Können Worte verletzen?
Öfter begegnen mir Menschen, die durch Worte zu tiefst verletzt wurden. Meiner Ansicht nach, sollte jeder mit seinen Worten sorgfältig umgehen, dann Worte können oft mehr verletzen als körperliche Aggression.
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Worte können die Persönlichkeit eines Menschen angreifen, den Selbstwert ruinieren und hinterlassen häufig Wunden, die auch nach Jahrzehnten noch offen sind.
Mir begegnen Menschen, die von ihren Eltern oder von Freunden in der Kindheit verbal so verletzt wurden, dass sie selbst im Rentenalter noch darunter leiden.
Wer häufig gekränkt, verletzt, niedergeputzt wird, leidet zusätzlich häufig an psychosomatischen Beschwerden. Sprich der Körper wird krank.
Jede Verletzung = ein Spiegel?!
Wir fühlen uns dann verletzt, wenn wir das Verhalten desjenigen, der uns verletzt hat, als verletzend beurteilen. Mit anderen Worten unsere eigene Sichtweise auf das Verhalten bzw. Äußerung des anderen führt dazu, dass wir uns verletzt fühlen.
Wie sehr wir eine Aussage als verletzend empfinden, hängt vom eigenen Selbstwertgefühl ab. Damit könnte die empfundene Verletzung tatsächlich als ein Spiegel des eigenen Selbstwertgefühls betrachtet werden.
Je niedriger unser Selbstwertgefühl ist, desto häufiger nehmen wir Worte verletzend auf.
Anmerkung: Es gibt aber auch Menschen, die tatsächlich absichtlich versuchen einen anderen Menschen aus Neid, Rache, Wut oder sonstigen Motiven einen zu verletzen.
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Tipps, wenn du dich verletzt fühlst
Häufig führen Worte, die als verletzend wahrgenommen wurden, dazu, dass zwischenmenschliche Beziehungen beendet werden oder sich das ganze zu einem ausgewachsenen "Krieg" ausdehnt.
Es gibt aber auch andere Wege, um mit so einer Situation umzugehen.
- Nimm wahr, dass du dich verletzt fühlst.
- Teile deinem Gegenüber mit, was er genau gesagt oder getan hat und was dies in dir auslöst.
- Frage den "Angreifer", ob er das mit seinen Worten ausdrücken wollte.
- Wenn er dich tatsächlich verletzen wollte, mach dir seine Motive klar. - Das ist dann sein Spiegel!
- Frage dich, welche Bedeutung diese Aussage für dein Leben in einem Jahr hat. Wenn du dich wahrscheinlich in einem Jahr daran nicht mehr erinnern kannst, sind die Worte wohl so unbedeutend, dass du dich nicht weiter damit beschäftigen brauchst.
- Stärke dein Selbstvertrauen
- Egal was ein anderer sagt oder tut, du bleibst wie du bist und bist genauso wertvoll, wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten.
Fazit
Worte können ungemein verletzen, deshalb versuche ich mit meinen Worten achtsam umzugehen, um keinen anderen zu verletzen. Trotzdem passiert es manchmal, da jeder von uns auf seiner "eigenen Insel" lebt (das sagte V.F. Birkenbihl). Jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht und dadurch seine eigenen Triggerpunkte.
Manchmal sind es kleine beiläufige Äußerungen, die zu tiefen Wunden beim Gegenüber führen können. Deshalb ist es wichtig, dass der Verletzte darauf achtet, was ihn verletzt und hinterfrägt, ob dies tatsächlich so gemeint war. Oft sind es einfach nur kleine Missverständnisse, die sich durch ein versönliches Gespräch klären lassen.
So lernen beide Parteien einander besser kennen und können noch besser miteinander friedlich umgehen.
Ich wünsche dir viel Aufwind in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen!
Liebe Grüße
Vielleicht sollte man insgesamt bewusster mit Sprache und Kommunikation umgehen.
Vielen DANK @marionwacker für dein Feedback - das ist der allerbeste Weg ;-)
Anzusprechen wenn dich etwas verletzt, auf einer sachlichen, bewussten Ebene, halte ich für wirkliche Stärke und auf gar keinen Fall für schwach.
Sich dem Gegenüber damit zu zeigen und den Druck auszuhalten ist eine Herausforderung, egal ob beruflich oder privat.
Als ich weniger selbstbewusst war, hab ich alles geschluckt und mich immer weggeduckt, besser nicht gesehen werden als angegriffen zu werden, egal wie.
Heute geht das viel besser und ich kann mich eher hinstellen und sagen wow, das hat mich gerade wirklich getroffen, ich habe da diese Verletzung und bin mir nicht sicher, ob du in die Kerbe schlagen wolltest oder etwas ganz anderes gemeint hast.
Schöner Artikel Liebes.
Vielen DANK für deinen ausführlichen Kommentar! - Du sprichst, genau den Kern der Sache an. Wenn ich Selbstbewusst bin, kann ich offen über meine inneren Verletzungen / Schwächen sprechen und klären, ob mein gegenüber das so gemeint hat.
Ich möchte ehrlich gesagt vom Ansprechen abraten. Nicht selten werden Spitzen dann verteilt, wenn jemandem der Geduldsfaden reißt. Z.B. weil er (oder sie) morgens im Stau gestanden hat, dann zur Kaffeemaschine kam, aber kein Kaffee bereit war, die Spüle voller Schmutztassen und der Computer nicht hochfahren wollte. Dann reicht ja bei manchen Leuten ein falscher Blick oder ein falsch verstehbares Wort und das Faß ist übergelaufen.
Ich lasse, wenn möglich, Leute in solchen Situationen mit ihren Emotionen allein. Vielleicht ergibt sich später eine Gelegenheit, es auszusprechen. Erzwingen kann man es nicht.
Und wenn ich weiß, daß jemand gern mal verletzendes raushaut, weil er denkt, es geht ihm danach besser, dann bin ich ehrlich gesagt gern der Blitzableiter. Ich bin schließlich nicht da, um andere Menschen zu erziehen, und meiner Erfahrung nach klappt das auf direktem Wege auch eher nicht. Dann hat man nur einen Schlagabtausch, ohne daß der andere einsieht. Nein, der muß seine Erkenntnis, daß er ungerecht gehandelt hat, schon selbst finden.
Vielen DANK für deine Erfahrungen. So kann es natürlich auch gehen. Wenn du dadurch nicht zu sehr leidest.
Leider habe ich es schon des öfteren erlebt, dass eine Person, die verbal verletzt wurde, das so sehr in sich hineinfrisst, dass tatsächlich psychosomatische Beschwerden die Folge sind.
Bevor, das passiert, sollte das Thema meiner Meinung nach doch angesprochen werden. Allein schon deshalb, um vielleicht die eigenen Wahrnehmung zu überprüfen.
Ein guter Tipp von dir ist, zwischen dem Vorfall und dem Gespräch ein wenig Zeit verstreichen zu lassen. So können Überreaktionen vermieden werden!
Oft sind sich die Menschen, dessen gar nicht bewusst. Ist mir selbst schon passiert, dass ich etwas gesagt hatte, dass für mich vollkommen ok war, aber eine andere Person fühlte sich total überrumpelt. Zum Glück hat sie es angesprochen, sonst hätte ich das gar nicht gewusst. Sie wäre vielleicht ewig sauer auf mich gewesen, ohne das ich über das WARUM Bescheid gewusst hätte.
Du scheinst eine sehr starke, selbstbewusste Frau zu sein, wenn du als Blitzableiter für andere gerne her hältst, damit sie sich besser fühlen können ;-)
Vielen DANK nochmals für deine Erfahrungen und deinen Kommentar!
Nein, ich bin gar nicht so selbstbewußt, das paßt ja auch zum "Kopf hinhalten für andere" nicht.
Dann wünsche ich dir viel Aufwind für dein Selbstbewusstsein, damit du in Zukunft nicht mehr so oft den Kopf für andere hinhälts. Danke dir für deinen Kommentar!
Super toller Beitrag! Vor allem Schritt 5 finde ich klasse und werde ich sicher noch häufig anwenden bzw. zitieren! Danke danke danke!
Ich habe heute lustigerweise über etwas ähnliches sinniert.. Über Sender-Empfänger und das Nachrichtenquadrat... Irgendwie hat doch alles miteinander zu tun...
Freut mich, dass dir der Beitrag geällt und ich dir einen Tipp geben konnte ;-)
So sehe ich das auch!
You are beautiful. Thanks for sharing, hehe. I'm Oatmeal Joey Arnold. You can call me Joey.
Thank you Joey! - Many thanks for your feedback!
How are you?
Vielen Dank @winmental, ich stimme Dir zu wenn Du sagst das unsere Worte die Faehigkeit haben andere zu verletzen. Nun ist es aus meiner Sicht so, dass jedes gesprochene Wort ja nur ein ueberbringer einer Information ist. Falls diese gesprochenen Worte beim Empfaenger ankommen und er Sie als verletzend empfindet dann entsteht dieses Gefuehl ja nur in einen selber. Das heisst ich als Mensch habe zu jeder Zeit die Kontrolle/Wahl ob ich es zulasse das mich Worte verletzen oder ich Sie eben nur als das sehe was Worte wirklich sind - Ueberbringer von Informationen! Was auch immer die Motivation ist jemanden mit Worten zu verletzen in dem Moment wo das geschieht hat der Empfaenger die Wahl ob er sich davon verletzen lassen moechte oder nicht. Also letztendlich verletzten uns nicht die Worte sondern, wie Du schon richtig sagst unsere Einstellung bzw. Sichtweisen zu dem gesagten.
Vielen Dank fuer deine tollen Gedanken hierzu @winmental