Tag 44 - Texas - Zu viel Steemit auf der Fahrt nach Winnie
Der Morgen war nebelig. Die Sonne konnte man hinter dem Nebel gerade so erahnen. Es sah eher aus, als ob der Mond scheinen würde.
Unser Standplatz
Nebel am Stadtstrand von Galveston
Auf dem Weg zur Dusche, war ich sehr neugierig, ob ich alleine oder mit Fröschen duschen würde (siehe Vortag). Ich hatte jedoch Glück: Jemand hatte die Frösche entfernt und einer angenehmen heißen Dusche stand nichts mehr im Weg.
Später ging Sven mit den Kindern an den Strand, während ich ein paar Anfragen abarbeite und E-Mails schrieb.
Die Zeit war jedoch zu kurz, also arbeitete ich weiter, nachdem wir losgefahren waren, was bei Sven nicht gerade auf Zustimmung stieß. Lieber hätte ich Fotos von der Landschaft machen sollen. Aber wie schon mal geschrieben ist bei mir diesbezüglich eine gewisse Sättigung eingegreten und ich muss nicht mehr jedes Rindvieh und jeden Kaktus vom Autofenster aus fotografieren. In 95% der Fälle werden die auf diese Art entstandenen Fotos eh nichts.
Die Häuser in Galveston stehen wegen der Überschwemmungsgefahr fast alle auf Stelzen.
Wie auch immer. An diesem Tag hatte mich der Arbeitssog voll gefangen und die Todo-Liste voll im Griff, und ich hatte kein Hirn mehr für das was um mich herum passiert. - in einem lichte Moment dachte ich nur: „Aha... So passiert das also normalerweise...“ das ist das Gute an der Reise. Man ist raus aus dem Alltag und wenn man trotzdem in altbekannte Gewohnheiten rutscht, merkt man viel eher, was da genau passiert, als zu Hause, wo der Stress und Zeitdruck quasi Dauerzustand ist, weil ich mir ständig zu viel vornehme.
Ich verpasste, was draußen an den Fenstern vorbeizog, ich verpasste das Einkaufen und ich ignorierte die Beschwerden.
Die Kinder reagierten auf meine Abwesenheit jedenfalls sofort und schrien nach iPad, Handy Süßigkeiten und Bungi (die mittlere zupft zur Beruhigung an meinem Ellenbogen alias Bungi) und ich versuchte alles so gut wie möglich zu ignorieren und trotzdem mit meiner Arbeit weiterzumachen. Als das nicht klappte, schrieb ich ein spontanes Gedicht, das ich vor ein paar Tagen schon gepostet hatte.
Unser aller Rettung war die 4 km lange Überfahrt mit der Fähre von Galveston nach Port Bolivar. Währenddessen gingen Sven und Sara auf die Aussichtsplattform der Fähre und sahen Delphine, Pelikane und U-Boote und ich gab den anderen etwas zum Essen und malte mit Ihnen, sodass am Ende alle wieder zufrieden waren.
Unser Ziel war der Winnie Stowell County Park in Winnie, Texas. Das war eine sehr interessante Einrichtung, wo man mit Erlaubnis, die wir nicht einholen konnten, weil Sonntag war, kostenlos übernachten darf. (Uns fragte im Endeffekt niemand nach der Erlaubnis.)
Es schien so als ob dort jeder machen darf, was er will. Die einen tanzten auf einer Terasse Hip Hop oder so bis nach Einbruch der Dunkelheit, wir benutzten den Campingplatz ohne Erlaubnis und zapften den Strom an und wieder wer anderer kam mit einem Pferde-/Campinganhänger und sattelte im eigens dafür eingeschalten Flutlicht das Pferd auf und gab Reitstunden auf einem überdachten Platz. Der große 25 Jahre alte Spielplatz war auch ganz gut besucht...
Reitstunden bei Flutlicht
Gleich nebenan ist übrigens das Gelände für das Texas Rice Festival, das alljährlich im Oktober stattfindet. Das ist bestimmt auch ein interessantes Ereignis.
In einem Nachbarort Anahuac gibt es darüber hinaus das jährlich im September das Gator Festival.
Das erzählte und eine Mutter, die mit ihren 3 Kindern am Spielplatz war und sich gleichzeitig mit uns unter Sonnenschutz/Dach vor dem Regen unterstellte. Diese fragte ich auch nach den Reisfeldern, da ich mir kürzlich das Ziel gesetzt hatte, dass ich Reisfelder sehen möchte und dachte, dass ich dafür nach Asien fahre müsste. Am nächsten Tag während der Fahrt war ich aufmerksamer und konnte tatsächlich das eine oder andere abgeerntete Reisfeld erspähen.
Dann war auch dieser Tag schon wieder vorbei und wir zogen uns in unser Domizil zurück um zu Essen und schlafen zu gehen.
In der Nacht regnete es auch und wir standen mitten in der Wiese... oh oh!
PS: Während ich diese Zeilen poste, sitze ich schon in Biloxi, Mississippi am weißen Sandstrand in der Sonne und die Kinder backen Sandkuchen.
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Für alle, die mich noch nicht kennen, geht es hier zu meinem Vorstellungspost. (English Introducemyself-post)
Zur Zeit könnt ihr uns (fast) live auf unserer 8-wöchigen Reise mit dem Wohnmobil durch die USA haben begleiten! Danach geht es voraussichtlich weiter nach Mexiko. Die anderen Themen sind derzeit ein bisschen hintangestellt.
Wow amazing. very very beautiful photography
Thanks @sonci
Have a great day
Thanks
Andere Länder andere Regeln :-)
Erinnert mich ein bisschen an Malaysia und Vietnam. Da wird auch immer bis in die Nacht das Leben genossen. Aber hier sind die Menschen überwiegend viel draußen. Ganuso wie bei dir in Mexico. Ganz anders als in Deutschland wo sich jeder am liebsten hinter seiner dicken Wohnungstür einschließt.
Lg
Leo
Noch sind wir in USA. Der Bericht ist aus Texas (wie in der Überschrift steht) 😉
Aber klar, sobald es wärmer ist, sind die Leute mehr draußen.