Steemit Engagement Challenge S5-W4: My 5 senses / Meine 5 Sinne

Deutsch im Anschluß...

My heartfelt thanks to @josevas217 for the invitation to this challenge. I already wrote elsewhere that I don't usually use them. I just don't like predetermined formats and strict sets of rules ;-)) Nevertheless, there are obviously interesting topics from time to time - and this is one of them. 5 senses!?

I am someone who prefers to enjoy with all my senses. A delicious meal should also smell appetising and look decorative. In a forest I not only want to see the green, but also smell resinous wood and hear birds singing...

I like to perceive such complex "wonders" very consciously. Among other things, this means that sensory overload is not good for me. You may already know that I don't like cities very much: the view of concrete walls, traffic with its exhaust fumes and noises, the masses of people moving around, chattering and, if possible, wearing lots of different perfumes. Too much bright light, horns, dirt, smells from a different snack bar or restaurant on every corner. People again. Dog poo, rotten food scraps, overflowing wastebaskets. Smokers. The smell of cigarettes wherever you go. In short: I try to avoid all these sensations. Since I landed in Berlin, a city that undoubtedly exceeds all of the above, I don't really leave my flat unless it's urgently necessary. The latter regularly leads me directly out of the Moloch...

So back to "enjoying"... For example, I drive to my foster horse. First I have to take the highway, but soon I can cover the last kilometres on small village roads. I see the trees gradually changing colour, later losing their leaves. I watch a new detached house "grow" and observe the people from Telekom laying fibre optic cable. In the corner of my eye I notice a car that has apparently been involved in an accident. Arriving at the barn, my ears (they had been satisfied with music until then) and nose also open. The leaves rustle, sounding something like waves at the sea... I smell the already slightly musty autumn leaves and the grass that has been mown for the last time in the season. The very own smell of the horses also comes to the fore. At that moment I have commitments there and a to-do list, but I can relax. Let go. As much as the city breaks me down, this not at all perfect but very gentle world repairs me. I clean the horse, feel its muscles and ankles. I watch it eat...

Maybe I have to go to a building site or to a customer appointment afterwards. Or there are phone calls to be made, an offer has to be written... This works because I was allowed to recharge my batteries beforehand.

My senses help me to be attentive and to live everyday life. So I have to take care of them, supply them with beautiful impressions. This can be a private moment in nature or a lovingly prepared dinner. A garment made of soft, flattering fabric or walking barefoot on fresh grass. Mood-setting music, simple but pleasing colours in the room and again and again the feeling of space, freedom - wind in my hair, sunbeams on my skin, stars in the sky...

Have you ever heard of synesthesia? I only know them from descriptions, e.g. of my daughter: sensory perceptions are interwoven with each other through special connections in the brain. So she perceives sounds in certain colours and can sometimes also smell them. Music thus becomes an explosion of impressions. I don't really wish for this experience, because I'm already overwhelmed by the abundance of stimuli that I can't always avoid. Nevertheless, I would never in my life think of numbing or manipulating my senses. They are an inseparable part of me and I can't even imagine losing one of these senses.

Nevertheless, I have dealt with this intensively: due to my early eye injury and the steadily deteriorating ability to see, I have prepared myself for what it will be like to be without eyesight. Despite all the training and fatalism, I hope that there will be progress in terms of artificial retinas in the next few years. I much prefer to go my daily way with my eyesight!

What do you think, @ty-ty? - As always, I'm sure you have some brilliant thoughts ;-)) Maybe you would like to participate in the search for the senses, @wase1234? And I would like to read a sign of life from @mrtentakel again... ;-))

Alannah Myles: "Black Velvet"

Deutsche Version:

Mein herzlicher Dank an @josevas217 für die Einladung zu dieser Challenge. Ich schrieb bereits an anderer Stelle, daß ich die gewöhnlich nicht nutze. Ich mag eben keine vorgegebenen Formate und strenge Regelwerke ;-)) Dennoch gibt es offenbar von Zeit zu Zeit interessante Themen - und dies ist eins davon. 5 Sinne!?

Ich bin jemand, der vorzugsweise mit allen Sinnen genießt. Ein leckeres Essen sollte auch entsprechend appetitlich duften und dekorativ aussehen. In einem Wald möchte ich das Grün nicht nur sehen, sondern auch harziges Holz riechen und Vögel singen hören...

Solche komplexen "Wunder" nehme ich gerne sehr bewußt wahr. Das führt unter anderem dazu, daß mir eine Reizüberflutung nicht gut bekommt. Ihr habt vielleicht schon mitbekommen, daß ich Städte nicht besonders mag: die Ansicht von Betonmauern, Straßenverkehr mit seinen Abgasen und Geräuschen, die Unmengen Menschen, die sich durcheinander bewegen, dabei schnattern und nach Möglichkeit jede Menge verschiedene Parfums tragen. Zu viel grelles Licht, Hupen, Schmutz, an jeder Ecke Gerüche aus einem anderen Imbiß oder Restaurant. Wieder Menschen. Hundehaufen, gammelige Essensreste, überquellende Papierkörbe. Raucher. Zigarettengestank, egal wo man sich aufhält. Kurz: all diese Sinneseindrücke vermeide ich tunlichst. Seit ich in Berlin gelandet bin, einer Stadt, die zweifellos sämtliche genannten Punkte übererfüllt, verlasse ich die Wohnung eigentlich nicht, wenn es nicht dringend erforderlich ist. Letzteres führt mich dann regelmäßig auf direktem Weg heraus aus dem Moloch...

Zurück also zum "Genießen"... Ich fahre beispielsweise zu meinem Pflegepferd. Zunächst muß ich über die Autobahn, aber bald kann ich über kleine Dorfstraßen die letzten Kilometer zurücklegen. Ich sehe die Bäume, die nach und nach ihr Laub verfärben, später verlieren. Ich schaue einem neuen Einfamilienhaus beim "Wachsen" zu und beobachte die Leute von der Telekom beim Glasfaserkabel verlegen. Im Augenwinkel bemerke ich ein Auto, das augenscheinlich in einen Unfall verwickelt war. Am Stall angekommen öffnen sich auch die Ohren (die waren bis dahin mit Musik zufrieden gestellt) und die Nase. Die Blätter rauschen, klingen so ähnlich wie Wellen am Meer... Ich rieche das schon leicht modrige Herbstlaub und das zum letzten Mal in der Saison gemähte Gras. Auch der ureigene Geruch der Pferde drängt sich in den Vordergrund. In dem Moment habe ich zwar Verpflichtungen dort und eine to-do-Liste, aber ich kann mich entspannen. Loslassen. So sehr die Stadt mich kaputt macht, so sehr repariert mich diese gar nicht heile, aber sehr sanfte Welt. Ich putze das Pferd, taste seine Muskeln und Gelenke ab. Ich beobachte es beim Fressen...

Vielleicht muß ich anschließend noch auf eine Baustelle oder zu einem Kundentermin. Oder es stehen Telefonate an, es muß ein Angebot geschrieben werden... Das funktioniert, weil ich zuvor Kraft tanken durfte.

Meine Sinne helfen mir, achtsam zu sein und den Alltag zu (er)leben. Ich muß also darauf achten, sie zu pflegen, sie mit schönen Eindrücken zu versorgen. Das kann der private Moment in der Natur sein oder auch ein liebevoll zubereitetes Dinner. Ein Kleidungsstück aus weichem, schmeichelndem Stoff oder barfuß laufen auf frischem Gras. Stimmungsabhängige Musik, schlichte, aber gefällige Farben im Raum und immer wieder auch das Gefühl der Weite, Freiheit - Wind in den Haaren, Sonnenstrahlen auf der Haut, Sterne am Himmel...

Habt Ihr schon einmal von Synesthäsien gehört? Ich kenne sie nur aus Schilderungen z.B. meiner Tochter: Sinneswahrnehmungen sind hierbei durch spezielle Verknüpfungen im Gehirn miteinander verwoben. Sie nimmt also Töne in bestimmten Farben wahr und kann sie manchmal auch riechen. Musik wird dadurch zu einer Explosion von Eindrücken. Wünschen mag ich mir diese Erfahrung nicht wirklich, ich bin ja so schon überfordert mit der Fülle von Reizen, denen man eben nicht immer ausweichen kann. Dennoch würde ich nie im Leben auf die Idee kommen, meine Sinne zu betäuben oder zu manipulieren. Sie gehören untrennbar zu mir und den Verlust eines dieser Sinne mag ich mir gar nicht vorstellen.

Damit habe ich mich dennoch intensiv auseinandergesetzt: durch meine frühe Augenverletzung und die sich stetig verschlechternde Sehfähigkeit habe ich mich darauf vorbereitet, wie es eventuell einmal sein wird, so ohne Augenlicht. Bei allem Training und allem Fatalismus hoffe ich, daß es in den nächsten Jahren Fortschritte in Sachen künstliche Netzhaut geben wird. Ich gehe meinen täglichen Weg deutlich lieber sehenden Auges!

Was meint Ihr dazu, @ty-ty? - Du hast bestimmt wie immer geniale Überlegungen parat ;-)) Vielleicht magst Du Dich auch einmal wieder beteiligen an der Suche nach den Sinnen, @wase1234? Und ich würde gerne einmal wieder ein Lebenszeichen lesen von @mrtentakel... ;-))