Zitate 069 - Jordan Peterson - neues Interview mit CliffCentral 3/4

in #deutsch6 years ago (edited)

03. April 2018

Übersicht über alle Teile und die Audiodatei des Interviews auf YouTube [2]:
Teil 1/4 - Junge Erwachsene, Universitäten, die linke Seite des politischen Spektrums und Ungleichheit
Teil 2/4 - Der gescheiterte Marxismus, Familien, die westliche Gesellschaft als Tyrannei
Teil 3/4 - Meinungsfreiheit, Sprache, die Schwierigkeiten im Leben, die Wahrheit und ihre Bedeutung
Teil 4/4 - Die Macht der Sprache, Politik in Kanada und Südafrika, die Welt aktuell

Teil 3/4 - Meinungsfreiheit, Sprache, die Schwierigkeiten im Leben, die Wahrheit und ihre Bedeutung

(26:16-38:48)

(26:16) - Gareth Cliff:

One of the things that got you a lot of attention and created enormous controversy on the internet was the issue around Bill C16 in Canada [14] and the issue of having to use, being forced by law, certain pronouns. This led to all kinds of complications within institutions. If you did not use these pronouns, you would be in contravention of the law. You stood up and said: 'No! You cannot regulate my speech.' How did that go?

Eines der Dinge, die Ihnen eine Menge an Aufmerksamkeit gebracht, aber auch Auseinandersetzungen hervorgerufen hat, waren die Streitpunkte um Gesetzesentwurf (Bill) C16 in Kanada [14]. Es war das Problem, gesetzlich dazu gezwungen zu sein, gewisse Pronomen (für die Geschlechtsbezeichnung) zu verwenden. Das führte innerhalb der Institutionen zu allen Arten von Komplikationen. Wenn Sie diese Pronomen nicht verwenden, wäre das eine Zuwiderhandlung gegen das Gesetz. Sie sind aufgestanden und haben gesagt: 'Nein! Sie können meine Art zu reden nicht regulieren.' Wie ging die Sache aus?

(26:48) - Jordan Peterson:

We are required by law in Canada, because that Bill C16 passed. The defenders of the bill say, that it does not do what Dr. Peterson described it doing. That is completely wrong. The evidence for that is clear. We had a huge scandal in Canada at a University called Wilfried Laurier (Waterloo ON) [15], where a teaching assistant named Lindsay Shepherd [16] was pilloried by her professors and an administrator hired for that purpose. Because she dared to show five minutes of a video from a Canadian public television station that is very well regarded and very centrist. She dared to show it to one of her classes in a neutral manner. It was the biggest scandal that ever hit a Canadian university. It was like she was subjected to a Maoist inquisition. The legislation is every bit as reprehensible as I described it, perhaps more so. That sort of legislation is spreading like mad across the Western world and it is seriously not a good thing.

Jetzt sind wir in Kanada gesetzlich verpflichtet, (diese Pronomen zu verwenden - Anm.) denn der Gesetzesentwurf C16 ging erfolgreich durch das Parlament. Die Verteidiger des Gesetzesentwurfs sagen, dass er nicht das bewirkt, was Dr. Peterson beschrieben hat. Das ist vollständig verkehrt. Die Belege dafür sind klar. Wir hatten bereits einen riesigen Skandal in Kanada an einer Universität namens WIlfried Laurier (Waterloo ON) [15], wo eine lehrende Assistentin namens Lindsey Shepherd [16] von ihren Professoren und einem eigens dafür angestellten Verwalter an den Pranger gestellt wurde. Sie wagte es, einen fünf Minuten dauernden Videoausschnitt aus einer Sendung eines sehr geschätzten und zentristischen öffentlichen Fernsehsenders zu zeigen. Sie wagte es, das Video auf neutrale Weise einer ihrer Klassen zu zeigen. Es war der grösste Skandal, der je eine kanadische Universität erreichte. Es mutete an, als wäre sie einer maoistischen Inquisition ausgesetzt. Diese Gesetzgebung ist genauso verwerflich, wie ich es beschrieben habe, vielleicht sogar noch schlimmer. Und genau diese Art der Gesetzgebung breitet sich gerade wie verrückt in der westlichen Welt aus und das ist ernsthaft keine gute Sache.

This victimization status means - once you divide the world into oppressed and oppressor, add race, ethnicity and gender to that already toxic brew, then you give people within that framework status points for let us say multiplying their dimensions of victimisation - that people who are perfectly willing to use their suffering as a weapon and are emboldened to precisely do so. I did some work with a graduate student, a very smart girl, who had toured the mass grave sites in the former Yugoslavia. She was there for the breakup of the country. We wrote a paper on the precursors to genocide. One of the precursors to genocide is an enhanced sense of victimisation on the part of the people who ultimately carry out the genocide.

Der Status des gezielt Bestraften (Viktimisierten) bedeutet - wenn man die Welt einmal in Unterdrückte und Unterdrücker teilt, Fragen der Rassen, Ethnien und Geschlechter zu dieser bereits giftigen Brühe hinzugibt und den Menschen innerhalb dieses Rahmens Statuspunkte verteilt wenn sie den Grad (Dimensionalität) ihrer Bestrafung multiplizieren - dass die Menschen total willig sind, ihr Leiden als eine Waffe zu verwenden, sie werden dazu sogar ermutigt. Ich habe mit einer Absolventin zusammengearbeitet, einer sehr klugen jungen Frau, die im ehemaligen Jugoslawien die Stätten der Massengräber bereiste. Sie war dort, als die Aufteilung des Landes stattfand. Wir haben ein Paper über die Vorboten des Genozids herausgegeben. Einer der Vorboten ist ein verstärktes Gefühl der gezielten Bestrafung eines Teils des Volkes, welches schlussendlich den Genozid ausführen wird.

Life is hard, people have tragic lives. You could say in some sense, that we are all victims of our own fragility, mortality and even our own proclivity for evil. None of which you can necessarily directly lay at the feet of any of us as individuals. But to play your life out like you are a victim and you are being oppressed and that life is unfair and that you need to find a persecutor to torment, that just makes everything way, way, WAY worse. First of all, it will make you worse, miserable and bitter. Then it will make you dangerous and destabilise your society. It is an unbelievably bad idea. But this is what we are feeding to young people. It is not good.

Das Leben ist hart, die Menschen führen tragische Leben. Man kann in gewisser Weise sagen, dass wir alle Opfer unserer Zerbrechlichkeit, Sterblichkeit und unserem Hang zum Bösen sind. Keines dieser Dinge können Sie direkt jemandem von uns als Individuum anlasten. Aber, das Leben so auszuleben, als wäre man ein Opfer, ein Unterdrückter, zu glauben dass das Leben nicht gerecht ist und man einen Verfolger finden sollte, um ihn zu quälen, das macht alles viel, viel schlechter. Zuerst macht es einen selbst schlechter, unglücklich und verbittert. Aber dann macht es einen gefährlich und das destabilisiert die eigene Gesellschaft. Das ist also eine unglaublich schlechte Idee. Aber es ist genau das, was wir den jungen Menschen eintrichtern. Es ist nicht gut.

(29:18) - Gareth Cliff:

In the book you found pretty easy things for people to start doing. Like to stand up straight and put your shoulders back.

Sie haben für das Buch erstaunlich einfache Dinge gefunden, mit deren Umsetzung die Menschen beginnen können. Etwa gerade aufzustehen und die Schultern nach hinten zu stellen.

(29:27) - Jordan Peterson:

Well, that is the thing. I tried to pick rules, I would not call them banal exactly, but they have an element of normal day-to-dayness about them. Then, I wanted to go deep, deep down to show why those are conventions. There is a physical element to standing up straight with your shoulders back. It is an injunction to a literal, behavioural transformation. To pay attention and notice how you are standing and stand up straight, ok? That starts a cascade of beneficial, sociological and psychological processes. But then there is a metaphorical reason, too. Which is that life comes at you like a never-ending catastrophe. It is opportune as well, but it is just confronting you constantly, your own fragility, the catastrophe of the world.

Ja, das ist es. Ich versuchte, Regeln auszuwählen, ich würde sie nicht banal nennen, aber sie tragen ein Element der normalen Alltäglichkeit in sich. Dann wollte ich wirklich tief hineingehen um zu zeigen, dass das Konventionen sind. Es gibt auch eine physische Komponente zum geraden Aufstehen und die Schultern nach hinten stellen. Es ist eine Aufforderung zu einer tatsächlichen Wandlung des eigenen Verhaltens. Aufmerksam zu sein und und festzustellen, wie man dasteht und aufsteht, ok? Das begründet eine Reihe von nützlichen, soziologischen und psychologischen Vorgängen. Aber es gibt auch einen metaphorischen Grund. Es ist der, dass einen das Leben wie eine nicht enden wollende Katastrophe erreicht. Es ist auch passend, aber es konfrontiert einen dauernd, mit der eigenen Zerbrechlichkeit und der Katastrophe der Welt.

And the question is: 'How do you withstand that?' The answer is: 'Voluntarily, with your shoulders back and yourself exposed to the world.' That is the courageous stance of confrontation. That is your best bet. That does not mean that you are necessarily always going to prevail. It does not mean that at all, but there is not a better strategy than to take that on voluntarily. The thing about taking it on voluntarily is the message, the deep symbolic message that lies at the bottom of Christianity. And in some sense, because of that, at the bottom of the West. The reason that Christ is a symbolic figure is - regardless of what you think about this religiously, we can speak about it only psychologically - that Christ represents the individual, who is willing to accept betrayal and a painful death as the price for existence. Can you accept that? You cannot just say: 'Yes!' That is a hard thing to accept, this is no joke. What are you going to do? Are you going to whine about it, get embittered and treat yourself as a victim and take revenge against the world? Or are you going to step forth and try to do something positive. Those are your options.

Die Frage ist:'Halten Sie dem stand?' Die Antwort lautet: 'Freiwillig! Mit den Schultern nach hinten gestellt und sich selbst der Welt ausgesetzt.' Das ist die mutige Haltung in der Konfrontation. Es ist Ihr bester Einsatz. Das heisst nicht, dass man stets siegen wird. Das heisst es überhaupt nicht, aber es gibt keine bessere Strategie, als das freiwillig auf sich zu nehmen. Die Essenz, das freiwillig hinzunehmen, ist die Botschaft, die tiefe symbolische Botschaft, die auf dem Boden des Christentums liegt. In gewisser Weise liegt diese deswegen auch auf dem Boden des Westens. Der Grund warum Christus eine symbolische Figur ist - unabhängig davon, wie man religiös darüber denkt, wir können rein psychologisch darüber sprechen - ist der, dass er für das Individuum steht, das bereit ist, auch Betrug und einen schmerzvollen Tod als den Preis für seine Existenz hinzunehmen. Können Sie das annehmen? Man kann da nicht nur sagen: 'Ja!' Es ist eine schwierige Sache, das anzunehmen, das ist kein Witz. Was werden Sie tun? Werden Sie darüber weinen, verbittern und sich selbst wie ein Opfer behandeln, das an der Welt Rache üben wird? Oder werden SIe hervortreten und versuchen, etwas Positives zu tun? Das sind die Wahlmöglichkeiten.

(31:35) - Gareth Cliff:

When I look at what you have done, the output of your work, I find myself confused and I have to try to put myself in the position of being a clinical psychologist like you are. If you were my patient, I would say, Jordan Peterson is this very interesting combination of both a tremendously optimistic person, who seems to believe in humanity on the one hand, and on the other hand someone who is very skeptical about the ability for humans to do anything about a life which is inherently full of suffering, that is pessimistic. So, I find myself asking, which are you?

Wenn ich mir ansehe, was Sie getan haben, die Ergebnisse Ihrer Arbeit, dann empfinde ich mich etwas verwirrt und ich muss versuchen, mich in die Position des klinischen Psychologen zu bringen wie Sie einer sind. Wären Sie mein Patient, würde ich sagen, dass Jordan Peterson eine sehr interessante Kombination ist, einerseits ist er eine herausragend optimistische Person, die wirklich an die Menschheit glaubt, andererseits ist er jemand, der sehr skeptisch über die Möglichkeiten denkt, überhaupt etwas gegen ein Leben voll des Leidens tun zu können, das ist pessimistisch. Also befinde ich mich in der Lage, mich zu fragen, was sind Sie jetzt?

(32:14) - Jordan Peterson:

Look. That is a great observation. This is how I look at it and this is I think why my lectures and this book have received the attention they received. There are lots of reasons, but this is certainly one of them. Everybody knows what life is like. Everybody knows that life is a slaughterhouse and that history is a nightmare. That we are all steeped in blood up to our necks. Everyone knows that and that human beings have an unbelievable proclivity for malevolence and destruction. We all know that. I make that very clear in my talks and in my book. You can say, God, how could you be any more (pessimistic - remark) than that? Right, I do not think you can be, but, and this is the important thing. As the darkness becomes darker, because you are willing to peer into it, the light becomes clearer. You can see your way through. If you know how terrible things are, then you know what to avoid. That is a huge start.

Schauen Sie. Das ist eine hervorragende Beobachtung. So schaut man darauf und das ist es auch, warum meine Vorlesungen und dieses Buch diese Aufmerksamkeit bekommen haben. Es gibt viele Gründe, aber das ist einer davon. Jeder weiss, wie das Leben ist. Jeder weiss, dass das Leben ein Schlachthaus ist und die Geschichte ein Albtraum. Dass wir alle bis zum Hals im Blut eingeweicht sind. Alle wissen das und dass die menschlichen Wesen eine unglaubliche Neigung zur Boshaftigkeit und Zerstörung haben. Wir alle wissen das. Ich zeige das in meinen Vorträgen und meinem Buch sehr klar auf. Man kann sagen, Gott, wie könnte man noch mehr als das (pessimistisch - Anm.) sein? Richtig, ich denke nicht, dass man das kann, aber das ist eine wichtige Sache. Wenn die Dunkelheit dunkler wird, weil man hineinstarrt, wir das Licht klarer. Man kann den Weg hindurch sehen. Wenn man weiss, wie schrecklich die Dinge sind, weiss man, was man vermeiden will. Das ist ein gewaltiger Anfang.

I would say I am a person as pessimistic as you could possibly encounter. But I am also optimistic, because I do believe - and this is a very careful consideration - that the human spirit is up to the task. I believe that despite of the fact that life is a brutal tragedy in many ways and malevolence is real, that the human spirit is stronger than the darkness. I say this with reservation, knowing to some degree at least the depth of the darkness. So I can say to people: 'Look, there is way more to you than you think, way more!' If you face the things that are terrible and evil, then you can triumph over them. That is really something. People think: 'Oh my God! He is not painting a rosy picture of existence.' It is not snake oil here, do you know what I mean? It is not an easy fix. But having said that things are dark it is still possible to say that they could be lighter. I think, that that is real!

Ich würde sagen, dass ich wohl eine der pessimistischsten Personen bin, denen man begegnen kann. Aber ich bin auch optimistisch, weil ich glaube - das ist eine sehr sorgfältige Erwägung - dass der menschliche Geist der Aufgabe gewachsen ist. Ich glaube das, obwohl es eine Tatsache ist, dass das Leben auf vielerlei Art und Weise eine brutale Tragödie und die Boshaftigkeit real ist. Der menschliche Geist ist stärker als die Dunkelheit. Ich sage das unter dem Vorbehalt, dass ich mindestens in gewisser Weise um die Tiefe der Dunkelheit weiss. Somit kann ich zu den Leuten sagen: 'Schauen Sie, in Ihnen steckt viel mehr, als Sie denken, viel mehr!' Wenn man den schrecklichen und bösen Dingen gegenübersteht, kann man sie auch überwinden. Das ist wirklich etwas. Die Menschen denken: 'Oh mein Gott! Er malt kein rosiges Bild des Daseins.' Aber das ist kein Schlangenöl (Ausdruck für ein Produkt, das kaum eine echte Funktion hat, aber zur Problemlösung beworben wird - Anm.) [17] hier, wissen Sie, was ich meine? Das ist nicht leicht zusammenzubekommen. Aber wenn gesagt wurde, dass die Dinge dunkel sind, ist es immer noch möglich zu sagen, dass sie heller sein können. Ich denke, dass das real ist!

(34:22) - Gareth Cliff:

In much of your writing you take a very important focus and place it on truth. You seem to believe - and I think that is admirable - that truth matters. Now, in a world of Donald Trump, of Stalin and of people who have lied to us for pretty much the whole of human history and particularly people in leadership positions, explain why truth is so important to you.

In vielen von Ihren Schriften Sie Ihren Fokus auf eine sehr wichtig Sache, nämlich auf die Wahrheit. Sie scheinen zu glauben - das finde ich bewundernswert - dass die Wahrheit bedeutungsvoll ist. In einer Welt von Donald Trump, Stalin und Menschen, die uns über weiteste Teile der menschlichen Geschichte belogen haben, insbesondere Menschen, die das aus Führungspositionen getan haben, erklären Sie, warum Ihnen die Wahrheit so wichtig ist.

(34:48) - Jordan Peterson:

The first thing I would say about that is, that I spend a lot of time trying to understand totalitarian atrocity. The people, who I have read and admire the most, are the people like Primo Levi (1919-1987) [18], Viktor Frankl (1905-1997) [19], Alexander Solzhenitsyn (1918-2008) [20] and Fyodor Dostoevsky (1821-1881) [21]. Dostoevsky and Solzhenitsyn for that matter made a very strong case, that it was the individual proclivity to falsify his or her own experience that allowed the totalitarian brutality of the state to continue.

Die erste Sache, die ich dazu erwähnen möchte, ist, dass ich eine Menge Zeit damit verbringe, totalitäre Grausamkeit zu verstehen. Unter den Menschen, deren Literatur ich gelesen habe und ich am meisten bewundere, gehören Primo Levi (1919-1987) [18], Viktor Frankl (1905-1997) [19], Alexander Solschenizyn (1918-2008) [20] und Fjodor Dostojewski (1821-1881) [21]. Dostojewski und Solschenizyn brachten in dieser Angelegenheit sehr starke Beweise hervor. Nämlich dass es die individuelle Neigung ist, die eigenen Erfahrungen zu verfälschen, die es erlaubt, die totalitäre Brutalität des Staates weiterzuführen.

There is a direct relationship between individual morality and tyranny. Partly because, as tyranny begins to be imposed on you, you have to drive yourself through a series of convoluted lies in order to accept it. If you refuse to lie, tyrants have a much harder time getting their hands around your neck. You need to refuse to lie just to keep tyranny at bay. But it is even more than that.

Es gibt eine direkte Beziehung zwischen individueller Moralität und Tyrannei. Zum Teil geht das folgendermassen vor sich. Wenn damit begonnen wird, einem eine Tyrannei aufzuzwingen, muss man sich durch eine ganze von Lügen treiben, um diese hinzunehmen. Wenn man sich weigert, zu lügen, haben es Tyrannen viel schwerer, einem ihre Hände um den Hals zu legen. Um eine Tyrannei in Schach zu halten, muss man die Lüge ablehnen. Aber das geht noch weiter.

If you are engaged in deception, who in the world do you think you are fooling? Are you fooling yourself? That is not a good idea, because the more you fool yourself, the more you fill yourself with information that is not an accurate reflection of the world. The more you act on that information, the worse your end is going to be. If you are trying to fool other people, how long do you think that is going to work? It is not like people are not tracking your reputation. Are you trying to fool reality? Good luck with that. There is a lot of reality and there is not that much of you. You are just not going to get anywhere with it. What people do, is, they deceive and they gain in the short term. They make themselves willfully blind to the medium in the long term. They think, well I got away with that. No, you did not, it is just that the other shoe has not dropped. It might take 10 years and by then you may have forgotten why it happens. You do not bend the fabric of reality without it snapping back and taking you out, ever. I have never seen anyone in my clinical practice ever to get away with anything. It is terrifying, but how could it be otherwise? How do we believe that we can bend the fabric of reality and that that will stand? That is not how it works. Reality does not succumb to your imaginations.

Wenn man betrügerisch tätig ist, wen glaubt man hinters Licht führen zu können? Sich selbst? Das ist keine guter Ansatz, denn, je mehr man sich selbst zum Narren hält, umso mehr füllt man sich mit Informationen, die keine wahrheitsgemässe Reflexion der Welt darstellen. Je mehr man mit diesen Informationen arbeitet, desto schlechter wird das Ende sein. Wenn man andere hereinlegt, wie lange mag das gutgehen? Es ist nicht so, dass die Menschen die Reputation der anderen nicht zurückverfolgen, das tun sie sehr wohl. Will man stattdessen die Realität austricksen? Viel Glück damit. Es gibt eine riesige Menge an Realität und so wenig von einem selbst. Damit kommt man nirgendwohin. Was die Menschen tun, ist, den Betrug anzuwenden, um damit kurzfristig zu profitieren. Auf diese Weise machen sie sich selbst mutwillig blind für mittlere und lange Fristen. Sie gehen davon aus, dass sie davonkommen werden. Nein, das tut man nicht, es ist nur so, dass der zweite Schuh noch nicht gefallen ist. Das mag 10 Jahre gehen und bis dahin hat man wohl selbst vergessen, warum es dann dazu kommt. Man kann nicht die Gewebestruktur der Realität verbieten, ohne dass diese dereinst zurückschnappt und einen selbst unschädlich macht, das ist immer so. Ich habe in meiner ganzen Zeit der klinischen Praxis niemanden erlebt, der mit irgendwas davongekommen ist. Das ist angsteinflössend, doch wie könnte es anders sein? Wie kommt es, dass wir glauben, wir könnten die Struktur der Realität verbiegen und dass die Sache dann stehenbleibt? So läuft das nicht. Die Realität unterliegt nicht den eigenen Vorstellungen.

You might say there are crooked persons X, they are rich and powerful, look how they are thriving. I would say you are not looking close enough. Their wealth masks their corruption; their power only provides them with a manner of manifesting their bitterness and resentment. The people around them hate and despise them for their corruption. There is nothing about it that is good. It is a rotting corpse that is rotting with guilt. I mean guilt like cold guilt, I do not mean the psychological guilt, right? There is nothing about it, which is good. It is better to go to bed with a clear conscience.

Man mag sagen, dass es da ein betrügerische Personen X gibt, trotzdem sie sind reich und mächtig, schau wie sie aufblühen. Ich sage, da schaut man nicht genügend nahe hin. Ihr Reichtum maskiert ihre Korruption; ihre Macht gibt ihnen eine Möglichkeit, ihre Bitterkeit und Verachtung zu manifestieren. Die Menschen um sie herum hassen und verachten sie für ihre Korruption. Daran ist nichts Gutes. Es ist ein verrottender Körper, einer der in Schuld verrottet. Ich meine mit Schuld die kalte Schuld nicht die psychologische [22], klar? Daran ist nichts Gutes. Es ist besser, mit einem reinen Gewissen zu schlafen.

Look at someone like Joseph Stalin at the end of his life. He did not trust anyone, he thought that everyone lied to him all the time. Which was true, because everyone lied to him all the time. He thought that he was surrounded by enemies, which he was. He lived in hell. You think he was one of the most powerful tyrants that ever lived. Yes, he ruled over hell. Is it that what you want? If it is that, what you want, go for it, but my suggestion is, that you will not find it to your liking when you get there.

Schauen Sie sich jemanden wie Joseph Stalin am Ende seines Lebens an. Er vertraute niemandem und dachte, dass er von allen die ganze Zeit belogen wurde. Das war genau richtig, weil jeder ihn die ganze Zeit belog (Stalins System baute auf Angst und Gewalt auf, also sagte man, was der Tyrann hören wollte - Anm.). Er dachte, dass er von Feinden umgeben war, was stimmte. Er lebte in der Hölle. Man mag denken, dass er einer der mächtigsten Tyrannen war, die je gelebt haben. Ja, richtig, aber er regierte über eine Hölle. Ist das etwa das, was man möchte? Wenn es das ist, soll man das anstreben, aber mein Hinweis ist der, dass man es dort nach gemäss den eigenen Vorlieben antreffen wird.

It is better to serve humbly, it is better to work in a diner as an honest man, than to work as a tyrant of a corrupt society. I do not mean that metaphorically, I mean it is actually better.

Es ist besser, demütig seinen Dienst zu verrichten. Es ist besser, als ein ehrlicher Mensch in einem Restaurant zu arbeiten, denn als Tyrann einer kaputten Gesellschaft. Ich meine das auch nicht metaphorisch, sondern dass das tatsächlich etwas Besseres ist.


[2] Jordan Peterson is Gareths guest on CliffCentral South Africa. Dose of Truth YouTube Kanal, 15. März 2018
[14] https://en.wikipedia.org/wiki/An_Act_to_amend_the_Canadian_Human_Rights_Act_and_the_Criminal_Code
[15] https://en.wikipedia.org/wiki/Wilfrid_Laurier_University#2017_free_speech_controversy
[16] https://twitter.com/newworldhominin?lang=de
[17] https://en.wikipedia.org/wiki/Snake_oil
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlangen%C3%B6l
[18] https://en.wikipedia.org/wiki/Primo_Levi
https://de.wikipedia.org/wiki/Primo_Levi
[19] https://en.wikipedia.org/wiki/Viktor_Frankl
https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Frankl
[20] https://en.wikipedia.org/wiki/Aleksandr_Solzhenitsyn
https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Issajewitsch_Solschenizyn
[21] https://en.wikipedia.org/wiki/Fyodor_Dostoevsky
https://de.wikipedia.org/wiki/Fjodor_Dostojewski
[22] https://en.wikipedia.org/wiki/Guilt_emotion
https://de.wikipedia.org/wiki/Schuld_Ethik


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Einer der wenigen, die nicht verrückt geworden sind.

Danke für den Kommentar!
Ich hoffe, dass der Singular nicht impliziert, dass der Übersetzer zu den Verrückten gehört... Wobei, ein wenig schon, ich bemühe mich, gut damit umzugehen.

Wo ist denn in dem Satz ein Singular? :-)

Einer ist singular, aber es ist schon ok...

Den Teil über die Reichen ist wirklich gut dargestellt. Man sieht immer viel zuviel auf den äußeren Glitzer. Mehr auf den Schein als auf das Sein.

Wenn ich mich recht erinnere hat Stalin bei seinem Tod dann sehr wohl gemerkt von wievielen Feinden er umgeben war. Keiner hat ihm geholfen, alle haben nur um einen möglichst großen Teil vom Kuchen geschachert. Wie er gelebt hat ist er auch gestorben, von allen verlassen. Stirbt alleine obwohl er doch die ganze Menschheit erlösen wollte.
Wenn das nicht Tragik pur ist, weiss ichs auch nicht.

Danke für den Kommentar!

Hinter die Fassaden kann man nicht überall sehen, teilweise würde man gerne, teilweise aber auch nicht. Ich hatte da zunächst etwas Probleme beim Übersetzen, ich hoffe, dass es trotzdem gut herausgekommen ist.

Zu Stalin kann man nur sagen, dass er sicherlich ein absoluter Obergangster war, 1. wie er sich überhaupt an die Macht gebracht hat, 2. sie er sie lange erhalten konnte. Aber abgesehen davon, war das natürlich nicht lustig. Nicht nur Stalins, auch Lenins Ende war nicht zu beneiden.

Sie haben ein System der völlig durchgeknallten Gewalt und Willkür geschaffen und damit war eigentlich klar, dass kaum je die Wahrheit nach oben kommt, sondern nur Lügen und die besonders Gerissenen steigen auf.

Good one...keep-it-up @saamychristen

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