VieAnna Calling #12 : Hollein-Haus am Stephansplatz (Vienna/Austria)

in #travel7 years ago (edited)

Ikone der Postmoderne.

Stock im Eisen Platz 4, 1. Bezirk - schräg gegenüber vom Stephansdom – eine der exklusivsten Adressen Wiens. 1865 ließ der Teppichhändler Philipp Haas hier das erste Warenhaus in Wien errichten.

Bei Luftangriffen im April 1945 wurde das Haas-Haus zerstört. Die Ruine wurde abgetragen und an deren Stelle ein schlichter Neubau errichtet, der jedoch bald dem prominenten Standort nicht mehr angemessen schien.

1985 wurde das das Gebäude abgetragen und das heutige Hollein-Haus errichtet.

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Der vom renommierten Architekten Hans Hollein geplante Bau bildete vor allem mit seinem verspiegelten Erker einen extremen Kontrast zum gegenüberliegenden, im gotischen Baustil errichteten Stephansdom. Heftige Debatten und Proteste während der Bauzeit waren die Folge.

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Das postmoderne Gebäude mit seiner Fassade aus Stein und Spiegelglas wurde schließlich im September 1990 eröffnet. Es sollte ein erstklassiges Einkaufszentrum mit edlen Boutiquen, attraktiven Büros und einem weltstädtischen Gourmetbereich werden. Das Konzept ging jedoch nicht auf. Die Umsätze, die sich die eingemieteten Geschäftsinhaber erhofften, blieben aus.

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Einzig das international tätige Cateringunternehmen DO & CO, das 2014 auch Eigentümer des Hollein-Hauses wurde, kann sich bis heute behaupten. Auf mehreren Stockwerken betreibt das Unternehmen ein Hotel, eine Bar und einen Gourmet Tempel auf dem Dach – Steffl-Blick inklusive.

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Bisherige Teile der Serie VieAnna Calling:
#00 : VieAnna calling - eine Vorschau

#01 : Karlskirche

#02 : "Das Ohr" von Johann Garber

#03 : Belvedere
#04 : Lipizzaner auf Sommerfrische in Wien
#05 : Otto Wagner Pavillon am Karlsplatz
#06 : Paternoster - Relikt aus vergangenen Zeiten
#07 : Wiener Rathaus
#08 : Fat House - Erwin Wurm
#09 : Arsenal
#10 : K. u. K. Hofzuckerbäckerei Demel
#11 : Wiener Pestsäule

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Ich erinnere mich noch mit Vergnügen an einen Gastvortrag von Hans Hollein, als im Anschluß an den Vortrag unser Professor für Architekturkritik dieses Gebäude im Audimax als "Nuttenbrosche" bezeichnete bzw kritisierte. Das gab ein Hellau :-)

Das goldene Wienerherz ;-) Vermutlich nicht das ärgste Attribut, mit dem der Hollein-Entwurf bedacht wurde. Auch typisch Wien: zuerst alles Neue verteufeln und später dann vereinnahmen.

Ich frage mich ob wir den Stephansdom jemals ohne Gerüst sehen werden ...

Ich lebe jetzt seit dreißig Jahren in Wien und kann mich nicht erinnern, den Steffl jemals nicht eingerüstet gesehen zu haben. Wie es scheint, eine unendliche Geschichte ...

Schon ein gewaltiger Kontrast, "Nuttenbrosche versus Stephansdom".., wobei der Dom mich immer wieder schwer beeindruckt wenn man bedenkt, wann dieses Bauwerk entstanden ist. Die Wolkenkratzer des Mittelalters!

Ich bin beim Anblick auch noch immer überwältigt. Unglaublich faszinierend die mittelalterliche Bauwerkskunst, unter anderem auch in Anbetracht der technischen Hilfsmittel, die seinerzeit zur Vergügung standen.

Nicht schlecht. Not bad

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