Übernachten ohne Campinplatz - unsere Abenteuer Teil 4

in #deutsch7 years ago (edited)

Zuletzt hatten wir in vier aufeinanderfolgenden Nächten ausserhalb von Campingplätzen übernachtet. (Davon 2x im Grossraum Los Angeles). - Nicht ganz ohne Schwierigkeiten und mit viel Nervenkitzel. Aber lest selbst...

Hier geht es zu den vorigen Teilen:

Teil 1
Teil 2
Teil 3

2.1.2018 bis 3.2.2018 - Erstmals (fast) auf BLM-Land

Da wir tagsüber den Nationalpark komplett von Süden nach Norden durchquert hatten, wollten wir für die folgende Nacht nicht wieder zurückfahren, also versuchten wir unser Glück zum ersten Mal mit einem (sogar offiziell als Ausweichplatz angegebenen) BLM-Land (BLM= Bureau of Land Management).

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Es ist nämlich so, dass man dort immer frei stehen darf, es sei denn, es ist vor Ort anders ausgeschildert. Bisher hatten wir noch keine brauchbare Möglichkeit solche Orte zu recherchieren (ohne aufgeladenen PC), aber das war ein guter Test und mittlerweile habe ich eine Internetseite gefunden, die auch solche Orte zum Campen ganz praktisch ausweist. (siehe https://www.campendium.com)

Zum Finden der Campingplätze und freien Übernachtungsplätze möchte ich sowieso noch einen eigenen Post schreiben, in dem ich unsere Quellen aufliste. (Es handelt sich dabei um mehrere Apps, pdfs und Webseiten, da keine alle Informationen enthält.)

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Jedenfalls braucht man nicht glauben, dass es dort mitten in der Wüste so richtig einsam ist. - Ich meine als wir dort ankamen (wir haben es nicht ganz bis zum offiziellen BLM Feld "geschafft", weil die Straße so rumpelig war und Sven mir nicht geglaubt hat, dass wir noch nicht dort sind), waren schon vereinzelte Camper in mehr oder weniger großem Abstand zur Straße zwischen den kleinen Wüstenbüschen sichtbar, aber der Andrang hielt sich in Grenzen.

Dann senkte sich die Dunkelheit über das Land und wir dachten uns, dass jetzt Ruhe herrscht. Fehlanzeige! Es trafen noch lange einzelne und Gruppen von Fahrzeugen von allen Seiten ein. Manche ganz langsam, die kamen wohl so wie wir zum ersten Mal und andere rasten mit einer unglaublichen Zielstrebigkeit zwischen den einzelnen Büschen über das dunkle Feld, dass ich mich wunderte, dass sie nicht mal aus versehen ein kleines verstecktes Zelt niedermähen...

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Das ist unser Fernsehen auf der Reise. Wenn es dunkel geworden ist, setzen wir uns manchmal (einzeln oder manchmal alle Kinder auf mir) in die Fahrerkabine und schauen, was rundherum passiert. Das ist auch auf den Supermarktparkplätzen recht spannend, aber am schönsten war es in der Wüste, weil man so schön die Lichter der Autos und Fußgänger beobachten konnte und schauen, wie sich die Neuankömmlinge ihren Platz suchen. Ein Nachbar machte sogar kurz eine Feuershow neben seinem VW-Bus. (So eine, wo er die brennenden Stangen ganz schnell im Kreis dreht und damit Figuren in den Nachthimmel zeichnet.)

Die Nacht war dann aber auch sehr ruhig (außen) nur innen im Auto hatten wir einen kleinen Unruhegeist, der zu früh eingeschlafen war (kein Mittagsschlaf) und dann mitten in der Nacht um 2:00 Uhr plötzlich nicht mehr schlafen wollte, weil er Hunger hatte. Das erkannte ich aber nicht, weil ich sie ja eh gefühlt die ganze Zeit gestillt hatte, aber mein Mann sprach ein Machtwort und sagte: "Sie hat Hunger." und übernahm gottseidank auch die nächtliche Raubtierfütterung. Danach pendelte sie allerdings noch für 2 Stunden zwischen uns beiden, bis sie endlich, endlich wieder einschlief. Leider wachte dann schon fast wieder die Mittlere auf und wollte meine Hand halten, bis auch das nicht mehr reichte, weil sie wohl auch am Abend zu wenig gegessen hatte ("Was soll ich denn essen, wenn hier nichts am Tisch steht, was mir schmeckt?!"), aber sie ließ sich gottseidank mit Filmschauen am Handy ablenken, sodass wir noch ein wenig schlafen konnten.

(Ich dankenswerterweise noch ein bisschen mehr als mein Mann, weil er dann die morgendliche Fütterung auch noch übernahm. Gut dass ich ihm am Abend das geplante Frühstück mitgeteilt hatte. (Tiefgekühlte Blaubeerwaffeln. - Nicht zu vergleichen mit unseren hausgemachten Waffeln, aber ok.)

Tja und heute, heute sind wir zur Abwechslung mal wieder auf einem voll ausgestatteten Campingplatz gelandet, weil wir dringend Wäsche und anderes waschen mussten. - Das Wohnmobil hatten wir übrigens zwischendrin einmal bei einem Love`s Travel Stop entleert, wodurch wir genug Wasser und leere Abwasserbehälter hatten, als wir in Joshua Tree waren.

Das ist nämlich witzig. Im Joshua Tree Park, gibt es nur einen Campinplatz wo man dumpen (Abwasser ablassen) kann und in diesem und noch einem gibt es Wasser, aber keine Duschen. Auf den anderen Campingplätzen gibt es nur Plumpsklos, aber gar kein Wasser. So gesehen hätte es für uns gar keinen Nutzen gehabt, dort einen Platz zu nehmen, wenn denn einer frei gewesen wäre.

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Tipp: Wer in Joshua Tree Nationalpark einen Platz am Campingplatz möchte, muss sich schon um 8:00 am Eingang anstellen, um um 10:00 Uhr bei der Platzvergabe einen Platz zu ergattern. Das war uns zu stressig, deswegen haben wir in Kauf genommen, keinen Platz zu bekommen. Wobei heute, als wir noch einen kleinen Ausflug in den Park gemacht haben, haben wir festgestellt, dass der Indian Cove Campingplatz, auf den uns die dame vom Tourismusbüro schicken wollte, schon sehr schön gelegen ist. (Also rein von der Aussicht und vom Gefühl "im Nationalpark" zu sein, zahlt sich ein Campingplatz schon aus. Dann kann man direkt vom Wohnmmobil loswandern, anstatt erst alles zusammenzupacken.

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