Das Jahr 1993. Ich hatte gerade mit dem Museum begonnen. Erst mal ein ziemlicher Alptraum und ein echter Tiefpunkt in meinem Leben. Zum Herbst hin wurde es langsam besser.

Eines Tages stand ein Mann in meinem Museumsladen. Er war zunächst recht unauffällig, aber nachdem er sich eine Weile umgesehen hatte, sprach er mich an. Er erzählte mir, dass er in meiner Galerie gewesen sei und nun möchte, dass ich Ihm ein Bild male...

Ich konnte ihn nur schwer einschätzen und so unterhielten wir uns erst mal ein wenig darüber, was er sich so vorstellte. Es sollte etwas "christliches" sein, für einen Platz in seiner Wohnung, den wir hier in Bayern den Herrgottswinkel nennen.

An diesem Punkt war ich endgültig davon überzeugt, dass sich der gute Mann geirrt haben musste und beim falschen Maler gelandet ist. Aber er ließ sich nicht abbringen und wir einigten uns darauf, dass ich ihm einen etwas surrealistischen Erzengel malen würde, wie dieser ein paar böse Dämonen bekämpft.

Ich hatte keine Ahnung, dass dies der Beginn einer wundervollen Freundschaft werden sollte. Wir kennen uns nun bald 25 Jahre und Herrn Schindlers Sammlung ist auf ebenso viele Bilder angewachsen. Irgendwann stellte sich heraus, dass er vor unserem ersten Treffen mein Bild über die Versuchung des heiligen Antonius gesehen hatte und eigentlich dieses Bild haben wollte... es gehörte zu der Zeit allerdings meinen Eltern und ich habe ihm später seinen eigenen Antonius gemalt. Heute gehörem Ihm beide.