Der Sinn des Lebens - Teilnahme an @nissla's 'MittwochsQuickie'.
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Über die Frage nach dem Sinn des Lebens sinniere ich zwar des Öfteren, das Ergebnis jedoch ist stets dasselbe: Beim Versuch, eine auch nur halbwegs zufriedenstellende Antwort zu generieren, scheitere ich regelmäßig kläglich.
Sinn im kleinen Rahmen selbst erzeugen
Den Sinn und Zweck meines Daseins nicht ergründen zu können, ist keineswegs gleichbedeutend damit, völlig orientierungslos durchs Leben zu irren. Selbstredend steckte ich mir Ziele, mache Pläne und versuche, meine Wünsche Realität werden zu lassen, was Sinn zumindest suggeriert.
So besteht eines meiner Hauptziele darin, maximale Freiheit und Unabhängigkeit von äußeren Zwängen (Geld, Ortsgebundenheit, Arbeitszeiten, ...) und Konventionen zu erlangen. Dafür zu kämpfen, erfüllt mich auch in schwierigen Zeiten immer wieder mit Hoffnung und Energie sowie mein Leben mit einem gewissen 'Sinn'.
Dem Verlangen meiner egoistischen Gene, sie in die nächste Generation zu transferieren, gab ich als stolzer Vater einer süßen kleinen Tochter mittlerweile ebenfalls nach. :)
Es ist also durchaus möglich (und sinnvoll), sich im kleinen Rahmen des eigenen Lebens einen vermeintlichen Sinn selbst zu erschaffen, sozusagen als Placebo, um sich glücklicher zu fühlen.
Der Sinn des 'Großen Ganzen'
Immer dann jedoch, wenn ich mich tiefer in das Thema hineindenke, muss ich mir eingestehen, beim Blick auf das Große Ganze, das Universum, die Evolution, ... keinen Sinn erfassen zu können. Das heißt nicht, dass es per Definition keinen gibt, sondern lediglich, dass - wenn es ihn gibt - ich ihn nicht zu erkennen vermag.
Die Evolution ist ein wahrlich faszinierender durch Mutation und Gen-Neukombination befeuerter Trial-And-Error-Mechanismus, welcher zu immer neuen, vielfältigen und fantastischen Lebensformen führt, aber er folgt keinem für die Wissenschaft erkennbaren Plan. Es existiert kein angestrebtes Ziel. In ferner Zukunft wird die Erde verglühen und mit ihr alle jemals auf ihr erzeugten Gene (und wenn sich Homo sapiens oder eine andere Spezies bis dahin ins weite All aufgemacht hat und dann eben irgendwann und irgendwo anders verglüht, dann ändert das nichts am nicht erkennbaren Sinn des Ganzen). :)
Die eigentliche Frage, warum das Universum (und damit alles Leben) überhaupt existiert, bleibt unbeantwortet. Als kleines Staubkorn innerhalb eines, nach meinen Maßstäben, unermesslichen Alls, bleibt es mir verwehrt, einen Blick von Außerhalb auf die Welt, das Universum, zu werfen. Als Teil des Systems kann ich nicht einfach zwecks Perspektivwechsels aus ihm ausbrechen.
Könnte Microsoft Windows (obwohl mir dieses OS zutiefst unsympathisch ist, darf es hier als Beispiel dienen) jemals verstehen, wer Bill Gates ist, und zu welchem Zweck es kreiert wurde?
Wäre ich gläubig, fiele mir die Antwort vermutlich leichter: Alles hätte einen Sinn, und zumindest Gott kennte ihn. :)
Mir sind bisher allerdings keinerlei Indizien bekannt, die für die Existenz einer solchen sinnstiftenden höheren Instanz - nennen wir sie Gott - sprechen. Und allein die Tatsache, eine Existenz Gottes nicht widerlegen zu können, ist nicht ausreichend, um im Umkehrschluss an ihn zu glauben. Glaubte ich an alle nicht widerlegbaren Vorstellungen, müsste ich beispielsweise auch fest von der Existenz um den Pluto kreisender rosaroter Elefanten überzeugt sein. :)
Um etwas ernsthaft in Erwägung ziehen zu können, sollten Beobachtungen, Berechnungen, Ergebnisse von Experimenten oder plausible Theorien vorliegen, welche die dafür nötige Basis darstellen ...
Ich bin übrigens dennoch kein Atheist, muss aber als Agnostiker die Frage nach 'Gott', und damit einem höheren Sinn, mit "Ich weiß es nicht!" beantworten.
Bonus: So könnte es gewesen sein! :)
Etwas nicht wissen zu können bietet jedoch jenseits jeglicher Wissenschaft den Vorteil, trefflich phantasieren und spekulieren zu dürfen, da ohnehin alle im Dunkeln tappen, und somit alle noch so abstrusen Hypothesen gleichberechtigt nebeneinander stehen. :)
Deshalb möchte ich zum Schluss zwei meiner Lieblings(schnaps)ideen dafür präsentieren, warum es das Universum und folglich auch uns, samt einem Sinn, geben könnte:
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Vielleicht ist 'Gott' in seiner Welt eine Art Biologe oder Physiker, der das Universum in der Hoffnung erschuf, unter der Voraussetzung passend gewählter biochemisch-physikalischer Bedingungen entstünde Leben, inklusive der von uns so genannten Evolution.
Wer weiß, vielleicht brauchte sein Chef 'Leben' dringend für weitergehende Experimente, so dass 'Gott' das Universum in ziemlicher Eile anfertigen musste, um seinen Job nicht zu verlieren (was auch erklärte, weshalb letztlich etwas so Unausgegorenes wie ein Homo sapiens dabei entstand)? Vielleicht befindet sich das noch unfertige Gotteswerk auch noch immer im selben Reagenzglas, in dem es, durch Hinzufügen der nötigen Wärmeenergiemenge von außen, den Urknall erlebte?
Wir wären dann die 'Ameisen' eines solchen 'Entomologen', der aufgrund unserer Nützlichkeit für seine Experimente für möglichst lebensfreundliche Umweltbedingungen in seinem 'Formicarium', z. B. hinsichtlich Vorhandenseins der nötigen biologischen Bausteine, Temperatur oder Energiequellen, zu sorgen bedacht wäre.
Auch die Insekten eines echten, menschlichen Entomologen finden eine angenehme Temperatur, genug Wasser und Nahrung vor. Sie könnten glauben, der sie versorgende Mensch sei ihr 'Gott'. Könnte aber dieser 'Gott' eine Ameise hören, wenn sie plötzlich auf die Idee käme, zu ihm zu beten? Würde unser Biologen-Gott uns hören ...? :) -
Was, wenn Gott einen noch sehr jungen Sohn hat, der ihn ständig von der Arbeit ablenkte oder einfach nicht in Ruhe Götterfußball gucken ließ? Glücklicherweise ist er Programmierer und löste das Problem, indem er ein Computerspiel, "das Universum" genannt, kreierte, mit dem sich sein Sohn nun immerwährend beschäftigt, Galaxien, Sonnensysteme und auch unsere Erde beobachtend. Ein geniales Feature dieses Games ist die "Evolution", die es dem faulen Programmierer erspart, immer wieder neue Kreaturen selbst zu erfinden. Nein, das geschieht automatisch, ganz von selbst, so dass es seinem Sohn niemals zu langweilig wird. Zusätzlich bietet es dem launischen Gotteskind die Möglichkeit, z. B. durch das Werfen von Kometen auf die Erde, Abläufe selbst zu beeinflussen, wovon die Dinosaurier ein Lied singen können ... :)
Einige der hier geäußerten Gedanken finden sich bereits in einem eigenen englischsprachigen Artikel bezüglich der Frage, ob der Affinität zu spirituellem Denken genetische Ursachen zugrunde liegen.
Über dieses Thema kann man immens viel, aber auch nur ganz wenig schreiben. Ich präferiere die zweite Variante und komme zu folgendem Ergebnis: Es ist uns Menschen verwehrt, den Sinn des "Großen Ganzen" zu erfassen. Theologen und Esoteriker mögen sich damit ihr ganzes Leben beschäftigen, aber gibt es ein abschließendes Ergebnis? Nein.
Also fokussiere ich mich auf den Sinn meines eigenen, winzigen, endlichen Daseins. Ich suche den Sinn meiner Existenz in mir selbst, d.h. ich arbeite an meiner Selbstverwirklichung. Dabei achte ich darauf, anderen nicht zu schaden, sondern fallweise zu nützen. In meiner letzten Stunde möchte ich auf mein Leben zurückblicken und mir zumindest ein "ausreichend" attestieren.
Zur Existenz Gottes gibt es einen interessanten "Beweis" von Kurt Gödel (einer der bedeutensten Gelehrten im Bereich der mathematischen Logik):
https://steemit.com/de-stem/@mountain.phil28/goedels-ontologischer-gottesbeweis-staerken-und-grenzen-mathematischer-logik
Übrigens ist es schade, dass ausgezeichnete Autoren wie @mountain.phil28 hier oft nicht lange durchhalten.
Ich spekuliere viel zu gerne, um mir diese Freude nicht ab und zu zu gönnen. Seine Gedanken manchmal so richtig schön unlogisch und frei jeden Zwangs schweifen zu lassen macht Spaß und regt die Phantasie an - nur zu ernst nehmen sollte man die Ergebnisse solcher kreativen Schaffensprozesse natürlich nicht. :)
Ach, da bin ich zuversichtlich, dass du dieses sympathisch-bescheidene Ziel deutlich übertreffen wirst!! :)
Ja, mir ist dieser 'Gottesbeweis' schon des Öfteren begegnet, schön, ihn auch auf dem STEEM zu finden. Warum @mountain.phil28 aufgehört hat zu schreiben, weiß ich nicht. An mangelndem Verdienst pro Artikel lag es vermutlich eher nicht. vielleicht (leider) an mangelnder Interaktion, weil sich zu wenige Kommentatoren einfanden, die sich in die teils sehr anspruchsvollen Artikel hineindenken konnten und wollten (wobei es doch jedes Mal einige wagten)? Vielleicht ist er derzeit schlicht zu beschäftigt, um sich sozialen Netzwerken zu widmen?
P. S.: Der Gottesbeweis enthält keinen modallogischen Fehler, allerdings kommt anscheinend heute kein Artikel mehr ohne das/dass-Fehler aus, nicht einmal der von @mountain.phil28: "Das die in deutscher Sprache wiedergegebene Version des mathematischen Beweises weniger präzise (aber dafür leichter verständlich) ist liegt in der Natur der Sprache." :-)
Macht Spaß bei @jaki01 zu lesen, zweifellos. Jaki hebt mein Denken oft auf eine höhere Stufe. Raus aus dem Alltag, hinein in die Theorie. Wen wunderts? Er ist Mathematiker.
Mathe mag keine Unzulänglichkeiten, hasst vielleicht sogar ihre eigenen. Die Parallelen berühren sich im Unendlichen, weil der Glaube Berge versetzt. Es gibt keine Kunst, die ich so gerne noch lernen würde, als die Kunst Fehler zu erkennen, ohne je über einen Plan der Konstruktion verfügt zu haben. Diese Kunst beherrscht beinahe jeder Studierte und sie sollte auch mir zueigen sein, habe ich doch acht Jahre lang studiert.
Respekt! Wo es doch gar keinen erkennbaren Fehler am Universum gibt. Zumindest gibt es keine Fehler darin, die mich Wicht zur Kapazität berufen würden, sie als Fehler zu benennen.
Den Schreibfehler (Glauben) hast du in der Zwischenzeit ja selbst gefunden und beseitigt. Deshalb habe ich überhaupt angefangen hier zu schreiben, war aber schon in den Strudel deiner Gedanken geraten. Finde also lieber Jaki, nachdem dein Typo beseitigt ist, einfach den Fehler im eigenen Denken. Der hat sich da komfortabel eingenistet!
Diese Vermutung ehrt mich, aber zumindest gemäß meinem Diplom bin ich Biologe. :)
Ich selbst sehe mich allerdings schlicht als Menschen, der sich, unabhängig von irgendwelchen, letztlich wertlosen Papierdokumenten, mit allem beschäftigen darf, was ihn interessiert, wozu in meinem Fall mit Sicherheit auch die faszinierende Mathematik gehört.
So so, das Einzige, was dich also antreibt, dir meine langweiligen Pamphlete zu Gemüte zu führen, ist eine vage Hoffnung auf das zweifellos erhabene Gefühl der Genugtuung, mir einen Fehler nachweisen zu können. :-))) Gut, dass das nun auch geklärt wäre!
Und nun, sozusagen als Krone auf dem i, folgt dann noch, nur leicht verklausuliert, die Unterstellung eines Denkfehlers? WO ist der Flag-Button???
Ganz schön tiefgehender Stoff für einen Quickie.
Ein Sinn des Lebens ist sicherlich ganz profan und unromantisch die simple Fortpflanzung und Erhaltung der Art. Ich meine es aus Deinen Zeilen herauslesen zu können, und ich kenne es auch aus eigener Erfahrung: Diesen Sinn begreift man in den heutigen Zeiten, in denen die Sinne mit einer gewaltigen Flut an Informationen bis zur totalen Überforderung geflutet werden, erst so richtig, wenn man selbst Vater oder Mutter geworden ist. Mütter scheinen diesen Sinn des Lebens oft instintiver zu spüren. Frauen, denen die Mutterfreuden - ob gewollt oder ungewollt - versagt blieben, meine ich mitunter (nicht immer) eine Verbitterung anzumerken, die durchaus den Umkehrschluß zuläßt, daß meine hier aufgestellte These nicht ganz falsch sein könnte.
Ob der Sinn des Lebens wirklich darin besteht, 8 Stunden am Tag eine Arbeit zu erledingen, die einem nicht gefällt, nur um 3 Wochen im Jahr davon Urlaub zu machen, wage ich zu bezweifeln. Insofern kann ich die Anführung des "Leben in Freiheit"-Aspekts nur begrüßen. Diesen halte ich ebenfalls für ungemein wichtig. Im Umkehrschluß leben viele meiner Mitmenschen in diesem Lande eigentlich gar nicht richtig. Damit will ich übrigens niemanden angreifen, der genau dazu gezwungen ist. Mir ist durchaus klar, daß gerade in der heutigen Zeit die Daumenschrauben soweit angezogen sind, daß sehr viele, um nicht zu sagen, viel zu viele genau dies tun müssen, um mittelfristig zu überleben. Ich möchte auch gleich noch hinzufügen, daß man bei den Lebenshaltungskosten in Deutschland meist ein Idealist sein muß, um sich den Versuch anzutun, von der Komposition von Musikwerken zu leben. Diese Branche hat die besten Zeiten erstmal hinter sich, und dort wurde bereits das durchlebt, was noch vielen Branchen bevorsteht, auch wenn es noch einige Stars gibt, die sicherlich nicht am Hungertuch nagen.
Daß es zwischen Himmel und Erde mehr geben wird, als ich mit meinem "Spatzenhirn" zu erfassen vermag, steht für mich übrigens auch außer Frage.
Das wurde in der Tat früher so gesehen, so hieß es auch in Tierfilmen oft, dies oder jenes geschähe zur "Erhaltung der Art". Später schloss sich die Mehrheit der Biologien jedoch der Ansicht an, es gehe weniger um eine Spezies als Ganzes, sondern stets ganz konkret darum, seine eigenen, individuellen Gene weiterzugeben (oder anders formuliert, diese Gene sorgten durch Nutzung der von ihnen codierten Körper für ihren eigenen Transfer in die nächste Generation und damit ihren Selbsterhalt). Dawkins trieb das Ganze dann mit seinen "egoistischen", mit anderen in Konkurrenz stehenden Genkombinationen, kleineren Einheiten als kompletten DNAs, konsequent auf die Spitze.
Er würde z. B. nicht sagen, meine Gene konkurrierten mit deinen, sondern beispielsweise Allele für braune Augen mit Allelen für blaue in der Gesamtpopulation (oder sogar artübergreifend, wenn die gleichen Allele in verschiedenen Spezies vorkommen, andererseits aber auch z. B. innerhalb eines einzigen diploiden Organismus).
Der Satz von der Erhaltung der Art hat sich gut in meiner Langzeiterinnerung eingenistet, und ich habe ihn wieder zum Vorschein kommen lassen, ohne ihn zu hinterfragen. Denn die neue Sicht auf die Dinge, der individuelle Ansatz, gefällt mir, es wird Dich kaum verwundern, wesentlich besser.
Diese Feststellung führt direkt zu meiner Generalfrage:
Gibt es ein Leben VOR dem Tod?
P.S. Vielen Dank auch für den Hinweis auf den steemit-Song. Ich halte mich äußert ungern auf Discord auf.
Lieber @jaki01,
toller Beitrag, besonders gefällt mir Theorie Nummer 2, wobei ich mir als Götterkind mehr Einfluss wünschen würde, als ein paar gelegentlich abfeuerbare Kometen ;)
Außerdem muss ich mich bei dir bedanken. Ich wollte deinen Satz
monieren, da ich dachte, du hättest das meiner Meinung nach nicht existente "kennte" benutzt, doch augenscheinlich ist dies die wahrhafte Konjuntiv 2-Form von kennen, zumindest im Präteritum.
Ich gehe jetzt mal mein Leben in Frage stellen. Liebe Grüße!
Was, wie?!? Du wolltest einen Satz monieren? Das wird ja immer schöner, erst unterstellt mir @afrog einen Denkfehler, und dann kommst auch noch du und willst einen Satz monieren?!? :-)))
Nein, Spaß beiseite, freut mich, dass dir der Artikel gefallen hat ... und freut mich ganz besonders, wenn jemand auf sprachliche Feinheiten achtet. :)
Na ich hab den Artikel ja nicht mit der Absicht gelesen, einen Fehler finden zu wollen! d:
Danke, gleichfalls! ^-^
Typos bei Jaki machen Spaß. Oder @meluni?
Welche 'Typos' (Tippfehler!) - fandet ihr etwa welche? :)
Da sie echt selten sind auf jeden Fall! Wenn die mich gleich anspringen, macht's keine Freude...
Profi! Coole Socke, @meluni. Ich glaube @Jaki01 wird nervös. Wir sollten in seiner Gegenwart nicht so offen über Typos reden, @meluni. Diesmal hat er alle gefunden, knapp bevor wir sein letztes Osterei zelebrieren konnten. Schade, ich dachte er merkt es nicht. Ich war die Worte schon am Zurechtlegen, da verschwand er, der hübsche Fehler, der ein paar Stunden lang als unangemessene Substantivierung eines Verbes überdauerte. Was nicht nur Jakis ganz typische Archillesferse ist. Wenn man bei dem Mann von so etwas überhaupt reden kann. My Fair Lady singt in dem Fall:„ Wart's nur ab, Mr. Higgins, wart's nur ab!“ Wir finden einen wenn es wieder heißt: Schon gesehen? Jaki01 hat gepostet! Uiii – nix wie ran, bevor er verbessert!
Das nenn' ich Ehrerbietung, wenn jetzt nach jedem meiner Posts hunderte von Steemians verzweifelt nach Fehlern suchen, haha! :)
Die Ehrerbietung hast du dir redlich verdient.
Es freut mich zu lesen, dass du Gottes Existenz zumindest nicht ausschließt und davon ausgehst, dass ein "höherer Sinn" existiert, auch wenn du dir nicht sicher bist, welcher das denn nun sein mag.
Würden wir nicht an einen höheren Sinn glauben, dann würden sämtliche Kommentare, Gedankenspiele, jegliche Kommunikation usw. auch keinen Sinn machen, denn wäre z.B. die "Urknalltheorie" war, dann würde sich für jeden, der daran glaubt doch zwangsläufig eine Frage stellen.
Frage:Wenn unser Gehirn tatsächlich nur eine zufällige Ansammlung von chemischen Elementen wäre, welche zufällig über Milliarden von Jahren entstand...
Wie können die Befürworter dieser "These" dann überhaupt noch ihren eigenen Schlussfolgerungen, resultierend aus ihren Gedankenprozessen vertrauen?!
Ich würde nicht unbedingt sagen, von der Existenz eines höheren Sinns auszugehen (also daran zu glauben), aber ich schließe sie nicht aus.
Das Wort "nur" impliziert Geringschätzung (diese Feststellung ist nicht böse gemeint!). Aber ist nicht Biochemie etwas außerordentlich Faszinierendes? Der Aufbau der Moleküle, die verschiedenen Enzymwirkungen, die zur Speicherung von Bauplänen kompletter Organismen fähige DNA, das hochkomplexe Nervensystem ...? Was ist daran "nur"? Das ist nicht "nur", das ist großartig! :-)
Und wenn etwas Großartiges sich zufällig entwickelt hat, ist es dadurch nicht minder großartig. Und wenn du Recht hast und jemand das alles geplant hat, mag er, sie oder es ein Genie sein. Allerdings bleibt mir dort, wo ich nicht messen und nachprüfen kann 'nur' Spekulation.
Ich vermute, du bist ein religöser Mensch, und das respektiere ich. Wenn dir dein Glaube Kraft gibt und einen Sinn des Lebens geradezu selbstverständlich erscheinen lässt - umso besser für dich, dann tut es dir offensichtlich gut zu glauben.
(Und selbst wenn der Glaube an Gott nur ein Placebo sein sollte, Hauptsache es wirkt sich positiv aus.) :)
Ich schätze mal, dass wir bei diesem Thema zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen müssen, da Theisten, Atheisten und auch die verschiedenen Arten von Agnostikern, die mit unterschiedlichen "Tendenzen" wohl irgendwo dazwischen anzusiedeln sind (ich hab mich mal etwas über die verschiedenen Arten von Agnostizismus schlau gemacht, weiß jetzt aber nicht, welche der Richtungen du am ehesten vertrittst) ganz unterschiedliche "Proritäten" haben, was die "Ewigkeit" und die "zeitlich begrenzte Existenz" angeht.
Das ich ein gläubiger Mensch bin hast du gut erkannt, und dein letzter Absatz hat mich sehr an Sigmund Freud erinnert, der - was den Glauben von Menschen angeht - eine ganz ähnliche Position vertrat, Religionen sogar eine bis zu einem gewissen Maß bedeutende soziale Komponente in der Gesellschaft zusprach (wobei ich persönlich ganz gerne zwischen "Religion", "menschlichen Institutionen" und dem "wirklichen Glauben" unterscheide), dabei selbst aber ein hundertprozentiger Atheist war, der sich zu Lebzeiten nicht sonderlich für Gott interessierte.
Zu deiner Frage:Natürlich ist die Biochemie an sich faszinierend, worum es mir ging war die Bedeutung des Ganzen, die noch überbleiben würde ohne einen "Höheren Sinn" des 'Großen Ganzen', den du hier ja völlig zu Recht thematisiert hast und über den sich sogar einige Menschen Gedanken machen, die nicht gläubig sind.
Ich ordne mich nicht starr irgendeiner Richtung zu, sondern denke einfach selbst über die Dinge nach.
Ja, wir Menschen wünschen uns in alles was wir tun und erleben - und so auch ins "Große Ganze" - Sinn und Bedeutung hinein. Vielleicht war es ein evolutiver Vorteil, an einen Sinn zu glauben, denn wer das tat, fühlte sich weniger allein auf der Welt, hoffnungsfroher und optimistischer. Optimismus führt zu gesundheitlichen Vorteilen wie einem gesünderen Herzkreislaufsystem und einem besseren Immunsystem. Kurz: Wer glaubte und hoffte, verschaffte sich damit statistisch gesehen bessere Überlebenschancen und gab seine, ihn zu glauben und hoffen animierenden Gene an die folgenden Generationen weiter, so dass wir auch heute noch glauben und hoffen. :)
Aber ich fürchte mich davor, ins Wunschdenken zu verfallen: Nur weil ich ein Bedürfnis nach 'Sinn' habe, heißt das noch lange nicht, dass es einen gibt! Da es außerhalb meiner begrenzten Möglichkeiten liegt, herauszufinden, ob etwas wie 'Gott' existiert, und damit auch ein Sinn (und selbst wenn 'Gott' existierte und es einen Sinn gäbe, wüsste ich noch immer nicht, welchen!), muss ich (so meine persönliche Schlussfolgerung) die 'Sinnfrage' einfach offen lassen.
(Mehr über die genetischen Ursachen unserer Affinität zu spirituellem Denken schrieb ich übrigens hier.)
Ich sehe das ganze sehr nihilistisch. Es gibt keinen objektiven Sinn.
Und das Überkommen des Nihilismus ist dann sich selbst einen Sinn zu geben.
Aber das hast du ja auch erwähnt ;) die komplette moderne Denkweise baut darauf auf
Gleichzeitig wird man dadurch auch schon anarchistisch angeregt, denn man muss seinen Vorstellungen, Moralen, seinem Über-Ich gerecht werden, da man sonst seinen Sinn riskiert.
Also man muss sich eher/ nur vor sich selbst rechtfertigen. (vielmehr Gericht in einem selbst als von außen durch Staatsgewalt)
Dadurch wird man auch freier.
Gleichzeitig heißt dies jedoch nicht, dass man nicht freiwillig Regeln zusammen mit anderen aufstellen und einhalten kann.
Es würde außerdem von jedem, welcher der Regel zustimmt, auch dezentral "kontrolliert" / vertreten werden. - Staatsgewalt welche eher eskalierend unterwegs ist wird ebenfalls überflüssig.
Und Bürokratie kann auch einiges wegfallen mit Lösungen wie Blockchain :)
Die meisten Blockchain Projekte befassen sich mit Konsens.
Das kommt mir auch ziemlich anarchistisch vor. :)
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Hätten nicht so gut wie alle anderen 'MittwochsQuickie'-Teilnehmer, deren Artikel ich bisher las, diese Zahl bereits genannt, hätte ich es vielleicht getan. :)
Wir sind hier nicht beim Lotto Austria!
Oh yes @jaki01, humankind has been searching for the meaning of life for thousands of years, and I think there is still no definite answer. Your point of view is very interesting and I chose for myself the meaning of my life, this is home and family, although each of us certainly chooses his own meaning of life!
A very interesting article and your thoughts in it, for me the meaning of life is just to live, the rest is just goals in life!
This is valuable article and useful. thanks for sharing
@jaki01
Have a nice day