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16 Januar - 17. April 1924

Karte: Leicht rechts der Mitte ist Kent, ganz links die Mackenzie-Bucht

Die Abreise von Kent ging bei -42° C unter kaltem Schneetreiben vor sich. Wir setzten den Kurs auf unser altes Dorf Malerisiorfik, um einen Teil der Ladung zu holen, den wir dort aufgestapelt hatten, und zogen durchgekältet vom Wind und ziemlich heruntergekommen in eine große, geräumige Schneehütte, wo den ganzen Nachmittag hindurch ein Wirrwarr von Besuchern herrschte, die uns noch einmal sehen oder schnell noch einen Handel mit uns abschließen wollten.

Vorwärts geht es in rasendem Galopp, und um drei Uhr erreichen wir ein Dorf mitten auf dem Eise, wo wir stürmisch empfangen werden. Knapp eine Stunde später waren wir unter Dach und beinahe gleichzeitig brach über uns ein Schneesturm los, der uns vom 22. nachmittags bis zum 26. im Hause festhielt.

Alle, die uns besuchten mußten Schneemesser mitbringen für den Fall, daß es schief ginge. Es war nur fünf Minuten Weg bis zu uns und trotzdem lebensgefährlich, wenn man sich verirrte. Man stelle sich nur vor: man geht zu einigen Freunden fünf Minuten Wes vom eigenen Hause auf Besuch; geht man verkehrt, so bedeutet das den Tod; es sei denn, man hat ein Messer und kann sich ein Haus bauen.

"Das ist der Säugling Narsuk, der da weint, und der Sturm pfeift duch seine Windeln." Und nun erzählte man mir die alte Mythe vom Sohne des Riesen, welcher sich an den Menschen, die ihm Vater und Mutter getötet , gerächt hatte und zum Himmel aufgefahren war, um sich in Sturm zu verwandeln, Heute wollte man im Laufe der Nacht den Grund für den Zorn des Kindes erforschen und versuchen, den Sturm zu zähmen.

Und wahrlich, nicht nur starke Mägen brauchte man für diese Kost, sondern auch starke Sinne, um aus einem Schneesturm ein Fest zu machen. Der Schamane des Abends war Horqarnaq, ein junger Mann mit klugen Augen und flinken Bewegungen. Es war kein Falsch in seinem Antlitz; vielleicht dauerte es darum länger als gewöhnlich, bis er in Trance kam. Er erklärte mir, daß er nur wenige Hilfsgeister habe.

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• Teil 1 Einleitung, Kartenübersicht
• Teil 2 Hudsonbay
• Teil 3 Neue Freunde
• Teil 4 Die Renntiereskimos und das Pfeilvolk
• Teil 5 Todfeinde und Sagen
• Teil 6 Die zweite Überwinterung
• Teil 7 Gespräche mit Schamanen
• Teil 8 Ins Land der großen Wale
• Teil 9 Amulettjagd beim magnetischen Nordpol
• Teil 10 Sommer auf King-Williams-Land
• Teil 11 Die Netsilingmiut oder Seehundseskimos
• Teil 12 Gemüt und Moral
• Teil 13 Über den Königin-Maud-Golf nach Kent

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Ich hoffe Dir hat mein Artikel gefallen.

Bis nächstes Mal!

Danke für Deine Aufmerksamkeit!

Images by @schamangerbert 07/2017

Schaman Gerbert

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