@meins0815 und die gutsituierte Alte, Teil 7

in #deutsch5 years ago (edited)

Der Anfang der Geschichte zum Nachlesen:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6

Die Kutsche rumpelte also weiter durch den dunklen Wald und der Graf hatte einige Male das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen. Endlich wurde der Weg gerader und das Holpern hatte ein Ende.

Der Graf seufzte.
Wann sie wohl endlich am Ziel für die Nacht wären?

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam die Kutsche zum Stehen.
Der Graf schaute aus den Fenstern, konnte aber keinen Gasthof erkennen. Die Umrisse einer Scheune schienen sich abzuzeichnen ...

"Wo sind wir, Kutscher Alwin?"
"Wir müssen hier für die Nacht haltmachen, Herr Graf. Der Gasthof war doch noch weiter entfernt als wir dachten. Jetzt brauchen die Pferde eine Pause. Und wir auch."

@meins0815 stieg aus, sah sich um. Ein paar Meter entfernt stand noch ein Wohnhaus, in dem aber kein Licht brannte.

"Wer ist eigentlich dieser Bengel, der uns hierher geführt hat?"
"Oh, der ..." Alwin sah sich um. Natürlich hatte er den Buben rechtzeitig weggeschickt, denn @meins0815 sollte ihn nicht zu Gesicht bekommen - noch nicht.
Und der Junge war daraufhin schnell zum Wohnhaus gerannt und hatte dafür gesorgt, daß dort die Lichter gelöscht wurden.

"Aber wo werden wir schlafen?"
"Im Heu, Herr Graf. Sie können aber auch gern in der Kutsche ruhen ..."

@meins0815 war jetzt bestürzt! Er war auf der Reise zu seiner Gräfin Ida, hatte aber weder eine gescheite Schlafstatt noch eine Möglichkeit zur Körperpflege! Wie würde er wohl in 3 Tagen aussehen?
Seine Diener tanzten ihm einfach schon wieder auf der Nase herum!

"Na, Herr Graf, Ihr Magen knurrt ja schon wieder ganz schön", feixte Jeremias. Weil er so laut lachte, knallte ihm Bastian eine.
Aber das Knurren, das hatten die anderen auch gehört!
"Wir sind gleich wieder da, Herr Graf. Wir schauen nur mal nach den Schlafplätzen."

"Jaja." @meins0815 war völlig außer sich, setzte sich auf die Stufen der Kutsche und begrub das Gesicht in den Händen. Er hatte keine Ahnung, wo sie waren, was hier gespielt wurde, wie er satt werden könnte usw.
In der Ferne bellte ein Hund.

Hinter der Scheune berieten sich nun Alwin, Jeremias und Bastian.
"Lange können wir das Spiel nicht mehr spielen. Der Graf macht das nicht mehr lange mit."
"Ach, bisher hat er doch alles geschluckt und hingenommen. Und ihr wißt doch, was der Johannes gesagt hat."
"Aber zu einem Gasthof müssen wir dringend. Wir haben keine Vorräte für vier Tage Reise."
"Ich wette, Du hast die Hälfte vom Proviant selber gegessen!" Alwin schaute Jeremias scharf an. Die dünnen Bohnenstange konnte einfach immer essen ...
Jeremias wurde rot und fing sich die nächste Ohrfeige. Dann sprach Alwin mit Blick auf die Karte weiter, während Bastian ihm leuchtete.
"Nun gut. Wir fahren morgen zum nächsten Gasthof, lassen den Grafen dort essen und nächtigen. Aber dann kehren wir auf unsere Route zurück."
"Einverstanden.", sagte Bastian.
"Einverstanden.", sagte Jeremias.
"Gut. Dann kehren wir jetzt zu dem alten Griesgram zurück und bieten ihm noch etwas Essen an. Und du" - er schaute Jeremias wieder scharf an - "du bedienst dich nicht mehr an den Vorräten. Ist das klar?"
"Ja, Herr ..."

Eine Stunde später - der Graf hatte reichlich gegessen und getrunken und in seinem Rausch ein paar derbe Witze gemacht - betraten die vier die Scheune. Das heißt, erstmal trat Alwin ein und leuchtete. Jeremias und Bastian mußten den berauschten Grafen stützen.

"Sind wir bald da ...?", lallte der Graf. Er war kein aggressiver Mensch, wenn er über den Durst getrunken hatte, sondern eher anhänglich und liebesbedürftig.

In der Scheune roch es nach Heu, Schafen und Pferden. Der Heuschober, auf dem sie schlafen wollten, war über eine Stiegleiter erreichbar. Sie drei würden da schon hochkommen, aber der Graf?
Alwin war schon nach oben geklettert und machte den beiden anderen eine Geste, daß sie alle drei da hoch sollten.
Bastian schüttelte nur den Kopf. 'Nein', formte er mit seinen Lippen, während er und Jeremias den Graf weiter stützten.

Es war klar, sie mußten einen anderen Platz finden. Aber wenn sie den Graf hier jetzt hinsetzten, würden sie ihn dann wieder zum Aufstehen bewegen können?
Jeremias deutete auf einen leeren Verschlag. Bastian nickte und beide schafften sie den Grafen dahin, setzten ihn auf den Boden, stützten ihn ab, bevor er umfallen konnte, schauten zu, wie er einschlief, und verschlossen dann den Verschlag mit dem Riegel.

Dann begaben sich die zwei zu Alwin auf den Heuschober, suchten sich ein gemütliches Fleckchen und schliefen ein.

Fortsetzung folgt ...

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bin gespannt :-)
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bestürzung, was planst du denn da mit mir??

Na, daß ich noch ganz lang an der Story schreiben kann. :-)

oooohhh?
das hat in den kommentaren letztens so ausgesehen als ob du gar keine lust mehr hättest.
na wie man sich täuschen kann :)

Dir wird aufgefallen sein, daß es deutlich ernsthafter geworden ist als der erste Beitrag ...
Für mich ist das immer noch ein Experiment und daher noch lange nicht beendet.

du spielst mit meinen gefühlen :((((

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