Ideologie 053 - Was ist 'gefährliches Halbwissen'?

in #deutsch7 years ago (edited)

22. Dezember 2017

Einleitung - Wikipedia

Der Ausdruck 'gefährliches Halbwissen' ist mir in den Weiten des Internets auch schon begegnet. Mir wurde schon vorgeworfen, ein Verbreiter solchen 'Wissens' zu sein, weil ich auf Einträge bei Wikipedia verwiesen habe. Wer mich kennt, auch hier auf der Plattform Steemit, sollte mitbekommen haben, dass ich andauernd auf Einträge bei Wikipedia verweise. Nicht weil mir nicht bekannt wäre, dass Wikipedia nicht als zuverlässige Quelle nach wissenschaftlichen Massgaben gilt, sondern weil ich das weiss und es gleichzeitig so ist, dass man bei Wikipedia meist eine für den Anfang taugliche Menge an Informationen und Verweisen vorfindet.

Die Konsultation von Wikipedia-Einträgen ersetzt natürlich keine wissenschaftliche Recherche und ist in vielen Fällen auch nicht frei von ideologischer Beeinflussung. Das habe ich auch nie behauptet. Es scheint im Internet aber eine Vielzahl von Leuten zu geben, die glauben, wenn man auf etwas verweist oder etwas vielleicht sogar unter Vorbehalt empfiehlt, müsse man trotzdem gezwungenermassen voll dahinter stehen und wenn sich der Ersteller des Inhalts geirrt hat, sei man sozusagen auch in der Pflicht.

Da die Verwendung der Online-Enzyklopädie Wikipedia nichts kostet, gleichzeitig eigentlich alle mitschreiben dürfen und die Strahlkraft ziemlich gross ist, sollte man sich bewusst sein, dass sich bei entscheidenden Themen diejenigen Leute um die Inhalte kümmern, die grosse Ressourcen zur Verfügung haben. Ich möchte dazu keine Verschwörungstheorien aufstellen, aber halte es für realistisch, dass gerade da beeinflusst wird und kaum der Eintrag eines Truthers im chaotischen kleinen Kämmerlein Berücksichtigung findet. Wenn ich beispielsweise an amerikanische Geheimdienste denke, die ein Budget von etwa 50 GUS$ haben [1], muss man erkennen, dass man mit 100 GUS$ vielleicht mal 100'000 Leute beschäftigt kann, diesen ein jährliches Gehalt von 100'000 US$ bezahlen und dann hat man noch 40 GUS$, um alles andere zu bezahlen, Infrastruktur, Operationen, Gadgets (ja, ich bin ein grosser Fan von James Bond...). Will man einige Artikel bei Wikipedia umgeschrieben sehen, wird es einem gelingen. Das, was ich hier betreibe, ist kein Anschwärzen von US-Amerikanern, alle anderen Länder können das genauso tun, auch Firmen.

Trotzdem sehe ich es so, dass ich mit Wikipedia meist recht gut gefahren bin, ich lese meist in deutscher und englischer Sprache, die Mischung von beiden bringt meist ein vernünftiges Resultat. Wenig zu empfehlen ist die Enzyklopädie bei politisch hoch brisanten Themen, grösstmögliche Aktualität ist aber auch nicht die Aufgabe einer Enzyklopädie. Ich selber bin nicht glücklich, dass im politischen Bereich im Westen die Fronten aktuell sehr verhärtet zu sein scheinen.


Das 'gefährliche Halbwissen'


Um einen Begriff etwas ausführlicher zu betrachten, ist es sinnvoll darauf zu schauen, wie er sich in seinen Anwendungsbereich einfügt. Anfangen kann man damit, sich zu überlegen, ob sein Gegenteil auch existiert. Bei gefährlichem Halbwissen wäre das ungefährliches oder sicheres (Ganz-)Wissen. Da muss ich konstatieren, dass der Vorgang der Wissensgewinnung und -erarbeitung der Menschen bei weitem keinen abgeschlossenen Prozess darstellt. Das tägliche Leben ist in vielerlei Hinsicht untersucht worden, menschliches Handeln in gesellschaftlicher, psychologischer und wirtschaftlicher Hinsicht, die naturwissenschaftlichen Gesetze, denen sich der Mensch in seinem Dasein anzupassen hat, in all diesen Bereichen gibt es Erkenntnisse, die sich über längere Zeit gehalten haben, aber existieren noch immer Wissenslücken. Gerade dann, wenn man wirklich in die Details der biologischen Mechanismen oder der Atom- und Molekülphysik geht, muss man feststellen, dass vieles noch nicht abschliessend geklärt ist. Es ist auch so, dass sich die meisten Menschen nicht mit solchen Vorgängen beschäftigen und deswegen die Annäherungsversuche der Wissenschafter auch kaum verstehen können.

Der Mensch in seiner Existenz bewegt sich in einer Makroskopischen Welt, die gemesssen an den Dimensionen des Universums zwar verschwindend klein ist, verglichen mit der mikroskopischen Welt der Elementarteilchen, Atome und Moleküle aber bereits sehr gross. Wie die Erkenntnisse aus der Physik gezeigt haben, gelten nicht in jedem Massstab die gleichen Gesetze. Währenddessen man den täglichen Bewegungsablauf des Menschen sehr gut mit klassischer Physik beschreiben kann, braucht man für die Atom- und Molekülphysik die Quantenmechanik und für verschiedene Vorgänge im Weltraum relativistische Beschreibungen. Solche kann man vereinzelt sogar bei Atomen beobachten, bei den schweren Metallen ab der sechsten Periode im Periodensystem.

Aus diesen Zeilen dürfte hervorgehen, dass sich der Mensch sowohl bei der aktiven Erarbeitung neuen Wissens, als auch bei dessen Verbreitung in Schulen, Universitäten, Instituten usw. und über andere Kanäle in einem lebendigen Prozess befindet. Von verlässlich vorhandenem (Ganz-)Wissen kann in vielen Bereichen keine Rede sein. Ob Halbwissen ein guter Ausdruck ist oder ob man lieber von unvollständigem Wissen auf verschiedenen Niveaus sprechen will, dürfte eine Frage des Geschmacks sein. Ich bin lieber etwas genauer und sage deswegen auch, dass der Ausdruck 'gefährliches Halbwissen' für mich Elemente der aus der Politik bekannten Totschlagargumente zeigt. Deren Verwendung ist zumeist destruktiv.

Spezialisten gibt es auch ganz verschiedene, es gibt Forscher, Entwickler, anwendungsorientierte Berufe, solche, die auf Basis der Erkenntnisse von Spezialisten Entscheidungen treffen müssen (Manager und Strategie- und Budgetverantwortliche), die also Wissen vernetzen müssen, es gibt Anwender und schlussendlich ist jeder auch noch ein Normalbürger, der sich über verschiedene Themen im Weltgeschehen ein eigenes Bild machen möchte und über das richtige Mass an Wissen verfügen möchte, dass es ihm erlaubt, im täglichen Leben positive Entscheidungen zu fällen, die hoffentlich zum Erfolg führen.

Das Erarbeiten von Wissen läuft auch chaotisch ab. Oft ist es so, dass man einen Vorgang beobachtet hat, den man geklärt haben möchte. Also macht man sich an die Arbeit, bis es für den beobachteten Spezialfall eine Theorie gibt. Über die Zeit entsteht in dem Bereich, wenn er vielversprechend war, ein neues Forschungsfeld und die Theorie wird sich weiterentwickeln, bis eine möglichst allgemeine Gültigkeit besteht. Es kann aber auch sein, dass in einem Bereich bereits Anwendungen existieren, bevor man verstanden hat, wie diese funktionieren, auch das ist möglich.

Für mich ist das gefährliche Halbwissen eine Art von Wissen, das es einem nicht erlaubt, gute Entscheidungen zu treffen oder Entscheidungen hervorbringt, die in ihren Konsequenzen Schaden anrichten. Entweder ist dieses Wissen zu lücken- oder fehlerhaft. Vielleicht ist es auch in einem ganz kleinen Bereich sehr detailversessen, aber in einem Masse, dass wichtige Dinge ausserhalb des zu eng gefassten Bereichs in der Entscheidungsfindung nicht berücksichtigt werden. Wenn ich mit meinem Wissen eigentlich keine Chance habe, etwas unschädliches hervorzubringen, muss dringend daran gearbeitet werden. Allerdings gibt es in der Sache zwei Haken, der erste ist der, dass man die Unzulänglichkeit erkennen muss und der zweite ist der, dass irgendjemand dafür Verantwortung trägt, wenn man in einem Bereich wenig, fehlerhaftes oder nur Müll und Unsinn weiss. Vielleicht ist man es selber, vielleicht wurde man aber auch gezielt in die Irre geführt.

Das Wissen, das es einem erlaubt, gute Entscheidungen zu treffen, ist zumeist aber auch nicht vollständig. Man sollte also auf die Qualität der eigenen Entscheidungen bedacht sein, beständig üben und sich verbessern.

In der heutigen Welt gibt es wie bereits erwähnt viele Spezialisten, Universalgelehrte wie sie früher vielleicht eher verbreitet waren, gibt es kaum mehr, zu umfangreich ist das Wissen in vielen Bereichen geworden. Wer mit dem Vorwurf 'gefährliches Halbwissen' an Leute herantritt, könnte vielleich suggerieren wollen, dass man sich besser nicht selbst um verschiedene Themen kümmern, sondern das Feld den Spezialisten überlassen soll. Dort kommt es auch zwangsläufig zu Konflikten. Denn alle Spezialisten sind ökonomischen Realitäten ausgesetzt, die Ressourcen sind also meist beschränkt. Dazu müssen Entscheidungsträger aus anderen Bereichen informiert werden, so dass ihre Entscheidung gut ist.

Der von mir bereits in mehreren Artikeln erwähnte Professor für Ökonomie, Yuri Maltsev [2], der einer der wirtschaftlichen Berater von Michail Gorbatschow war, zitierte diesen in einigen seiner Vorträge. Gorbatschow meinte immer wieder, dass man dem Sozialismus ein menschliches Antlitz verpassen sollte und dass es nicht so sei, dass die Planwirtschaft nicht funktioniere, sondern dass man bisher nie einen guten Plan gehabt hat. Maltsev erklärte dazu, dass der Sozialismus als solches nicht funktioniere und zweifelt deswegen an Gorbatschows Intelligenz. Ich habe mir das Zitat mit der Absenz eines guten Planes auch durch den Kopf gehen lassen und komme zum Schluss, dass es eigentlich richtig ist. Allerdings nur unter der Bedingung, dass man mit einem guten Plan absolut ideologiefrei zu beginnen hat, also nicht bereits vorgängig Sozialismus oder etwas ähnliches als System vorgeben darf. Zuallererst muss man dann erkennen, was sich planen lässt und was nicht. Eine konkurrenzfähige Wirtschaft verhält sich in der Realität sehr oft so chaotisch, dass schnelles Antizipieren von Veränderungen unerlässlich ist. Mit Plänen hinkt man da in der Regel systembedingt hinterher. Dasselbe gilt für die Bereitstellung von Ressourcen für Unterhalt und Verbrauchsmaterial, das funktioniert in sozialistischen Systemen kaum je, wer es nicht glaubt, sollte das Buch Ecocide in the U.S.S.R. des Demographen Murray Feshbach lesen, vor allem die Passagen über das sowjetische Gesundheitssystem. Wie gesagt, ist es also besser oder erfolgsversprechender, die Nichtplanbarkeit gerade in der Wirtschaft festzustellen damit umzugehen.

Dass man auch als Spezialist Respekt vor anderen Disziplinen haben sollte, ist für mich auch eine wichtige Tatsache. Unter Naturwissenschaftern wird gerne, das war auch in meiner Studienzeit von 2006-12 nicht anders, über Ökonomen hergezogen, obwohl man im Alltag allzuoft von deren Entscheidungen abhängig ist und man sein eigenes Wissen, seine Erkenntnisse, Forschung, Entwicklung und Produktion auch gegen Entschädigung zur Verfügung stellt. Das tut man auch bei einer Tätigkeit an einer Akademie. Zu diesem Thema habe ich vor noch nicht langer Zeit eine Dokumentation [3] gesehen, die sich dem ersten Kernkraftwerk widmet, das Netzstrom produziert hat, das Kernkraftwerk Obninsk [4] in Russland, welches 1954 in Betrieb genommen wurde. Obninsk war damals eine technologische Vorreiterstadt in der Sowjetunion, die meisten Einwohner hochgebildete Akademiker und der Lebensstandard vergleichsweise hoch.

Es war aber nicht der erste Kernreaktor auf sowjetischem Gebiet. Der erste wurde bereits 1948 auf dem Gelände der Kerntechnischen Anlage Majak erstmals zum Laufen gebracht [5]. Die Dokumentation zeigt einen Rückblick auf die Zusammenarbeit russischer und deutscher Physiker, zeigt Studenten der Kerntechnik, die auch im heutigen Russland noch als eine Speerspitze der Technik gilt. Einer der alten Physiker, die gezeigt werden, Anatolij Woropajew (ob die Schreibweise korrekt ist, weiss ich nicht), regt sich über den Untergang der Sowjetunion auf und dass heute vor allem die Krämer, Händler und dergleichen gut Karriere machten, die Wissenschafter aber eher weniger, weil das nicht mehr geschätzt werde. Ich dachte mir sogleich: Warum nicht beides verbinden, mehr Wissen, bessere Entscheidungen, vernetztes Denken auf höherem Niveau... Die eigene Disziplin auf ein Podest zu hieven und zu glorifizieren macht sie noch nicht grösser und die Ergebnisse daraus nicht markttauglicher, eher wird man dadurch unflexibel. Den nicht mehr jugendlichen Anatolij wird meine Kritik nicht stören, er hat seine Zeit gehabt und muss sich nicht mehr anpassen.


[1] Budget für die US-Geheimdienste von 2006 bis 2016 (in Milliarden US-Dollar). Statista.de, Juni 2015 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/436550/umfrage/budget-fuer-die-us-geheimdienste/
[2] Zitate 027 - Yuri Maltsev. @saamychristen, 04. Juni 2017 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/zitate-027-yuri-maltsev
[3] Doku Das Erste AKW der Welt entstand mit deutscher Hilfe in Russland,Obninsk, Обнинская АЭС. Badx Madurskli YouTube Kanal, 21. Juni 2015

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Ich kann mich nur Leroy anschließen. Es ist nicht verwerflich Wissen mit verweisen zu versehen. Denn in meinen Augen sehe ich das dieser Mensch sich mit dem Thema befasst hat was er versucht dann durch Text zu vermitteln. Dennoch kommt auch hier der gesunde Menschenverstand dazu um etwas dann zu hinterfragen oder zu prüfen. Lg Markus

Danke für den Kommentar!
Ich habe mir etwas Zeit gelassen, ihn zu beantworten, aber das sollte ich auf jeden Fall tun, gerade wenn es der erste bei mir ist. Ich gehe davon aus, dass ich die Antwort bereits in der Antwort an @leroy.linientreu gegeben habe und deswegen hoffe ich auf weitere Begegnungen hier.
Mit herzlichem Gruss
Samuel

Hallo Samuel. Sicherlich ich bin gerade meist sehr interessiert an Menschen die mir ein gewisses Maß an Intelligenz und Weitsicht vermitteln. Manchmal darf auch der Witz nicht fehlen. Sicher deine Antwort bei Leroy habe ich ganz klar auch auf meinen Kommentar bezogen. Du hast da bereits alles gesagt. Ich wünsche Dir ein schönes Fest mit Familie und tolle Freitage. Lg Markus

Dem kann man sich nur anschließen. Spezialwissen kann und muss man nicht in allen Gebieten haben. Die Bereitschaft, sich mit solchem auseinanderzusetzen, sollte allerdings vorhanden sein.
Leroy hält es allerdings daneben auch mit dem, was man landläufig gesunden Menschenverstand nennt. Damit ist man eigentlich schon gegen 90% des zeitgeistabhängigen Unsinns geimpft. Hoffe ich :-)

Danke für den Kommentar!
Über den 'gesunden Menschenverstand' muss ich auch mal schreiben oder wie er sich mir präsentiert. Für mich ist er grob gesagt die Erfahrungsbasis, auf der man weitgehend intuitiv richtig entscheidet, also eine Sache, in die sowohl die eigene Prägung von aussen mit hineinspielt, aber auch sehr persönliches.
Sich darüber zu streiten, wer nun wieviel 'gesunden Menschenverstand' hat oder eben nicht hat, ist trefflich und leidenschaftlich möglich.

Haha! Erstens klasse Definition. Zweitens: Die Frage, wer über solchen verfügt, ist natürlich mehr als strittig. Im Nachhinein dann zwar nicht mehr, aber dann ist die Kacke ja meist auch schon am Dampfen.
Mir reicht es schon für mich alleine, wenn ich in meinem Bau spüre, wer ne Vollmacke hat, wer einfach vielleicht intelligent, aber nur ein ideologisch verblendeter Mausschubser ist und wer im eigentlichen Sinne des Wortes Psychopath ist. Was die anderen Leute angeht: wenn die es nicht merken, kann ich es auch nicht ändern :-).

Dem habe ich nichts hinzuzufügen!
Denn, genau sehe ich das auch.

Grins, ja, das Missionieren sollte man eingestellt haben, ist fast immer verlorene Liebesmüh ;-)

Ich halte es da generell am liebsten mit Kant, " ...haben sie den Mut sich Ihres Verstandes zu bedienen"..., letztlich muss ein jeder zuerst die Entscheidung treffen welchem "Berater" bzw Wissenschaftler / Forscher Meinungsmacher, er glauben schenken mag.

Die eigene Vorsortierung, wem man Glauben schenkt, wessen Folgerung man als logisch und stichhaltig erachtete, ist wesentlicher als man glaubt, und je mehr Quellen man sich bedient und je breiter das eigene Wissen allgemein oder um die spezifische Information - Qui bono, wer finanziert es , was hat derjenige für einen persönlichen Hintergrund, was hat er sonst für Ansichten, welchen Ideologien folgt er evtl. - desto näher kommt er dem " Ganzwissen " und ist manchmal gewissen Kreisen gefährlicher ... so ist manchmal gerade im Ideologiebereich der Ausdruck "gefährliches Halbwissen" bestimmt des öfteren eher durch "bestimmten Kreisen suspektes Mehrwissen" zu ersetzen.

Hi saamychristen, falls Du diese Video über Wikipedia noch nicht kennst, solltest Du es Dir mal über die Tage gönnen... ;-)

Ich halte Wikipedia in vielen Gebieten für recht problematisch... aber entscheide selbst.

Danke für den Kommentar!
Ja, doch, ich kenne diesen Film. Deswegen sage ich ja, dass ich Wikipedia bei politisch umstrittenen oder brisanten Themen nicht empfehle. Man kann sicherlich auch solche Artikel lesen, muss aber wissen, welche Sichtweise da etwa zum Tragen kommen wird. Das muss man bei der Wahrnehmung beachten.

Selber kenne ich ein wenig die Historie des Wikipedia-Eintrags des neuen Bundestagsabgeordneten Peter Boehringer (AfD Bayern). Ein Bekannter von ihm hat vor der Wahl unaufgefordert seine Biographie geschrieben und eingestellt, natürlich war diese positiv formuliert.

Das wurde sofort rausgenommen und auf Nachfrage wurden sofort Verdächtigungen und Unterstellungen geäussert. Im Stile von 'wenn Sie den schon kennen, haben Sie ihn sicher zu dieser Gefälligkeit aufgefordert, stehen Sie doch dazu' usw. und es wurde auch so getan, als ob ein so geschriebener Artikel vollkommen wertlos sein müsse, dass dieses und jenes überhaupt nicht gehe usw. Kurzum, es wurde ein Riesentheater veranstaltet. Ich sage nochmal, gerade diese Leute, die da dann so aggressiv rumhampeln sind die, von denen ich glaube, dass sie für ihr Engagement bezahlt werden. Für mich wären Unimitarbeiter im Teilzeitmodell ideale Kandidaten für Geheimdienst-Nebenjobs. Natürlich habe ich keinen konkreten Beweis dafür, aber ich halte die Spekulation für ziemlich wahrscheinlich.

Ja... nur das Problem ist halt, dass die Politik sich mittlerweile so vieler Themenbereiche bemächtigt, dass die "Beeinflussung" Wikipedias recht umfangreich ist und jemand, der nur darauf vertraut und keine anderen Quellen berücksichtigt, tendenziell "verdummt" , da ihm eine "Scheinwelt" vorgegaukelt wird.

Die Administratoren bei Wiki sind halt durch die Bank alle recht links-grün angehaucht, ob beim Umweltschutz, Klima-Kirche, Geschichte... tendieren oftmals in eine sehr konkrete Richtung...

Selbst in diverse wissenschaftliche Bereiche hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten eine starke political Correctness eingeschlichen und polarisiert immer stärker.

Zunächst beginnt man bei jeder Wahrheitssuche oder Forschung bei einer Ausgangslage, die vielleicht sehr konstruktiv und offen sein kann, das in der Regel aber nicht wirklich ist.

Wenn man Wiki sowohl in deutscher, als auch in englischer Sprache liest, bekommt man das mit, was der deutschen und angelsächsischen Doktrin entspricht. Ich würde da nicht unbedingt von konkreten Dingen wie links-grün-volksverdummend usw. sprechen, sondern von zeitgeistlich-regierungstreu bis staatsergeben. Ich bin überzeugt, dass diese Loyalität im Vordergrund steht.

Das übelste ist für mich eigentlich der revolutionäre Inhalt 'das Private ist politisch'. Damit wird das Recht auf Privatsphäre negiert. Dessen Anwendungsbereich kann typisch-zeitgeistlich gummig-dehnbar auf nahezu alles ausgeweitet werden.

Da sind wir garnicht weit auseinander, denn in meinen Augen ist der Zeitgeist bzw. die etaistische Sicht seit den 68´ern links-grün-verseucht. Ist ein großer Themenkomplex, aber man kann oft die Verbindungen (Beeinträchtigung) durch den Kultur-Marximus (Frankfurter Schule) erkennen. Dessen Apologeten haben sich überall in den höchsten Amtern festgebissen und verteidigen ihre Claims ! Es geht halt um die Meinungs-/Deutungshoheit, wer die hält(besitzt) kann die Fäden ziehen ;-)

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