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Ethnographische Analogie und Ethnoarchäologie

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Ethnographische Analogie und Ethnoarchäologie unterscheiden sich maßgeblich darin, dass erstere danach strebt, archäologische Aufzeichnungen auf Basis von beobachteten Gemeinsamkeiten der ethnographisch beschriebenen Kulturen zu interpretieren, während letztere heute lebende Menschen untersucht, um eine Quelle für einen derartigen Vergleich zu bekommen.

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Ein Vergleich kultureller Objekte und damit verbundener Funde ermöglicht es uns, daraus Schlüsse auf die Handwerkskunst, Jagd, das Sammeln und Fischen, die Nahrungsproduktion (Agrikultur und Viehzüchtung), die Aneignung seltener Rohstoffe (z.B. durch den Abbau von Steinen, Bergbau und das Schmelzen von Erz), die Erhaltung wertvoller Ressourcen (z.B. die Haltbarmachung von Tierhäuten), Handel und Tausch (an der Existenz seltener Materialien oder Objekte erkennbar, die unter normalen Umständen weder abgebaut noch in der Umgebung der Stätte hergestellt hätten werden können).

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Wir können sogar noch weiter gehen und Schlüsse über die intellektuellen und spirituellen Eigenschaften wie die grundlegenden technischen Fertigkeiten ziehen, die sich aus der Art der Fertigung materieller Objekte; ästhetischen Ideen (dekorativer Kunst, Malereien) und religiösen Ideen (zeremonielle Grabesstätten, Tempel, Zeichnungen) ableiten lassen.
All diese Schlüsse, vor allem jene auf die nicht-materiellen Teile einer Kultur bezogenen, hängen von unserem Verständnis des Funktionierens einer Kultur als solche ab. Das bedeutet, dass die materielle Kultur untrennbar mit der nicht-materiellen assoziiert ist und umgekehrt. In anderen Worten: Ein Haus nicht nur ein kulturelles Objekt, es hat ebenso soziale und sogar religiöse Bedeutung.

Archäologie ist daher wertvoll für ethnographische Studien aus den folgen Gründen:

• Ihre Dokumentation bietet einige tiefergehende Erkenntnisse für das Studium ethnischer Gruppen, über die wir wenig bis gar nichts wissen.

• Sie unterstützt die Dokumentation und ethnographische Beschreibung von ethnischen Gruppen, die bereits historisch durch die Existenz schriftlicher Dokumentation bekannt sind.

• In einem begrenzten Ausmaß versorgt sie uns mit einer generellen anthropologischen oder kulturübergreifenden Repräsentation von Kulturen und Zivilisationen für eine bestimmte Zeit menschlicher Aktivität.

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Es ist offensichtlich, dass die ethnographisch-kulturelle Methode der Interpretation ein breites Spektrum ermöglicht, falsche Schlussfolgerung zu ziehen oder übertriebene Spekulationen zu treffen. Das gilt für das paläolithische (Steinzeitalter) Kulturen im Besonderen, wo die Archäologen lediglich Steinwerkzeuge und wenig anderes zur Verfügung haben (der Großteil kultureller Objekte, die aus organischen Materialien hergestellt wurden, sind verwest).
Einige Forscher sind der Meinung, dass ethnographisch-kulturelle Schlussfolgerungen auf prähistorische Archäologie unwissenschaftlich sind. Das ist sicherlich wahr für die Aussagen von Forschern, die nicht genügend anthropologisches Wissen haben. Andererseits wäre es ebenso unwissenschaftlich, beispielsweise Steinwerkzeuge zu sammeln und sich dann damit zufrieden zu geben, sie als Objekte zu klassifizieren – der Archäologe muss ebenso versuchen, ihre Verwendung herauszufinden und welche Rolle sie in der Kultur spielten.

Einige grundsätzliche Kriterien, die von der kulturell-historischen Schule der Anthropologie entwickelt wurden, spielen immer noch eine wichtige Rolle in jeder archäologischen Untersuchung – ungeachtet des Umstandes, dass die generelle methodische Basis dieser Schule nicht länger akzeptiert ist. Das wären die Folgenden:

• Kriterium der Form (Qualität): Wenn Formen einer Kultur in einem Teil der Welt ähnlich zu Formen einer Kultur in einem anderen Teil sind, deutet das auf eine historische Verbindung zwischen diesen beiden hin.

• Kriterium der Quantität: Je größer die Anzahl der Formen, die in zwei Kulturen miteinander in Verbindung stehen, desto enger ist die Beziehung zwischen den Kulturen.

• Kriterium der Kontinuität: Wenn eine geographische oder historische Brücke zwischen zwei korrespondierenden Kulturen aufgezeigt werden kann, ist die historische Verbindung größer.

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Dennoch muss auch parallele Entwicklung erlaubt sein. Ähnliche Bedürfnisse können ähnliche Erfindungen nach sich ziehen. Dieselbe Form muss nicht notwendigerweise auf kulturellen Kontakt hindeuten – ein Fakt, den man im Hinterkopf behalten muss, vor allem in Bezug auf die Kulturen prähistorischer Perioden, wenn die Entwicklung menschlicher technischer Fertigkeit in ihren Anfangsstadien war. Zum Beispiel, wenn man paläolithische Handäxte aus Afrika mit Handäxten aus Indien vergleicht, eine typische Annahme wäre, dass sie zum selben industriellen Komplex gehören. Doch aufgrund der großen Distanz, die zwischen beiden liegt, ist die Annahme wahrscheinlicher, dass die Ähnlichkeit aufgrund einer parallelen Entwicklung zustande kommt. Auch wenn man annehmen kann, dass eine gewisse Kontinuität in dieser geographischen Verteilung besteht.

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Folgt mir für mehr Informationen über Archäologie und Geschichte.
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