Die Rolle des Zinses in einer arbeitsteiligen Wirtschaft

in #deutsch6 years ago

Liebe Steemit Community,
liebe Freiheitsfeinde,
liebe Freiheitsfreunde,

heute im Unterricht fragte mich ein Schüler, was es mit dem Negativzins der EZB auf sich hat.
Die Schüler sind alle schon volljährig, also habe ich folgendes Beispiel gewählt:

IMG_4467.jpg

Ich: “Du sitzt im Biergarten mit einer frischen Maß Bier vor Dir.
Jetzt komme ich und bitte Dich mir die Maß Bier zu überlassen.
Würdest Du mir sie geben?”
Schüler: ”Natürlich nicht.”
Ich: ”Und wenn ich Dir verspreche, dass ich Dir im Gegenzug morgen eine frische Maß Bier hinstelle?”
Schüler: ”Nein.”
Ich: ”Wie viel Bier müsste ich Dir morgen hinstellen, damit Du mir heute deine Maß überlässt?”
Schüler: ”Mindestens 1.5 Maß”
Ich: ”Sehr gut, Du hast kapiert, dass der Konsum in der Gegenwart mehr wert ist, als der Konsum in der Zukunft.
Für den Konsumverzicht in der Gegenwart entschädige ich Dich dann morgen mit 1.5 Maß Bier.
Dies ist der Zins.
Die EZB würde Dir heute deine Maß Bier wegnehmen und Dir morgen nur eine halbe Maß hinstellen.”
Schüler: ”Die sind ja verrückt!”

Leider war dann die Stunde vorbei und ich konnte nicht mehr genauer auf die Funktionen des Zinses in einer arbeitsteiligen Wirtschaft eingehen.

Dies werde ich hiermit nachholen.

Wir leben leider seit der Vertreibung aus dem Paradies in einer Welt der Knappheit.

Lucas_Cranach_d.Ä._-_Adam_und_Eva_(Gemäldepaar),_Herzog_Anton_Ulrich-Museum.jpg

Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lucas_Cranach_d.Ä._-Adam_und_Eva(Gemäldepaar),_Herzog_Anton_Ulrich-Museum.jpg

Jeder bisherige Versuch dieses Paradies auf Erden wiederzuerlangen führte immer zu Millionen von Toten, aber das nur nebenbei.

Das was der Schüler in meinem Beispiel festgestellt hat, dass ihm nämlich eine Maß Bier heute mehr wert ist, als eine Maß Bier in der Zukunft nennt Ludwig von Mises die Zeitpräferenz.

Zeitpräferenz bedeutet, dass man dem gegenwärtig verfügbaren Gut einen höheren Wert beimisst, als einem Gut, das erst in der Zukunft verfügbar ist. In der Zeitpräferenz spiegelt sich der Urzins wieder.
Der Urzins ist eine Wertdifferenz zwischen heutigen Gütern und zukünftigen Gütern, oder zwischen der Erreichung heutiger Ziele und zukünftiger Ziele.
Da die Zeitpräferenz immer nur positiv sein kann, kann auch der Urzins immer nur positiv sein.

Oder um es mit Hans Hermann Hoppe zu sagen:

In acting, an actor invariably aims to substitute a more for a less satisfactory state of affairs and thus demonstrates a preference for more rather than fewer goods. Moreover, he invariably considers when In the future his goals will be reached, i.e.,the time necessary to accomplish them, as well as a good's duration of serviceability. Thus, he also demonstrates a universal preference for earlier over later goods, and for more over less durable ones. This is the phenomenon of time preference.
(Quelle:Hans Herrmann Hoppe:„On Time Preference, Government, and the Process of Decivilization“ (2006)”)

Also mein Schüler zieht die Maß Bier von heute, der Maß Bier von morgen vor, außerdem sind im 1.5 Maß morgen lieber als eine Maß heute.
Sein Urzins und seine Zeitpräferenz sind positiv.

Da Zeit auch ein knappes Gut ist, und ein Mensch sein Leben lang konsumieren muss, wird er früher erreichbare Güter immer höher bewerten, als zukünftig erreichbare Güter.
Würden wir nicht durch Zeitpräferenz eingegrenzt werden, dann würde der Mensch immer sparen und niemals konsumieren bzw. immer die Produktionsmethode wählen, die die größte Produktivität mit sich bringt.
Natürlich kann so niemand handeln.
Hoppe bringt in seinem Aufsatz hierzu ein gutes Beispiel, das ich sinngemäß wiedergeben möchte:
"Anstatt sich ein Fischernetz zu bauen, hätte Robinson Crusoe, gleich nachdem er auf seiner Insel gelandet ist, begonnen einen Fischkutter zu konstruieren, da dies die effizienteste Methode ist, Fische zu fangen."

Nun kommen wir zum Marktzins:
Ein Mensch wird, durch die Zeitpräferenz begrenzt, ein gegenwärtiges Gut immer nur dann gegen ein zukünftiges Gut tauschen, wenn er annimmt, dass er dadurch die Menge seiner zukünftigen Güter vergrößert.
Die persönliche Zeitpräferenzrate bestimmt die Prämie, die gegenwärtige Güter über zukünftige verlangen.
Diese Prämie, also der Zins, kann immer nur positiv sein.

Der Marktzinsatz gibt also die Gesamtzeitpräferenzrate in einer Volkswirtschaft wieder (solange keine Zentralbank reinpfuscht).
Der Marktzins gleicht die Summe der Ersparnisse und die Summe der Investitionen aus.

Ersparnisse = das Angebot gegenwärtiger Güter, das für den Austausch zukünftiger Güter zur Verfügung steht.

Investitionen = Nachfrage nach gegenwärtigen Gütern, mit denen man hofft, zukünftiges Einkommen zu erwirtschafteten.

Dies funktioniert natürlich nur, wenn mehr produziert als konsumiert wird.
Ansonsten wäre der Zins unendlich hoch, und wir müssten ein primitives Leben, wie in der Steinzeit führen.

Ein Mensch mit einer niedrigen Zeitpräferenz neigt zum Sparen, ein Mensch mit einer hohen Zeitpräferenz neigt eher zum konsumieren.
Kleine Kinder und Tiere haben in der Regel eine hohe Zeitpräferenz, da sie sich nur auf die Gegenwart konzentrieren können.

Nachhaltiges Wirtschaften, heißt also immer erst sparen, dann investieren, dann konsumieren.
Die heutigen Ökonomen (in der Regel Keynesians) wollen uns weiß machen, man könnte sich reich konsumieren (am besten auf Kredit).
Dass also eine niedrige Zeitpräferenz schlecht sei.
Wir sollen uns also wie kleine Kinder verhalten.
Leider ist das unglaublicher Unsinn. Kredite machen erstens alles viel teurer, außerdem führen Kredite in einem Fiatgeldsystem zu einer Ausweitung der Geldmenge und damit zu Inflation und Langfristig zur Massenenteignung.
Auf Kredit zu konsumieren ist, wie das Saatgut aufzuessen.
Die EZB befeuert mit ihrer Zinspolitik das ganze noch.
Man kann sich noch gar nicht ausdenken, wie sich ein negativer Realzins langfristig auf die Moral der Menschen auswirkt.
Die negativen Realzinsen, bestrafen einen für das Sparen.
Den Menschen wird also eine hohe Zeitpräferenz anerzogen.
Langfristig kann das nur zu einer Verwahrlosung der Gesellschaft und im Endeffekt zum Zusammenbruch der Wirtschaft und des Gemeinwesens führen.

So jetzt wisst ihr, wie ich meine Schüler dazu bringe, mir ihr Bier zu überlassen.
Im nächsten Artikel werde ich Euch zeigen, wie sich die Besteuerung negativ auf die Spar-und Investitionsneigung auswirkt und wie sie dazu führt, das weniger Konsumgüter produziert werden.

Bis bald,
Stephan Haller

P.S. Hier gibts noch einen hervorragenden Vortrag von Hans Hermann Hoppe zur Praxeologie, also der Lehre vom menschlichen Handeln, bei dem es auch um die oben genannten Themen geht:

Sort:  

Viele spannende Gedanken!
Ich werde dazu später noch genauer Antworten, aber so viel kurz vorweg:

Es steht und fällt meines Erachtens immer damit, ob einerseits morgen noch die Chance besteht, dass genug Bier da ist (ansonsten müsste der Zins brutal hoch sein) oder ob andererseits du das Bier jetzt brauchst oder es dir sogar hinderlich ist, wenn du bspw. schnell zum Zug müsstest, wenn du die Zeit übersehen hast.

Das mag bei Bier seltsam klingen, aber bei Obst, Brot oder Blumen ist es ja viel besser es heute zu verkaufen. Es hängt auch davon ab, ob wir den Überfluss an Nahrung und Geld um uns herum sehen oder die Knappheit.

Wenn ich 2 Bier besorge, mein Freund aber gerade keines will, würde ich es um den gleichen Preis ja sofort jemandem an der Bar geben, um dann ein frisches Kühles besorgen zu können...

Ich finde auf jeden Fall wie im Chat zum Vollgeld spannend, dass wir von verschiedenen Seiten auf diese Sachen schauen und je nach Vergleich richtig und gleichzeitig falsch liegen können.

Das Thema Vollgeld hatte ja Irving Fisher schon vor langer Zeit aufgebracht.
Das Problem aber ist und bleibt die staatliche Zentralbank.
So viel Macht in einer Institution ist meiner Ansicht nach viel zu gefährlich.
Es spielt auch keine Rolle, ob eine Zentralbank oder Privatbank Geld aus dem Nichts schöpft.
Es ist und bleibt Falschgeld.
Echtes Geld kann immer nur aus Leistung/Arbeit entstehen.

Ein Buch das dir gefallen könnte, obwohl ich es noch nicht gelesen habe:
https://steemit.com/freedom/@adamkokesh/operation-big-easy-book-bomb

Kenne ich schon, hab mit Adam hier auf Steemit auch schon darüber gesprochen.
(Das Buch gibts auch hier kostenlos als pdf: https://thefreedomline.com/wp-content/uploads/2016/04/FREEDOM-ebook.pdf)
Bei ihm bin ich irgendwie zwiegespalten.
Einerseits machen seine Aktionen freiheitliche Ideen natürlich bekannter, aber im Vergleich zu Leuten wie Ron Paul, fehlt es ihm meiner Meinung nach an Intellekt.
Wenn man z.B. seine Diskussion mit Stefan Molyneux zur Zuwanderung und Grenzen (

) anschaut, merkt man sehr schnell, wie wenig "Substanz" er in sich hat.
Ich würde sagen ein libertärer auf RTL2-Niveau.
Aber auch die sind wichtig, vielleicht wichtiger als alle anderen.
Aber seine PR-Stunts sind irgendwie nicht so mein Fall.

Ein sehr guter Artikel, bei dem ich einiges gelernt habe.

Die heutigen Ökonomen (in der Regel Keynesians) wollen uns weiß machen, man könnte sich reich konsumieren (am besten auf Kredit).
Dass also eine niedrige Zeitpräferenz schlecht sei.
Wir sollen uns also wie kleine Kinder verhalten.

Das erklärt, warum in unserer Gesellschaft kein mündiges Menschenbild vermittelt wird und die Bürger ständig vor sich selbst und den Tücken des Daseins geschützt werden sollen.

Langfristig kann das nur zu einer Verwahrlosung der Gesellschaft und im Endeffekt zum Zusammenbruch der Wirtschaft und des Gemeinwesens führen.

Danke dafür!

Danke!

Dein Artikel ist sehr interessant. Anscheinend bin ich ein Mensch mit geringer Zeitpräferenz 😊. Zu wenig ist aber auch nicht gut. Den Satz:

"Auf Kredit zu konsumieren ist, wie das Saatgut aufzuessen."

Könnte ich mir einrahmen und übers bett hängen. So gut ist der!

Was bist du denn für ein Lehrer?

Danke!
Berufsschullehrer (Bautechnik/Sozialkunde)

Wenn man deinen Beitrag über Zins genau studiert und in ein Tauschgeschäft integriert, stellt man unweigerlich fest, dass der Zins kein Wesenszug des Geldes ist, sondern des Kreditierens.

Einfach ausgedrückt ist kreditieren eine Lieferung ohne sofortige Bezahlung. Der Kreditgeber wird mit einem Zins belohnt man könnte es auch Geduldsprämie nennen. Durch die nicht „sofortige Bezahlung“ entsteht eine zeitlich auseinanderliegende Lieferung aus der eine Preisdifferenz entsteht, der Zins, der dem Kreditgeber zusteht.
Andersherum ist z.B. ein Geld- Vorabzahler (Vorauskasse) ebenfalls ein Kreditgeber und verlangt deshalb zurecht einen Rabatt, das ist den wenigsten bewusst. Die Begriffe Zins und Rabatt liegen nah zusammen. Das wird bei einem Tausch von Realgütern am deutlichsten.
Da zeigt sich: oft gewährt ein Tauschpartner ein Zahlungsaufschub. D.h. er akzeptiert, dass die Bezahlung, also die Gegenlieferung für seine Lieferung erst später erfolgt. Einem Zahlungsaufschub korrespondiert ein Liefervorschub: Ich darf jetzt schon ein Gut nutzen oder verbrauchen, was ich noch nicht bezahlt habe. Der Zins ist der Preis für die frühere Verfügbarkeit von Gütern. Oder anders betrachtet der Preis für eine spätere Bezahlung.
Man spricht immer vom Zins und verteufelt diesen sogar. Auf der anderen Seite, die nie betrachtet wird steht der Rabatt, Rabatt ist gut, Zins ist schlecht. Dabei ist der Rabatt dass Gegenstück der gleichen Medaille. Auch der Rabatt erwächst aus einer Zeitdifferenz, freilich auch aus einer Mengendifferenz, die bei realer Betrachtung aber ebenfalls eine Zeitdifferenz ist.
Der Zins ist somit nichts anderes als der Lohn für die Geduld desjenigen, der auf eine Bezahlung bzw. Rückzahlung wartet. Bis dahin akzeptiert er ein bloßes Versprechen als Tauschobjekt - zur vorläufigen Komplettierung eines gegenwärtigen abzuschließenden Geschäfts. Daher auch die Definition „Geduldsprämie“. Der Gläubiger wird dafür honoriert, dass er duldet, dass die Gegenlieferung für seine Lieferung nicht sofort, sondern erst später erfolgt.
Daraus wird deutlich, dass das Wort „Zins“, wie auch das Wort „Zahlungsmittel“ ursprünglich eine vom Geldverkehr unabhängige prämonetäre Bedeutung hat. Die Zinszahlung ist nicht an das Vorhandensein von Geld gebunden, wie auch „Bezahlen“ nicht an Geld gebunden ist. Zins kann auch ein Naturalzins sein, der unter Umständen einem realen Tauschgut von vornherein schon aufgeschlagen wird. Der Zins ist daher ein Wesen der Tauschmodalität und nicht ein Wesen des Geldes.
Wenn also jemand behauptet: „Der Zins sei eine typische Erscheinung des Geldverkehrs!“ Sollte man besser dreimal darüber nachdenken.
Auch die Behauptung kursiert in vielen Köpfen, das der Zins Kompensiert so etwas wie eine „Eigentumsprämie“. Wer diese Behauptung benutzt, ist uns eine Erklärung schuldig.
Wer an eine Eigentums-Prämie beim Zins glaubt, der muss seine Zinstheorie freilich auf „Geheimnisse“ gründen.

Vielen Dank für die hervorragende Ergänzung meines Artikels.
Der Zins steckt einfach im menschlichen Handeln drin.
Man kann ihn durchaus als Naturgesetz sehen.
Der Versuch künstlich den Zins ins negative zu drücken ist wieder einmal ein perverser Versuch den "neuen Menschen" zu kreieren. Wo diese Versuche in der Geschichte immer wieder hingeführt haben, musste die Menschheit leider schon oft genug leidvoll erfahren.

Wieder einmal ein Top Artikel!

Dank dir! Deine Schüler können froh sein einen solchen Lehrer zu haben ;-)

Cheers.

Schöne anschauliche Beispiele für "nicht-BWL´er", mal gucken wann die "generellen Zinskritiker" und Gesellianer um die Ecke schlurfen, von denen gibt es hier einige im deutschsprachigen steemit ;-)

Danke! Ich bin ja auch nur ein Hobby-Ökonom.
Über die Zinskritiker würde ich mich freuen.
Bin gespannt, wie die mein Bierbeispiel widerlegen wollen.

Keine Sorge, auf die Gesellianer warte ich auch schon, ist nur noch keiner außerhalb von Andreas Popp aufgetaucht. Popp unterhält sich mit uns über dieses Thema nicht mehr. Auch verliert er seine Glaubwürdigkeit wenn seine Anhänger wüssten, wie er seine Zusatzumsätze generiert. Aber das sollen seine Anhänger selbst herausfinden. Soviel ist sicher, er ist näher bei Torsten Polleit als bei Gesell. Was man ihm lassen muss, er ist ein super Rhetoriker.

Super Artikel!
Ein Buch, was ich gerade lese beschäftigt sich ebenfalls mit Zinsen und ihrer Notwendigkeit. Gleichzeitig wird ein Geldsystem ohne Zins konstruiert, das den Menschen die nötige Spar-Entschleunigung geben soll.
Hier das Buch:
https://www.amazon.de/Die-Humane-Marktwirtschaft-Wirtschafts-Finanzsystem/dp/3940321133

Es ist lesenswert.

Danke!
Schreib doch einen Artikel über das Buch, wenn Du es fertiggelesen hast.

Sehr anschaulich und verständlich, vor allem nachvollziehbar erklärt. Danke

"....heute im Unterricht fragte mich ein Schüler, was es mit dem Negativzins der EZB auf sich hat."

Ich denke der Negativzins kommt daher weil es zu wenig Schuldner (auch Investoren genannt) gibt. Warum macht die EZB sonst so etwas?

Es gibt kein Sparen ohne Schulden. - dieser Satz ist doch richtig, oder ? - jeder Schuld steht eine Forderung gegenüber, und unter dem Strich ist die Bilanzsumme der Welt genau Null. Ersparten steht immer die gleiche Höhe an Schulden gegenüber. Gibt es mehr Erspartes als Schulden kann auch kein Zins bedient werden.

"Der gute deutsche private Haushalt sorgt nämlich vor, indem er spart, also weniger ausgibt als er einnimmt. Wenn er das tut, müssen aber zwingend diejenigen, die dem privaten Haushalt sein Einkommen zahlen, dauernd mehr ausgeben als sie einnehmen. Sie, das sind der Staat und die Unternehmen, machen also Verluste. Wenn in einer Wirtschaft investiert werden soll, in der eine große Gruppe spart, muss sich also eine andere Gruppe verschulden, damit die Wirtschaft insgesamt funktionieren kann."

Vielen Dank, falls jemand darauf eingehen kann....

@neffi, da Du mich gemuted hast, weiß ich nicht, ob Du das jetzt überhaupt lesen kannst.
In einem Fiatgeldsystem, wie wir das leider weltweit haben, ist das leider so.
Ich habe hier:
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/funktionsweisen-und-probleme-von-fiat-geld
und hier:
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/was-passiert-in-unserem-fiat-geldsystem-wenn-die-zinsen-steigen-und-die-boersen-crashen
schon darüber geschrieben.

In einer Kreditgeldwirtschaft gibt es genau aus diesen Gründen auch kein "Einkommen", denn es kommt durch die Zähleinheit Euro auf einen Papierzettel geschrieben nichts ein. Diese Kreditscheine Euro, Dollar usw. sind nicht einmal Tauschgüter, sondern nur Lückenfüller zur Vollendung einer Tauschhandlung z.B. Holz für Fleisch, Fleisch für Brot, Brot für Hosen, usw. Der Zahlenwert bestimmt nur die Einheiten wieviel Brot für eine Hose eingesetzt werden muss. Würden alle Kredite getilgt, wären alle Tauschhandlungen abgeschlossen. In einem Warengeld Gold, Silber, Tabak, Osterhasen, werden Realgüter getauscht. Wenn ich für mein Holz einen Goldklumpen bekomme, habe ich eine Ware erhalten, die ich entweder als Elektronikteil verwende und das Gut Elektronik aufwerte und diese Verkaufe und dafür einen größeren Goldklumpen erhalte, habe ich wieder Ware. Nehme ich den Goldklumpen nur als Tauschgut, erhalte ich wieder ein Gut = Ware. Wenn ich aber Schuldscheine annehme, ist auf diesem noch eine Schuld angeheftet, die erst noch erfüllt werden muss. Wenn ein Arbeiter seine Euros erhält, verspricht derjenige, der im die Euros aushändigt, dass er für diese Euros Fleisch beim Metzger erhält. Der Arbeiter geht zum Metzger und sagt dem Metzger, für diese Euros kannst Du beim Bäcker dein Brot holen. Der Bäcker der vom Metzger die Euros erhält geht zu seiner Bank und zahlt damit seine Schuld zurück. Das Kreditgeld wird durch diese Tilgung vernichtet indem die vorher stattgefundene Bilanzverlängerung wieder verkürzt wird. Der Tausch ist abgeschlossen. Das Spiel beginnt eigentlich von neuem. Das Problem dabei ist, dass die Bank Goldgräber spielt, nur dass er aus einem Billigen Stück Papier Gold macht. Ein alchemistisches Wunder. Es war schon immer der Traum der Alchemisten, aus Scheiße Gold zu machen. In der Kreditgeldwirtschaft ist das Wunder gelungen. Goldgräber ist ein Knochenjob und Osterhasen formen Zeitaufwendig. Die Suche nach Gold ein Glücksspiel, der Anbau von Kakaobohnen ein arbeitsintensives Zeitspiel der Laune der Natur. Buchungsvorgänge sind leicht verdientes Geld, was als Knochenjob verkauft wird.

Wieder eine super Ergänzung zu meinen Artikeln.
Deshalb wäre es auch richtiger, man würde nicht von Geld sprechen, wenn man über Euros, Dollars,etc. spricht, sondern von Geldzeichen.

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