IDENTIFIKATION & SELBSTWERT - TRANSSEXUELL - Im falschen Körper geboren - TEIL 5.

in #asperger7 years ago (edited)

Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in mein Leben geben.

Eins vornweg.
Ich habe vor, diesen Blog sehr persönlich zu gestalten und viel von mir Preis zu geben.
Ich glaube einfach, dass meine Geschichte anderen Menschen Mut machen, oder sie inspirieren kann. Man kann sein Leben in die Hand nehmen und sein Glück selber bestimmen, egal wie scheiße die Vergangenheit war.
Nichts von dem, was ich euch hier erzähle, macht mich heute noch angreif- oder verletzbar. Dazu kommt, das Autisten generell ein anderes Gefühl für Nähe& Distanz haben oder was man öffentlich sagt oder nicht. Viele haben da weniger das Bedürfnis, ihre Privatsphäre zu schützen, weil sie die emotionale Verletzbarkeit nicht so fühlen. Und so geht es mir auch.

Und noch etwas. Mein Mann ist selbstverständlich sowohl damit einverstanden das ich dieses sehr private Thema (und weitere) hier mit euch teile, als auch, dass ich Fotos von uns beiden poste !!!
Ohne sein Einverständnis würde ich das nämlich nicht tun, aus Respekt.

Ich will heute vor allem über ein spezielles Identifikationsthema aus meinem Leben reden.

Was bin ich?

Als ich geboren wurde, bekam ich das Geschlecht einer Frau.
Mit ungefähr vier Jahren wurde mir zum Ersten mal wirklich bewusst, dass ich ein Mädchen bin und es auch Jungs gibt. Damals verstand ich noch nicht, dass Mädchen zwangsläufig irgendwann Frauen werden.

Ich hoffte irgendwie, meine Vagina wäre nur eine Art unterentwickelter Penis und würde noch zu einem Glied heranwachsen, wenn ich älter würde. Ich glaubte auch mit 10 noch an den Weihnachtsmann, egal was andere Kinder mir erzählten. Also zu mir kam der echte Weihnachtsmann, auch der echte Osterhase und jaaaa, auch das Christkind. Was kann ich dafür wenn die auf euch keine Lust haben hä???

Wenn mich jemand fragte, wie ich heiße, war meine Antwort Florian.
Keine Ahnung wie ich auf den Namen kam. Sobald ich Alt genug war, dass ich meine Frisur beeinflussen konnte, trug ich einen Jungenhaarschnitt.

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Ich erinnere mich genau an den Moment, als ich beim Frisör sass und die Jungenhaarschnittkarte hingelegt bekam. Ich war in dem Moment überglücklich.

Es war für mich gar nie die Frage, bin ich ein Junge oder ein Mädchen, ich wusste einfach, ich bin ein Junge.
Meine Eltern und Nachbarn gingen damit sehr locker um, wofür ich ihnen heute noch dankbar bin. Man ließ mich einfach machen.

Irgendwann gab meine Mama auch das Klamottenkaufen auf, weil ich, wie alle autistischen Kinder, sehr schwierig war.
Ich durfte mir meine neuen Sachen dann selber aussuchen, wodurch wir Stunden in der Jungsabteilung standen, weil ich 1000 Pullis probieren musste bis der mit den richtigen Attributen dabei war.

Ich konnte mich weder mit meinen Klassenkameraden noch mit meinen Eltern identifizieren.

Als ich 4.5 Jahre alt war, musste ich ins Krankenhaus um die Mandeln rauszunehmen. Meine Mutter bereitete mich wochenlang auf den Besuch vor und wir waren mehrmals im Krankenhaus, damit ich mich daran gewöhnen konnte. Sie hat vergessen zu erwähnen, dass ich nur 4 Tage dortbleiben würde, denn ich dachte, ich würde umziehen. Als sie mich nach 4 Tagen wieder nach Hause mitnehmen wollte, war ich zutiefst erschüttert. Mir gefiel meine neue Krankenhausfamilie. Ich fand das Bett mit der verstellbaren Rückenlehne klasse, außerdem gab es jeden Tag eis und man konnte mit Rollstühlen durch die Gänge fahren. Außerdem gab es einen Fernseher, was wir zuhause nicht hatten. Ich sah absolut keine Notwendigkeit, nochmal umzuziehen. Das gab ein riesen Fiasko, weil klein Rachel ne mörder Szene machte und mehrmals von Zuhause weglief, zurück ins Krankenhaus. Erst heute ist mir bewusst, wie unglaublich verletzend das für meine Mutter gewesen sein muss.

Ich bin generell oft weggelaufen.

Ich fand meine Eltern nicht scheiße, ich mein, ich fand sie ganz ok, mal richtig ätzend mal echt in Ordnung.

Man muss dazu sagen, dass mein Stiefvater extrem dominant und bestimmend war, und meine Mutter ... ein Häufchen Elend. Sie weinte viel, alles war hart und schwer und ihr Selbstvertrauen lag bei etwa -10. Ich verstand das absolut nicht. Ich hatte auch kein Mitgefühl für sie. Erst als meine Eltern sich scheiden liessen und ich nur noch meine Mutter hatte, wurde es besser.

Wir mussten einfach miteinander reden, weil es nur noch uns beide und meinen schwierigen kleinen Bruder gab.
Ich dachte damals, jetzt bin ich der Mann im Haus und muss die Verantwortung übernehmen, die vorher mein Stiefvater getragen hat.

Ich schlüpfte in eine eher ungesunde Rolle der Verantwortung hinein, lernte aber sehr viel über zwischenmenschliche Themen und zum ersten Mal, teilte mir meine Mutter ihre Gefühle wirklich mit. Sie tat das, was man nicht tun sollte, sie lud all ihren Kummer und Schmerz bei mir ab. Während ich ihre depressive Stimmung, das Weinen und andere Dinge nicht verstand, konnte ich ihren verbalisierten Kummer schon eher nachvollziehen, auf einer rationalen Ebene.

Mir kam das damals sehr gelegen, weil ich selber massive Identifikationsprobleme hatte. Die Sorgen meiner Mutter waren mir lieber als meine Eigenen.

Ich kam mit 12 richtig in die körperliche Pubertät, meine Hüften wurden breiter, meine Brüste explodierten. Ich gehöre nicht zu den Frauen, die ein A Körbchen haben, ich hatte schon mit 13 Jahren ein C Körbchen und ich hasste es.

Ich wusste nie, wo ich hingehörte.
Mein Stiefvater war stark genug um mich zu beschützen und zu versorgen, meinen Bruder hätte ich gerne geliebt aber er lehnte mich konsequent ab. Mein leiblicher Vater war ein Vollidiot (ist er immer noch) und meine Klassenkameraden kamen wir vor wie ein Rudel wilder Hunde, mit denen wollte ich auch nix zu tun haben.

Ich gehörte nirgends hin, aber ich hatte mich.
Ich wusste bis dahin immer, welche Art von Junge ich war.

Mit 14 verlor ich die einzigen Aspekte meines Lebens, über die ich irgendwie meine Position im Universum definieren konnte. Mein Stiefvater zog aus, als ich im Urlaub war. Ich kam nach Hause und er war einfach nicht mehr da .... das war echt ned ok, find ich. Und ich verlor meine Identität als Junge.

Jetzt sah ich also meine Mutter an, diese schwache, weinerliche und in meinen Augen recht erbärmliche (ja so dachte ich damals, heute habe ich eine andere Sicht darauf) Frau und dachte, Shit... das ist deine Zukunft Rachel.

Ich legte meine männlichen Charaktermerkmale ab, verpackte sie in eine Kiste tief unten im Keller meiner Seele und schloss ab. Übrig blieb von mir nicht viel.

Unsicherheit und die Angst nicht zu genügen weil ich mich auch so unvollständig fühlte. Auch die Angst das jemand meine Verkleidung als Frau eben als Verkleidung erkennt und das bittere Gefühl, so leben zu müssen wie meine Mutter.

Das Einzige was mir blieb, war meine eigene Mutterrolle. Ich baute meine ganze Identität auf diesem einzigen Aspekt auf. Ich bin Mama. Das war all mein Sein. Mehr konnte ich mir für mein Leben nicht vorstellen und ich hoffte, schon sehr früh schwanger zu werden, um quasi meine Identität zu erfüllen.

Mit den Jahren lernte ich, dass es wohl auch starke Frauen gibt, und erkannte glücklicherweise, dass ich doch eine Wahl habe, wie ich leben möchte. Nun ja nicht wirklich, mir war schon klar, dass ich nicht so leben konnte, wie ich es gewollt hätte und das ich nicht sein konnte, wer ich tief im Innersten war. Aber ich fand einen Weg, den ich überleben konnte, irgendwie.

Während meiner Ausbildung, lernte ich meinen heutigen Mann kennen.

Wir trafen uns im Internet in einem Mmorpg. Das sind Online-Spiele die man eben online und in Gruppen spielen kann. Auf der Suche nach verzauberten Knochen. Schnell war klar, dass wir unglaublich viel gemeinsam haben und wir spürten beide schnell, wir gehören zusammen. Es wäre dabei egal gewesen, ob ich ein Mann oder eine Frau bin. Als Mann wären wir einfach die besten Freunde geworden und hätten vermutlich eine WG gegründet. Als frau war klar, wir sind ein Paar.

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Ich kann sein, wer ich bin, 100%. Er liebt mich, nicht weil ich eine Vagina habe, sondern wegen meinem Menschsein. Er liebt mich für das, was ich bin.

Mit den Jahren fand ich immer mehr zu mir zurück und heute gehe ich offen damit um, dass ich mich als Mann fühle, innerlich. Ich trage die Maske nicht mehr, es ist mir egal, was andere Denken. Ich besitze keine Schminke, keine Handtäschchen, keine Kleider, Schuhe, Schmuck oder sonst was. Ich habe keine Ahnung von weiblichen Themen und fahre stattdessen lieber Skateboard, Snowboard oder Zocke. Gern auch mal ein reines Ballerspiel. Ich finde Frauen toll, versteht mich nicht falsch, ich sehe auch öfters mal eine wo ich denken, uiuiui, die sieht hübsch aus. Ich find auch geschminkte, chick gekleidete Frauen attraktiv, aber ich bin das eben nicht.

Das Gefühl, im falschen Körper zu sein ist immer noch genauso präsent wie früher.
Seid ich es angenommen und als Teil meiner Identität akzeptier, muss ich mich nicht mehr zu Tode fressen, bewege mich instinktiv regelmäßig und verliere step by step mein Übergewicht.

Ich hab auch schon öfters mit meinem Mann über das Thema Geschlechtsumwandlung geredet. Immerhin kann man da heute viel machen und weil er mein bester Freund und engster Vertrauter ist, reden wir auch offen über alles.

Ich liebe ihn so aufrichtig und von ganzem Herzen, wie man eben lieben kann.
Ich möchte ihn für den Rest meines Lebens an meiner Seite haben und alle Höhen und Tiefen mit ihm gemeinsam beschreiten.
Ich möchte mit ihm eine Familie gründen und in dieser Familie, will ich die Mutter sein.

Würde ich Testosteron nehmen, müssten wir unsere Ehe aufgeben (denn wir sind beide nicht schwul) und könnten auch keine Familie mehr sein.

Solange mein Mann lebt und wir unser Leben gemeinsam gestalten wollen, werde ich mit dem Körper einer Frau leben. Ich habe eine wundervolle, ehrliche Beziehung und darf ein sehr privilegiertes Leben führen.
Sex spielt in unserer Ehe nur insofern eine Rolle, als das wir ihn nicht haben.
Wir lieben uns, wir haben sehr viel emotionale Nähe durch intensive tolle Gespräche und umarmen uns auch mal oder so.

Aber wir haben das Bedürfnis einfach nicht. Ich weil ich mit meiner Weiblichkeit nicht wirklich klarkomme, die Nähe mir schnell zu nah ist und ich es auch nicht schön finde. Bei meinem Mann, wissen wir beide nicht, warum es so ist. Aber er ist sehr froh, dass wir so leben, wie wir es tun. Wir sprechen regelmäßig über unsere Ehe und ob wir beide glücklich mit ihr sind.

Ich akzeptiere, wer ich bin und habe mich bewusst entschieden, in diesem Körper zu leben und ihn zu ehren, in dem ich gut für ihn sorge.

Transsexualität und Autismus ?

Dieses Problem haben viele Asperger-Frauen.
Menschen mit Asperger haben ein erhöhtes Testosteronlevel. Man hat festgestellt, dass unser Gehirn in einer bestimmten embryonalen Phase zu männlich geprägt wurde. Sehr viele Frauen mit Autismus, haben das Gefühl, im falschen Geschlecht geboren worden zu sein. Ich bin damit also absolut nicht alleine und es ist nicht außergewöhnlich, sondern ein Teil meines Autismus, wenn man so will.

Seit ich in meiner männlichen Kraft lebe und zu mir stehe, habe ich tausend mal mehr Energie und erreiche endlich meine Ziele.
Mein Leben lang redete man mir ein, ich sei eben faul und undiszipliniert und ich glaubte den Shit. Heute weiss ich, mein Umfeld hat mich unmengen an Energie gekostet, unter diesen Umständen hatte ich gar keine Kraft für irgend etwas, außer zu überleben.

Heute bin ich frei und voller Energie. Ich habe viele Ziele und ich lieb es, an ihnen zu arbeiten. Ich weiß genau, wer ich bin, wo ich stehe und wo ich hin will im Leben.

liebegrüsse.png

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Wunderbar geschrieben. Mir ist das Thema völlig fremd, einfach eines, über das ich mir bisher nie Gedanken gemacht habe, weil es mich nicht betrifft. Daher danke ich dir umso mehr für diesen überraschenden Einblick. Mich stört auch die Offenheit dabei nicht, im Gegenteil hilft sie beim Verstehen.
Besonders freut mich, dass du jemanden gefunden hast, der dich versteht und akzeptiert, nicht wenige mit deinem Hintergrund suchen vermutlich zeitlebens vergeblich nach so etwas und leiden dadurch viel mehr unter ihrer Situation. Ich denke, du kannst damit anderen, die sich noch eher verloren und einsam fühlen, Hoffnung geben, dass auch sie irgendwann und irgendwie ihren Weg finden werden.

Ich find das völlig normal, das man sich keine Gedanken darüber macht, wenns einen nicht selbst oder im nahen Umfeld betrifft. Gibt ja auch Themen über die ich mir keine Gedanken mache :)
Ich denke auch, über so ein Thema sollte man entweder total offen oder dann gar nicht reden. Sonst ist es sehr schwer für Aussenstehende, damit umzugehen.

Ich bin auch sehr froh, meinen Mann zu haben. Er ist mein 6er im Lotto. Glücklicherweise empfindet er mich ebenfalls als sein Lottogewinn, was sehr praktisch ist.

Ich weiss das es leider viele Menschen gibt die ein leben lang ohne erfüllende Liebe leben, was sehr traurig ist. Und oft trifft das sogar Menschen die nicht mal so ein Problem haben wie ich sondern einfach ein geringes Selbstwertgefühl oder so. Ich kenne total normale, liebenswürdige Menschen die seit Jahren nach Liebe suchen und keine finden.

Wobei wir beide wussten das wir so ...außergewöhnlich sind das wir vermutlich eh niemanden finden. Für uns beide war klar, lieber allein als in einer falschen Beziehung und dann fanden wir uns doch.

Ich wünschte, jeder würde eine so offene Liebe erfahren dürfen <3

Danke für deine Zeit und deinen lieben Kommentar.

Das war ein sehr interessanter Artikel und ich danke dir dass du solche Einblicke mit uns teilst.
Dein Blog ist wirklich eine Bereicherung für Steemit.

Danke <3
Ich freu mich das ich es hier teilen darf.
Hab noch nie öffentlich darüber geredet weil ich mir bewusst bin, wie heikel das Thema ist und keinen Shitstorm brauche. Aber ich empfinde die Community hier als absolut tolerant und empathisch genug das ich es teilen wollte.

Ich weiss, es geht nicht nur mir so und ich möchte Menschen mit änlichem Hintergrund (oder vielleicht auch einem ganz Anderen der aber zu ähnlichen seelischen Schmerzen führt) mut machen.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:

Höchster Respekt für diesen äußerst informativen und ehrlichen Artikel.

Ich danke dir von Herzen.
Mein Vertrauen in die Steemit-community hat sich gelohnt.
Hab mir das schon ein paar Tage überlegt, weil ich so etwas noch nie öffentlich gesagt habe. Ich kenn ja die Gesellschaft auch und weiss, was man ernten kann. Aber ich war mir sicher, hier damit helfen zu können und ich hab darauf vertraut, dass die Menschen mich genug respektieren um damit empathisch umzugehen.

Dem schließe ich mich gerne an, grossartiger Beitrag!

Vielen Dank.
Ich freu mich, wenn jemand etwas mitnehmen kann.

WOW, eine fast schon erschreckende Offenheit.

Dass du dich selber als Mann siehst verstanden, auch dass du wohl sehr viele männliche Charakterzüge hast auch verstanden. Aber spätestens hier

Ich möchte mit ihm eine Familie gründen und in dieser Familie, will ich die Mutter sein.

verstehe ich es nicht mehr. Du wünscht dir eine Familie in der du die Mutter bist. Du hast dich also bewusst dazu entschlossen eine Rolle zu leben die eigentlich gar nicht dein Ding ist.

Auch deine Betonung darauf, dass du nicht schwul oder lesbisch oder was auch immer bist irritiert mich. Menschen sind in der Regel sexuelle Wesen, du aber erscheinst mir nach deiner Schilderung eher als Neutron diesbezüglich.

Ja die erschreckende Offenheit ist typisch Autist.
Wir haben da eben eine andere Vorstellung, die offenbar weiter gefasst ist als normal :) Mich stört das nicht und ich hab auch mit meinem Mann geredet, er findets auch total ok wenn ich offen darüber rede. Sonst hätt ich das nicht getan, ihm zuliebe.

Ja dieses Mutterding ist schon immer meins.
Also ich könnte genausogut Vater sein. Ich brauch au ned schwanger werden aber ich will, Elternteil sein und das mit meinem Mann zusammen weil er ein fantastischer Mensch ist und ein guter Vater sein wird.

Ich konnte schon immer ausgesprochen gut mit Babys und Kleinkindern.
Wir verstehen uns einfach auf einer intuitiven Ebene. Sie kennen keinen Sarkasmus, deuten nix durch die Blumen an, sie sind auch nicht kompliziert. Ihre Gefühlslage ist einfach und klar. Während ich nicht versteh wenn ein Erwachsener ironische Witze macht, kann ich das Weinen von Babys sehr gut zuordnen auf die Ursache.

Deswegen habe ich mich dann ja auch als Mutter identifiziert weil ich das kann. Ob ich Mutter oder Vater bin is ansich ja wurscht, man ist einfach ein Mensch mit Kind oder ??? Und das will ich zusammen mit meinem Mann sein.
Ich stehe eher auf Frauen, sexuell. Aber eben nicht auf die lesbische Art sondern auf die heterosexuelle, die ich aber nicht habe. Als Mann würde ich auf Frauen stehen und auch die sexuelle Beziehung zu einer Frau suchen.
Aber ich bin kein Mann und das kann ich so auch nie vollständig sein, solang keine Fee kommt und mit ihrem Zauberstab wedelt ist meine Grundanatomie weiblich, egal was ich tue.

Dadurch das mein Mann mich liebt wie ich bin, kann ich meine Weiblichkeit annehmen und akzeptieren.

Ohne ihn würde ich vermutlich Testosteron nehmen aber ich wär sicher singel. Ich würde das Thema Kinder eher abschliessen, da ich mir nicht vorstellen könnte, jemals wieder einen Menschen zu finden der so fantastisch zu mir passt.

Beantwortet das deine Fragen?

So ziemlich. Mit der Offenheit komme ich klar, was nicht bedeutet das ich im Internet über mein Privatleben so offen reden würde. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden.

Wobei ich in dem was und wie du schreibst eben beide Arten von Charakterzügen zu erkennen glaube. Also das weibliche sehr soziale und an Menschen interessierte, das besitzen die meisten Männer in dieser ausgeprägten Form nicht und eben auch die männliche Seite mit MMORPG´s und Ballerspielen. Ich glaube bei dir sind einfach beide Seiten vorhanden.

Es braucht jedoch eine Weile es wirklich zu verstehen, weil ich ehrlich gesagt vorher noch nicht mit diesem Thema konfrontiert wurde.

Ja ich weiss, viele Menschen würden nie so offen über sich reden, dessen bin ich mir absolut bewusst.
Ich hoffe einfach, das ich meine Offenheit nutzen kann um anderen Menschen damit irgendwie zu helfen. Keine Ahnung, manchmal hilft das ja, wenn jemand offen über sich redet, das man dann besser mit sich selber umgehen kann oder so. Zumindest geht mir das manchmal so.

Es stimmt, ich bin sehr am sozialleben interessiert. Aber es gibt auch viele Psychologen, viele Kinderärzte oder auch Kindergärtner, Sozialarbeiter, Jugendarbeiter und und und.

Ich habe es auch ewig nicht verstanden. Als Kind war mir ja selber nicht bewusst, wie starr diese Geschlechterbilder in der Gesellschaft sind. Ich glaubte wirklich felsenfest das würde sich geben.... war ne ziemliche Endtäuschung als es sich eben doch nicht gab.

Ausserdem habe ich mich 15 Jahre meines Lebens bemüht, eine gute Frau abzugeben.
Das prägt ja auch nochmal :)

Aber ich bin total ok damit, wie es heute ist.
Ich möchte nicht darüber reden weil es mich belastet sondern weil ich wirklich glaube, das irgendjemand etwas daraus mitnehmen kann, oder sich besser fühlt wenn er/sie merkt, mit sowas nicht allein zu sein.

Oder mehr Verständnis entsteht bei anderen Menschen.
Irgend so was :)

WOW, das ist ein wirklich sehr guter Artikel. In der Form bin ich auch noch nicht mit diesem Thema konfrontiert worden. Es ist toll, wie du damit umgehst und das du hier eine Plattform gefunden hast, wo du einfach du sein kannst und keine Angst vor Shitstorm haben musst. So sollte es ja auch eig immer sein. Ich hoffe wirklich, das die Menschheit toleranter wird!Es freut mich sehr, dass du einen Partner gefunden hast, mit dem du so glücklich bist. Es ist toll, wenn man mit seinem Partner wirklich über alles sprechen kann. Das ist sehr viel wert. Sehr interessant dir zu folgen. Einen Follower mehr hast du schon mal;) Viele liebe Grüße, Jules

Danke dir :)
Schön das du hier bist und dir die Zeit nimmst, meinen Kram zu lesen und zu kommentieren.
Ansich habe ich keine Angst vor einem Shitstorm. Ich bin es seit meiner frühen Kindheit an gewohnt, von der Masse abgelehnt zu werden. Aber ich hab einfach keine Lust darauf, meine Energie in das negative Fass ohne Boden der Gesellschaft zu investieren. Es wäre definitiv ein Energiefresser und die Kraft steck ich lieber in etwas, was die Welt bereichert :)

Ja ich bin eh unglaublich Reich an lieben Menschen.
Ich habe sicher 15 Telefonnummern die ich anrufen könnte, wenn ich nackt in Oslo am Flughafen aufwachen würde :D Manche wissen sehr viel von mir, andere nicht mal das ich Autistin bin, geschweige denn das was ich da oben beschrieben habe.

Ich überlege mir immer gut, wo ich so etwas plazieren will, einfach weil es nicht immer Sinn macht.

Gerne doch, denn deine Artikel sind wirklich interessant und vor allem sehr gut geschrieben. Du hast recht, Energiefresser sollte man wenn möglich meiden. Leider tummeln Sie sich überall. Bin aber auch gerade dabei diese so gut es geht los zu werden und überlege seit ein paar Jahren auch immer ganz genau, wem ich mich wie weit öffne! Möchte meine Kraft da auch lieber bei mir lassen, sonst wird es sehr schwierig voran zu kommen.
Haaahaaaa, sehr schön dass du so reich an lieben Menschen bist, aber ich hoffe doch, dass du niemals in so einer prekären Situation landen wirst 😅😅

:) Das machst du ja dann schon genau richtig, man muss seine Kräfte zusammenhalten.
Wer weiss wer weiss, was im Leben noch so passiert :)

Ein wirklich toller Artikel, das hast du echt gut gemacht Rachel! Ich bewundere deine Offenheit und bin sicher, dass du mit deinen Worten einige deiner Leser inspirieren wirst! Ich selbst kann mit dem Thema persönlich auch nicht viel anfangen. Aber mit deiner Offenheit gibst du mir die Möglichkeit nachvollziehen zu können, wie es in deinem Inneren in etwa aussehen muss. Autismus und Transsexualität..Ist sicherlich alles andere als einfach damit umzugehen. Umso mehr freut es mich, dass du einen Weg gefunden hast! Super interessant! Herzlichen Dank, dass du diese intimen Einblicke aus deinem Leben mit uns geteilt hast! Bis bald! :-)

Hi, danke für deinen lieben Kommentar.
Schön das du hier immer mit am Start bist, das freut mich sehr.

Ich glaube, Autismus und Transsexualität ist einfach als Transsexualität ohne Autismus.
Normal hätte ich ja viel mehr Probleme mit dem Thema der Identifikation. Ich kann nicht zu diesen Mädchen/Frauen-Gruppen gehören aber auch nicht zu den Jungs/Männern.
Mir ist das wurscht, ich wollte da eh nie rein aber normal möchte ein Kind das ja. Der Leidensdruck wenn du gerne in der Gesellschaft aufgenommen sein willst und zu einer grösseren Gruppe gehören willst, muss viel grösser sein als wenn du das eh nie wirklich wolltest. Ich denk, da ist der Autismus eine Hilfe, wie bei einigen Sachen übrigens. Da möcht ich noch einiges zu schreiben :)

Sehr schön geschrieben, es hat mich sehr Gerührt wie Ehrlich und offen du darüber schreibst. Schön das du mit Johannes so einen tollen Partner gefunden hast, da wir Euch persönlich kennen, kann ich nur bestätigen wie toll ihr als Paar funktioniert.

Danke Liebes.
Ihr seid aber auch eine wundervolle kleine Familie <3

Rachel iIt takes tremendous courage to reveal something like that, but I suspect you have been rewarded. Your honesty and openness must give you a profound sense of freedom.

Danke dir vielmals <3
Ich weiss gar nicht ob das besunders mutig ist oder so.
Ich weiss, viele Menschen verstecken so etwas lieber als das Risiko einzugehen, verletzt zu werden.
Nur seh ich das Problem, wenn das alle machen fühlt jeder sich falsch. Ich möchte zeigen das es ok ist solche Gefühle zu haben und das man ein glückliches, erfülltes Leben mit einer glücklichen Partnerschaft führen kann, auch wenn man anders ist als es die Gesellschaft erwartet.
Ich möcht damit einfach mut machen :)

Wir trafen uns im Internet in einem Mmorpg. Das sind Online-Spiele die man eben online und in Gruppen spielen kann. Auf der Suche nach verzauberten Knochen.

Wer würde dafür nicht Stunden am Computer investieren! ;)

Hehe ja, war für uns die perfekte Art, weiss au nicht, wie wir sonst jemanden hätten kennen lernen sollen.

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Vielen Dank, freut mich sehr :)

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