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RE: Die grössten Veränderungen 2017 und ein Blick auf 2018

in #deutsch7 years ago (edited)

Liebe Rachel,
hört sich jetzt vielleicht komisch an, wenn ich so ganz persönlich mit einem eigenen Aha-Erlebnis aus diesem Jahr antworte, aber dies kommt mir so super bekannt vor:

Herauszufinden warum ich immer auf der Suche war, niemals ankomme, immer dieser Drang in mir, aufzubrechen.

Meine sehr ganzheitlich arbeitende Gynäkologin fragte mich im Gespräch: "Sind Sie eigentlich angekommen?" - "Bitte? Wo?" - "Na hier auf Erden! Wer in Ihrer Familie war denn ständig auf der Flucht und hindert Sie daran, innerlich Ihre Heimat zu finden?"
Keiner, außer dass meine Großmutter, die lange vor meiner Geburt verstorben ist, einst von Ostpreußen geflohen ist, fiel mir ein. Die Ärztin meinte, das könnte der Schlüssel sein. Ich solle mal in mich gehen und überlegen, ob die Oma ihre Ängste, irgendwo anzukommen, mir vererbt haben könnte. Und wenn ja, müsste ich mir ganz bewusst machen, dass das nicht meine Ängste sind, dass ich unterbewusst überhaupt keine Angst haben müsse.
Klang sehr suspekt für mich, aber ich habe mich drauf eingelassen. Die Affirmation "Das ist nicht meine Flucht, ich habe ein Recht hier zu sein" hat mir echt geholfen, ich bin sicherer und weiß (etwas) genauer, was ich will.
Hoffe, das klingt jetzt nicht zu strange..., das ist natürlich nur die Kurzversion einer sehr interessanten Gesprächsentwicklung...
Dir alles Gute für die Umsetzung deiner Ziele und Wünsche 2018, komme aber erstmal gut rein!
LG, Chriddi

Sort:  

Magst Du dazu mal mehr schreiben in einem eigenen Beitrag?
Ich hab auch Fluchtgeschichten in der Familie, auch bei den Großeltern, die ich aber alle noch kennengelernt und mindestens bis zum Ende der Pubertät erlebt habe. Fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sind meine Eltern schon lange angekommen, ich aber nicht, schätze ich.

Liebe @isarmoewe,
vielleicht mache ich das sogar mal. Da es aber sehr, sehr persönlich ist, möchte ich erst einmal hier auf Steemit ankommen.
Außerdem bin ich noch mitten in der Aufarbeitung "meiner" Geschichte. Das Ganze hat mich nämlich fasziniert ein bisschen "Ahnenforschung" betreiben lassen, ich bin auf ganz irre Parallelen im Lebenslauf von Cousinen gestoßen.
Ich möchte dir ganz dringend das Buch "Kriegsenkel" von Sabine Bode ans Herz legen, wenn dich die Thematik interessiert. Irre, was wir alles mit uns herumschleppen, obwohl wir nie den Krieg, die Flucht erlebt haben. Aber wir sind halt die Enkel.
Dieser Ansatz ist sogar in der Trauma-Therapie anerkannt! Und unsere Großeltern haben viele Traumen erlebt, ihre Gefühle, ihr Verhalten auf uns übertragen.
Wahnsinnig spannend! Und, nein, ich bekomme keine Provision ;-)
LG, Chriddi

Ich meinte eigentlich, wie Du das mit der Affirmation hinbekommst oder wie es Dir geholfen hat.

Achso... 😊
Alles klar, wird gemacht. Aber erst nächstes Jahr!
Guten Rutsch!

Danke, ebenso!

Das ist mega spannend und ich @isarmoewe total zu, das klingt wirklich nach einem eigenen Artikel Liebes :)
Das Fluchtgen selber liegt definitiv in mir, meine Familien von beiden Seiten laufen davon, dass haben sowohl meine Grosseltern als auch meine Eltern gemacht.
Wobei ich zwischen bewusstem Reisen und wegrennen einen Unterschied sehe.

Bei mir seh ich da ganz viele gut erkennbare Ursachen in meiner turbulenten Vergangenheit. Aber den Aspekt den du mit rein bringst, finde ich super spannend, wirklich ein toller Kommentar.

Ich meine auch nicht bewusste Reisen, nicht einmal örtliches "Wegrennen". Zwar bin ich schon oft umgezogen, das hatte aber nie mit Unwohlsein am Ort zu tun.
Ich meine das innere Zerrissensein. Ständige Unzufriedenheit trotz objektiv betrachtet super Leben. Dauernd die Gedanken an einen Jobwechsel, obwohl sehr gut und hochgelobt, aber nie die Traute. Ständig neue Projekte, wenn sie nicht "perfekt" werden, am liebsten den Kopf in den Sand stecken und gar nicht mehr damit in Verbindung gebracht werden. Häufig wechselnde Freundschaften. Dieses einfach nicht wissen, wo man steht und wo man hingehört. Dieses Nichtvertrauen, dass es tatsächlich (viele) Leute gibt, die dich genau dort haben wollen, wo du bist, weil du dorthin gehörst, weil sie dich so wie du bist gern haben oder lieben.
Und noch so viel mehr!
Sollte wirklich mal anfangen, darüber zu schreiben. Muss ja nicht alles gleich in einen Artikel ;-)
Danke, @isarmoewe und @asperger-kids, euer Interesse motiviert mich!

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