Ideologie 055 - Vom ungerechtfertigten «Wir / Uns / Unser»

in #deutsch6 years ago (edited)

05. Februar 2018

Seit dem mittleren Teenageralter spürte ich oft ein Gefühl der Verstimmung, wenn Menschen ungerechtfertigterweise in meinem Namen sprechen, also wenn sie eine Sicht der Dinge im Namen eines Kollektivs äussern, zu dem ich zwar dazugehöre, aber weder diese Ansicht teile, noch innerhalb dieses Kollektivs eine Entscheidung zu dieser Haltung erfolgt ist. In etwas harmlosen Fällen komentiert man die Sache vielleicht mit «ich mag es nicht, wenn man ungefragt für mich spricht», in schwereren wird man ungehaltener.

Als Minderjähriger und den Lebensunterhalt noch nicht vollständig selbst erwirtschaftender Erwachsener ist man es in der Regel gewohnt, dass man in der Lebensgestaltung teilweise fremdbestimmt ist. Solange keine vollständige Eigenverantwortung da ist, muss man es auch in einem gewissen Masse hinnehmen, dass das auch für die Freiheit gilt, die man geniessen darf.

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Ein nahezu apokalyptischer Sonnenuntergang, wie er sich vergangene Woche bei mir zu Hause ereignete. Die Wolke von der Sonne ist der aufsteigende Wasserdampf aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Leibstadt. Eigene Aufnahme.

Trotzdem trifft man auch im Erwachsenenalter dauernd auf Menschen, die für sich in Anspruch nehmen, im Namen anderer Menschen sprechen zu dürfen oder eine permanent eine Gier nach Macht über andere zu verspüren scheinen. Teilweise spürt man in Leuten nahezu eine aufkommende Freude, wenn sie es geschafft haben, einem anderen, der nichts Böses getan hat, die Suppe zu versalzen, Kontrolle auszuüben oder ein harmloses Nutzen der gesetzlichen Freiheiten zu denunzieren. Oft scheint es gar nicht nur darum zu gehen, die Gesellschaft vor üblen Auswüchsen, dem Chaos oder der Anarchie zu bewahren, sondern um die vom Verstand geschaffene Illusion namens Ego zu streicheln. Für die Leistungsfähigkeit einer eigentlich individualistischen Gesellschaft wie der westlichen, in der eigentlich das Recht regieren sollte und nicht die persönlichen Befindlichkeiten einzelner Menschen, dürfte das eher ein Bremsklotz sein als förderlich, vor allem wenn wie heute der Fokus eigentlich auf der positiven Freisetzung der eigenen Talente liegen sollte. Aus dieser Sicht ist das unbegründete Sprechen im Namen anderer eigentlich ein Unrecht.

Mir scheint es so, als wollten Leute, die gerne im Namen anderer sprechen, sich entweder nicht darum bemühen, in ihrem eigenen Wesen für genügend Tiefe zu sorgen oder sie nehmen - in meinen Augen fälschlicherweise - an, dass sie auf diese Weise ihren Worten mehr Gewicht geben können. Aus meiner Sicht ist das ein Trugschluss, denn was Kollektive denken, kann ich auch den Medien oder Mitteilungen und Publikationen von einschlägigen Organisationen entnehmen. Wenn ich jemanden direkt und persönlich frage, will ich wissen, was er oder sie wirklich über das Thema denkt oder einen Sachverhalt einschätzt, nicht beeinflusst und bis zur Unkenntlichkeit mit Fremdmeinungen abgeglichen. Wenn dieser Mensch sich auf eine bestimmte Einschätzung beruft, weil er mit ihr übereinstimmt, sollte er aber wissen, woher diese kommt.

Auch als Erwachsener habe ich schon viele Menschen getroffen und gehört, die im Namen von Kollektiven sprachen. Wenn das ein Verein, eine Interessengemeinschaft oder eine Partei ist und innerhalb dieses Kollektivs die entsprechende Ansicht Gültigkeit hat oder wenn man die eigene Verbundenheit zu einem Verein bezeugen will, ist daran nichts zu kritisieren. Auch nicht, wenn in einer Unternehmung entsprechend der vorhandenen Hierarchie entschieden wird. Dieser stimmt man mit der Unterschrift des Arbeitsvertrages zu. Spricht man ohne eine entsprechende Entscheidung und Unterstützung oder via Statuten abgesichert im Namen anderer Menschen, halte ich es für gerechtfertigt, von einer Anmassung zu sprechen. Ich erinnere mich diesbezüglich auch, in Robert P. Murphys Grundkurs-Buch in Ökonomie [1] auf eine Übung gestossen zu sein, in der man gegebene Sachverhalte streng individualistisch neu formulieren musste, so dass am Ende nur noch Individuen die Handlungen vollbrachten und keine Kollektive mehr.

Dass Meinungen kostenlos seien, hört man auch immer wieder. Bei vorhandener Meinungsfreiheit ist das tatsächlich in gewisser Weise so, man kann eine Meinung äussern, ohne sich mit dem Thema beschäftigt zu haben, ohne sich auch nur in geringem Masse zu bemühen, die eigene Ansicht zu einer reflektierten zu machen. Man kann einfach losreden und das von sich geben, was einem soeben im Kopf herumgegeistert ist. Auf diese Weise entsteht wenig Verbindlichkeit und die Bereitschaft, einfach irgendetwas zu sagen, dürfte hoch sein, weil die Menge zu erwartender Konsequenzen gering ist.

Wenn man innerhalb einer Partnerschaft oder Familie ungerechtfertigt für andere spricht, ist es hingegen ziemlich wahrscheinlich, dass man in der Folge 1/1, von Angesicht zu Angesicht mit der eigenen Anmassung konfrontiert und zur Rechenschaft gezogen wird. Auch innerhalb eines kleinen Vereins, einer kleinen Gemeinde oder einem Stadtquartier ist das nicht unwahrscheinlich. Gibt man hingegen grosse gesellschaftliche Visionen von sich, interessiert das in der Regel wohl nicht zuletzt deshalb kaum jemand, weil oft davon ausgegangen wird, dass der Einzelne ohnehin nicht über einen hinreichenden Einfluss verfügt, um seinen Ansichten ein gesellschaftlich relevantes Gewicht zu verleihen.


Die Politik halte ich eigentlich für das Gebiet, in dem das ungerechtfertigte «Wir» wohl am meisten verwendet wird. Wenn ein Vertreter einer kleinen Klientel- oder Oppositionspartei spricht, ist meist klar, in wessen Namen er dies tut. Nämlich im Namen seiner Partei oder/und assoziierter Vereine und Institutionen, auch wenn er vorgibt, im Namen der Regierung zu sprechen. Handelt es sich um einen Politiker, der Mitglied einer Regierungspartei ist, auf einer Stufe in der Exekutive sitzt und dazu noch etliche Vereinsmandate hat, wird das rasch unübersichtlich und man weiss kaum mehr eindeutig, wer mit «wir» gemeint sein soll. Denn, man kann ja sehen, dass sich diese Persönlichkeit sowohl aus einem menschlichen Individuum, als auch aus Interessenslagen und Aufträgen von Vereinigungen und einem Amt besteht. Es ist also ziemlich viel auf einmal darin gebündelt, was viele Möglichkeiten für Missverständnisse und Gelegenheiten zum Missbrauch eröffnet.

Wer ein Beispiel für die leichtfertige und inflationäre Verwendung des ungerechtigten «Wir» sucht, dem sei das Ansehen der letzten Episode der Talkshow Anne Will vom 04. Februar 2018 empfohlen [2]. Ich habe nur aus Neugier reingeschaut, vor allem wegen des Auftritts der Fraktionsvorsitzenden der AfD im Bundestag, Alice Weidel. Ich halte sie für eine ausgesprochen interessante Person und jemand, der politisch noch zu höherem fähig sein kann. In der Sendung waren ganz unterschiedliche Menschen und Mandatsträger zu Gast und nutzten das Personalpronomen der ersten Person Plural sehr häufig. Wer sich die Vereinsmitgliedschaften, Mandate, Ämter und Parteizugehörigkeiten der Teilnehmer ansieht und den Versuch startet, herausfinden zu wollen, welches Kollektiv in welcher Aussage berücksichtigt wird, welches nicht oder wie die Gewichtung wohl aussieht, dürfte grosse Schwierigkeiten bekunden.

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Abendstimmung in meiner Heimat mit Spiegelung in den letzten Überbleibseln der Regenfälle vom Januar. Eigene Aufnahme.


Bei einer weiteren Kategorie von Mandatsträgern habe ich ähnliches beobachtet. Nämlich bei Kirchenvertretern, die es für wichtig halten, ihre politischen Ansichten zu verbreiten. In einer synodalen Kirche werden Kirchenvertreter in ihre Positionen gewählt. Das bedeutet, das sie ihren Auftrag zwar von den Mitgliedern erhalten haben, aber dieser Auftrag beschränkt sich eigentlich auf die Kirche. Darin enthalten sind Predigten, Seelsorge, Feierstunden und dergleichen, aber kaum Hinweise auf tragbare und untragbare politische Gesinnungen, auch wenn sich aus der christlichen Ethik durchaus auch politische Grundrichtungen destillieren lassen. Sich entsprechend zu informieren ist die Pflicht eines jeden Bürgers und nicht der Kirche. Zu diesem Thema habe ich mich im Spätsommer des letzten Jahres anhand einer Reportage des öffentlich-rechtlichen Senders SWR ausführlich geäussert [3].

Ganz aktuell hat der Erzbischof von Köln gemeint, er müsse die Politik der kommenden, Deutschen Bundesregierung kritisieren, weil wohl eine Obergrenze bei der Einwanderung von subsidiär geschützten Menschen, respektive deren Familiennachzug eingeführt wird [4]. Man spricht in diesem Fall einerseits schon von einem Akt, den die Menschlichkeit gebiete. Allerdings ist er sehr kostenintensiv und wird aus unfreiwillig abgegebenem Eigentum der Bürger finanziert. Aber, alles, was gemeinschaftlich finanziert wird, muss erst einmal überwiegend im Sinn dieser Gemeinschaft und besonders ihrer Hauptleistungsträger sein und darüber hinaus finanzierbar. Eine moralische Käseglocke über die wirtschaftlichen Tatsachen und die daraus folgende Machbarkeit zu stülpen ist aber eigentlich eine Ideologisierung des Sachverhaltes, der die Diskussion von dem Boden der Wahrheit wegführt und Illusionen den Weg bereitet. Hält man Menschen zu freiwilligem Engagement an, geht selbst als positives Beispiel voran und erzielt gute Ergebnisse, dann darf man ruhig empört sein, wenn einem niemand folgt. Aber Dinge ins Blaue hinaus zu fordern, die die Bürger eines Landes in ihrer Freiheit und Eigenverantwortung beschränken, halte ich ethisch und moralisch nicht für zulässig.

Wenn sich also Vertreter christlicher Kirchen zu politischen Themen äussern, wird die Lage kompliziert. Denn, eigentlich gibt es nur ein Mandat zur zufriedenstellenden Betreuung der Kirchenmitglieder in ihrem Glauben. In Deutschland sind die grössten Kirchen die römisch-katholische und die evangelisch-reformierte. Beide sind nicht vollständig vom Staat getrennt und verfügen je über etwas mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung als ihre MItglieder, wobei längst nicht alle aktiv sind. Bei diesen Mitgliedern ist eine politische Heterogenität höchst wahrscheinlich. Denn es sind Menschen aller Altersklassen und aller gesellschaftlichen Schichten eingebunden. Somit ist ein Ansatz zur Homogenisierung von deren politischer Einstellung und Willensbildung ein eigentliches Ding der Unmöglichkeit. Darüber hinaus ist es eine Sache, die ein sehr hohes Potential aufweist, Konflikte entstehen zu lassen, die nicht dem Erhalt oder der Förderung des Friedens und der Einigkeit innerhalb der Gemeinschaft dienen. Einer Kirche, die viel Wert darauf legt, sich politisch kontrovers oder dogmatisch zu äussern, würde ich persönlich ncht beitreten.

Vor allem dann, wenn ich das Wesen des Religionsstifters Jesus Christus und dessen Haltung betrachte, zweifle ich an der Notwendigkeit der politischen Positionierung von christlichen Glaubensgemeinschaften. Für mich war er ein Mensch, der für die damalige Zeit bahnbrechendes gesagt hat. Zur Eigenverantwortung des Individuums, zur Begrenztheit der irdischen Herrschaftsformen und Machthaber und hinsichtlich des Strebens nach Erkenntnis, überall sehe ich Ansätze zur Befreiung von unnötigen gesellschaftlichen Zwängen und für das Leben nicht entscheidenden Vorschriften. Dinge, die wohl einen Sprung im Bewusstsein der Menschen auslösen konnte und es noch heute kann.

Es ist aber durchaus kontrovers, denn einerseits wird die Befreiung des Individuums im Bewusstsein seiner Unzulänglichkeit gepredigt, dessen Streben nach Erkenntnis begrüsst, aber auch der Wert der Gemeinschaft nicht in Abrede gestellt, sondern hervorgehoben. Allerdings wirkt es auf mich teilweise so, dass ein nicht unerheblicher Teil der heute aktiven, institutionalisierten Verwalter des Erbes Jesu Christi das Gefühl haben, es sei ratsam, sich ganz ausgeprägt kollektivistischen Gesellschaftsmodellen hinzugeben oder sogar anzudienen. Es werden neue Dogmen der Menschlichkeit geschaffen, Präzedenzfälle, in denen Haltung gezeigt werden müsse [5], werden ausgenutzt um Menschen zu instrumentalisieren und den Menschen wird eingeredet, dass sie an vielen schlechten Dingen auf der Erde Schuld seien, obwohl es nicht ode nur in begrenztem Ausmass stimmt. Es ist in meinen Augen eine unbestritten wahre Erkenntnis, dass das menschliche Wesen in seinem Dasein und Lebenswandel kein perfektes ist und man für viele Entscheidungen, die man im Leben zu treffen hat, keine ausreichende Wissensbasis hat. Die Umstände aber verlangen trotzdem Entscheidungen. Dogmen, Schuldkomplexe und Instrumentalisierungen sehe ich aber nicht unbedingt als hilfreiche, zwangsläufig oder automatisch zu guten Resultaten führende Dinge, sondern eher als hemmende Komponenten, die auch Angst vor Entscheidungen auslösen können, was zu weniger Entscheidungen führt und in der Folge auch zu weniger Anschauungsmaterial zur Selbstreflexion. Lieber nichts zu tun als etwas falsches bildet auch nicht die ganze Realität ab, denn auch eine nicht gefällte Entscheidung kann sich in der Folge auch als Fehler herausstellen.

In der Bibel werden an verschiedenen Stellen Irrlehrer und Verführer erwähnt [6], auch die Gefahren, die von ihnen ausgehen. Ein Patentrezept zu deren Entlarvung wird leider nicht gegeben, aber deren Geschichten und Argumente sind offensichtlich nicht immer dieselben. Es wird auch eher wenig darüber ausgesagt, wie man genau mit eigenen Erkenntnissen umzugehen hat. Für mein Empfinden lässt sich das aber durchaus ausformulieren. Wer Dinge zu erkennen und verstehen glaubt, soll diese Erkenntnisse in Demut zur Kenntnis nehmen und prüfen. Dann soll man sie unter Vertrauten menschen besprechen und wenn man spürt, dass man auf deren Basis seinen persönlichen Lebenswandel verbessern kann, soll man im eigenen Leben mit der Umsetzung davon beginnen. Macht man dann positive Erfahrungen, ist es wahrscheinlich, dass die Erkenntnis guter und wahrer Natur war. Mit Erfolgen weckt man in der Regel auch das Interesse der Mitmenschen und kann hoffentlich voller Freude eigene Erfahrungen weiterempfehlen.

Wer meint, eigene Interpretationen ungeachtet des eigenen Lebenswandels, ohne seriöse Prüfung und, im Falle von Gläubigen, ohne Vertrauen auf Gott für andere zum Dogma erklären zu müssen und sich selbst zur Kontrollinstanz über diese anderen zu erheben, der muss sich eigentlich in der Nähe des Irrlehrertums befinden, da seine Einstellung nicht uneigennützig ist. Natürlich soll man auf keinen Fall so vermessen sein und jede Ermahnung, die man nur ungern hört, selbstgerecht in diese Kategorie verschieben. Wer durch Arbeitsleistungen, Einsatz und Verlässlichkeit in Positionen mit höherer Verantwortung kommt, hat sich dies verdient. Man ist auch dann nicht von Fehlern und Hochmut gefeit, aber es ist etwas ganz anderes als die Anmassung einer Führungsrolle oder die Entfesselung eigener Machtgier.


Abschliessend sage ich, dass ich das ungerechtfertigte «Wir / Uns / Unser» für einen Teufel halte, der bekämpft gehört. Denn es sorgt mindestens aus meiner Sicht viel mehr für Verwirrung, Missverständnisse und Unfrieden, als es ein nüchternes Vertreten der eigenen Ansichten tut.


[1] Lessons for the Young Economist Teacher's Manual. Robert P. Murphy, 2012, on mises.org Book page: https://mises.org/library/lessons-young-economist-teachers-manual PDF-file: https://mises.org/system/tdf/Teacher%20Manual%20Lessons%20for%20Young%20Economist_0.pdf?file=1&type=document
[2] Anne Will - Verhandeln bis es quietscht - kann eine neue GroKo überzeugen? Das Erste, 04. Februar 2018 http://mediathek.daserste.de/Anne-Will/Verhandeln-bis-es-quietscht-kann-eine-/Video?bcastId=328454&documentId=49764420
[3] Politik 044 - Verleumdung und Denunziation sind keine gültigen Argumente - Teil 1. @saamychristen, 08. Oktober 2017 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/politik-044-verleumdung-und-denunziation-sind-keine-gueltigen-argumente-teil-1
[4] Flüchtlinge Kardinal Woelki kritisiert Kompromiss von CDU und SPD als „Skandal“. Rundschau online, 01. Februar 2018 https://www.rundschau-online.de/29600522 ©2018
[5] Ideologie 024 - Christliche Organisationen gegen "Hetze". @saamychristen, 31. März 2017 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/ideologie-024-christliche-organisationen-gegen-hetze
[6] Sammlung von Bibelstellen zum Thema Irrlehren und Befähigung des Einzelnen zur Erkenntnis. Sollte das jemanden hier interessieren, sind die Stellen hier angegeben. Wenn es jemanden nicht interessiert, soll ihn das nicht weiter kümmern, ich bin kein Missionar. Die meisten Stellen, nicht die kursiv gehaltenen, sind entnommen aus:
Leben in der Naherwartung. Norbert Lieth, 2012, Verlag Mitternachtsruf, Seiten 9-10.


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Das "Wir" dient ME nicht dem Ego, sondern soll das Kollektivgefühl ansprechen. Es ist also genau das Gegenteil von dem, was die ersten Abschnitte zeigen. Die "Wir"-Form liefert meist ein Appell an alle, also wir. Wir müssen, wir sollen usw. Ich muss zugeben, dass ich ab der Hälfte der Abschnitte schon keine Lust mehr hatte den Rest zu lesen. Ich werd mir aber Anne Will man ansehen. Evtl. lösen sich Unklarheiten. Wenn ich Bibel und Kirche lese schaltet mein Gehirn auf Selbstschutzmodus. ;) Diese Aneinanderreihung ergibt für mich auch irgendwie keinerlei Sinn. Wahrscheinlich soll das so sein? Ich frag mich nur, warum etwas Erklärendes so kompliziert verfasst werden muss.

Allgemein halte ich öffentliche, bundespolitische Diskussionen für gequirlten Mist. Was daran liegt, dass diese Rhetorikexperten darauf getrimmt sind, das absolute Nichts mit Schaum zu füllen.

An dieser Stelle empfehle ich die Seite http://neusprech.org . die Sprachlügen aufdeckt.

Danke für den Kommentar und noch ein herzliches Willkommen bei Steemit!

Es ist ein Aufsatz, wie ich ihn öfters schreibe, das kann durchaus einmal etwas experimentell oder umständlich sein und seltsam anmuten. Nicht alles davon wird zum Renner und ich sehe mich auch nicht in der Rolle, unbedingt dem Publikum gefallen zu müssen.

Bezüglich der Bundespolitik sehe ich die Sache genau gleich und es ist immer wieder erstaunlich, dass zu Nicht-Themen, also für bedeutungslos erklärte Dinge in kurzer Folge zu den beherrschenden Themen werden. Es wirkt auf mich, als hingen die Zielsetzungen für die Zukunft in der Luft.

Wenn es um die Kirchen geht, kann ich sagen, dass ihre Rolle in Deutschland auch heute mangels Trennund vom Staat noch durchaus eine bedeutende ist, in den Gebieten der früheren DDR natürlich weniger. Die Bibel ist auch ein Buch, das nicht jedem zusagt, ich habe mir in diesem Artikel die Freiheit genommen, darauf zu verweisen. Ich bin mit ihr aufgewachsen und kann sagen, dass viel sinnvolles drinsteht, das z. B. auch psychologisch hübsch interpretiert werden kann. Aber 1. muss man interessiert sein und 2. man braucht Anleitung und zwar nicht von den Menschen, die einem nur unter ihrer Fuchtel haben wollen. Ich sage ja auch, dass ich mich nicht in der Position des Missionars sehe, sondern die Stellen denen zur Verfügung stelle, die interessiert sind.

Das ist ein interessantes Statement. Zugegebener Maßen bin ich etwas gebrandmarkt. Scheinbar gerate ich als Mensch auch in eine selektive Wahrnehmungsfalle. Was ich recht positiv empfand waren meist junge Leute aus der Kirche die teils offener waren als was mir meine Vorstellung versprach. Das will ich gern zu Gute halten.

Es war mir wieder eine Freude deinen Text zu Lesen. Hauptsächlich, aber nicht nur wegen deiner Wortwahl. Damit könnte mein Kommentar zu Ende sein und wäre im Sinne der Meisten. Ich hoffe aber, dass das nicht in deinem Sinne wäre. Deswegen biete ich dir eine Gegenmeinung, um im Kommentarbereich darüber noch etwas uns auszutauschen. Oder schreib wenn du das nicht möchtest Nicht jede homogene Gruppe hat in allen Bereichen die gleiche Meinung. Bei Kindern und jungen Erwachsenen finde ich es sogar wichtig, daß sie fremd bestimmt sind. Ich glaube etwas fremd Bestimmung ist auch wichtig, für eine funktionierende Gesellschaft. Z. B. brauchen wir Gesetze und Regeln, damit das zusammen Leben sicher und friedlich abläuft. Manchmal sagt man auch nur etwas, weil man das in der jeweiligen Gruppe so sagen muss, unabhängig der eigenen Meinung. Meinungsfreiheit ist, glaube ich, auch nur ein Trugschluss. Man wird von außen immer irgendwie beeinflusst.

Danke für den Kommentar!

Eigentlich finde ich es interessant, dass du von einer Gegenmeinung sprichst, denn ich habe nicht viel Widerspruch erkennen können. Vielleicht lag es daran, dass ich mich nicht überall klar audrücken konnte, sogar mit dieser Textlänge nicht. Der Artikel kam auch ohne lange Vorbereitung zustande, sondern ich hatte Lust, nach den beiden Wochen Südafrika endlich wieder mal etwas eigenes zu veröffentlichen.

Dass junge Menschen nicht völlig auf sich alleine gestellt werden sollen oder tun und lassen dürfen sollen, was sie gerade wollen, habe ich hoffentlich nicht behauptet. Ich finde das auch falsch. Denn zunächst ist man finanziell abhängig und welcher junge Mensch schafft es ganz von alleine, seine Talente zu entdecken und entsprechend in diesen Dingen Fortschritte zu machen? Das kann ohne Anleitung nicht funktionieren und man hat auch festgestellt, wie und in welcher Zeit sich Körper und Geist entwickeln.

Auch die Herrschaft von Gesetzen und Regeln will ich nicht infrage stellen, im Gegenteil sind sie extrem wichtig. Du hast es ja erwähnt, wie könnte man sonst friedlich so eng zusammenleben, wie es heute in grossen Städten der Fall ist, wenn man bei jeder Begegnung mit anderen Menschen um sein Leben fürchten müsste? Dafür braucht es notwendigerweise die Zähmung durch Gesetze.

Eine vollständig genuine Meinung kann es eigentlich auch nicht geben, das meiste Wissen, aber auch die Art zu denken hat man irgendwoher und auf eine bestimmte Art gelernt. Aber man kann auf der Wissensbasis und durch verschiedene Verknüpfungen, Abwägungen usw. durchaus eigene Gedanken anstellen. Man ist nicht nur auf die Repetition von fremdem Gedankengut beschränkt.

Du hattest von Verstimmung geredet, wenn im Teenageralter Andere für dich gesprochen haben.
"Solange keine vollständige Eigenverantwortung da ist, muss man es auch in einem gewissen Maße hinnehmen, dass das auch für die Freiheit gilt, die man geniessen darf." "Hinnehmen" löst bei mir auch den Eindruck aus, du wärst nicht damit einverstanden.
Du weißt ja wie es mit der Interpretation von Meinungen im Text ist. Schwierig, schwierig.
Ich würde mich an so ein schwieriges Thema gar nicht ran trauen.
Als ich dann weiter laß, meinte ich raus lesen zu können, du bist gegen Jeden, der für eine Gruppe spricht oder Regeln aufstellt.
Deswegen hatte ich von einem Gegenentwurf geredet. Schön das es ja jetzt nur eine Ergänzung wurde.

Nein, ich wollte nicht sagen, dass ich nicht damit einverstanden bin, sondern dass man eigentlich nicht darum herumkommt, sich in den gegebenen Rahmen einzufügen, ob es einem gefällt oder nicht. Man hat sich damit zu arrangieren, wobei die Randgebiete durchaus erkundet werden sollen, aber auch die bestehenden Freiheiten sollen genutzt werden. Es passiert beim Heranwachsen ja eigentlich automatisch, dass man mehr und mehr über das eigene Leben bestimmen möchte.

Zum Thema für Gruppen sprechen habe ich im Text drin, dass nichts dagegen spricht, wenn man sich einer Vereinigung verbunden fühlt oder/und ihr angehört und ohnehin grosse Übereinstimmung da ist. Die Probleme tauchen dann auf, wenn man als Führungsperson versucht, im Wissen um die Heterogenität der Untergebenen, diese durch eine manipulative Beschwörung des Kollektivs oder das Aufstellen unberechtigter Dogmen auf seine Seite zu zwingen.

P. S. Ich weiss nicht, ob du vorher schon einmal einen Text von mir gelesen hast. Aufsätze in solchem Stil veröffentliche ich hier öfter, auch zu schwierigen Themen und meist ohne lange Vorbereitung. Ich führe ein Notizbuch, kombiniere Ideen und ein paar Stunden später ist etwas raus. Mein Schreibstil ist, so denke ich, auch ziemlich eigen. Ich sage, dass ich einen nüchternen, eher naturwissenschaftlichen oder technischen Stil pflegen will, das liegt mir nahe. Fern liegt mir etwa das Juristendeutsch. Ich weiss nicht, ob man direkt beim ersten Mal durchblickt, worauf ich jeweils hinaus will, ich finde auch nicht immer die eindeutigsten Worte.

Auch ich finde, der Einzelne darf sich nicht immer zu wichtig nehmen, damit ein Zusammenleben funktionieren kann. Falls einer aus der Gruppe etwas für die Gruppe sagt, womit man nicht einverstanden ist, muss man das sagen. Nicht immer gleich, aber bevor man es nicht mehr aushält.
Ich habe jetzt zwei deiner Posts gelesen und beide hauptsächlich wegen deiner Ausdrucksweise. Dieser Posts lädt zu einer Diskussion ein.
Ich bin erst 6 Tage auf Steemit und muss noch viel lesen. Damit ich irgendwann eine Ahnung habe, wie hier alles funktioniert.
Irgendwann lese ich dann auch deine älteren Posts.

Tue auf Steemit was dir gefällt und finde heraus, wo du etwas beitragen kannst.

Eine Pflicht, Artikel von mir zu lesen, besteht selbstverständlich keine und es ist bei mir so, dass ich mich halt des öfteren auch an ziemlich umstrittene Themen wie die politischen heranwage und damit natürlich nie alle zufriedenstellen kann.

Ich freue mich auf deine zukünftigen und vergangenen Posts, die ich bestimmt alle lesen werde. Viel spaß beim Erstellen neuer Inhalte.

Menschen, die im "Wir" sprechen sind mit Vorsicht zu genießen. Sie rühmen sich Dinge für die sie selbst nicht die Finger krumm machen und auch nicht die Verantwortung übernehmen wenn etwas schief läuft. Sie verstecken sich dann im Kollektiv, schlimmstenfalls lassen sie andere den Kopf für ihr Fehlverhalten hinhalten.
Sie verdrängen ihre Komplexe und Dummheit; sich selbstgefällig in ihrer Ignoranz sudelnd und keinerlei Eigeninitiative aufweisend, die sie aus der Unmündigkeit ihres Kleingeistigtums befördern könnte.
Nicht nur im Kommunismus findet sich diese Art von Person, auch in Religion und Politik gibt es diese blinden Duckmäuser, wo ihre wenigen Taten umso mehr Schaden anrichten, da sie sich an Plätze nahe der Macht manövrieren konnten oder diese sogar ausüben. Dort verharren sie Jahrelang. Schwer sind sie von dort zu entfernen, denn sie haben dann bereits eine beträchtliche Anzahl aus Mitläufern und Hörigen, die sie ohne zu zögern vorschicken um sich nicht selbst die Hände schmutzig zu machen.
Propaganda und Fehlinformation beherschen diese Feiglinge wie ein jemand wie du und ich Wasser trinkt. Und sie sind dabei völlig Faktenresistent und durch nichts umzustimmen.
Zu den "Wir"-Gläubigen zählen auch die Tankies Kleine aber dem Regime treudoof ergebene Puppen ohne eigene Gedanken. Ihr Wille ist einzig allein darauf ausgelegt, andere im Namen des Regimes unter die Knute desselben zu bringen.
Auch die sogenannten Gutmenschen und SJWs zählen dazu, da diese, im Glauben an die gute Sache, jegliche Weitsicht und individuellen Erfahrungswerte negieren, die ihrem Kreuzzug die Welt besser zu machen im Weg stehen könnten.
Diese Menschen und Gruppen in deren Namen sie glauben handeln zu dürfen sind weder mit Verstand noch Logik zur Umkehr zu bringen.
Man kann sie nur frühzeitig aus der Gesellschaft entfernen bevor sie ihr Gift in die Köpfe der Menschen freisetzen.

Danke für den Kommentar!

An der Deutlichkeit hast du sicher nicht gespart, aber definitiv wichtige und richtige Dinge gesagt. Verantwortungsvolle Positionen bekommt man natürlich nicht nur aus reiner Dankbarkeit und um sich dann (arbeits-)lebenslänglich darauf auszuruhen. Sondern es ist daran gebunden, dass man die damit verbundenen Herausforderungen annimmt und sich in die bestmögliche Position bringt, diese gut zu erfüllen.

Das Problem mit dem Gutmenschentum sehe ich vor allem darin, dass man nicht immer wieder wirklich tiefgreifend die eigenen Grundlagen prüft, sondern man sich begnügt, sich dabei gut zu fühlen. Das macht einen aber sehr angreifbar für die Instrumentalisierung von verschiedenen Seiten. Man kann ja auch oft beobachten, dass sich diese Menschen ihre Welt ziemlich oft schwarz/weiss aufteilen. Sie berufen sich auf Instanzen - z.B. die Wissenschaft (als ob Wissenschaft nicht heterogen ist und nicht ergebnisoffen sein dürfte) - denen sie ein absolutes Gewicht zuweisen und lehnen andere ebenso total ab (z.B. Konzerne in verdächtigen Branchen). In diesem Zusammenhang ist auch schon vom gutmenschlichen Götzendienst gesprochen worden.

Mir liegt eigentlich noch ein ziemlich interessantes Buch vor, gelesen habe ich es noch nicht:

Why SJW Always Lie - Taking Down the Thought Police. Vox Day, 2015, Castalia House https://www.amazon.de/dp/9527065682/ref=cm_sw_r_tw_dp_U_x_5pyEAbF5KFNAZ

Ja das mit dem Wir ist so eine Sache, die wohl jeder kennt. Ich bin da ganz deiner Meinung dass es viel zu oft ungerechtfertigter Weise verwendet wird. In meinem Bekanntenkreis gibt es da auch so eine Person die meint immer für die ganze Gruppe sprechen zu müssen, auch wenn das völlig unerwünscht ist. Leider sind die meisten, selbst wenn man sie darauf hinweist, dass dieses unangebracht ist nicht einsichtig und ändern nichts an ihrer Haltung. Da hilft dann oftmals nur noch Abstand nehmen.

Danke für den Kommentar!
Über blosse Meinungsäusserungen im Namen aller kann man meist noch hinwegsehen, wenn sie nicht unerwünschte Konsequenzen haben oder man immer mal wieder einen Scherbenhaufen aufräumen muss. Wenn es nur unregelmässig zu Zusammentreffen kommt und man nicht gerade lebenswichtige Dinge verhandeln muss, geht es ja meist auch noch. Ist man zur täglichen Interaktion gezwungen ist, wird es mühsam und es ist wohl nicht einmal einfach, eine Erklärung zu bekommen, warum auf dogmatische Art gedacht wird.

Lieber Saamychristen.

Ich habe mir deine Text durchgelesen und möchte Dir vorweg Danke sagen, dass man durch diesen Text deine Sichtweise erlesen kann. Ich selber bin ein Mensch, der sich schon länger mit dem Thema Macht und das sprechen für und über andere auseinandersetzt. Dazu muss ich etwas ausholen. Ich selber habe vor etwa 2 Jahren mir gesagt, dass ich nicht mehr bereit bin für etwas zu bezahlen, was ich nicht möchte. Was mich in meiner Ausübung meiner persönlichen Freiheit hindert, sogar blockiert.
Das ich nicht bereit bin mich weiter so manipulieren zu lassen, um einem System das verlogener nicht sein kann den Rücken zu stärken.

Sicher wirst Du ganz schnell darauf kommen, dass ich mit Erfolg ein GEZ verweigere bin. Was hat das nun mit deinem Text zu tun? Wenn man wie ich, sehr Tief schon in der Materie steckt, sein Argument der inneren Gewissensnot als Klage Grundlage gegen diesen Beitrag niederschreibt. Dann hat man sich genau mit diesem Thema befasst, das allgegenwärtig in so vielen Bereich eine tragende Rolle spielt. Wenn ich von einer Gewissensnot spreche, dann heißt das für mich, dass ich nicht akzeptiere wenn man meint, in meinem Namen etwas zu entscheiden. Entscheiden darin, was ich denken, fühlen und wie ich handeln soll. Wenn ich was nicht möchte, dann möchte ich es nicht! Wenn ich nicht glauben will und gern hinterfrage, dann ist das so! Wenn ich mich nicht zwingen lassen möchte, mir ein sinnloses Feindbild aufzubauen, dann ist das so!

Durch meinen Kampf, musste ich sehr weit in der Geschichte zurück gehen, um zu verstehen warum wir heute genau diese Situation haben. Da habe ich meine parallele gefunden, die sich mit deinem Text deckt. Man hat uns dahin erzogen so zu sein. Man hat uns tagtäglich über Medien, Presse vor gelebt, das man so sein muss. Das sich dann aus der ganzen Umerziehung heraus solche Charakter entwickeln, ist nicht von der Hand zu weisen. Als wir nur 3 Programme hatten, wir uns auf das verlassen hatten was die Tagespropaganda, sowie die Presse uns vermittelt hatte, war alles gut. Man war sich sicher, das wir brav ganz nach Vorgabe uns entwickeln. Heute haben wir die Möglichkeit uns zu informieren. Über Grenzen hinweg nachzufragen, ob denn alles so stimmt was man uns einfach mal so vorsetzt, oder wir auch glauben sollten. Erst dann erkennt man so langsam auch die Unterschiede der Persönlichkeiten.

Gerade was das Thema der Machtausübung angeht (die wir ja selber bestimmen) stellt man sehr schnell fest, dass hier immer nur im Kollektiv gesprochen wird. Die Frage ob das alle wollen, wird hier gänzlich erst gar nicht gestellt. Da sollten wir uns doch mal selber fragen, wo denn die eigentliche Souveränität geblieben ist. Diese hat man abgegeben, weil man mit einer Stimme jemand beauftragt hat über sich selbst entscheiden zu lassen. Ja ich alleine lasse durch meine Stimme, jemand im Kollektiv über mich entscheiden. Denn ich habe es doch so gewählt! Also darf ich im Nachhinein mich nicht beschweren, wenn alles gegen mich entschieden wurde.

Dies nur ganz Grob angerissen, war mein Grund aus der Gewissensnot heraus zu sagen! Nein, ich möchte nicht, dass man mich zwingt etwas zu tun, oder zu zahlen was ich nicht will. Diese Einstellung, habe ich aber auch in mein Privatleben übernommen. Ich werde nicht über andere Entscheiden, gar sie noch bevormunden. Macht zu haben ist nicht meine Intention. Ich höre mir sehr gern andere Meinungen an. Ich werde Sie weder verurteilen, noch werde ich mir die des Gegenüber aufzwingen lassen. Ich akzeptiere meinen gegenüber so wie er ist. Solange er nicht versucht, mit Gewalt mir meinen persönlichen Freiraum zu nehmen.

Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass jeder bei sich Anfangen sollte umzudenken. Nicht anderen die Entscheidung in die Hand geben, um danach zu jammern wenn was nicht so läuft. Nein, selbst Entscheidungen zu treffen. Selbst Verantwortung zu übernehmen und versuchen einfach Souverän zu sein. Wenn wir das verinnerlichen, würden wir viele Probleme erst gar nicht haben. Ich habe diese Antwort rein aus persönlicher Einstellung heraus geschrieben. Es ist meine Denkweise und das was ich Empfinde. Du hast mich mit deinem Beitrag animiert ein wenig meine Persönlichkeit hier offen zu legen.

Denn Du hast es genau so getan. Es ist nur höflich wenn auch Du dein Gegenüber einzuschätzen weißt. Toller Beitrag und schön dich als einen Steemit Freund hier lesen und begleiten zu können. Liebe Grüße Markus

Danke für den Kommentar, lieber @djpoertsch!

Zum Anfang eine vielleicht etwas blöde Bemerkung. War es dir wichtig, den ganzen Kommentar in einen enigen Abschnitt zu packen? Ist ja egal, ich bin beim Lesen schon zurechtgekommen...

Ich denke, dass es dazugehört, dass man sich Gedanken darüber macht, für welche Dinge und warum man bezahlen muss. Gerade wenn das Einkommen nicht immer so gesprudelt hat, dass sich die Rechnungen für die ganzen Pflichtposten wie von alleine bezahlen liessen. Macht das nur einen kleinen Teil des Einkommens aus, wird man vielleicht eher darüber hinwegsehen.

Dass man gewisse Dinge zu verweigern beginnt, bei der GEZ scheint es ja populär zu sein, dürfte eine Konsequenz dessen sein, dass man sich von der Theorie in Richtung handeln begibt. Wie lange man mit der erwähnten Verweigerung durchkommt, weiss ich nicht, angesichts einiger Vorfälle von Gefängnisaufenthalten kann ich nur sagen, dass ich es durchaus verstehe, wenn Leute zähneknirschend trotzdem bezahlen. Der ÖR-Rundfunk ist aber ein Ärgernis in Deutschland. Gerade beim ZDF, wo man letztes Jahr die amtierende RP-Ministerpräsidentin zur Vorsitzenden des Verwaltungsrates ernannt hat. Noch mehr und offensichtlichere Klüngelei ist fast nicht möglich.

Du hast erwähnt, dass man früher nur wenige Programme empfangen konnte. Beim TV war das sicherlich so, aber beim Radio gab es doch früher Sender im MW-/LW-Bereich, die man über sehr weite Strecken empfangen konnte. Ich kann mich an alte Radios erinnern, auf denen wie beim unten zu sehenden Philips Philetta die Namen der Sender aus ganz Europa zu lesen waren. Wobei Sender aus London, Paris, Rom oder Prag natürlich nicht unbedingt deutschsprachig waren und sie die meisten Leute mangels Sprachverständnis auch nicht hörten. Wenn viele Leute mehrsprachig sind und auf dieser Basis auch die internationale Informationsbeschaffung pflegen, wird es mit der Kontrolle auch schwieriger und offensichtlich die Freiheit beschneidende Versuche zur Einschränkung werden eher durchschaut. Allerdings nicht, wenn überall der gleiche Einheitsbrei gepredigt wird.


Quelle: pexels und pixabay.com

Zum Thema Volks- oder Interessenvertreter. Ich finde es nicht grundsätzlich problematisch, dass es solche gibt. Denn, man kann nicht in allen Angelegenheiten so gut aufgestellt sein, dass man sich und seine Interessen zu seinem besten verteidigen kann. Was aber ganz falsch ist, ist zu glauben, dass man nach der Wahl die Klappe zu halten hätte. Denn nach der Wahl kann es sein, dass der Wunschkandidat gewonnen hat, dass die gewünschte Partei gewonnen hat, aber auch dass man verloren hat, vielleicht knapp, vielleicht ist es sogar so, dass die eigenen Interessen im gewählten Gremium gar nicht repräsentiert sind.

Im persönlichen Leben muss ich sagen, dass mir die Rituale und Zeitvertreibe der einzelnen Menschen in meiner Umgebung herzlich egal geworden sind, solange nicht vorgesehen ist, dass ich mich daran beteiligen soll. Mir sind Menschen bekannt, die können eine Stunde lang darüber sinnieren, ober der/die eine oder andere gut aussehend aus den Ferien zurückgekehrt ist und ob es danach aussieht, dass das Essen dort wohl geschmeckt und reichlich vorhanden gewesen sein muss. Oder man diskutiert ausführlichst darüber, welche Rechte sich gewisse Leute, die man nicht mag, wieder herausgenommen haben und kocht Giftsüppchen. Anstelle davon, den Betreffenden mal die Meinung zu geigen und vielleicht etwas zu ändern. Diese Dine, ich nenne sie gesellschaftliche Rituale zum Zeitvertreib finde ich das ödeste, blödeste, feigste und wertloseste, was es gibt. Das nahezu vollständig abzulegen hat mir viel Zeit und Freiheit gebracht.

Gerade letzte Woche habe ich mich mit einem Kollegen kurzzeitig in einen McDoof verloren, da waren Teeniegrüppchen versammelt, sie hatten es wohl recht witzig zusammen, aber es war halt typisch Teenies in den Schulferien. Nicht weit davon sass ein älteres Ehepaar - was die bei McDoof zu suchen hatten weiss ich auch nicht - die sich darüber aufgeregt haben. Die Frau war für mich der typische Fascho-/Blockwarttyp. Sie hat davon gesprochen, dass zur Zeit ihrer Jugend- oder Elternzeit - ich verstand es akustisch nicht ganz - man genau gewusst habe, wann die Schule vorbei war und die Kinder 10 Minuten später zu Hause an den Aufgaben zu sitzen hatten, dass jegliches Zuwiderhandeln schwer sanktioniert wurde usw. Ich weiss ja nicht, vielleicht war sie arm und hätte sich damals keinen McFlurry-Eisbecher leisten können und missgönnte den Jugendlichen deswegen jeden Spass. Aber sonst, was soll das? Zu McDoof geht man als älterer Mensch doch sicher nicht, wenn man sich sowieso über die Jugendlichen aufregt, es sei denn, man will sich aufregen.

Sorry mein guter, dass ich wieder in meinem Elan das ganze wie ein Block geschrieben habe. Ich habe es versucht ein wenig zu trennen. So kann man es etwas besser lesen. Leider muss ich gestehen, dass das schreiben nicht immer meine Stärke ist. Verbal bin ich viel besser gestellt. Daher verzeih wenn du in meiner Grammatik den ein oder andere Fehler erkennst. Ich versuche so gut es geht meine Inneren Werte und das was ich eben Denke, fühle aufzuschreiben. Sollte ich mal nicht ganz korrekt liegen freue ich mich wenn jemand mir meine Fehler aufzeigt. Mann kann nur daraus lernen. Ich sehe das nicht als Überheblich oder Anmaßend. Ich habe deinen Kommentar mit Freude gelesen. Auch das Bild weckt Erinnerungen in mir. Denn so ein Radio hatten wir auch. Nur in den jungen Jahren lässt man sich doch mehr von anderen Dingen leiten. Erst später wenn man sich mit Themen auseinander setzt begreift man um was es denn eigentlich geht. Auch deine Ausführung mit MC Doof und dem Ehepaar ist etwas was wieder genau in unsere Zeit passt. Was mir aber sehr gut an deiner Art wie du schreibst gefällt, ist das man einfach genau erkennt wer hier schreibt. Ich bezeichne es mit einer ehrlichen und offenen Authentizität. Genau das macht Menschen für mich sehr sehr interessant. Ich Danke Dir für deine Einblicke und hoffe auf viele tolle Beiträge die zum Austauschen anregen. Liebe Grüße Markus

Inhaltlich war alles ganz in Ordnung.
Wegen der Länge wurde alles an einem Stück etwas unübersichtlich. Danke fürs Auftrennen in Abschnitte.
Auf weiteren, positiven Austausch!

Mit herzlichem Gruss

Amazing information for us very useful for us

Thank you for the comment!
I hope you are ok with the content. But it is written in a quite sophisticated German, probably not that easy to translate.

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