FilmFriday: Folkmusiker mit Katze | Inside Llewyn Davis (2013)

in #filmfriday6 years ago

Ich für meinen Teil bin ein riesiger Filmfan und kann mir nicht vorstellen, dass ich damit alleine hier auf Steemit bin! Also möchte ich für alle Filmbegeisterten einen Ort schaffen, wo wir uns über unsere liebsten Streifen austauschen können. Jeden Freitag könnt Ihr mit dem Tag #FilmFriday Eure Empfehlungen loswerden und gleichzeitig findet Ihr unter den anderen Vorschlägen vielleicht Euren Film für den Abend! Es wäre auch schön, wenn jeder ein paar Worte zu seinem Film sagen könnte und eine kleine Rezension verfasst. Aber ganz wichtig: BLEIBT SPOILERFREI! Man möchte sich den Film ja schließlich im Nachhinein anschauen. Des Weiteren würde ich mich pro Post nur auf einen Film beschränken. Alles andere wäre zu viel und es steht hier die Qualität und nicht die Quantität im Vordergrund. Ich freue mich dann auf Eure Empfehlungen nächsten Freitag!

Die Brüder Ethan und Joel Coen sind schon längst Kult. Ihr bisheriges Werk, das sich durch ihren eigenen unverkennbaren Stil auszeichnet, erstreckt sich von köstlichen Stoner-Klassikern wie The Big Lebowski (1998) bis hin zu düsteren Brutalo-Thrillern wie No Country for Old Men (2007). Beides absolute Must-Sees! Heute möchte ich einen ihrer etwas neueren Filme vorstellen, über den ich erst kürzlich bei Netflix gestolpert bin: Inside Llewyn Davis (2013).

Der Film spielt in New York im Winter 1960/61 und handelt von dem Folkmusiker Llewyn Davis (Oscar Isaac), der zwar fiktiv ist, aber zu Teilen auf dem historischen Vorbild Dave Van Ronk basiert. Während wenige Jahre später Bob Dylan durch die Decke geht und damit die gesamte Popmusik umkrempelt, bleibt bei Llewyn Davis der Erfolg aus. Sein Geld, das er sich durch Gigs verdient, reicht nicht mal für ein Dach über dem Kopf, weshalb er andauernd bei Bekannten übernachten muss.

Ohne etwas von der Handlung vorwegzunehmen: Es passiert nicht viel. Der Film taucht für die vergleichsweise kurze Spiellänge von 105 Minuten in das Leben des Llewyn Davis ein und taucht genauso wieder auf, während dieses dabei fast vollkommen unberührt bleibt. Es gibt keinen wirklichen Konflikt, keinen Plot-Twist oder sonstige Mittel der Spannung. Das einzige, was dem Film ein wenig Dynamik verleiht, ist eine Katze. Ansonsten plätschert er einfach herrlich vor sich hin.

Dafür gibt es geniale Dialoge und eine Menge vom unverwechselbaren Humor der Coen-Brüder. Urkomisch ist auch die Rolle von John Goodman, den man vielleicht als Walter aus The Big Lebowski kennt. Hier verkörpert er einen fettleibigen und zutiefst unsympatischen Jazz-Musiker - eine typische Coen-Figur, bei der man sich so wegschmeißen kann, das allein sie den Film sehenswert macht.

Oscar Isaac, der mal nicht wie in der neuen Star Wars-Trilogie im X-Wing sitzt, ist nicht nur ein hervorragender Schauspieler, sondern entpuppt im Film auch als grandioser Sänger. Adam Driver, die damalige Neuentdeckung, heute als Star Wars-Bösewicht Kylo Ren bekannt, ist übrigens ebenfalls mit von der Partie.

Wie es sich für einen Film über Folkmusik gehört, ist Inside Llewyn Davis entsprechend musikalisch untermalt, was treffend zur Gesamtstimmung beiträgt.

Auch visuell ist der Film herausragend. Er schafft es durch seine Optik, besonders sein Color-Grading, perfekt die Athmosphäre der 60er-Jahre einzufangen. Auch wenn ich natürlich nicht weiß, wie dieses Jahrzehnt wirklich aussah und es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch genauso wie jede andere Zeit aussah, stelle ich mir sie eben genauso blass und bläulich vor wie das Grading des Films. Kalt und rau, aber dennoch stilvoll.

Inside Llewyn Davis ist - trotz Katzenbonus - nix für jeden. Spannungs-Junkies würden den Film wahrscheinlich als langweilig empfinden. Wer andere Coen-Filme mag, wird diesen Film auch mögen. Wer nicht, der wahrscheinlich nicht. Aber auf der anderen Seite tut er auch nicht weh. Allenfalls sehr entspannt.

Meine bisherigen Beiträge zum #FilmFriday

FilmBild + Link
Memento (2000)
Amores Perros (2000)
Baby Driver (2017)
Looper (2012)

Bildquellen: Bild im Thumbnail
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Oh, den Film kenne ich noch gar nicht! Die Coens sind eigentlich immer für eine Überraschung gut und so ein Fake-Biopic - wenn man das so nennen kann - hat ja auch was. Direkt auf die Watchlist gesetzt! 😉

Bitte und viel Vergnügen! :)

Hört sich nach einem interessanten Film an und das ein Film nur von Dialogen und ohne Action leben kann weiß man wenn man viele Filme schaut. Danke für deinen Beitrag. Kommt auf meine Liste! Du bäckst wirklich sehr spezielle Filme aus und das find ich richtig. Mach weiter so!

Danke! :) Ja, ich versuche immer sehr unterschiedliche Filme zu nehmen, um möglichst viel Abwechslung zu schaffen. Meistens auch Filme, die ein wenig unter dem Radar laufen. Manchmal hätte ich aber auch die Lust, mal einen richtig bekannten Blockbuster zu rezensieren. Mal sehen, vielleicht entscheid ich mich auch mal dazu.

Das Kompliment geht übrigens zurück, deine Filme sind auch immer sehr special und abwechslungsreich!

LG Jave

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