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RE: Ideologie 088 - Polit-ökonomische Alchemie - Mietpreisbremsen und Non-Profit-Immobilien

in #deutsch6 years ago

Der Käufer einer Immobilie erbringt eine Leistung, erhält Geld als Gegenwert und setzt dieses Geld ein, um eine Immobilie zu kaufen. Der Mieter erbringt eine Leistung, für die er Geld bekommt, um damit die Miete zu bezahlen. Eines Tages hat sich die Immobilie durch die Miete für den Besitzer armotisiert. Ab diesem Zeitpunkt wird aber vom Mieter weiterhin verlangt eine Leistung zu erbringen, obwohl diese vom Vermieter aus in keinem Gleichgewicht mehr steht.

Ist das dein Ernst?
Der Vermieter trägt das volle finanzielle Risiko. Das macht er deshalb, weil er sich in der Zukunft einen Gewinn erhofft. Genau dann, wenn das finanzielle Risiko weitgehend verschwunden ist und er Gewinn erwirtschaftet, soll nun die Immobilie an den Mieter übergehen, wie Du in deinem Artikel schreibst.
Wer soll dann noch so blöd sein und sich das finanzielle Risiko einer Unternehmung antun?

Erhöht der Vermieter nun die Miete, ist das ein Beweis für seine Unfähigkeit im Vornherein zu kalkulieren oder einfache Gier, die auf der Not des Mieters aufbaut. Nüchtern betrachtet ist eine Mieterhöhung also eine Abwälzung des unternehmerischen Risikos auf den Mieter, der aber gleichzeitig Kunde ist.

Du warst oder bist ja selbstständiger Taxifahrer.
Nach deiner Logik muss ein Taxifahrer für die ganze Zeit seines Arbeitslebens den gleichen Fahrpreis verlangen, ansonsten ist er unfähig oder gierig.
Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass für Unternehmer auch die Unkosten steigen?

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Ist das dein Ernst?

Ich vermute stark, daß das sein Ernst ist.

Und er dabei, wenn ich das Berufsbild richtig verstanden habe, ein Auto besitzt, es nicht selber benutzt, sondern als Erwerbsmodell dessen Nutzung vermietet.

"ethisch äußerst fragwürdig" wird diese Vorgehensweise benannt, wie ich oben lesen durfte. :)

Nachdem das Taxi abbezahlt ist, wird es ja an die Kunden verschenkt. Jeder bekommt ein Schräubchen.

Du warst oder bist ja selbstständiger Taxifahrer.

War.

Nach deiner Logik muss ein Taxifahrer für die ganze Zeit seines Arbeitslebens den gleichen Fahrpreis verlangen, ansonsten ist er unfähig oder gierig.

Der Preis für das Taxi wird vom Staat vorgeben. Also eigentlich ein Beispiel, welches eher für meine Argumentation spricht.

Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass für Unternehmer auch die Unkosten steigen?

Um beim Beispiel des Taxis zu bleiben, was offensichtlich sehr interessant empfunden wird, zeige ich dir das gerne auf.

In der Regel finanziert man eine E-Klasse bei Mercedes. Diese kostet als Taxi für zertifizierte Unternehmer 28.500 Euro netto. Anzahlung ist Mehrwertsteuer, die man direkt vom Finanzamt wiederbekommt. Die Raten belaufen sich auf 5 Jahre und monatlich 550 Euro. Jetzt kommt die Preisfrage. Was passiert nach 5 Jahren? Ùbersteigen die Reparaturkosten für das "alte" Auto dann die Finanzierungsraten?

In dem ganzen Beispiel sollte man beachten, dass ein Taxi ein Luxus ist, wohingegen das Zuhause ein Grundbedürfnis darstellt.

Genau dann, wenn das finanzielle Risiko weitgehend verschwunden ist und er Gewinn erwirtschaftet, soll nun die Immobilie an den Mieter übergehen, wie Du in deinem Artikel schreibst.

Momentan ist es so, dass zum Zeitpunkt der Armotisierung die Mieten weiter steigen, was mindestens genauso paradox ist.
Der Zeitpunkt des Übergangs in Eigentum des Mieters muss nicht exakt dem der Armotisierung entsprechen.

Der Vergleich mit dem Taxi hinkt, weil da der Preis vom Staat vorgegeben wird. Kaum ein Gewerbe ist dermaßen reguliert. Der weniger regulierte Markt der Kuriere sieht aber noch erheblich finsterer aus.

Momentan ist es so, dass zum Zeitpunkt der Armotisierung die Mieten weiter steigen, was mindestens genauso paradox ist.

Erstens:
Angebot und Nachfrage

Zweitens:
Auch die Unterhaltskosten für die Immobilie steigen immer weiter.

Auch die Unterhaltskosten für die Immobilie steigen immer weiter.

Dafür fallen die laufenden Kosten nach der Armotisierung erheblich. So stark steigen die Unterhaltskosten nicht mal im Ansatz.

Angebot und Nachfrage

Ich habe in der Schule gelernt, nichts ist kleiner als ein Atom. Heute wissen wir es besser.

So stark steigen die Unterhaltskosten nicht mal im Ansatz.

Hast Du dir schon einmal angeschaut wie stark in den letzten Jahren Handwerkerleistungen und Baustoffe gestiegen sind.

Ich habe in der Schule gelernt, nichts ist kleiner als ein Atom. Heute wissen wir es besser.

Du bist also über 100 Jahre alt. Interessant...

Warum immer diese Versuche Verständnis für den armen Immobilienbesitzer zu erlangen? Die Preise von Immobilien sind so hoch wie nie zuvor. Wer meint, es lohne sich nicht mehr zu vermieten kann zu extrem himmlischen Preisen verkaufen. Da die Preise weiter steigen, scheinen dies zu wenige zu machen. Demzufolge muss sich das vermieten nach wie vor lohnen.

Wenn es sich nicht mehr lohnt, dann gibt es auch keine Häuser mehr.
Kapierst Du das nicht?
Dann dürfen Millionen von Menschen auf der Straße schlafen.

Von solchen apokalyptischen Prognosen halte ich gar nichts. Das klingt ähnlich wie das Märchen vom Trickle-Down-Effekt. Letztlich soll die Bevölkerung davon überzeugt werden, dass wenn die Reichen nicht reicher werden können, die Armen verloren seien. Aber es ist auch die typische Phrase der Panikmache. Auch die Untermalung der arroganten Haltung, es sei ja dumm das nicht zu verstehen, indem man einen Satz wie deinen hinzufügt.

Ich sehe darin erstmal fallende Preise, was dafür sorgt, dass sich erheblich mehr Menschen bestehenden Wohnraum kaufen können, anstelle von Mieten. Gleichzeitig würden auch Grundstückspreise fallen und etliche Bauherrenprojekte würden entstehen. Endlich könnte fast jeder sich sein eigenes Heim erwerben.

Ich sehe die millionen Obdachlosen eher im Falle einer weiteren Steigerung der Miete. Teure Städte auf der ganzen Welt machen das ja vor.

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