@meins0815 und die gutsituierte Alte, Teil 9

Der Anfang der Geschichte zum Nachlesen:
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Teil 8

Mit einer guten Geschwindigkeit kamen sie nun durch die Lande voran, nachdem alle ihre Contenance wiedergefunden hatten. Alwin hatte beschlossen, jetzt nicht mehr von der Ursprungsroute abzuweichen, denn sie hatten genug Zeit herausgeschunden. Der Graf hatte sich einen Anteil vom Proviant reichen lassen und kaute auf einer Hühnerkeule und einem Fladenbrot mit Käsefüllung herum. Die Sonne schien nach besten Kräften und es war frühsommerlich warm.

Doch wie erging es eigentlich unseren Damen auf dem Schloß im Burgenland?

Auf Idas Geheiß hin besserten Margarete und Leopoldine die guten Kleider des Trios, die in den Schränken von den Motten angefressen worden waren, aus. Ida hatte Menüpläne geschrieben, die Einkäufe angewiesen und verlangt, daß einige der Speisen im Voraus probegekocht werden sollten. Durch das bessere Essen hatten alle drei Farbe und mehr Form bekommen. Ein bißchen hatten Margarete und Leopoldine vor der Zeit nach dem Besuch des Grafen, wenn das Essen wieder einfacher und kalorienärmer sein würde, Angst.
Sie waren daher sehr bestrebt, den Aufenthalt des Grafen nach besten Möglichkeiten zu verlängern!

Viele Dinge wurden herangeschafft, die der guten Darstellung des Hauses dienen sollten, denn etwas heruntergewirtschaftet war das Schloß schon ...

Und so ergab es sich, daß die Vorbereitungen viel intensiver waren als für ein Weihnachtsfest unserer Zeit.

Unter dem strengen Auge der Gräfin Ida wurde das eine akzeptiert, das andere zur Verbesserung zurückgewiesen. Der Rollbraten mit Polenta und Kohlgemüse wurde dreimal vorgekocht, ehe sie zufrieden war. Kuchen wurden gebacken, verziert und präsentiert, nur um wieder zurückgeschickt zu werden.
Das Geld, das die Gräfin für all das aus der Kasse entnommen hatte, schmolz schneller zusammen, als sie gedacht hatte. Waren die Lieferanten teurer geworden oder hatte das gewünschte Obst einfach keine Saison?

Natürlich traf weder das eine noch das andere zu. Die Lieferanten waren nicht per se teurer. Aber sie ließen sich diesmal ihre Dienste gut entlohnen.

Nach drei Tagen der Vorbereitung konnte nun ihrerseits Ida die Ankunft des Grafen kaum erwarten. Die Gastgeschenke waren zusammengestellt (auch diese Aufgabe hatte Ida den jüngeren Schwestern überlassen), die Kleider alle wieder präsentabel, der Menüplan und die zeitliche Abfolge festgelegt. Margarete und Leopoldine wußten, was sie wann tragen sollten.

Alles war sozusagen bereit.

Nur der Graf selbst, der ließ auf sich warten.

Ida kochte innerlich.

Fortsetzung folgt ...