Ich / sie lachten mich aus (joru045)

in #writing6 years ago (edited)

Ich

… fühlte mich so klein, so unscheinbar und unwichtig; und doch so groß, zu groß. Jeder schaute mich an und ich wusste, was sie alle dachten - "seht ihn euch an, was er macht, wie er sich bewegt und wie er ausschaut!"
Aller Augen ruhten auf mir, verfolgten mich. Jede Bewegung, jedes Wort wurde von den Menschen, meinen Verfolgern, aufgesogen und lächerlich gemacht. Und jeder, der lachte, meinte mich.

Sie sahen mich gehen und lachten mich aus; hinter meinem Rücken wurde gegrinst und getuschelt - nur über mich, das konnte ich spüren, das wusste ich. Ich wäre so gerne tot gewesen, oder zumindest weit, weit weg.

Und jetzt, da ich tatsächlich tot bin und wie ein betrunkener Penner an eine Hauswand gelehnt sitze, wie im Schlaf, da lacht keiner mehr und keiner sieht mich an. Niemand hat mich sterben sehen, obwohl der Schmerz mich hat schreien lassen. Kein Blick streift mich.

Man hat mich nicht bemerkt. Ich war gar nie da.

writing-ich.png

044 schieß
043 Ich seh' ihn sterben
042 ein stern fiel vom himmel
041 Ein Berg kam an das Meer
040 Ummidurfel und Wawaschwafel
...
001 Der Spatz
Noch ein Tipp, um mich vielleicht besser zu verstehen
Vorstellung meiner Person


Bildquelle: https://pixabay.com/en/lonely-hiding-sad-young-alone-1822414/
Fotograf(in): Wokandapix
Text: joru

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Man hat mich nicht bemerkt. Ich war gar nie da.

Oh doch, Du wurdest bemerkt! 😎

In meiner Klasse gab es auch einige Schüler, die
auf den ersten Blick unscheinbar wirkten.
Aber insgeheim, niemand drückte es so aus,
wurden sie doch bewundert und respektiert.
Später hatten sie, die belächelt wurden,
einen tollen Beruf, der ihnen Spaß machte.

Es ist ermutigend, dass wir die Fähigkeit
haben, alles zu ändern.
Gut geschrieben. Viele Grüße.

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