Ist die Integration der DDR Bürger gescheitert?

in Deutsch Unplugged3 years ago (edited)

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Hallo liebe Community,
das Thema der Fragestellung aus dem Titel beschäftigt mich immer wieder. Als Mitte der 70er geborenes Kind war ich ein Teenager als die Wiedervereinigung statt fand. Damit konnte ich nicht viel anfangen, weil die DDR für mich ganz normal war. Ich hatte es ja nie anders kennen gelernt. Damals hatte ich auch andere Dinge im Kopf, als mich damit zu beschäftigen ob es nun richtig oder falsch, klug oder unklug ist, den Osten und die BRD wieder zusammen zu führen. Grundsätzlich sehe ich mich als Weltbürger und kann mit Nationalstolz nicht viel anfangen, außer zur Fußball WM😁 aber auch hier hält sich der Fanatismus in mir stark in Grenzen.
So gesehen war es für mich nicht zwingend notwendig eine Wiedervereinigung zu veranstalten. Ok, Familien wurden zusammen geführt und auch für die DDR Bürger hat es mich natürlich gefreut, dass sie fortan „frei“ waren und nicht mehr hinter dem eisernen Vorhang eingesperrt. Aber wäre dies nicht auch mit einer Zwei-Staaten Lösung gegangen? Wäre eventuell für beide Seiten die bessere Lösung gewesen. Der Osten als tatsächliche Demokratie hätte sich seine Identität bewahren können, hätte durch kräftige Finanzhilfe des Westens ökonomisch aufholen können aber durch eine eigene Währung viel mehr Spielraum dazu gehabt. Man hätte sich langsam wieder annähern können. Durch die sehr schnelle Wiedervereinigung und die damit verbundenen Umwälzungen sind viele im Osten ins Hintertreffen geraten oder fühlten sich abgehängt oder als Bürger zweiter Klasse.
Und daran hat sich bis heute nicht viel verändert. Im Osten haben wir nun die heraufbeschworenen blühenden Landschaften aber eben kaum noch Menschen da jeder der noch irgendwie laufen konnte in den Westen gezogen ist. Und der Rest, der noch im Osten geblieben ist? Nun von außen betrachtet wirkt es so, als ob es dort nur noch AFD Pack, Neonazis und radikale Impfgegner gibt. Meistens in Personalunion. Woran liegt das? Wir haben nun wirklich nicht den schlechtesten Staat/Staatsapparat auf der Welt aber dieser wird im Osten mittlerweile fast schon mehrheitlich abgelehnt, siehe Wahlergebnisse der AFD. Ist es wirklich nur die persönliche Ausweglosigkeit in der sich viele Menschen dort befinden, die den Osten anfällig für so etwas macht? Oder ist es der gänzlich andere Weg, den die Menschen in der DDR gegangen sind bzw. mitgehen mussten?
Wie kommen wir raus aus diesem Dilemma? Mit Verstand, Aufklärung und Logik ist dem Problem nicht beizukommen. Das wurde, siehe Impfungen, zur Genüge versucht. Eine neuerliche Trennung wird vermutlich auch nicht mehr funktionieren. Aber kann sich Deutschland weiter beschämen lassen von Menschen, die Flüchtlingsheime anzünden, Polizisten angreifen und und und…
Ich weiß, dass beileibe nicht alle Menschen im Osten so sind und freue mich über jeden, der Stellung pro demokratisches Deutschland, pro Weltoffenheit und pro Menschlichkeit bezieht. Leider tritt die andere Spezies im Osten belegbar gehäuft auf. Und für alle die schreien, wir leben in einer Diktatur, ich bete jeden Abend, der Staat möge sein rechtmäßiges Machtmonopol doch endlich einmal konsequent ausnutzen und diese Menschen nicht mehr mit Samthandschuhen anfassen.
So, mag alles etwas wirr klingen aber ich habe einfach mal drauf los geschrieben was mir so in den Sinn kam als ich die Ausschreitungen heute in Magdeburg in den Nachrichten gesehen habe.

Macht’s gut Euer
Al

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 3 years ago (edited)

Freiheit ist eine Schimäre

Wir haben die Freiheit, in einem Regal mit hundert Shampoos zu wählen, welches uns gefällt. Wir haben die Freiheit, einen Beruf zu ergreifen, der uns ernährt. Wir haben die Freiheit zu wählen, wen wir damit noch reicher machen und sogar auf wessen Kosten wir uns amüsieren. Wir haben die Freiheit, uns gleich zu fühlen, obwohl es gerade die Ungleichheit ist, die angestrebt wird. Wir haben die Freiheit, uns über andere Menschen zu erheben. Die Verführer nennen das Individualismus. Bei genauem Hinsehen entpuppt sich Individualismus als Trugbild zur Verführung von Konsumenten. Wir sind faktisch so frei, wie eine Kuh in der Melkbox.

Ich kann dir sehr gut folgen und finde auch deinen Tonfall dem Phänomen der zersetzenden, kollektiven Geisteskrankheit im Osten meiner Republik durchaus als angemessen. Da kann ich deinen eher zartbesaiteten Kritikern nur antworten, dass man eine eiternde Wunde auch eiternde Wunde nennen muss.
Man darf nicht verallgemeinern? Warum eigentlich nicht, wenn sich Probleme auf relativ homogene Ursachen- und Symptomlagen reduzieren lassen? Die Verallgemeinerung ist ein sehr praktisches Werkzeug in der Wissenschaft. Braune Scheiße ist braune Scheiße und die stinkt. Korrupte Profiteure sind korrupte Profiteure. Da können Ästheten mit noch so viel Duftspray herum wedeln. Es hilft ihnen höchstens, das eigene, feingliedrige Ego zu polieren. In der Sache selbst ist das Verhalten kontraproduktiv, wie das zunehmend unverschämte Auftreten von Faschisten in Europa belegt.

Mit bis ins Feinste differenzierten Betrachtungen und aufgesetzter, politischer Korrektheit kommt man nicht weiter in einem Umfeld aus einerseits gierigen, juristisch schwer zu belangenden Egomanen im Westen und ihren gedemütigten Vasallen im Osten. Hier braucht es tatsächlich einen groben und meinetwegen mit Polizeiknüppeln geschlagenen Schnitt, um einen Diskurs überhaupt erstmal in Gang zu setzen. Man redet nur ständig übereinander und handeln tun einzig radikale Vollidioten mit ihren einst erfolglosen, westlichen Verführern aus den Salons des Politikgewerbes, die selbst vor dem Mittel der gesellschaftlichen Zersetzung nicht zurückschrecken, um an die Schweinetröge staatlicher Alimentation zu gelangen.

Das einzige was wir tatsächlich scheitern sehen, ist die Demokratie und das liegt wahrlich nicht an den Menschen im Osten der Republik. Das größte Übel sind postkoloniale, postfeudalistische Systeme, die mit Gewalt ihr Überleben sichern. Ohne die vielen, verführten, scheinbaren Individualisten wäre das überhaupt nicht möglich.

 3 years ago (edited)

Was ich Dir noch sagen wollte geschätzter @afrog !
Frohes neues Jahr und alles was dazu gehört wünsche ich Dir🍀❗️
VgA🙂

 2 years ago 

Danke Atego, das wünsche ich dir auch.

 3 years ago 

Danke, habe dazu gestern bei Markus Lanz eine schöne Diskussion gesehen. Gerade in den USA zeigt sich mehr als deutlich, wie einzelne Superreiche oder auch Mega-Firmen Einfluss ( Korruption ) auf die Politik nehmen mit dem Ziel den Staat abzuschaffen, siehe Trump und den Sturm aufs Kapitol. Vor jahren dachte ich mein bruder wäre durchgeknallt, als er mir weis machte, dass in der Zukunft Firmen die Welt beherrschen. So kann man sich täuschen.

 2 years ago 

Das ist nicht nur in den USA der Fall, wo man mindestens Millionär sein muss, um von Wählern überhaupt wahrgenommen zu werden. In Deutschland sitzen z. B. Bertelsmann, Springer und die Großindustrie auf den Schößen der Politiker. Das sind überwiegend Politiker, die ausschließlich von der öffentlichen Hand leben und ein Großteil davon hat zwar einen Beruf gelernt, den aber nie ausgeübt. Das bedeutet, diese Leute haben keine Ahnung vom tatsächlichen Leben. Ich meine, es sind alles Menschen, die ihren Lebensunterhalt aus recht üppigen Steuermitteln bestreiten. Solche Politiker sind natürlich jederzeit anfällig für Störunge. sie sind erpressbar. Wenn ihnen z. B. jemand droht, sie politisch kaltzustellen. Viele dieser Berufspolitiker sind natürlich ganz offensiv mit dabei, Nebeneinkünfte einzufahren. In dieser Hinsicht ist die Wirtschaftslobby ganz besonders erfindungsreich. Was diese Art Politiker ganz besonders interessiert, dürfte auf der Hand liegen. Es ist garantiert nicht dein Wohl. Du interessierst diese Leute nur dann, wenn ihr eigenes Wohl gefährdet ist. Das ist z.B. regelmäßig vor Wahlen der Fall, wenn dir ganz besonders perfide Honig ums Maul geschmiert wird. Demokratie ist auch eine Schimäre.

 3 years ago (edited)

Ho, was für ein Thema...
Das ist aus meiner Sicht überhaupt nicht in einem Beitrag abzuhandeln, da es viel zu komplex und schon gar nicht für Verallgemeinerungen geeignet ist. Außerdem ist es bei bei historischen Betrachtungen ja immer einfach zu behaupten, man hätte dies oder jenes machen können, denn im Nachhinein ist man immer schlauer.

Ich für meinen Teil bin froh, dass die Wende geschehen ist. Ich war damals 16 Jahre alt und habe dadurch einen "freieren", weniger vorherbestimmten Weg einschlagen können.
Man kann sich sicher darüber streiten, wie man es hätte besser machen können, und ob eine Zweistaatenlösung besser gewesen wäre. Aber das sind alles hypothetische Überlegungen, denn niemand kann sagen, was ein alternativer Weg für die Zukunft gebracht hätte...

Auf jeden Fall sind Fehler gemacht worden... Man denke da z. B. an die Treuhand. Deren nachträgliche Aufarbeitung auch nicht so rosig aussieht.
Aber ich sehe tatsächlich auch Menschen, die wieder in den Osten ziehen wollen. Mittlerweile ist der Abeitsmarkt hier nicht mehr so karg. Wenn Unternehmer erkennen, welches Potential motivierte Arbeitnehmer haben und entsprechende Bedingungen bieten, ziehen Fachkräfte auch in den Osten. Sicherlich kann Rostock nicht mit Frankfurt am Main mithalten, aber will man das? Auch nicht jede Stadt im Westen ist mit Frankfurt zu vergleichen...

Also, ich denke, dein Post ist etwas pessimistisch angehaucht und bei genauerer Betrachtung ggf. so auch nicht voll zutreffend.
Abgesehen davon kann ich radikalisierenden Ansichten ohnhin nichts abgewinnen, egal aus welcher Richtung.

 3 years ago 

Ja das ist ein abendfüllendes Thema oder auch mehr. Ja ich habe stark verallgemeinert, um auf Probleme aufmerksam zu machen, deren Tendenzen klar in diese Richtung gehen. Als radikal würde ich mich nicht bezeichnen, werde mal versuchen die einzelnen Themen Rechtsradikale, Ausländerfeindlichkeit und Impfgegner in ein paar Posts zu behandeln um meine Sichtweise näher darzulegen. Danke für Dein Feedback.

 3 years ago 

Als radikal würde ich mich nicht bezeichnen

Das hätte ich auch aus deinen bisherigen Beiträgen schließen und dir nicht unterstellen wollen.

Offensichtlich hast du ziemlich brisante Themen angesprochen, da die Kommentare doch sehr umfangreich ausfallen :-) Danke dafür!

 3 years ago 

Oha. Da bin ich aber froh, daß zumindest meine "Integration" gründlich mißlungen ist. Davon war nämlich im Einigungsvertrag nie die Rede. Beitritt oder Wiederanschluß oder andere Formulierungen waren volkstümlich, der jeweils eigenen Wahrnehmung entsprechend, und nie juristisch maßgeblich. Es gab einen Einigungsvertrag. Keine Integration der Einen in die Gesellschaft der Anderen. Dieses Vertragswerk war nicht das, war "wir" wollten. Wir in diesem Falle: die Ossis. Ich bin DDR-geprägt, auch wenn ich anders lebte als die meisten meiner Mitbürger. Daher war meine persönliche Geschichtsaufarbeitung noch einmal ganz anders und langwierig. Aber egal. So wenig ich mich als Deutsche verstehe oder so wenig ich Nationalitäten und Grenzen für wichtig erachte, so sehr bin ich dann doch von der Herkunft her ein Ossi.

Unter uns gab es viele verschiedene Vorstellungen davon, wie es nach der Wende weitergehen sollte. Keine davon wurde berücksichtigt. Ebenso nicht die Vorstellungen der Bürger jenseits der innerdeutschen Grenze, wenn ich das richtig beurteile. Es wurden ganz bestimmte, politische und wirtschaftliche Interessen bedient, die allgemein nicht zur Verbesserung der Gesamtsituation beigetragen haben (meine Einschätzung, die sicher von einigen geteilt wird)...

Heute haben wir mehr DDR, als Du wahrzunehmen bereit bist. Mehr von dem, was "wir" nicht mehr wollten. Ein sehr kluger britischer Freund hat mir bereits 2011 erklärt, daß tatsächlich die BRD zur DDR beigetreten wäre. Natürlich wiederum nicht juristisch, aber in der Anspruchshaltung der Politik, der Parteien, der Exekutive. Ich habe das lange bestitten, finde es aber mittlerweile bestätigt.

Die friedliche Wende 1989 war im übrigen nur deshalb erfolgreich und unblutig, weil auf der einen Seite die Unzufriedenheit und Entschlossenheit des Volkes beharrlich und geduldig auf den Straßen demonstriert wurde - und auf der anderen Seite kluge und mutige Menschen auf ihr Gewaltmonopol verzichtet haben, indem sie die entscheidenden Befehle NICHT gaben.

 3 years ago (edited)

und auf der anderen Seite kluge und mutige Menschen auf ihr Gewaltmonopol verzichtet haben, indem sie die entscheidenden Befehle NICHT gaben.

Das kann ich nur bestätigen. Ich habe später jemanden kennen gelernt, der zur Wendezeit bei der Bereitschaftspolizei war und genau diese Situation aus eigenem Erleben schilderte. Dazu gehörte natürlich auch die Angst, gegen die eigene (friedliche) Bevölkerung vorgehen zu müssen....

 3 years ago 

Ja, die Wünsche des Ostens wurden bei der Wende nicht berücksichtigt. Da stimme ich mit Dir überein. Dass wir heute mehr DDR sind als BRD sehe ich nicht so. Wir sind ein freies Land und jeder ist seines Glückes Schmied, kann sein Leben frei gestalten wie er es möchte. Mit notwendigen Regeln ohne die ein freies, soziales und friedliches Miteinander nicht möglich wäre. An diese sollte sich jeder halten und ich erwarte vom Staat, dass er diese durchsetzt. Ich kenne nur wenige Länder, in denen man so frei aber dennoch sicher ( sowohl körperlich als auch finanziell ) leben kann wie in Deutschland.
Bezüglich der friedlichen Wende gebe ich Dir vollkommen Recht und es war ein Segen, dass die entscheidenden Personen damals auf eine Eskalation verzichtet haben. Heute sehe ich aber eine eindeutige Eskalation seitens der Demonstrierenden, die zur Gewalt greifen. Das geht gar nicht und in diesem Fall bin ich nicht der Vertreter der ...dann halte auch die andere Wange in... Lebensweise.

 3 years ago (edited)

Ich sehe auch eine Eskalation seitens der Demonstrierenden. Zwei Punkte dazu: das sind wenige, im Vergleich zu mittlerweile bundesweit Hunderttausenden auf der Straße. Ich glaube, alleine in Baden-Wütemberg waren es 60.000 am letzten Wochenende. Alles gewaltbereite Ossis? Nee. Die nimmt man nur am prominentesten wahr. Weil sie laut und provokativ genau das wollen: Aufmerksamkeit. Das ist die zweite Sache - wer sind die Auffälligen, Gewalttätigen? Zum einen, ja, Menschen, denen es nicht um eine bestimmte Sache geht, denen Provokation als Selbstzweck genügt. Zum anderen Leute, die in ihrer Hilflosigkeit auf einen falschen Ausweg verfallen. Das ist nicht neu, sogar gut erforscht. In Deutschland dürfte die RAF das bekannteste Beispiel dafür sein, wie unerträglicher Druck einen nicht zu billigenden Gegendruck erzeugen kann. Hilflosigkeit und Fehlverhalten, falsche Einschätzung des Leidensdrucks auf der jeweils anderen Seite, Ignoranz... - hinterher ist das schale Gefühl bei allen Beteiligten gleich verteilt.

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 3 years ago 

Ich kenne in meinen Freundeskreis kaum jemanden der rechts angehaucht ist und glaube auch nicht das die Mehrheit im Osten rechts ist. Was traurig ist, ist das immer noch egal ob Rente oder Lohn selbst 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ein Unterschied zwischen Ost und West besteht. Das egal ob in der Politik oder im Bereich der Universitäten die Chefetagen ohne Menschen aus den Osten geführt werden. Das wir einen Ostbeauftragten in der Politik brauchen. Das macht das Zusammenwachsen auf jeden Fall nicht so einfach. Von den Treuhand Machenschaften redet auch kaum noch jemand. Der Osten ist definitiv nicht rechts und in Thüringen hat links regiert. Ich denke unsere Kinder erkennen keinen Unterschied zwischen Osten und Westen.

 3 years ago 

Ich denke unsere Kinder erkennen keinen Unterschied zwischen Osten und Westen.

Ja, so sehe ich es auch. In Erfurt ist es auch anders - weil wir dort meist im Urlaub sind, würde ich es als schöner bezeichnen - als in Schwerin und beides liegt im Osten :-)
Umso mehr stören mich die rechtlichen Unterschiede in manchen Bereichen selbst 30 Jahre nach der Wende.

 3 years ago 

Ich habe als Österreicher viel nun vom ehemaligen Osten mitbekommen, ein heißes Eisen, als aussenstehender kann ich nur sagen, das haben sich beide anders vorgestellt! Eine Wirtschaftsehe, die weder geheilt, noch geschieden werden kann, nur die künftigen Generationen können dies ändern!

 3 years ago 

Nö, besonders wirr klingt das nun nicht. Allerdings sehr pauschalisierend (auch, wenn du betonst, du wissest, dass nicht jeder...) und ehrlich gesagt ganz schön radikal.
Mit "rechtmäßiges Machtmonopol" beschreibst du keine Demokratie, sondern spielst den "Diktatur-Schreihälsen" eher noch in die Karten.
LG Chriddi (echte Wessi, die die pure Angst an der Grenze bei Verwandtenbesuchen aber schon ganz bewusst wahrgenommen hat, die auch keinen Bock auf "rechtsradikales Pack" hat, dies aber definitiv nicht nur in den neuen Bundesländern ortet)

 3 years ago 

Ja rechtsradikales Pack gibt es auch im Westen aber deutlich weniger im Verhältnis als im Osten. Wir sind Demokratie und Rechtsstaat. Hier hat per Definition der Staat das Macht- oder auch Gewaltmonopol. Deshalb laufen bei uns nicht Hillbillies mit automatischen Waffen durch die Gassen wie in den USA. Und ja, mag sich radikal anhören aber ich habe die Nase gestrichen voll von „Spaziergängern“ die Polizisten angreifen. Gegen diese und nur gegen diese sollte mit aller Härte und auch mit roher Gewalt vorgegangen werden. Sie sollen ja nicht gleich um die Ecke gebracht werden aber weh tun darf es schon ein bisschen. Und gegen die friedlichen Demonstranten habe ich rein gar nichts, das ist ihr gutes Recht, wenn sie sich an die Regeln halten.

 3 years ago (edited)

Ich kann nicht viel zur Vergangenheit sagen, da ich dort noch nicht anwesend war, aber ich denke, dass sich heute viele durch dieses Bild des Vernachlässigten Ostens beeinflussen lassen, obwohl dies vielleicht gar nicht so ist. Dadurch kommt es dazu, dass sich diese Ansicht in der gesamten Gesellschaft festigt und persönliche Probleme damit in Verbindung gebracht werden, sodass rechte Ansichten eher im Osten zu erkennen sind. So wird dann jedes Problem, was ihnen aufgetischt wird, hart diskutiert und Schlüsse daraus gezogen, dass Sie vernachlässigt und hintergangen werden und dies endlich ein Ende nehmen solle. Dieses Bild, dass der Westen dem Osten hervorgezogen wird, wird sich viele Generationen halten und wird schwer aus den Köpfen wieder herauszubekommen sein.

 3 years ago 

Ich würde auch in unbedingt vermeiden wollen, dass der Osten so eine Art "Opferrolle" einnimmt und pflegt.

Ich kann nicht viel zur Vergangenheit sagen, da ich dort noch nicht anwesend war

;-) Ich hoffe doch, dass du in deiner Vergangenheit schon anwesend warst ;-))

 3 years ago 

ich hätte nie geglaubt, daß es einmal zur "Wieder"vereinigung kommen würde. Es war ein großes Glück, daß der kalte Krieg eine größere Pause gemacht hatte, Dank Gorbatschow. Fast die Hälfte seines Territoriums zu verlieren und es ohne Krieg wieder bekommen zu haben. Wann hat es so einen Glücksfall je gegeben. Wir sollten dankbar sein. Es dauert eben länger als gedacht, bis wir die "Sieben Brücken" überschritten haben.

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