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RE: Ideologie 055 - Vom ungerechtfertigten «Wir / Uns / Unser»

in #deutsch6 years ago (edited)

Lieber Saamychristen.

Ich habe mir deine Text durchgelesen und möchte Dir vorweg Danke sagen, dass man durch diesen Text deine Sichtweise erlesen kann. Ich selber bin ein Mensch, der sich schon länger mit dem Thema Macht und das sprechen für und über andere auseinandersetzt. Dazu muss ich etwas ausholen. Ich selber habe vor etwa 2 Jahren mir gesagt, dass ich nicht mehr bereit bin für etwas zu bezahlen, was ich nicht möchte. Was mich in meiner Ausübung meiner persönlichen Freiheit hindert, sogar blockiert.
Das ich nicht bereit bin mich weiter so manipulieren zu lassen, um einem System das verlogener nicht sein kann den Rücken zu stärken.

Sicher wirst Du ganz schnell darauf kommen, dass ich mit Erfolg ein GEZ verweigere bin. Was hat das nun mit deinem Text zu tun? Wenn man wie ich, sehr Tief schon in der Materie steckt, sein Argument der inneren Gewissensnot als Klage Grundlage gegen diesen Beitrag niederschreibt. Dann hat man sich genau mit diesem Thema befasst, das allgegenwärtig in so vielen Bereich eine tragende Rolle spielt. Wenn ich von einer Gewissensnot spreche, dann heißt das für mich, dass ich nicht akzeptiere wenn man meint, in meinem Namen etwas zu entscheiden. Entscheiden darin, was ich denken, fühlen und wie ich handeln soll. Wenn ich was nicht möchte, dann möchte ich es nicht! Wenn ich nicht glauben will und gern hinterfrage, dann ist das so! Wenn ich mich nicht zwingen lassen möchte, mir ein sinnloses Feindbild aufzubauen, dann ist das so!

Durch meinen Kampf, musste ich sehr weit in der Geschichte zurück gehen, um zu verstehen warum wir heute genau diese Situation haben. Da habe ich meine parallele gefunden, die sich mit deinem Text deckt. Man hat uns dahin erzogen so zu sein. Man hat uns tagtäglich über Medien, Presse vor gelebt, das man so sein muss. Das sich dann aus der ganzen Umerziehung heraus solche Charakter entwickeln, ist nicht von der Hand zu weisen. Als wir nur 3 Programme hatten, wir uns auf das verlassen hatten was die Tagespropaganda, sowie die Presse uns vermittelt hatte, war alles gut. Man war sich sicher, das wir brav ganz nach Vorgabe uns entwickeln. Heute haben wir die Möglichkeit uns zu informieren. Über Grenzen hinweg nachzufragen, ob denn alles so stimmt was man uns einfach mal so vorsetzt, oder wir auch glauben sollten. Erst dann erkennt man so langsam auch die Unterschiede der Persönlichkeiten.

Gerade was das Thema der Machtausübung angeht (die wir ja selber bestimmen) stellt man sehr schnell fest, dass hier immer nur im Kollektiv gesprochen wird. Die Frage ob das alle wollen, wird hier gänzlich erst gar nicht gestellt. Da sollten wir uns doch mal selber fragen, wo denn die eigentliche Souveränität geblieben ist. Diese hat man abgegeben, weil man mit einer Stimme jemand beauftragt hat über sich selbst entscheiden zu lassen. Ja ich alleine lasse durch meine Stimme, jemand im Kollektiv über mich entscheiden. Denn ich habe es doch so gewählt! Also darf ich im Nachhinein mich nicht beschweren, wenn alles gegen mich entschieden wurde.

Dies nur ganz Grob angerissen, war mein Grund aus der Gewissensnot heraus zu sagen! Nein, ich möchte nicht, dass man mich zwingt etwas zu tun, oder zu zahlen was ich nicht will. Diese Einstellung, habe ich aber auch in mein Privatleben übernommen. Ich werde nicht über andere Entscheiden, gar sie noch bevormunden. Macht zu haben ist nicht meine Intention. Ich höre mir sehr gern andere Meinungen an. Ich werde Sie weder verurteilen, noch werde ich mir die des Gegenüber aufzwingen lassen. Ich akzeptiere meinen gegenüber so wie er ist. Solange er nicht versucht, mit Gewalt mir meinen persönlichen Freiraum zu nehmen.

Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass jeder bei sich Anfangen sollte umzudenken. Nicht anderen die Entscheidung in die Hand geben, um danach zu jammern wenn was nicht so läuft. Nein, selbst Entscheidungen zu treffen. Selbst Verantwortung zu übernehmen und versuchen einfach Souverän zu sein. Wenn wir das verinnerlichen, würden wir viele Probleme erst gar nicht haben. Ich habe diese Antwort rein aus persönlicher Einstellung heraus geschrieben. Es ist meine Denkweise und das was ich Empfinde. Du hast mich mit deinem Beitrag animiert ein wenig meine Persönlichkeit hier offen zu legen.

Denn Du hast es genau so getan. Es ist nur höflich wenn auch Du dein Gegenüber einzuschätzen weißt. Toller Beitrag und schön dich als einen Steemit Freund hier lesen und begleiten zu können. Liebe Grüße Markus

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Danke für den Kommentar, lieber @djpoertsch!

Zum Anfang eine vielleicht etwas blöde Bemerkung. War es dir wichtig, den ganzen Kommentar in einen enigen Abschnitt zu packen? Ist ja egal, ich bin beim Lesen schon zurechtgekommen...

Ich denke, dass es dazugehört, dass man sich Gedanken darüber macht, für welche Dinge und warum man bezahlen muss. Gerade wenn das Einkommen nicht immer so gesprudelt hat, dass sich die Rechnungen für die ganzen Pflichtposten wie von alleine bezahlen liessen. Macht das nur einen kleinen Teil des Einkommens aus, wird man vielleicht eher darüber hinwegsehen.

Dass man gewisse Dinge zu verweigern beginnt, bei der GEZ scheint es ja populär zu sein, dürfte eine Konsequenz dessen sein, dass man sich von der Theorie in Richtung handeln begibt. Wie lange man mit der erwähnten Verweigerung durchkommt, weiss ich nicht, angesichts einiger Vorfälle von Gefängnisaufenthalten kann ich nur sagen, dass ich es durchaus verstehe, wenn Leute zähneknirschend trotzdem bezahlen. Der ÖR-Rundfunk ist aber ein Ärgernis in Deutschland. Gerade beim ZDF, wo man letztes Jahr die amtierende RP-Ministerpräsidentin zur Vorsitzenden des Verwaltungsrates ernannt hat. Noch mehr und offensichtlichere Klüngelei ist fast nicht möglich.

Du hast erwähnt, dass man früher nur wenige Programme empfangen konnte. Beim TV war das sicherlich so, aber beim Radio gab es doch früher Sender im MW-/LW-Bereich, die man über sehr weite Strecken empfangen konnte. Ich kann mich an alte Radios erinnern, auf denen wie beim unten zu sehenden Philips Philetta die Namen der Sender aus ganz Europa zu lesen waren. Wobei Sender aus London, Paris, Rom oder Prag natürlich nicht unbedingt deutschsprachig waren und sie die meisten Leute mangels Sprachverständnis auch nicht hörten. Wenn viele Leute mehrsprachig sind und auf dieser Basis auch die internationale Informationsbeschaffung pflegen, wird es mit der Kontrolle auch schwieriger und offensichtlich die Freiheit beschneidende Versuche zur Einschränkung werden eher durchschaut. Allerdings nicht, wenn überall der gleiche Einheitsbrei gepredigt wird.


Quelle: pexels und pixabay.com

Zum Thema Volks- oder Interessenvertreter. Ich finde es nicht grundsätzlich problematisch, dass es solche gibt. Denn, man kann nicht in allen Angelegenheiten so gut aufgestellt sein, dass man sich und seine Interessen zu seinem besten verteidigen kann. Was aber ganz falsch ist, ist zu glauben, dass man nach der Wahl die Klappe zu halten hätte. Denn nach der Wahl kann es sein, dass der Wunschkandidat gewonnen hat, dass die gewünschte Partei gewonnen hat, aber auch dass man verloren hat, vielleicht knapp, vielleicht ist es sogar so, dass die eigenen Interessen im gewählten Gremium gar nicht repräsentiert sind.

Im persönlichen Leben muss ich sagen, dass mir die Rituale und Zeitvertreibe der einzelnen Menschen in meiner Umgebung herzlich egal geworden sind, solange nicht vorgesehen ist, dass ich mich daran beteiligen soll. Mir sind Menschen bekannt, die können eine Stunde lang darüber sinnieren, ober der/die eine oder andere gut aussehend aus den Ferien zurückgekehrt ist und ob es danach aussieht, dass das Essen dort wohl geschmeckt und reichlich vorhanden gewesen sein muss. Oder man diskutiert ausführlichst darüber, welche Rechte sich gewisse Leute, die man nicht mag, wieder herausgenommen haben und kocht Giftsüppchen. Anstelle davon, den Betreffenden mal die Meinung zu geigen und vielleicht etwas zu ändern. Diese Dine, ich nenne sie gesellschaftliche Rituale zum Zeitvertreib finde ich das ödeste, blödeste, feigste und wertloseste, was es gibt. Das nahezu vollständig abzulegen hat mir viel Zeit und Freiheit gebracht.

Gerade letzte Woche habe ich mich mit einem Kollegen kurzzeitig in einen McDoof verloren, da waren Teeniegrüppchen versammelt, sie hatten es wohl recht witzig zusammen, aber es war halt typisch Teenies in den Schulferien. Nicht weit davon sass ein älteres Ehepaar - was die bei McDoof zu suchen hatten weiss ich auch nicht - die sich darüber aufgeregt haben. Die Frau war für mich der typische Fascho-/Blockwarttyp. Sie hat davon gesprochen, dass zur Zeit ihrer Jugend- oder Elternzeit - ich verstand es akustisch nicht ganz - man genau gewusst habe, wann die Schule vorbei war und die Kinder 10 Minuten später zu Hause an den Aufgaben zu sitzen hatten, dass jegliches Zuwiderhandeln schwer sanktioniert wurde usw. Ich weiss ja nicht, vielleicht war sie arm und hätte sich damals keinen McFlurry-Eisbecher leisten können und missgönnte den Jugendlichen deswegen jeden Spass. Aber sonst, was soll das? Zu McDoof geht man als älterer Mensch doch sicher nicht, wenn man sich sowieso über die Jugendlichen aufregt, es sei denn, man will sich aufregen.

Sorry mein guter, dass ich wieder in meinem Elan das ganze wie ein Block geschrieben habe. Ich habe es versucht ein wenig zu trennen. So kann man es etwas besser lesen. Leider muss ich gestehen, dass das schreiben nicht immer meine Stärke ist. Verbal bin ich viel besser gestellt. Daher verzeih wenn du in meiner Grammatik den ein oder andere Fehler erkennst. Ich versuche so gut es geht meine Inneren Werte und das was ich eben Denke, fühle aufzuschreiben. Sollte ich mal nicht ganz korrekt liegen freue ich mich wenn jemand mir meine Fehler aufzeigt. Mann kann nur daraus lernen. Ich sehe das nicht als Überheblich oder Anmaßend. Ich habe deinen Kommentar mit Freude gelesen. Auch das Bild weckt Erinnerungen in mir. Denn so ein Radio hatten wir auch. Nur in den jungen Jahren lässt man sich doch mehr von anderen Dingen leiten. Erst später wenn man sich mit Themen auseinander setzt begreift man um was es denn eigentlich geht. Auch deine Ausführung mit MC Doof und dem Ehepaar ist etwas was wieder genau in unsere Zeit passt. Was mir aber sehr gut an deiner Art wie du schreibst gefällt, ist das man einfach genau erkennt wer hier schreibt. Ich bezeichne es mit einer ehrlichen und offenen Authentizität. Genau das macht Menschen für mich sehr sehr interessant. Ich Danke Dir für deine Einblicke und hoffe auf viele tolle Beiträge die zum Austauschen anregen. Liebe Grüße Markus

Inhaltlich war alles ganz in Ordnung.
Wegen der Länge wurde alles an einem Stück etwas unübersichtlich. Danke fürs Auftrennen in Abschnitte.
Auf weiteren, positiven Austausch!

Mit herzlichem Gruss

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