VieAnna Calling #30 : Ankeruhr (Vienna/Austria)
Wo die Geschichte sich ein Stelldichein gibt.
Der Jugendstil ist allgegenwärtig in Wien. Ein besonderes Juwel aus der späteren Phase dieses Architekturstils ist die Ankeruhr am Hohen Markt im 1. Wiener Gemeindebezirk.
Die Kunstuhr ziert seit ihrer Erbauung 1914 als architektonische Gebäudeverbindung den Ankerhof, den Firmensitz der ehemaligen Anker Versicherung und heutigen Helvetia Versicherung.
Der künstlerische Gestalter dieser Linearuhr ist der Maler Franz Matsch.
Über der Uhr befindet sich eine Sonnenscheibe mit zwei aus Flammenmotiven herauswachsenden Figuren: ein Kind mit Schmetterling soll das Leben symbolisieren, während die Sanduhr allegorisch für den Tod steht.
Den Hintergrund der Uhr bildet ein kreisförmiges Mosaik aus Glas, Metall und Marmor. In der Mitte ist das Wappen der alten Wiener Bürgerfahne dargestellt, umgeben von zwölf Wappenschildern, die beispielsweise Kunst, Liebe, Wissenschaft, Musik, Theater oder auch mit dem Guglhupf (Kuchen aus Hefeteig) die Wiener Küche symbolisieren.
Ungewöhnlich an dieser Uhr ist, dass die sechzig Minuten nicht über einen Kreis, sondern über eine horizontale Wegstrecke verteilt sind. Die waagrechte Zeitskala weist 12 Felder auf, die einzelnen Abstände entsprechen je fünf Minuten, die Viertelstunden sind jeweils durch Ziffern gekennzeichnet.
Der Verlauf der Zeit wird durch zwölf Figuren angezeigt, die im Minutentakt vor der Mosaikwand vorbeiziehen. Die zwischen 2,60 und 2,80 m großen Figuren werden elektronisch gesteuert und von einem von außen nicht sichtbaren Kettenlaufwerk gezogen.
Über dem Haupt jeder Figur schwebt eine mit vergoldeten Flügeln versehene römische Stundenziffer. Eine Stunde lang gleitet eine Figur über eine Skala und wird dann von der nächsten abgelöst.
Die vorbeiziehenden Figuren, die sogenannten Stundenregenten sind Persönlichkeiten, die im Laufe der Geschichte Wien in besonderer Weise beeinflusst haben.
Unter der Uhr ist an der der Wand eine Tafel angebracht, auf der die Namen der zwölf historischen Figuren verzeichnet sind.
Täglich um 12 Uhr ziehen alle Figuren vorbei, wobei die Reihenfolge ihres Erscheinens der geschichtlichen Zeitfolge entspricht.
Begleitet werden sie dabei von einem zur Figur passenden Musikstück, das ursprünglich aus der 1 000 Pfeifen starken Orgel ertönte. Das Kunstwerk wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt. Als Folge erklingt seit der Wiederinbetriebnahme Ende 1956 die Musik aus einer digitalen Tonanlage.
Das Schauspiel lockt täglich zahlreiche Schaulustige an.
Bisherige Teile der Serie VieAnna Calling:
#01 - #20 eine Übersicht
#21 DC Tower 1 - höchstes Gebäude Österreichs
#22 Campus WU
#23 Wiener Stephansdom - Teil 2
#24 Majolikahaus - Wiener Jugendstil
#25 Wien Impressionen - Impressions of Vienna - VIDEO
#26 Wiener Riesenrad
#27 Erholungsgebiet Wienerberg
#28 Hundertwasser Krawinahaus
#29 Secession - das Gebäude
sehr schöne Bilder von einem faszinierenden Bauwerk
Danke @evehuman :)
Mir gefallen die Jugendstilbauten auch sehr gut und Wien ist voll davon ;)
Das hat ja was, irgendwie cool.
Ich glaub, ich müsst dann immer stehenbleiben und gucken :D
Gerade um 12 Uhr mittags, wenn das große Spektakel stattfindet, gibt es immer eine Menge Zuschauer. Das faszinierende Schauspiel lohnt sich :)