellent post! I like your work My friend

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I'll upvote everyone tomorrow morning when my voting power regenerates @schamangerbert

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