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Ist es eine archäologische Stätte oder nicht?

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Grob gesagt sind archäologische Stätten Orte, an denen menschliche Aktivitäten nachgewiesen werden können. In der Praxis werden archäologische Stätten jedoch in der Regel etwas enger definiert - unter anderem anhand der Artefaktdichte und des Zeitraums. Ob materielle Überreste als archäologische Stätte definiert werden, hängt weitgehend von den Forschungszielen ab.

Archäologische Stätten

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Archäologische Stätten sind Orte, an denen Artefakte, Merkmale, Strukturen und organische und ökologische Materialien zusammen aufgefunden werden.

Die Klassifizierung der Stätten

Fagan (1996/1997:103-104) wendet bei der Klassifizierung der verschiedenen Arten von archäologischen Stätten vier Kriterien an. Anhand dieser Kriterien identifiziert er dann breite Standortfunktionen.

• Nach archäologischem Kontext:
  das sind oberirdische Stätten, einstufige Besetzungen, temporäre Lager und geschichtete Siedlungen.

• Nach Artefaktgehalt:
  das sind Keramik, Steinwerkzeuge, Metallgegenstände, Porzellan, etc. Sub-Assemblagen von Artefakten werden anschließend verwendet, um sie als frühes, mittleres oder spätes Steinzeitalter, Eisenzeit, Maya oder historische Stätten zu identifizieren.

• Nach geographischer Lage:
  d.h. Höhlen- oder Felsunterstände, Talstellen, Hügelstellen.

• Nach Artefaktinhalten, die sich auf die Funktion beziehen:
  Sub-Assemblagen spiegeln das individuelle Verhalten wider und Stätten werden entsprechend klassifiziert, nämlich als Tötungsstätten oder Wohnstätten.

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Allgemeine Funktionen der Stätten

Wohn- und Lebensräume

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Einige Beispiele sind Steinzeithöhlen und Felsdächer, Pueblos und Telle. Komplexe Wohnsiedlungen werden oft mit Orten in Verbindung gebracht, die spezielle Aktivitäten wie landwirtschaftliche Terrassen, Friedhöfe und temporäre Lager widerspiegeln.

Tötungsstellen

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Geschossspitzen und Metzgerwerkzeuge finden sich oft in Verbindung mit solchen Orten.

Zeremonielle Stätten

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Zum Beispiel mesopotamische Ziggurats, Inka-Tempel, Zeremonienzentren in Maya-Städten, Stonehenge in England und Tempel.

Grabstätten

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Friedhöfe und isolierte Gräber. Die Pyramiden in Ägypten und die Pazyryk-Grabhügel in Sibirien enthalten aufwendige Begräbnisse mit speziellen Grabbeigaben.

Handels-, Steinbruch- und Kunststätten

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Exotische Handelswaren und hohe Anteile an Handelsobjekten kennzeichnen Handelsplätze oder Netzwerke (z.B.: Perlen an den eisenzeitlichen Standorten Mapungubwe und Groß-Zimbabwe im südlichen Afrika).

Spezielle Werkzeuge, die im Bergbau und in der Metallverarbeitung eingesetzt wurden, dienen der Identifizierung von Abbaustätten. Kunststätten sind geprägt von Kunstwerken wie den zahlreichen Felsmalereien an den Wänden von Höhlen und Schutzhütten in Afrika, Australien, Kalifornien und Europa.

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Stätten, die einen Einfluss auf die Frühgeschichte des Menschen haben

Oberflächenstandorte

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Steinwerkzeuge sind oft an der Oberfläche zu finden. Diese Geräte können von prähistorischen Menschen weggeworfen worden sein, oder sie könnten bei einer Jagd oder auf andere Weise verloren gegangen sein. Durch die erosive Wirkung von Wind oder Wasser können sie anschließend mit einer Sandschicht bedeckt worden sein, die später von denselben erosiven Substanzen freigelegt und auf der Erdoberfläche liegengelassen wurde.

Es liegt auf der Hand, dass für den Archäologen einige wenige Werkzeuge, die in großer Entfernung voneinander an der Oberfläche gesammelt werden, von untergeordneter Bedeutung sind, da in der Regel ein typologischer Vergleich zwischen solchen Geräten von geringem Wert ist.

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Häufig findet man auf der Oberfläche eine große Anzahl von Steinwerkzeugen. Diese Tatsache allein genügt, um uns zu sagen, dass die Bedingungen in diesem Gebiet zu einem früheren Zeitpunkt außergewöhnlich gut für die Jagd und Besiedlung geeignet gewesen sein müssen. Durch eine genaue Untersuchung der Geologie eines solchen Gebietes können wir bestimmte Rückschlüsse auf die klimatischen Bedingungen ziehen, die während der Zeit bestanden haben könnten, als die Steinwerkzeuge dort abgelagert wurden.

Generell ist der Wert von Oberflächenfunden jedoch begrenzt, da sich Steinwerkzeuge leicht bewegen lassen und ein typologisch-technischer Vergleich ohne Bezug auf stratigraphische Verhältnisse sehr oft irreführend sein kann. Durch eine typologisch-technische Untersuchung einer solchen Sammlung können wir auch feststellen, ob es sich um einen einzelnen Industriekomplex oder um verschiedene handelt.

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Es gibt viele Oberflächenstandorte, besonders in Donga, wo Steinwerkzeuge verschiedener Industriekomplexe oder Industriezweige zusammen gefunden wurden. Durch Erosion (Wasser oder Wind) - möglicherweise aufgrund einer Klimaänderung - wird eine Schicht nach der anderen abgetragen. Die schweren Materialien (Stein und Steinwerkzeuge) bleiben zurück, bis schließlich alle Objekte aus den verschiedenen Schichten auf dem Boden liegen. Wenn ein Teil der ursprünglich geschichteten Lagerstätte am Ufer der Donga steht oder in Form einer kleinen Insel erhalten bleibt, kann die gemischte Assemblage sowohl typologisch (und technologisch) als auch stratigraphisch untersucht werden.

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Aus dem bei der Herstellung der Geräte verwendeten Material können bestimmte Rückschlüsse gezogen werden. Wir können sagen, ob durchgängig das gleiche Material verwendet wurde und ob es in der Nähe der Stätte zu finden war. Der Grad der Verwitterung und die Art der Patina erlauben es uns, bis zu einem gewissen Grad festzustellen, ob die Steinwerkzeuge von anderen Orten in der Umgebung zusammengespült wurden oder nicht.

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Quellen:

Fagan (1996/1997:103-104)

In unseren nächsten beiden Beiträgen werden wir über Folgendes sprechen:

• Teil 2: Höhlen- und Felsüberdachungen Größere Freigelände
• Teil 3: Siegelplätze (Ablagerungen) und Flussablagerungen

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Folgt mir für mehr Informationen über Archäologie und Geschichte.
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• Archäologie als Beruf – Teil 1

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• Das Drei-Zeitalter-System: das Stein-, Bronze- und Eisenzeitalter

• Wesen und Wirkungsbereich der Archäologie

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