Zu viele Köche verderben den Brei - 4.0

in #deutsch7 years ago (edited)

Vierter Teil. . .

Das Dorfleben ist also unglaublich fad und langweilig, weil nicht viele Ereignisse gleichzeitig stattfinden wegen des Menschenmangels, der Möglichkeiten und der Alternativen. Daher schaut man auf den Nachbarn. Was treibt der so? Und überhaupt macht sich jeder Dorfbewohner seine Gedanken über den anderen Dorfbewohner.

Sich zwei Leben gleichzeitig vorstellen zu können scheint einfach. Da biege ich links ab und dort biege ich rechts ab. Die Entscheidungen nachvollziehbar im Gedächtnis speichern scheint bei nur zwei vorgestellten Realitäten wirklich nicht sonderlich schwierig. Wir sind uns selbst bewusst, also können wir aus uns heraustreten und sich des anderen gleichwohl bewusst werden. So gut es von der Hand geht und die Materie das erlaubt. Sich emphatisch in eine andere Person hineinzuleben mag für viele schon kompliziert klingen, ist uns aber meistens auch in die Wiegen gelegt.

Das verhungerte Negerkind ist mir wurscht. Sollen halt was hakeln, damit die was zum Fressen kriegen! So eine Äußerung ist entmenschlicht, unintelligent und kurzsichtig. Das Negerkind ist eine Konstruktion seiner Fassade, seiner Fantasie. Der geprägte ignorante Nichtwisser hat niemals ein anders rassiges Menschenkind zu Gesicht bekommen, mit seinen eigenen Augen gesehen und hat daher konstruierte Vorurteile die nicht unbedingt real sein müssen. Erzählt bekam er viel. Viel Schwachsinn, viel Unsinn und hoffentlich auch ein bisschen Sinnvolles.

Es interessierte ihn zwar wenig, bei der speckigen Abendjausenpause verhungerte im Dreck serviert zu betrachten, doch kann er nicht leugnen, dass es sie irgendwo auf der Welt wirklich geben muss. Er kann sich seine eigene Erfahrung im Gehirn nur bilden, wenn er wirklich selbst erfahren hat, wie es denen dort geht und welche Ursachen ihre Armut haben kann. Durch die massiv vernetzte globale Wahrnehmung ist die Vorstellungskraft des Einzelnen gefordert und überfordert. Ich kann mir zwar im TV-Gerät spannende Sendungen aus der fernen Welt anschauen, was sie bedeuten und ob sie Richtigkeiten beweisen, ist aus der Weite jedoch nicht problemlos zu beurteilen.

Würde der Einzelne alle Bereiche eines Geschehnisses zur Kenntnis nehmen, somit Ahnung von etwas haben, wäre sein Verständnis sicher. Nicht unbedingt würde Zustimmung aufkommen, aber die Ablehnung und Gleichgültigkeit wäre nicht sichergestellt. Durch das genaue Wissen verschiedener Vorgänge und Ursachen einer Tragödie währe Verständnis vorstellbar. Natürlich nur unter der Prämisse der Selbstwahrnehmung über Reflexionsreichtum.

Das war der vierte Teil von "Zu viele Köche verderben den Brei"
Fortsetzung folgt

Dr. Kristian Stuhl,
Altruist, Philanthrop, Gutmensch, bester Banker der Welt, Mitbegründer von Gott

Zu viele Köche verderben den Brei 1.0
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