Schön reden kann jeder, es anzuwenden ist die Kunst!

Ich rede hier ja immer in vielen Worten über wichtige Dinge wie Glück, Geld, Erfüllung und so nen Kram.

Jetzt wissen wir ja alle, reden können viele schön, aber wer setzt den Scheiß denn auch um???

Ich pflege oft zu sagen, das Leben setzt dir dieselbe Brühe immer wieder vor die Nase, bis du deine Lektion verinnerlicht hast und meisterhaft beherrscht.

Mir hat das Leben gerade gestern wieder eine Lektion geschenkt und davon möchte ich euch berichten, vielleicht kann jemand von euch etwas daraus für sich und seine Prüfungen mitnehmen.

Geld und ich, wahren seit meinem 7 Lebensjahr in einer Mangelbeziehung.
Durch die Erkrankung meines Hundes kamen unendliche Kosten auf mich zu und ich begann, mich mit dem Thema Reichtum zu befassen und erkannte, warum ich schon immer dauernd pleite war.

Ich fing an meine Glaubenssätze und Gefühle zu überprüfen und beschloss, mich dahingehend massiv zu verändern.

Ich wollte aus dem Mangel, hinein in die Fülle, und zwar auf eine berufliche Art und Weise, die mich glücklich macht.

Ich will euch ehrlich sagen, wie es finanziell bei uns aussieht

Am 1.1. 2017 verschenkten und verkauften (das Verkaufen belief sich auf knapp 150 Euro) unser gesamtes Hab und Gut. Weil wir sind wie wir sind, verschenkten wir fast alles, wurden emotional dadurch sehr bereichert und machten viele schöne Erfahrungen und konnten vielen Menschen helfen.
Was für ein befreiendes Gefühl!

Wir hatten etwa 10.000 Euro aufm Konto, 2 Reiserucksäcke mit unserem Besitz, 2 Kisten bei Freunden und Familie mit Papieren, Fotoalben und dergleichen und viel Mut, Glaube und Hoffnung.

Wir wollten uns aufmachen in die Welt, unseren Horizont erweitern und vor allem herausfinden, wie wir leben wollen.

Wir haben beide den intensiven Wunsch mit dem unser Geld zu verdienen, was wir lieben. Kein Brötchenjob mehr, keine Kompromisse, sondern Leidenschaft, Liebe und Disziplin.

Das passte hervorragend zu unserem neuen mindest über Geld, Erfolg und Erfüllung.

Aber seien wir ehrlich, 10.000 Euro sind einfach, nicht viel. Wir wussten, das könnte etwa 1 Jahr reichen, wenn wir sparsam sind.

Am Anfang ging viel Lehrgeld flöten, neuer Kontinent, neues Leben neue Nahrungsmittel. Wir merkten, so wäre das Geld in etwa 7 Monaten weg und sofort hatten wir beide das Gefühl, einen Schraubstock um den Hals zu haben, der sich langsam zuzog.

Wir waren noch erschöpft vom alten Leben. Für meinen Mann war das Beenden des Studiums und die anschließende Promotion in Biochemie kein Zuckerschlecken gewesen und hat ihn ausgelaugt. Dazu hatten wir die Sache mit unserem Hund die uns richtig viel abverlangte und vor der Abreise krochen wir aufm Zahnfleisch rum.

Es ging nicht richtig voran, wir wussten nicht womit wir unser Geld verdienen wollen und trieben etwas ratlos umher, die Wochen vergingen wie im Fluge.

Ich wusste zwar, ich will vom Schreiben leben, machte aber stattdessen kleine Designer-Jobs, damit wenigstens etwas Geld reinkommt.

Anstatt mich auf meine Leidenschaft zu fokussieren und darauf, ob es Wege gibt damit Geld zu verdienen ohne welches auszugeben, machte ich andere Dinge, die mich stressten, unzufrieden machten, aber Geld reinbrachten. Und anstatt das wir freier wurden, wurde das Geld immer weniger und der Druck und Stress wuchs.

Wir fühlten nämlich beide immer deutlicher, das wir nicht zurück in unser altes Leben wollen, auf gar keinen Fall.

Ja klar ich weiß, Amazon verlangt kein Geld fürs Veröffentlichen, aber wenn ich etwas raus bringe, möchte ich wenigstens einen Korrektor haben und jemand der mir das erste Mal beim Buchsatz, dem Cover etc hilft. Ich will es richtig machen, dafür steckt für mich zuviel Liebe und Lebenszeit in einem Roman. Er soll schön flüssig und gut lesbar sein für die Leser, dass ist mir wirklich wichtig.

Wir hatten immer mehr Ängste, sprachen über die Alternativen, darüber evtl. wieder Jobs anzunehmen und verbrachten viel Zeit mit dem Kampf zwischen unseren Zweifeln und unserem Glauben daran, wie Geld zu einem fließt.

Dann, im Juli, trafen wir eine Entscheidung:

Keinen Raum mehr für negative Gedanken über Geld!

Wir beschlossen, dass ich 3 Monate nur noch den Fokus auf das Schreiben legen würde, nichts Anderes. Ich wollte keine anderen Arbeiten mehr annehmen aus Angst vor Geldmangel. Den damit suggerierte ich meinem Unterbewusstsein tagtäglich, das ich im Mangel lebe und nach meiner Auffassung wird damit auch nur Mangel erzeugt.

Wir verboten uns, negative Gespräche über Geld zu führen, ohne den Blick für die Realität zu verlieren. Wir richteten unser Leben so ein, das wir so kostengünstig wie möglich unseren Alltag bestreiten können, senkten unsere Ausgaben auf 650 Euro im Monat (für 2 Personen inkl Krankenkasse und allem) und schlossen einen Mietvertrag für 1 Jahr ab, obwohl wir wussten, wir haben nur noch 6 Monate Geld.

Wir handelten gegen unsere Angst und für unsere Träume.

Natürlich gingen die Ängste nicht sofort weg aber wir bekamen sie in den Griff. Wir lernten Schritt für Schritt durch immer neue finanzielle Prüfungen, der Angst keinen Raum zu geben und stattdessen immer sofort nach positiven Lösungen zu suchen.

Und was soll ich sagen, es veränderte sich unglaublich viel zum Positiven.

Wir lernten die richtigen Menschen kennen, trafen klügere Entscheidungen, waren voller Energie und konnten viel mehr leisten. Ich fand Steemit und bin hier All-In gegangen um meinem Traum einen Schritt näher zu kommen und erste Erfahrungen im Schreiben für Andere zu sammeln. Ich arbeite an Büchern mit denen ich Anderen helfen möchte, am Roman den ich hier gemeinsam mit euch an meiner Seite entwickle und gebe meine Träume nicht auf.

Erneut eine Prüfung für uns um unser Können zu prüfen.

Ende September müssen wir wieder aus Malaysia raus und dann am Zoll nach Malaysia rein ein neues Visa abholen. Wir haben die Flüge nach Singapur schon gebucht für den 30.09 hin und am 01.010 zurück nach Kuala Lumpur.

Gestern bekam ich die aktuelle Info, ab sofort geht das, was die letzten Jahre einwandfrei funktionierte, nicht mehr.

Man muss nach 90 Tagen Aufenthalt in Malaysia für mindestens 7 Tage aus dem Land raus. In Asien bekommst du eigentlich nichts erstattet, ist hier nicht üblich und somit auch unsere Flugtickets nicht. Sofort bahnte sich ein Gefühl von Ärger über den Verlust von fast 100 Euro an. Hätten wir nur, warum haben wir nicht, schon wieder Geld verloren... Aber wir ließen diese Gedanken nicht zu, blockten sie so schnell wir konnten ab und fokussierten uns auf das einzig Sinnvolle:

Lösungen!

Singapur für 7 Tage ist für uns unbezahlbar, es ist erheblich günstiger die gebuchten Flüge verfallen zu lassen und eine alternative Lösung zu suchen.

Wir überschlugen die Kosten, die das Verursachen würde und kamen auf mindestens 300 Euro Extra für den Visarun, egal wo wir hin fliegen würden, Singapur 1 Woche wäre eher 500 Euro.

So entschieden wir uns, ende September für eine Woche unseren lieben Freunden von @travelwithus nachzureisen und die Zeit mit ihnen gemeinsam zu verbringen, worüber wir 5 uns sehr freuen.

Wir haben nämlich immer wieder davon geredet, eine WG zu machen für ne gewisse Zeit. Das wird also unser erster Test, ob wir uns noch genauso lieb haben, wenn wir 1 Woche aufeinander hocken.

Mein Mann und ich haben beschlossen, dem mehrfach geäußerten Wunsch auf Steemit nachzukommen und eure Lieblingsartikel step by step ins Englische zu übersetzen damit ich mit meiner Botschaft noch mehr Menschen erreichen kann.

Jetzt sind wir stolz darauf, dass wir so schnell den Umschwung geschafft haben, uns einfach auf die Herausforderung des Lebens einlassen und diese Prüfung annehmen.

Geld soll und darf nicht bestimmen, wie viel Energie wir haben und wie glücklich wir sind. Viel wichtiger sind erfüllende Momente und das Wissen, wir werden immer Freunde & Familie haben die uns zur Seite stehen und diese Dinge sind das wirklich kostbare im Leben. Denn sie überstehen alles, jede Pleite, jeder Währungsabsturz, jede Katastrophe.

Und ehrlich, was wäre das Schlimmste, was passieren kann?

Wir müssten uns Geld leihen um nach Hause zu fliegen, in der Schweiz/in Deutschland einen Job suchen und mit dem Ziel, so schnell wie möglich einen neuen Versuch zu starten, unsere Finanzen wieder aufbauen.

Wenn man bedenkt wie viel Krieg, Armut und Leid es auf der Welt gibt, wäre es lächerlich in unserer Position derart negative Gefühle zu haben, als ginge es um Leben und Tod. Wir sind so privilegiert geboren worden wie nur wenige Menschen auf diesem Planeten.

Ich sehe es als meine Pflicht, daraus das Beste für die Welt zu machen.

Wie seht ihr das, könntet ihr euch Vorstellen, so einen Versuch zu wagen oder fühlt ihr euch glücklich und zufrieden in einem abgesicherten Leben und würdet niemals solche Risiken eingehen???

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Das ist meine ganz persönliche Art zu Resteemen.

Ich weiss, sie ist so nicht üblich aber entspricht dafür meinem autistischen Gehirn 😉

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(Bildquelle Pixabay CC0 Lizenz)