Was unterscheidet arme und reiche Menschen?
In diesem Beitrag betrachte ich Verhaltensweisen. Manches Verhalten trifft eventuell auch auf dich zu. Es geht nicht darum, Menschen zu stigmatisieren, sondern soll dir persönlich Anreize geben, wie du deine wirtschaftliche Stellung verbessern kannst.
Ich werde verschieden Situationen vorstellen und beleuchten, wie finanziell "arme" und "reiche" Menschen TENDENZIELL agieren. Ich möchte keine Pauschalisierungen vornehmen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch wenn man Pauschalisierungen vermeidet, sind die dargestellten Umgehensweisen mit der jeweiligen Situation oftmals sehr gleichartig.
Gewiss gibt es noch mehr Unterschiede in den Verhaltensweisen. Folgend habe ich die meiner Meinung nach die 7 wichtigsten Unterschiede dargestellt. Was glaubt ihr, beachte ich unzureichend? Ich freue mich über eure Kommentare!
P.S.: Wenn dir dieser Artikel zu lang scheint, habe ich die Kernaussagen als Überschriften zusammengefasst.
Als Beispiel nehmen wir uns zwei fiktive Charaktäre.
Tom
Tom kämpft regelmäßig mit seinen Finanzen, empfindet es als Last mit seinen Finanzen umzugehen und es ist schwer für ihn, die Motivation aufrecht zu erhalten, sein Einkommen zu steigern. Tom fügt sich dem Hamsterrad jedoch, denn es sind ja auch Rechnungen zu bezahlen.Daniel
Daniel ist finanziell unabhängig und hat Freude an seinem Leben.Was unterscheidet die Beiden?
Tom & Daniel wohnen in der gleichen Nachbarschaft unter ähnlichen Umständen, sind beide nicht sonderlich sportlich oder überdurchschnittlich intelligent. Aber was unterscheidet die Beiden und warum ist deren Leben so unterschiedlich?Tom
Wenn Tom seinen Lohn erhält, ist er total glücklich! Mit Geld kann man leben! Also kauft er sich beispielsweise ein neues Skateboard, ein paar neue Schuhe und hat Geld, welches er am Abend in seiner Lieblingsdisko ausgeben kann. Denn genau dazu ist Geld ja da!Tom wacht jedoch am nächsten Morgen auf und fühlt sich schei**e, denn er realisiert, das er wieder abgebrannt ist. Aber neben einem Kater hat er immerhin dieses Skateboard, welches ihm erst in ein paar Monaten zerbrechen wird.
Daniel
Auch Daniel erhält seinen Lohn. Doch befor Daniel irgendetwas unnützes kauft und bezahlt, bezahlt er sich erstmal selber. Erst wenn Daniel mindestens 10 Prozent seiner Einnahmen an sich selbst ausgezahlt hat, macht er sich Gedanken, wie er sein Geld beNUTZEN könnte.Merke 1: Die Reichen bezahlen als Erstes sich selbst.
Tom
Wenn Tom von der Arbeit nach Hause fährt, hält er an der Tankstelle. Schließlich gibt es dort diese leckeren Donuts und einen Energiedrink, um nach der Arbeit wieder auf Touren zu kommen. An der Kasse angekommen, gibt es dort Lotteriescheine. In der Hoffnung auf den großen Gewinn und ein sorgenfreies Leben kauft Tom auch ein Lotterielos. Es wirkt ihm attraktiv: den Job kündigen, weniger Verantwortung haben bzw. sie schneller lösen können und im Grunde für den Rest aller Tage an einem Strand in der Karibik rumzuhängen.Daniel
Daniel kauft sich kein Lotterielos, da er durch nachdenken begriffen hat, das bei diesem Spiel nur jene Menschen gewinnen, welche einen Überblick und Kontrolle über ihre Finanzen haben. Also die Lotterie und deren Finanzmanager. Sein Traum ist es nicht, den Rest seines Lebens irgendwo inaktiv rumzuhängen, sondern sein Leben aktiv zu gestallten, mit den Dingen, welche ihm Freude bereiten. Daniel würde sich gerne weiterentwickeln, wenn auch in kleinen Schritten. Er entscheidet sich für Ziele, welche er - und sei es nach und nach, Schritt für Schritt - erreichen kann, um somit seinen Wert zu steigern und auch mehr verdienen zu können.Merke 2: Reiche basieren ihre Entscheidungen auf langfristigen Belohnungen, statt auf schnelle und vorübergehende Befriedigung.
Tom
Tom hat gelernt zu arbeiten. Er hat einen ordentlichen "8 bis 5 Job" in einer Firma und erhält regelmäßig, Monat für Monat, seinen Lohn. Tom tauscht seine Zeit und seine Fähigkeit gegen Geld. Wenn Tom jedoch krank wird oder gerne für eine längere Zeit verreisen will, dann kann Tom dieses Tauschgeschäft nicht länger machen, wodurch sein EInkommen drastisch sinkt. Auch muss er fürchten, das sein Arbeitgeber ihn nicht länger braucht oder Toms eigene Qualifikation irgendwann weniger gefragt ist oder unnötig wird.Daniel
Daniel hat mehrere Wege, mit welchen er sein Geld verdient. Zumeist handelt es sich dabei um passives Einkommen. Dadurch erhält er Einkommen, rund um die Uhr, unabhöngig von seiner momentanen Leistung oder ob er irgendwo physisch anwesend ist. Auch wenn Daniel ein oder zwei Einkommensquellen wegbrechen sollten, hat er immernoch andere Quellen, welche ihn versorgen und vor Nöten bewahren.Merke 3: Reiche erwirken sich mehrere Quellen von Einkommen.
Tom
Als Tom die Schule abgeschlossen hat, ist er verdammt glücklich. Endlich kann es ans Geld verdienen gehen. Wie sehr hat Schule doch genervt!? Der beste Grund, um die alten Schulbücher am Lagerfeuer anzuzünden und einen Freudentanz aufzuführen. Da Tom nun Geld verdient, kann er sich endlich eine überteuerte Wohnung mieten und ein Auto (auf Raten) kaufen, welches noch mehr Knöpfe hat, als sein altes Auto. In der Hoffnung, es möge nicht zu schnell kaputt gehen und die Reparatur sei dann nicht zu teuer.Daniel
Auch Daniel freut sich über die Absolvierung der Schule. Daniel wisse jedoch den Wert von Bildung und bildet sich weiter fort. Er liest oder hört Bücher und bildet sich weiter fort. Daniel hat erkannt, dass das beste Investment, welches er machen kann, das Investment in sich selbst ist. Denn auch wenn er all sein Geld verlieren sollte, hat er immernoch sein Wissen, seine Fähigkeiten und Kompetenzen und kann darauf basierend wieder aufbauen.Merke 4: Reiche investieren kontinuierlich in sich selbst.
Tom
Toms Einkommen steigt nur langsam. Oftmals sogar nur im gleichen Maße wie die Inflationsrate. In manchen Jahren nochnichteinmal dies. Aber Tom macht seiner Meinung nach keine Fehler! Ebenfalls wisse er alles, was man in seinem Job so braucht. Tom ist folglich der Meinung, die Schuld für eine ausbleibende Einkommenserhähung hätte sein Chef, der Betriebsrat oder die Politik.Daniel
Daniel interessiert sich einen Rotz für die politischen Gegebenheiten und fokussiert sich auf jene Dinge, welche er unter Kontrolle hat oder haben kann. Wenn Daniel 2018 nicht mehr Geld verdient, als im Jahr 2018, dann wisse er: es ist seine eigene Schuld, denn er hat sein Vorhaben nicht ausreichend verfolgt.Merke 5: Reiche beschuldigen nicht, sondern übernehmen Eigenverantwortung für ihre Fehler.
Tom
Tom genießt das Wochende! Er schläft gerne lange. Auch danach entspannt er sich lieber. Schließlich sind das die Früchte seiner harten Arbeit! Schlaf und Nichtstun sind ihm eine entspannende Freude, welche er sich auch verdient hat.Daniel
Auch Daniel kann sehr gerne, sehr lange schlafen. Aber er hat entschieden, seine Zeit nicht zu verschlafen und steht auch am Wochenende früh auf. Daniel hat diese Motivation, weil er die Dinge erkennt, welche er verwirklichen kann und darf und das sie ihn voranbringen. Aktiv und produktiv.Merke 6: Reiche verschlafen nicht ihre Zeit.
Tom
Wenn Tom dann aufsteht, vertreibt er sich die Zeit mit Entertainment wie Netflix, bis es wieder Zeit wird, um schlafen zu gehen. Wenn er sich nicht gedankenlos vor dem Fernseher oder im Internet herumdrückt, fragt er sich, was er mit all der freien Zeit machen soll. Den Abend in einer Bar oder Disko zu verbringen, egal welcher Tag auch sei, das wäre ihm angenehm.Daniel
Daniel hat mehr im Blickfeld. Vor allem mit sich selbst. Er sieht Arbeit und den damit verbundenen Aufwand nicht als Opfergabe, sondern als Möglichkeit sich weiter zu entwickeln. Er ist weniger an Bars und Diskos interessiert. Dafür aber umso mehr, an seinem kontinuierlichen Fortschritt und seinen Zielen, Tag für Tag näher zu kommen.Merke 7: Reiche haben Entschlossenheit, eine klare Vision und den Zweck im Kopf.
Tom
Tom realisiert, dass das Produktivste was er diese Woche geschafft hat, 2 Level bei GTA oder einem anderen Computerspiel sind und 4 Tüten Chips am Stück vor dem Fernseher. Tom weiss, was er besser hätte tun sollen oder müssen. Er wisse aber auch: es gibt immer ein Morgen.Daniel
Daniel hat einen Plan und eine Art Checkliste, dessen Inhalt er kennt, weil er die Liste am Abend zuvor geschrieben hat. Darin notiert er sich die wichtigsten Dinge. Auch wenn Daniel es nicht schafft, alle Dinge zu abzuhandeln, hat er stets einen Fahrplan und letztlich auch Überblick und Kontrollmöglichkeit über die erreichten Dinge. Erst wenn Daniel seinen Fortschritt getan und kontrolliert hat, gibt er sich Dingen wie Internetvideos oder dem Barbesuch hin, welchen er dann aber auch genießt.Merke 8: Reiche machen zuerst Fortschritte, bevor sie sich Dingen wie Entertainment hingeben.
Fazit
Ich will damit nicht sagen, das dies die unumstößlichen Garanten für (Miss-)Erfolg sind. Meine 8 Beispiele zeigen jedoch typische Gegebenheiten bzw. Handlungsweisen auf.Was machst du nun?
Ich hoffe, ich konnte dich etwas zum Nachdenken bringen. Auf das wir alle unsere eigenen Handlungsweisen und deren Auswirkungen reflektieren und uns derer bewusst sind.Ich wünsche dir von ganzen Herzen, jeden Erfolg, welchen du dir vorstellen kannst, sofern dadurch kein Schaden entsteht. Auf diesen Tag, auf diesen Punkt! Auf das du dein Bewusstsein dafür geschult hast und daraus Stärke ziehen kannst. Auf Dich!
Eine Frage lässt du leider offen: Wie wird man reich? - Die meisten Reichen werden schon reich geboren.
Ich würde sagen reich wird man zuerst im Kopf.
Interessant ist auch dass einige der reichsten Menschen eben nicht reich geboren wurden. Ich denke da z.b. an Ray Dalio (gründer von Blackwater), Henry Ford, Elon Musk (PayPal, SpaceX, Tesla) , Bill Gates, Napoleon Hill, Aldi gründer Karl Albrecht und bestimmt noch einige hunderte mehr. ;)
Hey, gute Frage. Ob es da eine Generalantwort gibt? Oder so einen "Das funktioniert garantiert Fahrplan"? Ich glaube nicht. Aber ein paar Faktoren halte ich für absolut notwendig, sofern man sich den finanziellen Reichtum erarbeiten will:
Fokus auf das Ziel & Verantwortungsbewusstsein. Dies sind starke Triebfedern, welche das Handeln vorantreiben. Und dann werden sich auch Dinge eröffnen. Aber neue Wege werden immer erst kommen, wenn man selbser sich bewegt, so meine ich. Klar, Fügung kann helfen, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.
Mindset! Der Kopf! Sein Ziel wissen, daran glauben und arbeiten. Es wirklich wollen und dann bewegen. Sich selbst kritisch hinterfragen und aufhären sich selbst zu verarschen. Viel verarschen sich auch selbst. In gleichem Maße, wie die Verantwortung abgeschoben wird.
(Mal jetzt von esoterischem Krams oder Magie-Bla-Bla abgesehen, was durchaus auch Kraft haben kann, jetzt aber wohl komisch für manche Leser wirken würde.)
„Reicher Mann und armer Mann
standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
»Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«.“
Bertolt Brecht :)
Hey Joe. Ich denke gerade über diesen Ausspruch nach. Meinst du, das er heute immernoch (universelle) Gültigkeit hat?
Sei gegrüßt!
Ja, ich glaube auch dass der Reichtum der einen immer nur durch die Ausbeutung der anderen kommt. Auch wenn ein Reicher das nicht bewusst macht und ein ehrliches und faires Geschäft hat, nimmt er damit Geld aus dem Fluss dass er hortet was andere logischerweise dann nicht haben können. Und dafür wird er mit Zinsen auch noch belohnt.
Natürlich geben ihm die Kunden das Geld weil sie etwas von ihm wollen und sie sind ja auch zufrieden dann. Aber das Geld konzentriert sich an einer Stelle wo vieles davon nicht weiter fließt. Wie eine verstopfte Aterie. Einfach ungesund. ;)
Vielleicht hängt das alles nur mit dem Zinssystem zusammen? Negativzinsen wären da evtl. eine Lösung. Je mehr Geld du hast umso mehr Zinsen kostet es. Und die gehen zum Teil an die Leute die wenig haben. Müsste nur mal global so umgesetzt werden.
Ja, hat er! :)
Cooler Artikel. Ich finde die Darstellung mit Tom und Daniel nett, so kann man sich besser hineinversetzen.
LG
John B.
Hey John. Habe Dank für die Rückmeldung! Viel Erfolg bei Allem!
Schöner Artikel, er regt zum Nachdenken an. Ich glaube, dass man wohl die Wahrheit für ein erfolgreiches und befriedigendes Leben in der Mitte finden wird.
Heeeey. Habe Dank für die Rückmeldung! Gewiss. Irgendwo in der Mitte wird die leicht zu verwirklichende Praxis sein. Sei gegrüßt!
Guter vergleich zwischen dem typischen Couch-Potatoe-Schlaf-Schaf und dem Macher!